[Reiseblogger-Kooperation] In den Herbstferien sind wir eine Woche in Bayern unterwegs gewesen. Hauptziel war Roßhaupten am Forggensee im östlichen Allgäu. Fünf Tage lang haben wir in aller Ausführlichkeit die KönigsCard aus Urlauber-Perspektive getestet. Jetzt erzähle ich hier im Blog von unseren Erlebnissen und Erfahrungen mit der All-inclusive-Gästekarte und mit dem östlichen Allgäu als Familienurlaubs-Ziel an sich.

Der in der Überschrift versprochene Bilderbuch-Familienurlaub erfordert natürlich angesichts unserer erschwerten Rahmenbedingungen einigen Interpretationsspielraum. Weil Martins Urlaub alle ist (der Fluch reisefreudiger Arbeitnehmer) und meine Mama aufgrund eines akuten Unglücks ebenfalls als Reisebegleiterin ausfällt, rekrutiere ich kurzfristig meine Freundin Anna für den Job. Abgesehen davon, dass ich in Gedanken schon häufig bei meinem kranken Papa bin, erweist sich diese Konstellation aber als sehr nett und praktikabel (ob die überzeugt kinderlose Single-Frau in unserer Reisegemeinschaft diesen Satz so unterschreibt, weiß ich allerdings nicht :) ).

Allgäu mit Kindern und Königscard, Ferienwohnungen am Kurpark in Roßhaupten

Die Ferienwohnungen am Kurpark in Roßhaupten: Hier haben wir gewohnt.

Ideales Basislager in den Ferienwohnungen am Kurpark

Roßhaupten liegt schon fast an der österreichischen Grenze, und entsprechend lang ist unsere Anfahrt. Obwohl wir noch im Stockdusteren zu Hause im Schaumburger Land losgefahren sind, beziehen wir unsere Ferienwohnung erst am frühen Abend. Geschafft von diversen Zwischenfällen (fragt nicht!) folgen wir unserem Vermieter ins Warme. Wir sind entzückt: viel Platz, ein Ofen mit Kuschelbank drumherum (der eigentlich bloß Teil der Zentralheizung ist, aber viel fürs Ambiente tut) – und nur eine Tür weiter der Wellnessbereich mit Sauna und 5×10 m Pool. Noch am selben Abend verfliegt alle Anspannung, als wir Großen auf dem Whirlpool-Bänkchen chillen und die Jungs quer durch das Becken tauchen. Insgesamt 11 Ferienwohnungen teilen sich die Anlage, zu der auch eine (enge) Tiefgarage und ein Garten mit Grillplatz gehören (Link zur Unterkunft, die ich ohne jede Pflicht gerne empfehle: Ferienwohnungen am Kurpark).

Allgäu mit Kindern, Ferienwohnung am Kurpark, Roßhaupten mit Königscard

Gemütlich mit Ofen und Garten, und der Pool ist nur eine Tür weiter: unsere Ferienwohnung in Roßhaupten.

Roßhaupten ist ein größeres Dorf (gut 2000 Einwohner) mit etlichen Gaststätten und einem kleinen Supermarkt und allein schon aufgrund seiner Lage am nordwestlichen Ufer des Forggensees hervorragend als Ausgangspunkt für Erkundungen mit der KönigsCard geeignet.

Allgäu mit Kindern, Kühe, Roßhaupten mit Königscard

Und die nächste Allgäu-Kuh ist niemals weit.

Was ist denn nun diese KönigsCard?

Die bunte Plastikkarte im Scheckkartenformat haben wir beim Einchecken von unserem Vermieter erhalten. Sie ist nicht frei verkäuflich sondern quasi Teil der Ferienwohnung bzw. des Hotelzimmers und sozusagen im Mietpreis enthalten (der entsprechend ein bisschen höher ausfällt). Das Ding ist während des gesamten Aufenthalts gültig und funktioniert als Eintrittskarte für mehr als 250 Freizeit-Aktivitäten. Das KönigsCard-Land erstreckt sich im Norden von Kaufbeuren und Kempten bis an den Walchensee und Garmisch-Patenkirchen und im Süden bis ins Tiroler Lechtal in Österreich. Die vier Regionen Allgäu, Tirol, Ammergauer Alpen und Blaues Land beteiligen sich an dem Projekt.

Allgäu mit Kindern und Königscard, Karte

Ein Blick auf die Übersichtskarte hinten im Erlebnisführer.

Zusammen mit der Karte (oder der Buchungsbestätigung per Post) erhält man ein ziemlich dickes Heftchen, den Erlebnisführer. Hier sind alle Teilnehmer gelistet und genau aufgeführt, welche Aktivitäten man nun kostenlos nutzen darf. Aufgeführt sind viele eher profane Dinge wie Heimatmuseen, Leihbüchereien, Kegelbahnen und Minigolf – aber auch viele Budgetkiller wie Seilbahnen, Schiffsrundfahrten und Kletterparks. Wintersportangebote gehören ebenso dazu wie geführte Wanderungen, Fahrradverleih und Freibäder. Die Angebote sind in sechs verschiedene Kategorien geordnet und nummeriert und lassen sich (mit etwas Ausdauer) auch über die ausklappbare Karte finden.

