Dieser Beitrag gehört zu den ältesten im family4travel-Blog. Sehr viel informativer und garantiert hilfreicher ist mein neuer Artikel über Bad Doberan

Heute haben wir die Jungs mit dem Fahrrad zum Brötchenholen geschickt. Großartig, dass sie das jetzt schon alleine können.

Danach stand Bad Doberan auf dem Programm. Da wir doch um einen größeren Einkauf nicht herumkamen, nahmen wir das Auto mit. Parkplätze gibt es in der kleinen Stadt genug, aber die allermeisten kosten inzwischen. Selbst auf den Supermarkt-Parkplätzen etwas abseits ist mittlerweile die Parkscheibe Pflicht. Ein Geheimtipp ist hier der kleine Parkplatz in der Sackgasse direkt am Münster, rechts ab an der hübschen Ruine des Kornhauses. Zwei Stunden mit Parkscheibe sind hier kostenlos, und weil der Platz nicht ausgeschildert ist, findet man selbst in der Saison fast immer eine Lücke.

Park mit Münster.

Das Doberaner Münster ist ein wirkliches Schmuckstück und liegt eingebettet in einen wunderhübschen Park mit alten Bäumen und Wasserläufen, über die weißgepinselte Holzbrücken führen. Zisterzienser-Mönche gründeten hier im 12. Jahrhundert ein Kloster. Das dazugehörige Münster stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist weithin berühmt für seine reiche mittelalterliche Ausstattung. Der Hochaltar stand wohl schon im Vorgängerbau und gilt als ältester Flügelaltar der Kunstgeschichte. Was es sonst innen alles noch zu sehen gibt, lässt jedes Historikerherz höher schlagen und lohnt bei anderer Gelegenheit mal für einen eigenen Bericht. Diesmal haben wir die grundsätzlich eintrittspflichtige Kirche nicht besichtigt, daher belasse ich es für alle tatsächlich interessierten Leser bei einem weiterführenden Link.

This is the Charnel house (at least my dictionary says so). Here, next to the minster, the bones of the monks were stored when their graves had to be re-used.

Im Gebeinhaus wurden die noch nicht verwesten Knochen der Mönche gestapelt.

Aber auch wer sich – zum Beispiel, weil er sich in Begleitung nicht besichtigungstauglicher Kinder befindet – auf den Park beschränkt, kriegt einiges zu sehen. Gruselfaktor hat das Ossarium, der kleine achteckige Gebeinturm auf der Rückseite der Kirche. Kamen bei der Neubelegung der Mönchsgräber noch die Knochen des Vorgängers zum Vorschein, wurden diese dort ordentlich gestapelt aufbewahrt. Etwas weiter abseits befindet sich die malerische Ruine eines Gebäudes, das vermutlich ein Hospital gewesen ist. Im Torhaus locken heute der Klosterladen mit Literatur und Klimbim sowie ein uriges kleines Café.

Next to the minster of Bad Doberan there are the impressive remains of a trade building that belonged with the cloister.

Ruine.

Weitere Gastronomie ist im Kornhaus untergebracht. Daneben, etwas versteckt, liegt ein Spielplatz, der zumindest meine Kinder jedes Mal wieder ausgiebig fesselt. Er ist als runder Kletterparcours angelegt und eignet sich prima als Piratenschiff, Sumpfabenteuer, fremder Planet, … Einen hübschen Kräutergarten gibt es noch, in alter Klostertradition angelegt und im Gegensatz zu anderen, die ich gesehen habe, auch tatsächlich mit dem bestückt, was das Schildchen angibt.

Behind the granery (today a café) and next to a nice playground there is the monastery garden with lots of medicinal herbs.

Kräutergarten hinterm Kornhaus (heute ein Café).

Diesen Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 22. Juli 2013 verfasst.