Heute ist Geburtstag! Und zwar der dritte vom family4travel-Blog. Unglaublich, dass ich schon so lange mitmische in dieser merkwürdigen Blogger-Welt. Oft fühle ich mich immer noch wie ein Anfänger, andererseits merke ich, dass unser Familienunternehmen langsam zu einer festen Größe in der Blogosphäre herangewachsen ist. Vieles läuft nicht so, wie ich es gerne hätte – ein richtig stylishes Design wäre cool, oder vielleicht wenigstens endlich mal ein handwerklich annehmbarer Header oben auf der Seite, der nicht wie die Bastelarbeit eines Fünfjährigen aussieht. Aber viele Leser kommen immer wieder und folgen uns oft über eine lange Zeit – vielen, vielen Dank dafür! Ihr alle seid eh diejenigen, auf die ich heute anstoße, denn das wichtigste an jedem Blog sind die Leser. Und der Spaß, den er dem Blogger bereitet. In beiderlei Hinsicht kann ich mich nicht beklagen. :)

Jahrestage sind oft mit Redenschwingen verbunden. Mit meiner bin ich jetzt durch. Damit es zusätzlich noch ein bisschen locker-flockige Party-Unterhaltung gibt (ja klar, ihr seid hier gerade auf family4travels Geburtstagsfeier, also hoch die Tassen! ;) ), beschenke ich euch jetzt mit ein paar wenig bekannten Insider-Einblicken über unser Blog und über die Familie, die dahinter steckt.

33 eigentlich ziemlich irrelevante Fakten über family4travel

  1. Wir lieben Schokolade (das ist nicht wirklich wenig bekannt, weil wir es immer wieder erwähnen, zum Beispiel hier, hier, hier und hier, aber man kann gar nicht oft genug von Schokolade schwärmen, finde ich).
  2. Wir haben ein Faible für die Vorzeit, vor allem fürs Neolithikum und die Bronzezeit. Wenn irgendwo Großsteingräber oder Menhire in der Gegend herumstehen, müssen wir hin.
    Großsteingrab, Kilmartin, Schottland

    Keine Berührungsängste mit frühzeitlichen Friedhöfen: Silas in einem der vielen Großsteingräber von Kilmartin in Schottland.

    Reisegeheimnisse

  3. Unsere Reiseleidenschaft füllt unseren Terminkalender so sehr, dass es mir manchmal schon ein bisschen peinlich ist. Das nächste bisher komplett unverplante Wochenende haben wir Ende Oktober.
  4. Meine erste Auslandsreise ging nach Österreich (wo ich meinen ersten Geburtstag feierte), Martins nach Dänemark (zonenbedingt erst mit 9 und nur für eine Stunde). Janis‘ erstes Ausland war Luxemburg (mit 2), Silas‘ Belgien auf dem Weg nach Großbritannien (mit 7 Monaten).

    Der Grimming war Klein-Lenas allererstes Wander-Revier.

    Klein Lena bei einer ihrer ersten Wanderungen am Grimming im Salzkammergut.

  5. Ich war schon in allen deutschen Landeshauptstädten – außer Düsseldorf. Ich brenne darauf, die Liste voll zu kriegen (wenn da nur nicht das Wochenendproblem aus #3 wäre…).
  6. Die familieninterne Hitliste der Weitgereistheit führe ich an, mit 35 Ländern. Alle 35 davon liegen in Europa (Grenzfall Türkei und Island).
  7. Obwohl Janis 2,5 Jahre älter ist als Silas, hat er nur ein einziges Reiseland mehr auf dem „Kerbholz“: Luxemburg. Dort waren wir mal ein verlängertes Wochenende, als ich mit Silas schwanger war.

    Der Beginn unserer Souvenirmünzen-Leidenschaft. Die Geschichte, wie es dazu kam, steht hier.

    Der Beginn unserer Souvenirmünzen-Leidenschaft. Die Geschichte, wie es dazu kam, steht hier.

  8. Wir sind zwar ausgemachte Geizkrägen, aber diese Souvenir-Münzen aus den Kurbel-Automaten sammeln wir begeistert.

    family4travel zu Hause

  9. Wir wohnen in einem 3-Generationen-Haus und finden das großartig (es hat auch den Vorteil, dass immer jemand zu Hause ist, um die Katze zu füttern und böse Einbrecher abzuhalten, die unsere Adresse aus dem Impressum fischen könnten, während wir live von irgendwo bloggen, twittern oder instagrammen).

    Bei solchem Wetter doch besser als ein Museum: Kinderarbeit im Gemüsegarten. (When the sun shines in spring, working in the garden beats any museum trip.)