Alle rund 250 Partner-Angebote, die teilnehmenden Ferienwohnungen und Hotels und überhaupt alle wichtigen Infos sind natürlich auch auf der KönigsCard-Webseite zu finden.

Unser Allgäu-Urlaub im Detail

Was genau wir in unserer Zeit in Roßhaupten und Umgebung erlebt haben, welche Attraktionen mit und ohne KönigsCard wir erlebt haben und wirklich empfehlen können, habe ich in einzelnen Berichten ausführlich dargestellt.

  • Tag 1: Hoch hinaus im Kletterpark und auf der Alpspitze (und mit der Sommerrodelbahn wieder runter). –> Zum Beitrag.
  • Tag 2: Wandern auf Drachenspuren in Roßhaupten und Flößergolf in Lechbruck. –> Zum Beitrag. 
  • Tag 3: Was man in Füssen machen kann (und warum wir nicht in Schloss Neuschwanstein waren) –> Zum Beitrag.
  • Tag 4: Ein Tag in Österreich mit der Festung Ehrenberg und der Ausstellung „Der letzte Wilde“. –> Zum Beitrag.
  • Tag 5: Legoland – Das hat nichts mit der KönigsCard zu tun, lag aber quasi auf dem Heimweg. Von Roßhaupten aus sind es knapp 1,5 Stunden Fahrt bis nach Günzburg, wo sich das Legoland Deutschland befindet. Uns hat dieses Ziel außerdem noch einen schönen Abstecher nach Augsburg beschert, dessen Bericht auch noch auf meiner to do Liste steht. Der vom Legoland ist schon fertig: –> Zum Beitrag.
Boothaltestelle Roßhaupten, Forggensee, Allgäu mit Kindern und KönigsCard

Was es mit diesem Bild auf sich hat, werde ich noch erzählen…

Kritik an der KönigsCard

Wir hatten also Spaß satt mit den Angeboten der KönigsCard. Bei aller Euphorie möchte ich aber auch nicht unerwähnt lassen, dass uns durch die Blume und auch ganz direkt einiges an Kritik am System erreicht hat. Nicht von den Urlaubern, die die Karte nutzen – die sind, was wir so mitgekriegt haben, alle ebenso hochzufrieden wie wir. Aber nicht alle Partnerbetriebe scheinen glücklich. Nach dem Motto „die Geister, die ich rief“ zeigte sich die Besatzung mancher Kassenhäuschen unzufrieden über den hohen Arbeitsaufwand bei geringem Gewinn. Eine Dame formulierte das sehr deutlich, als wir und ein ebenfalls königscardbestücktes Pärchen sie überredeten, sich an die angegebenen Öffnungszeiten zu halten und nicht „wegen der Kälte“ früher zu schließen: „Auch wieder nur KönigsCard! Die ganze Bahn voll, aber nicht ein Vollzahler dabei heute!“

Allgäu mit Kindern und Königscard, Flößergolf in Lechbruck,

Volle Bahn, aber nicht volle Kasse: Während wir unseren Spaß haben, sind einige KönigsCard-Partner unzufrieden.

Wie mir erklärt wurde, erhalten die Partner nur eine anteilige Kompensation pro Kunde über den Zusammenschluss, je nach individueller Verhandlung teilweise weniger als die Hälfte. Einige haben das Netzwerk deshalb zwischenzeitlich verlassen.

Naiv, wie ich bin, denke ich mir, dass 20 Drittel-Zahler auf der Bahn doch besser sein müssten als zwei, drei Vollzahler. Denn ich glaube, die allermeisten haben (wie wir) das Vergnügen eben schnell mitgenommen, weil es für sie gratis war, und wären ansonsten kaum gezielt Minigolf spielen gegangen. Ich vermute schon, dass die KönigsCard die Gesamtzahl der Urlauber positiv beeinflusst und, da die Gäste dann auch noch mehr Action nutzen als sie ohne Karte würden, genug „über die Masse“ läuft.

Für mich jedenfalls ist das System durchaus ein Argument für einen Urlaub in der Region. Aber dass da hinter den Kulissen einiges an Unzufriedenheit herrscht und das (in unserer persönlichen Stichprobe in zwei, drei Fällen) beim Vorlegen der Karte durch Seufzer und hochgezogene Augenbrauen auch beim Endkunden ankommt, möchte ich nicht verschweigen.

