[Werbung – nach absurder neuer Rechtsprechung machen Blogger nämlich automatisch kennzeichnungspflichtige Werbung, sobald sie irgendwas erwähnen, was man kaufen oder buchen kann, selbst wenn sie Produkte selber bezahlt haben, und selbst wenn sie nichts anderes tun als ihre Print-Kollegen seit Generationen. Für diesen Artikel habe ich keinerlei Bezahlung, Vergünstigung, irgendwas erhalten.] Reisen in das östlichste aller EU-Länder liegen offenbar im Trend. Rumänien präsentiert sich zukunftsorientiert auf Reisemessen, und auch die asiatischen Busreisegruppen sind schon da.

Die Rumänien-Artikel hier bei family4travel gehören zu den meistgeklickten Beiträgen – was vielleicht auch daran liegt, dass die Blogger-Kollegen noch nicht allzu viel über die Region zu bieten haben (aber ich ja auch nicht – mit der Zeit soll sich das ändern). Dass Rumänien für viele Menschen immer noch terra incognita und mit vielen Vorurteilen verbunden ist, zeigt ein Blick in die Liste der Suchbegriffe, unter denen Ratsuchende das family4travel-Blog finden. Unangefochtener Spitzenreiter in dieser Statistik ist das Themenfeld, das um die Begriffe „Rumänien Urlaub gefährlich“ kreist. Dass diese Sorgen ziemlich unbegründet sind, habe ich in meinem entsprechenden Artikel ausführlich dargelegt. Aber wer darüber nachdenkt, sich den Trendsettern anzuschließen und nach Rumänien zu reisen, möchte vielleicht doch noch ein bisschen mehr über die Gepflogenheiten dieses Landes wissen. Also plaudere ich ein bisschen aus dem Nähkästchen und verrate, was man von einer Ferienwohnung in Transsilvanien erwarten kann und wie man überhaupt eine findet.

Ferienwohnungen und Apartments in Rumänien

Während unseres vierwöchigen Aufenthalts im Land haben wir dank Couchsurfing meistens bei Familien gewohnt, aber zu fünf Gelegenheiten haben wir kommerzielle Unterkünfte gemietet.

Ein bisschen windschief sind die Dinge in Rumänien oft, damit muss man schon rechnen (hier auf der Terrasse unserer Pension im Donaudelta).

Ein bisschen windschief sind die Dinge in Rumänien oft, damit muss man schon rechnen (hier auf der Terrasse unserer Pension im Donaudelta).

In Tureni bei Cluj Napoca haben wir nach längerem Suchen ein uriges, ganz familiäres Hotel gefunden. Im Donaudelta waren wir in einer kleinen Pension zu Gast, die wir über AirBnB ausfindig gemacht haben. In Bukarest haben wir eine Wohnung in einem Plattenbau über booking.com gebucht. Unsere wirklich schöne Ferienwohnung in Sibiu (ehemals Hermannstadt) haben wir über dasselbe Portal gefunden, ebenso wie die in Timisoara, die übrigens bis heute in den familieninternen top five unserer Europareise-Unterkünfte rangiert.

Es ist kein Problem, familientaugliche Unterkünfte übers Internet zu finden. Generell gilt, dass AirBnB in Osteuropa entweder noch nicht so richtig Fuß gefasst oder sich jedenfalls eher zum Luxus-Anbieter entwickelt hat. Andere Buchungsportale bieten dort in der Regel günstigere Möglichkeiten und mehr fürs Geld. Wer genügend Zeit hat, sollte unbedingt vergleichen.

Ein Blick in unsere aktuelle Ferienwohnung in Sibiu, Siebenbürgen: überdurchschnittlich schön.

Ein Blick in unsere Ferienwohnung in Sibiu, Siebenbürgen.

Einfach drauf los fahren und vor Ort spontan ein Zimmer oder eine Wohnung finden – das haben wir nicht ausprobiert. Mein Reiseblogger-Kollegen Madlen von Puriy und Gerhard von Anders reisen haben damit im Donaudelta gemischte Erfahrungen gemacht. Wir haben etliche „Zimmer frei“-Schilder gesehen, aber die Auswahl ist keinesfalls vergleichbar mit der Situation in Kroatien oder am Balaton.