    Die Jungs bei der Arbeit in Omas Gemüsegarten, im Hintergrund unser Haus (unten wohnen Oma und Opa, oben hinter dem Holz wir).

  10. Meine Jungs sind Waldorfschüler. Trotzdem können sie rechnen, schreiben und lesen, und sie tun es gern. Wir sind keine Anthroposophen und keine dogmatischen Verfechter der Waldorfpädagogik, aber der Wechsel auf die Freie Waldorfschule war – neben unserer großen Reise – eine der besten Entscheidungen für unsere Kinder, die wir je getroffen haben. (Ihren Namen tanzen können sie allerdings immer noch nicht.)
  11. Statt Geld zu spenden, packe ich lieber praktisch mit an. Ich habe ein gutes halbes Jahr lang zwei Vormittage in der Woche ehrenamtlich in einer Erstaufnahme für Flüchtlinge gearbeitet und 2- bis 6-Jährigen erste deutsche Wörter beigebracht (leider wurde die Einrichtung inzwischen aus organisatorischen Gründen geschlossen, und der neue Standort passt für mich logistisch nicht mehr). Ich hab auch gerne an der Aktion #BloggerfuerFluechtlinge teilgenommen.
  12. Den finanziellen Puffer, den wir während unserer Reise für Notfälle auf der hohen Kante bewahrt haben, haben wir nach unserer Rückkehr in eine Photovoltaikanlage investiert. Jetzt sind wir bei gutem Wetter autark, was die Elektrizität angeht.
  13. Fast all unser Geld investieren wir ins Reisen. Wir besitzen keinen Schmuck, keine teuren Elektronik-Spielzeuge oder irgendwelches Designer-Gedöns. Klamotten kaufe ich grundsätzlich nur im Sonderangebot oder second hand.
  14. Ein paar Wertgegenstände haben wir aber doch zu Hause: den Induktionsherd, die Spülmaschine und den auf drei Meter ausziehbaren Esstisch. Obwohl wir so viel reisen, haben wir ein wunderschönes Zuhause, in dem ich mich wohlfühle.
    So ist Weihnachten zu Hause: Die Jungs letztes Jahr unterm Weihnachtsbaum.

    Hier sieht man ein bisschen von unserem weihnachtlichen Wohnzimmer. Das Foto stammt aus diesem Artikel.

    „Jugendsünden“ oder „Bloggerschicksal“?

  15. Mit 16 habe ich heimlich geplant, meine Brieffreundin Hildigunnur in Island zu besuchen. Es war schon alles abgesprochen mit ihrer Familie. Als ich meinen Eltern den ausgearbeiteten Plan vorgelegt habe, waren sie gar nicht mal unbegeistert. Aber es war einfach zu teuer.
  16. Letztes Jahr, mit 33, habe ich meine alte Brieffreundin Hildigunnur mit ihrer eigenen Familie in Island getroffen. Manchmal dauert es einfach etwas länger, Pläne zu verwirklichen.
  17. Nach einem Praktikum in der 11. Klasse blieb ich bei unserer Lokalzeitung hängen. Ein Redakteur nahm mich unter seine Fittiche. Er wurde mein Jedi-Meister und lehrte mich das Handwerk von der Pike auf. Er sagte damals: „Ob bei uns oder woanders, du bist eine, die immer schreiben wird.“ Er hatte recht.
  18. Als ich das erste Mal mit Blogs in Kontakt kam, hießen sie noch „open diary„. Das war so eine englischsprachige Community. Ich hab mir auch eins angelegt und über meine Bemühungen geschrieben, Hebräisch zu lernen. Das muss 2000 oder 2001 gewesen sein. Ich war 17 oder 18, und meine erste Blogger-Karriere dauerte ungefähr zwei Wochen.
  19. Ich kann immerhin noch auf Hebräisch nach der nächsten Toilette fragen.
  20. Ich war auch mal Mama-Blogger – 2004 hieß das aber noch nicht so und beschränkte sich auf einen seeehr kleinen Leserkreis, mit dem ich zu 98 % verwandt war. Es war mehr so etwas wie ein Online-Fotoalbum, und ich hab das inzwischen auch längst gelöscht.

