Wir fahren die R7 entlang, eine der wenig befahrenen Hauptverbindungen von Bergen nach Oslo, den Hardangerfjord und die Hardangervidda haben wir bereits hinter uns gelassen. Bald geraten wir wieder unterhalb der Baumgrenze und in die norwegischen Wintersportgebiete. In Geilo halten wir kurz an, weil ich aufs Klo muss. Wir folgen der WC-Beschilderung am Straßenrand und landen dabei an der Jugendherberge, die mit einem Hütten- und Campingplatz kombiniert ist. Bei unserer Buchung zu Hause hatten wir zuerst diese Unterkunft im Auge. Aus irgendeinem Grund, an den ich mich nicht mehr erinnere, haben wir uns dann aber für Gol entschieden.

Wunderbar grün, und aus den Augenwinkeln sieht man immer wieder Trolle durch die Gegend huschen... ;)

Wunderbar grün, und aus den Augenwinkeln sieht man immer wieder Trolle durch die Gegend huschen… ;)

In Ål, einer Ortschaft vor Gol, legen wir noch eine Kaffeepause ein. Wir spazieren einen alten Holweg entlang (der eigentlich gar keiner ist, aber die Beschilderung behauptet dies). Es gibt wie überall unzählige Pilze, etliche Ameisenhügel und viel Wasser von oben. Außerdem liegen unheimlich viele Findlinge in der Gegend herum, die mit einem dicken Moospelz bedeckt sind. Es ist leicht, hinter jedem Baum Wichtel und Trolle zu vermuten. Wir picknicken an einem Baumstumpf unseren noch aus Dänemark stammenden Fertigkuchen und finden ein paar alte, rostige Geräte aus der Landwirtschaft.

In Gol kommen wir schließlich so gegen vier, halb fünf an. Auch das ist ein Hütten- und Campingplatz von der Sorte, wie es hier so viele gibt. Wir haben ein hübsches kleines Hüttchen von acht oder neun Quadratmetern bezogen, das mit zwei Etagenbetten, einem großen Schrank, Esstisch, Kühlschrank und Kochplatten ausgestattet ist. Wasser gibt es keins, was doch recht umständlich ist, aber für eine Nacht geht es durchaus. Die Sanitäranlagen sind einen kurzen Fußmarsch entfernt, und sie sind großartig und brandneu. Gerade da ich die von der Konkurrenz in Geilo besichtigen durfte, bin ich mit unserer letztendlichen Wahl doch sehr zufrieden. Es gibt ein Familienbadezimmer, in dem eigentlich nur der Whirlpool fehlt. Sogar eine extra Badewanne für die Kinder gibt es, und eine Dusche auf einem gemauerten Podest, unter der man die Kinder ohne Bücken einseifen kann. Ein Spielplatz draußen ist natürlich auch da, leider recht nah an der Straße. Als Zwischenstation jedenfalls ist der Ort ideal.

Spartanisch, aber effizient - zwei Kochplatten über dem Kühlschrank, ein Tisch, ein Schrank, zwei Doppelstockbetten, ein Spielplatz vor dem Fenster. Was braucht man mehr für eine Nacht?

Spartanisch, aber effizient – zwei Kochplatten über dem Kühlschrank, ein Tisch, ein Schrank, zwei Doppelstockbetten, ein Spielplatz vor dem Fenster. Was braucht man mehr für eine Nacht?

Zum Abendessen koche ich in unserer kleinen Hütte Nudeln mit Tomatensoße. (Übrigens sind es die Nudeln, die mir das Berlusconi-Double unmittelbar vor unserer Abreise doch noch in die Hand gedrückt hat.)

(Diesen Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 4. September 2009 verfasst.)

Das Gol Campingsenter & Apartment-Camping befindet sich im Heradvegen 189 (direkt an der Durchgangsstraße) und hat ganzjährig geöffnet. Es gibt mehrere Varianten, vom Stellplatz fürs eigene Wohnmobil bis zum vollausgestatteten Ferienhaus. Eine Hütte wie die unsere kostet in der Sommersaison 2014 für eine Nacht etwa 72 Euro. Der Preis variiert je nach Saison und Aufenthaltsdauer. Die Homepage gibt es nur auf Norwegisch, aber im Buchungsportal gibt es nähere Informationen auf Deutsch.