Schwierig wird es übrigens, ein Apartment mit Spülmaschine zu finden. Die ist nämlich auf dem gesamten Balkan noch nicht so richtig angekommen. Auch in den privaten Wohnungen der Mittelklasse habe ich nirgendwo eine entdeckt.

Ein typisches Badezimmer für eine rumänische Unterkunft unserer Preisklasse (hier in Murighiol, Donaudelta).

Ein typisches Badezimmer für eine rumänische Unterkunft unserer Preisklasse (hier in Murighiol, Donaudelta). Klassiker: Kein Duschvorhang.

Zwei „Hätte ich das mal vorher gewusst“-Gedanken:

  • In Rumänien (und Bulgarien) ist anscheinend auch in Ferienwohnungen ein eingeschränkter Roomservice üblich. Während wir davon ausgingen, dass die Räumlichkeiten für die Mietdauer unser Privatbereich sind, haben wir uns mehrmals erschreckt, wenn wir nach unserem Tagesausflug gemachte Betten, frische Handtücher und eine blitzblanke Küche ohne Abwasch vorfanden. Verlassen kann man sich darauf allerdings auch nicht.
  • Ich bin es gewöhnt, Ferienwohnungen besenrein zu hinterlassen. Je nachdem, wie zufrieden ich mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis bin (und wie gut wir in der Zeit liegen), ziehe ich auch schon mal die Betten ab und räume das abgewaschene Geschirr ordentlich in den Schrank (es tagelang auf dem Abtropfregal stehen zu lassen, scheint jenseits der Grenzen Schaumburgs ja so vollständig normal zu sein, dass ich mich inzwischen nicht mehr dafür schäme). In Rumänien habe ich in zwei von vier Fällen vom Vermieter irritierte Kommentare geerntet, dass am Abreisetag der Abwasch vom Frühstück schon erledigt war. Im dritten Fall war ich noch nicht fertig damit und wurde von der Vermieterin nachdrücklich daran gehindert, „ihre“ Arbeit zu erledigen (im vierten Fall hatten wir verabredet, den Schlüssel bei der Abreise stecken zu lassen).
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Familienzimmer: In unserem Hotel im Norden Transsilvaniens hatten wir ein Doppel- und ein Hochbett. Stilistisch ist der Geschmack oft ein anderer, aber in Punkto Sauberkeit hatten wir zumindest im Inneren der Unterkünfte nie Beanstaltungen.

Ferienwohnungen in Rumänien – meine persönlichen Empfehlungen

Von den Unterkünften, in denen wir selbst gewohnt haben, möchte ich nur drei empfehlen. Die Pension in Murighiol (Donaudelta) war mir nämlich doch ein bisschen zu basic für das Geld, und auf unserer Rechnung fanden sich am Ende einige Posten, die wir für inklusive gehalten und andernfalls nicht in Anspruch genommen hätten. Und in Bukarest haben wir zu weit draußen gewohnt als ich irgendjemandem raten würde (wie ich überhaupt niemandem raten würde, wertvolle Rumänien-Urlaubstage in der hässlichen Hauptstadt zu verplempern). Aber die anderen drei Unterkünfte waren klasse:

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Ungeschminkt aus der Hüfte geschossen (wie eigentlich alles in diesem Blog): Das familiäre Gold Fayen House in einer Seitenstraße von Tureni.

