Die vielfache Nachfrage hat den family4travel-Gastblogger endlich mal wieder motivieren können! Mein bloggendes Kind schreibt heute über das Thema, das es bei allen interkulturellen Kontakten, allen Museumsbesuchen und allen Superlativen Europas doch am meisten interessiert: das Spielen.

Hier blogt Janis (10).

Hier blogt Janis (10).

Ich spiele, wann immer ich Zeit habe. Das ist nicht so oft der Fall, aber oft genug. Den Großteil des Tages sind wir meistens bei irgendwelchen Sehenswürdigkeiten. Oder wir fahren mit dem Auto irgendwo hin, zum Beispiel zur neuen Unterkunft. Trotzdem bleibt fast jeden Tag ein bisschen freie Zeit für uns Kinder.

Ich kann gar nicht sagen, ob wir zu Hause oder hier mehr spielen können. Zu Hause bin ich ja den ganzen Morgen und Vormittag in der Schule. Am Nachmittag mache ich dann Hausaufgaben. Und dann habe ich den Rest des Tages Zeit zum Spielen. Auf der Reise machen wir das ganze Sightseeing und auch ein bisschen Schule. Ich glaube, das ist ein bisschen mehr als zu Hause. Also, es dauert länger.

Wenn wir spielen, dann spielen wir auf der Reise natürlich auch anders als zu Hause. Silas und ich spielen zwar meistens Playmobil, egal, wo wir sind. Wir durften beide einen Spiele-Rucksack mitnehmen. Der eine ist voll mit Playmobil, der andere mit Gesellschaftsspielen und Comics.

Auch auf der Reise spielen wir also meistens mit Playmobil. Da gibt es alle möglichen Themen. Unsere Männchen heißen immer Janis und Silas, aber sie können alles mögliche sein. Zum Beispiel sind Janis und Silas reiche Männer und leben in einer riesigen Villa (dazu eignet sich ein Schrank sehr gut, denn in gemieteten Unterkünften sind die Schränke ja immer leer). Oder Janis und Silas sind Zauberer und leben im Paradies und verbannen ihre Widersacher in den Tartaros. Solche Sachen. Wir haben leider nur wenige Sachen mitgenommen, weil der Rucksack voll war. Deshalb hält sich die Vielfalt der Themen in Grenzen. Zu Hause haben wir ganze Kisten voll, Ritterburgen und Piratenschiffe und die Weltraumstation. Hier muss dann halt der Nachttisch die Weltraumstation sein. Und wir mischen die Zeiten bunt durcheinander: Eine Frau steigt in ein Auto und ein Ritter in Rüstung mit einem Schwert in der Hand kommt vorbei. Zu Hause bleiben wir eher in einer Zeit, wenn wir spielen, also entweder Mittelalter oder Zukunft oder heutige Zeit. Hier müssen wir mischen, weil die Sachen im Rucksack halt gemischt sind. Das stört mich aber keineswegs. Hauptsache, wir können überhaupt spielen.

Wenn wir couchsurfen, beschäftigen wir uns mit den Kindern oder den Tieren der Couchsurfer. Wenn es Kinder gibt, haben die ja auch ihr eigenes Spielzeug, mit dem wir mitspielen dürfen. Wenn es Tiere gibt, spielen wir mit denen, wenn sie wollen. Wir streicheln sie, oder wir halten Bälle hoch, so dass sie hochspringen, und dann geben wir sie ihnen. In Zitsa hatten die einen Hund, der Charlie hieß, und der hatte seinen Lieblingsball. Dem ist er immer hinterhergelaufen, wenn wir ihn weggeschmissen haben. Die Katzen dort waren leider zu scheu, aber im Donaudelta zum Beispiel hatten wir sehr zutrauliche Katzen, mit denen wir viel spielen konnten.

Einmal gab es auch ein Trampolin. Das war auf dem Peloponnes. Da haben wir dann den ganzen Tag drauf gehüpft, außer es regnete, es schneite oder wir hatten einfach keine Lust mehr.

Wenn wir in irgendwelchen Ruinenstädten sind, spielen wir manchmal, dass wir S-Man und J-Man sind. Das sind zwei Superhelden, die ständig die Bösen bekämpfen müssen. Wir spielen, dass wir Seile aus den Fingern schießen können und sehr stark sind. Als meine Kamera noch funktionierte, haben wir auch immer Videos gedreht, in denen wir Superhelden waren. Die konnte man sich aber nicht wirklich angucken, da sie sehr verwackelt waren.

Spielen auf der Reise ist also durchaus möglich und macht genauso viel Spaß wie zu Hause.

Janis erzählt euch noch mehr…