So lange schon möchte ich in meinem Reiseblog einen „anständigen“ Beitrag über Rostock mit Kindern schreiben. Schließlich kennen wir uns als regelmäßige Besucher relativ gut in der Hansestadt aus. Bis ich das auf die Reihe kriege, bleibt dieser Post ein anekdotischer Eintrag meines Reisetagebuchs aus dem Jahr 2013…

Regentag in Rostock

Dieser Eintrag beginnt schon wieder mit dem Wort eigentlich: Denn eigentlich wollten wir heute in den IGA-Park zum ehemaligen Gartenschau-Gelände. Dort war ich seit Jahren nicht, weiß aber noch, dass es einen hübschen Spielplatz mit Hängematten gibt und außerdem ein Schifffahrtsmuseum, das ich mir noch nie ausführlich angesehen habe.

Trotz meines gern zur Schau getragenen Einheimischen-Gehabes verfransten wir uns aber auf dem Weg dorthin so sehr, dass wir irgendwann beim zentrumsnahen Parkplatz am Rostocker Stadthafen vorbeifuhren. So disponierten wir kurzfristig um und entschieden uns für einen Stadtbummel. Nach kurzer Zeit stellte sich das als richtige Entscheidung heraus, denn zum ersten Mal in unserem neuntägigen Urlaub begann es ernsthaft zu regnen.

Natürlich waren wir wieder einmal nicht als einzige auf die Idee gekommen, den Schlechtwettertag in der küstennahen Großstadt zu verbringen. Schon auf der Hinfahrt war es nur im Schritttempo vorwärts gegangen. Im Stadtzentrum verlief sich der Trubel glücklicherweise recht gut. Die Kröpeliner Straße (Rostocks Hauptgeschäftsstraße) war voll, aber nicht hoffnungslos überfüllt, und auch in den Geschäften bekam man durchaus noch ein, gelegentlich sogar zwei Beine an die Erde.

Rundgang durch Rostock

Wir starteten unseren Bummel am Hauptgebäude der Universität, vor dem der Brunnen kleine Kinder immer wieder zum Planschen lockt. Dann schlenderten wir den obligatorischen Weg durch die Fußgängerzone bis zum Marktplatz, wo das hübsche Backsteingotik-Rathaus gerade saniert wird. Die Marienkirche mit ihrer berühmten astronomischen Uhr ließen wir diesmal aus.

Als wir auf dem Rückweg „hintenrum“ den Hopfenmarkt erreichten, hatte sich das Tröpfeln zu echtem Landregen entwickelt. Den Jungs hatte ich ein Eis versprochen, und „Leon’s Softeis-Oase“ bot sich an. Eine ausreichend große Portion „DDR-Traditionssofteis“ in der Muschelwaffel gibt es für Kinder bereits für 50 Cent.

ddr softeis rostock

Diese Kinderportion „DDR-Softeis“ gibt es 2013 noch für 50 Cent.

Die fürsorgliche Verkäuferin lud uns sogar ein, den Regen unter dem Pavillondach abzuwarten, der eigentlich Gästen vorbehalten ist, die mehr als einen Euro auf vier Personen gerechnet einbringen. Dankbar nahmen wir auf den softeisförmigen Sitzmöbeln platz und beobachteten, wie die Regentropfen in die kindertauglichen Wasserspiele platschten.

Empfehlenswert ist immer auch ein Stöberbesuch bei „Wupatki“, nach eigenen Angaben „der Laden mit den schönen Spielen“, was ich durchaus bestätigen kann. Auch er befindet sich am Hopfenmarkt, den man von der Kröpeliner Straße durch eine kleine, entsprechend ausgeschilderte Passage erreicht.

Zoologische Sammlung Rostock

Auf der publikumsabgewandten Seite des Universitätsgebäudes befindet sich das ehemalige Kloster zum Heiligen Kreuz. Heute ist hier das Rostocker Museum für Stadtgeschichte untergebracht. Da heute Montag ist, hatte das natürlich geschlossen. Aber nur wenige Meter davor in dem gelben Haus mit den dicken Säulen zeigt das Zoologische Institut seine historische Sammlung.