Hotel Gold Fayen House in Tureni

Das sehr typische rumänische Dorf liegt auf der Strecke Budapest-Transsilvanien und ist ein idealer erster Zwischenstopp im Land (wobei die Strecke in eins doch recht lang war mit kleinen Kindern, wir haben gut sechs Stunden im Auto gesessen). Das Haus ist sauber und für rumänische Verhältnisse recht nett eingerichtet. Wir hatten ein Familienzimmer mit Doppel- und Etagenbett sowie eigenem Bad. Ein reichhaltiges Frühstück ist inklusive, und auf Wunsch gibt es auch Abendessen („das, was da ist“, und wer früh dran ist, kann der Oma sogar noch beim Rupfen des hausgemachten Hühnerfrikassees zugucken). Parken an der Straße ist kein Problem, aber der Hausherr bietet auch gern den eigenen Parkplatz hinterm Gartentor an. Die Tochter des Hauses spricht gut Englisch.

Kontakt: z.B. über booking.com oder direkt per Telefon: +40 741 119 833

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Ebenfalls neu, modern und sauber: Florin und Adina Costeas Charter Arpartments in in Sibiu.

Charter Apartments in Sibiu

Sibiu (ehemals Hermannstadt) sollte bei keiner Rumänien-Rundreise fehlen! Die großzügig geschnittene 2-Zimmer-Wohnung im zweiten Obergeschoss hat uns fünf Tage lang eine ideale Basis zum Erkunden der schönsten Stadt Siebenbürgens geboten. Ein Auto ist allerdings Voraussetzung, denn bis zum Stadtzentrum fährt man ein paar Minuten (Parkplatz auf dem Grundstück hinter Schloss und Riegel). Das Apartment selbst ist hübsch eingerichtet und sehr gut ausgestattet. Zwei kleine Minuspunkte: Der Wohnbereich ist ziemlich dunkel, und es gibt – wieder mal – keinen Duschvorhang. Adina, die Vermieterin, spricht gut Englisch, und wenn ich mich recht erinnere, spricht ihr Mann sogar Deutsch. Uns hat der Spaß pro Nacht 35 Euro gekostet (im Oktober).

Kontakt: www.charterapartments.ro – apartmentcharter@yahoo.com

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Zu wenig Fotos gemacht: Das Apartment in Timisoara hat uns richtig gut gefallen, aber irgendwie hab ich nur dieses nichtssagende Wohnzimmerfoto (und natürlich einen Haufen von verrückten Jungs inmitten von Unordnung, aber die sind nicht internetfähig ;) ).

Ferienwohnung „City Inn Residence Villa“ in Timisoara

Die Stadt unweit der ungarischen und serbischen Grenze ist auf jeden Fall einen Abstecher wert. Als wir dort waren, wurde unheimlich viel gebaut – ab nächstem oder übernächsten Jahr wird Timisoara bestimmt richtig schick und en vogue. Unsere Ferienwohnung ist es jetzt schon! Mit 50 Euro pro Nacht (oder 60, wenn man über airBnB bucht) ist sie für rumänische Verhältnisse kein Schnäppchen, aber dafür gibt es auch zwei große Schlafzimmer mit eigenem Bad (davon eins mit „Spaßdusche“, wovon die Jungs heute noch schwärmen). Das Wohnzimmer sieht aus wie aus einem Möbelhauskatalog. Wir haben uns sehr wohl gefühlt. Der Vermieter – Aurel – spricht sehr gut Englisch und sogar ein bisschen Deutsch. Die Wohnung liegt sehr ruhig, ein bisschen außerhalb des Zentrums. Es gibt einen Parkplatz hinterm Hoftor.

Kontakt: z.B. über villas.com oder direkt per Telefon: +40 722 634 616

Ein großes, meist blickdichtes Tor vor der Einfahrt ist in Rumänien selbstverständlich, um unerwünschte Besucher auf zwei oder vier Beinen abzuhalten.

Wer Angst um sein Auto hat (unserer Erfahrung nach unberechtigt), kann sich an den meisten Unterkünften über ein sicheres Hoftor freuen (hier in Sibiu).

Transparenz-Hinweis: Ich empfehle diese Unterkünfte, weil ich sie empfehlenswert finde. Ich bekomme nichts dafür. Falls wirklich jemand aufgrund dieses Beitrags dort bucht, würde ich mich freuen, wenn ihr den Vermietern viele Grüße von uns ausrichtet! :)

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