Unsere persönlichen Erfahrungen mit der KönigsCard

Davon mal abgesehen, wie klappt es denn nun in der Praxis mit dieser Karte? Aus Urlaubersicht kann ich nur sagen: hervorragend!

Da es sich um ein über Jahre gewachsenes System handelt, braucht es etwas Übung, um sich mit Heft und Karte zurechtzufinden. Mich hat es einen Abend voller Urlaubsvorfreude gekostet, alle von der Entfernung her in Frage kommenden Möglichkeiten durchzulesen und – wenn sie die mütterliche Zensur denn bestanden hatten – einzukringeln. Aus den so markierten Angeboten durften sich die Jungs dann ihre Wunschzettel zusammenstellen.

Es war schon mächtig bequem, die Parole ausgeben zu können: „Ein Kinder-Highlight pro Tag dürft ihr euch aussuchen!“ Und dabei nicht auf den Preis achten zu müssen.

Allgäu mit Kindern und Königscard, Sessellift Alpspitzbahn

Seilbahn fahren, einfach nur weil’s Spaß macht: Geht mit der KönigsCard (ist aber nicht Sinn der Sache).

In der Praxis gilt es dann natürlich schon, die Wünsche nach geografischer Lage zu einem praktikablen Programm zusammenzupuzzeln, das allen Familienmitgliedern gleichermaßen Spaß macht und (das war so ein bisschen unser Problem) dabei noch genug „echtes Allgäu“ mitzukriegen (denn um zu kegeln und den Kindern im Indoorspielplatz zuzugucken, brauche ich nicht 700 Kilometer durch Deutschland fahren).

Allgäu mit Kindern und KönigsCard, Lechklamm bei Füssen

Gibt’s ganz umsonst, ob mit oder ohne KönigsCard: den Blick in die Lechklamm bei Füssen an der Grenze zu Österreich.

Da wir als unvoreingenommene Tester im Auftrag der KönigsCard unterwegs waren, hatten wir schon den Ehrgeiz, möglichst viele Angebote in unserem Programm unterzubringen. Als „normaler Urlauber“ sollte man die Sache ruhig entspannter angehen. Natürlich kann man versuchen, auf Teufel komm raus so viel Ersparnis wie möglich aus der Gästekarte zu schlagen, aber das ist nicht der Sinn der Sache und führt leicht dazu, dass man die natürliche Schönheit der Region aus den Augen verliert.

Allgäu mit Kindern und KönigsCard, Drachenweg Roßhaupten

Nicht vergessen im Allgäu-Urlaub mit KönigsCard: Raus in die Natur! (Wobei wir an diesem verwunschenen Ort auf einer geführten Wanderung vorbeigekommen sind, die ebenfalls in der Karte inkludiert ist, also ist es durchaus möglich, das eine zu tun, ohne das andere zu lassen).

„Alles kann, nichts muss“, das ist wohl der wahre Gewinn durch die KönigsCard, der einen Familienurlaub im Allgäu (bzw. in Tirol, den Ammergauer Alpen oder im Blauen Land) zu einer sehr entspannten Angelegenheit machen kann.

Allgäu mit Kindern und KönigsCard, Roßhaupten, Bayern

Mehr Inspirationen für einen Familienurlaub in Bayern

Obwohl ich viele Stunden daran arbeite, sind hier im family4travel-Blog alle Informationen kostenlos. Ich würde mich aber riesig freuen, wenn du dich für meine Fleißarbeit und meine Bereitschaft, unsere eigenen Erfahrungen in Worte zu fassen und zu teilen, bedanken möchtest.

Mit dem Erwerb meines E-Books „Familienurlaub in Bayern. Inspirationen für 8 tolle Reiseziele mit Kindern“ kannst du dabei auch dir selbst noch etwas Gutes tun. Das Buch umfasst nämlich nicht nur all unsere persönlichen Erfahrungen in überarbeiteter Form auf 92 Seiten, sondern auch noch ein umfangreiches Verzeichnis: 153 andere authentische Erfahrungsberichte in 32 Reiseblogs zum Thema Familienurlaub in Bayern. Detailliert vorgestellt habe ich das Projekt in diesem Bericht (klick). Schnell kaufen kannst du es hier: [ebook_store ebook_id=“13784″]

Transparenzhinweis: Wir haben die KönigsCard auf Einladung der Betreiber getestet und mussten entsprechend vier Nächte lang für unsere Unterkunft nichts bezahlen (die fünfte Nacht haben wir auf eigene Kosten dazugebucht). Außerdem hat uns das Tourismusbüro von Roßhaupten zum Frühstück eingeladen. Das war sehr hilfreich, damit ich viele Fragen stellen und nun einigermaßen fundiert über die Angelegenheit berichten kann. Es bedeutet aber keineswegs, dass meine Meinung gekauft ist, denn ich lege sehr viel Wert darauf, dass die immer meine eigene bleibt. :)