    family4travel Blog-Interna

  21. Dass ich mit family4travel angefangen habe zu bloggen, liegt mehr oder weniger ausschließlich an der Raumfee, einer ziemlich philosophischen Lifestyle- und DIY-Bloggerin, die meine Freundin Katja ist. Als ich ihr von unseren Langzeitreiseplänen erzählte, redete sie mir erfolgreich ein, dass ich dann unbedingt darüber bloggen müsse und am besten gleich sofort damit anfangen sollte.
  22. Der allererste Artikel hier im Blog war ein Tagebucheintrag über unseren Zwischenstopp in Frankfurt an der Oder auf dem Weg ins Baltikum. Er ist ehrlich gesagt nicht besonders lesenswert…
  23. Manchmal fällt es mir schwer, ein Blogger zu sein, weil ich immer noch in printjournalistischen Kategorien denke. Ich habe mehr als zehn Jahre für die Schaumburger Nachrichten geschrieben, unsere Lokalzeitung.
  24. Bloggen ist so viel mehr Arbeit, als ich mir anfangs vorgestellt habe. An einem guten Artikel sitze ich gut und gerne vier Stunden, manchmal deutlich länger. Das Schreiben ist noch das wenigste, Fotos und Gegenrecherche der Details fordern die meiste Zeit.
  25. Die meisten meiner Blog-Artikel entstehen im Bäckerei-Café. Wo andere im home office arbeiten, hab ich ein bakery office (weil es nämlich günstiger ist, sich den Vormittag lang an einer Müslistange und einem schwarzen Tee festzuhalten, als die 25 km nach Hause und mittags wieder zur Schule zu fahren, um die Jungs abzuholen).
  26. Seit ich beim Schreiben meiner Berichte die allersimpelsten SEO-Regeln beherzige (SEO = search engine optimization, also Google-Roboter-freundliches Schreiben, um weiter oben in der Liste der Suchergebnisse zu landen), habe ich locker 30 Prozent mehr Leser (und drei, die sich beschwert haben, dass meine Texte nicht mehr so gut sind wie früher).
  27. Die beiden meistgelesenen family4travel-Posts aller Zeiten sind „Erfahungsbericht: Wie sicher ist Rumänien als Urlaubsland?“ und „Familienurlaub: Mit Kindern nach Großbritannien?“ Beide wurden mehr als doppelt so oft gelesen wie der drittbeliebsteste Artikel („Sabbatical mit Familie – ein kurzer Baustellenwegweiser„). Ich habe keine Ahnung, woran das liegt. Auch ein blindes Huhn landet mal einen oder zwei SEO-Volltreffer, wie es scheint.
  28. Ich habe einen Buchvertrag unterschrieben. Wenn alles glatt läuft, erscheint nächstes Jahr ein Familien-Reiseführer, an dem ich mitgeschrieben habe.

    Ein Spaziergang durch den Küstenwald - der in Nienhagen Gespensterwald heißt - ist auch immer eine gute Idee, wenn's am Strand zu langweilig wird.

    Worum es dabei genau geht, darf ich noch nicht an die große Glocke hängen, aber dieses Foto gibt euch möglicherweise einen Tipp. ;)

  29. Obwohl ich zeitlich beinahe eine Halbtagsstelle damit fülle, verdiene ich kein Geld mit family4travel (abgesehen von der sehr sporadischen Unterstützungen vom Schaumburger Land Tourismus für Artikel, die ich aus Überzeugung wahrscheinlich ohnehin schreiben würde). Ich schließe nicht aus, dass sich das in Zukunft ändert – wobei ich hoch und heilig verspreche, nur für Dienstleistungen und Produkte Werbung zu machen, die ich euch auch so empfehlen würde.
  30. In meinem ersten Blogger-Jahr hatte ich im Durchschnitt 30 Klicks pro Tag. Jetzt sind es mehr als 500.
  31. Trotzdem freue ich mich immer noch über jeden einzelnen Leser, und vor allem über jeden einzelnen Kommentar, der zeigt, dass meine Texte wirklich wahrgenommen und nicht nur angeklickt werden. Die Vorstellung, dass ich da draußen Menschen unterhalte und manchen sogar ganz handfest bei der Reiseplanung helfe, treibt mich an, immer weiterzubloggen. :) Und ich finde es ganz großartig, wie viele Menschen ich auf diesem Wege schon kennen gelernt habe (viele sogar „in echt“, dank ITB, Bloggertreffen und persönlichen Einladungen).
  32. Manchmal passiert es sogar, dass sich Leser melden (meistens per E-Mail oder über die facebook-Seite), die wegen eines Tipps auf family4travel extra irgendwo hingefahren und begeistert davon sind – das ist dann das absolute Blogger-Non-Plus-Ultra für mich. :)
  33. Wir feiern unseren Bloggeburtstag standesgemäß damit, dass wir uns für die kompletten Sommerferien verabschieden, die heute in NRW beginnen. Drei Wochen lang geht es in die Slowakei und über Wien und Prag zurück. Danach laden wir den, der unseren Lebensunterhalt verdient, zu Hause ab, und die Jungs und ich fahren weiter an die Ostsee. Trotzdem geht es hier im Blog munter weiter, ich hab da mal was vorbereitet. Lasst euch überraschen! :)