Als Kind habe ich unsere Urlaubsreisen nach Dänemark geliebt. Ganz viele Erinnerungen habe ich an dieses Land. Ans Meer, das in die Gummistiefel schwappt. An den Geruch von frisch ausgenommenen Fischen, die meine Eltern direkt vom Kutter im Hafen kauften, und die in der Pfanne zappelten, weil die Nerven noch reagierten.

I loved watching the fishing boats in the harbours and the fresh fish they sold.

I loved watching the fishing boats in the harbours and the fresh fish they sold.

An Ferienhäuser, jedes Mal ein anderes. Meine Schwester und ich erkundeten erst alle Räume, dann die Umgebung, und oft fanden wir ganz in der Nähe Erstaunliches: Eine Trollhöhle (in der andere freilich nur eine Sandkuhle sehen konnten). Einen gruseligen Opferplatz (ein Findling hinterm Haus). Und einmal zwei rotzlöffelige Jungs aus dem Nachbarhaus, die uns unbedingt küssen wollten.

Mum, Grandma and I in front of a holiday house in Denmark, in 1987 I think.

Mum, Grandma and I in front of a holiday house in Denmark, in 1987 I think.

Morgens ging Papa mit uns Brötchenholen, und wir durften uns von den krachsüßen Marzipanteilchen eins aussuchen. Manchmal hat uns die Nachbarin zu Hause schon ein paar Kronen zugesteckt, die wir dann in Lakritzschnüre und andere für uns exotische Süßigkeiten umsetzen durften.

A sunny day in Denmark - a treat for us, as we were used to go there in spring and fall. I'm the one with that Beatles' hairstyle. :)

A sunny day in Denmark – a treat for us, as we were used to go there in spring and fall. I’m the one with that Beatles‘ hairstyle. :)

Die Stimmung war gut, meine Eltern waren entspannt und spielten ihre alten Platten ab – die Art von Musik, die ich heute noch liebe. Am Strand ließen wir uns ordentlich durchpusten, und wir blieben immer, bis unsere Füße nass und uns ordentlich kalt war. Statt einmal im Sommer fuhren unsere Eltern nämlich für dasselbe Geld lieber zwei Mal mit uns in Urlaub: eine Woche im Frühjahr, eine im Herbst.

20 years later. Hairstyle changed, but not for the better. :)

20 years later. Hairstyle changed, but not for the better. :)

Als ich später selbst Kinder bekam, stand für mich anfangs nie infrage, dass wir es genauso machen würden. Im Frühling, im Herbst, nach Dänemark. Als Janis geboren wurde, waren wir beide noch Studenten und konnten uns das nicht leisten. Und dann entdeckten wir, dass auch mit kleinen Kindern vagabundierendere Urlaube kein Problem sind, und außerdem deutlich günstiger als dänische Ferienhäuser.

Different house, different weather, same country and same atmosphere, somehow.

Different house, different weather, same country and same atmosphere, somehow.

Aber ein Mal wollten wir es doch so machen. Bevor Janis in die Schule kam, mieteten wir ein Mal in der günstigen Vorsaison ein schönes Häuschen auf der Insel Rømø, hinter der Grenze gleich links. Und es war schön! Schweinekalt, teilweise hatten wir Schnee. Wir hielten es nie lange am Strand aus, und wir unternahmen so wenig wie sonst nie auf Reisen. Es war eine großartige Erfahrung, meinen Kindern sozusagen ein Stückchen meiner Kindheit mitgeben zu können. Und plötzlich mehr denn je zu spüren, dass ich erwachsen geworden bin. Es war toll.

This time I showed things to my children like my mum showed me back then. (It's a sea urchin, by the way. And yes, I picked this picture because we didn't take any at the harbor.)

This time I showed things to my children like my mum showed me back then. (It’s a sea urchin, by the way. And yes, I picked this picture because we didn’t take any at the harbor.)

Aber ansonsten machen wir Urlaub doch lieber auf unsere Weise. Reisen. Eintauchen in andere Kulturen, andere Länder, andere Lebensweisen. Menschen kennenlernen. Die Welt entdecken.

Wie ist das bei euch? Macht ihr Urlaub so, wie ihr es von euren Eltern gelernt habt? Wenn ihr mögt, erzählt doch mal!

PS: Wundert ihr euch, warum ich so plötzlich mit einem Thema anfange, das mit unserer Großbritannien-Reise wenig zu tun hat und auch sonst in keine meiner Kategorien passt? Das liegt daran, dass Inka von blickgewinkelt gerade „analoge Erinnerungen“ sammelt. Ein paar sehr schöne hat sie schon, auch noch andere aus Dänemark!