Das beliebsteste Ausflugsziel in Südtirol sind die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff in Meran – und auch mit Kindern sind sie absolut sehenswert! Hier kommt unser persönlicher Erfahrungsbericht aus dem Botanischen Garten der Extraklasse inklusive Tourismus-Museum „Touriseum“ aus Familiensicht mit fünfjährigem Kind.
Familienausflug in die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff
Unser Ausflug nach Meran in die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff ist Teil unseres →Familienurlaubs in Südtirol. Im Juni 2025 erleben wir das Ausflugsziel zu dritt: Mutter, Vater, fünfjähriges Kind.

Das sind wir mit Schloss Trauttmannsdorff im Hintergrund: Lena, Franka, Martin. (Der Teenager darf an diesem Tag Pause machen.)
Schloss Trauttmannsdorff liegt etwas außerhalb von Meran, der zweitgrößten Stadt in Südtirol und Hauptstadt des Herzens. Berühmt geworden ist es im 19. Jahrhundert als Ferienhaus der Kaiserin Sisi. Die mietete sich hier gleich zweimal ein, um die Gesundheit ihrer Töchter im milden Klima zu fördern. Das gelang und begründete einen wahren Hype für Meran als Kur- und Urlaubsort.
In späterer Zeit stand das gar nicht mal so überaus herrschaftliche Gebäude durch historische Verwicklungen lange leer und ging schließlich in Staatsbesitz über. Seit 1990 residiert nun das „Touriseum“ hier, das Museum für Tourismus in Südtirol. Zur beliebtesten Sehenswürdigkeit von ganz Südtirol mauserte sich das Ausflugsziel, seit 2001 auf dem Schlossgelände zusätzlich die Botanischen Gärten eröffneten.
Die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff
Die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff sind völlig zu recht Sehnsuchtsort ganzer Busladungen von reiselustigen Rentner*innen. Auch für Familien mit Kindern lohnt sich der Ausflug in einem Urlaub in Südtirol aber absolut! Vom Ritten aus ist Meran zwar ein ganzes Stück entfernt. Von Klobenstein aus fahren wir mit dem Auto ziemlich genau eine Stunde. Das ist es aber wert, finde ich.
Am Tag unseres Besuchs herrschen etwa 30 Grad. Das ist heiß, aber tatsächlich lässt es sich auf dem schattigen Gelände ganz gut aushalten.

Ein bisschen Schatten findet sich immer. Und die Pflanzen kühlen durchaus besser als die Stein- und Asphaltwüste einer Stadt.
Wir sind früh da und steigen gleich als erstes ganz nach oben. Der Park nimmt einen Hang ein und erstreckt sich somit über etliche Höhenmeter. Es gibt kinderwagentaugliche, barrierearme Wege. Wer Treppen laufen kann, ist aber klar im Vorteil.
Der riesige Park ist in fünf Themengärten unterteilt. Wir haben anhand der Karte einen ausgeklügelten Plan entworfen, wie wir möglichst viele Attraktionen mit möglichst wenig Fußmarsch zu sehen kriegen. (Dreimal dürft ihr raten, wie lange es dauert, bis wir den über den Haufen werfen und doch immer dahin laufen, wo es in unmittelbarer Nähe am schönsten aussieht.)
Die Gärten von Trauttmannsdorff mit Kindern
Für Kinder gibt es im Park verteilt mehrere Spielstationen. Vor allem im „roten Bereich“, der sich der Natur Südtirols widmet, befinden sich Kinder-Highlights wie ein Wasserspielplatz und auch mehrere Tiergehege. Da wir uns die Landschaft Südtirols in freier Wildbahn ansehen, konzentrieren wir uns im Botanischen Garten auf die exotischeren Bereiche. Auch dort finden wir aber überall Dinge, die unsere Fünfjährige interessieren. Die Duftorgel etwa, den Palmenstrand und die Papageienvoliere.
Vor allem aber zeigt Franka reges Interesse an den vielen exotischen Nutzpflanzen, die hier unter freiem Himmel wachsen. (Sie liebt Botanische Gärten, etwa den in →Greifswald, in →Jena und vor allem die botanika in →Bremen.)
Ihr absolutes Highlight aber ist der „Garten der Verliebten“, der am höchsten am Hang klebt und am weitesten vom Eingang entfernt ist. Diesen Bereich dominiert ein flacher Pool, der barfuß betreten werden darf.

Entsetzt habe ich festgestellt, dass ich vom „Garten der Verliebten“ gar keine vernünftigen Fotos habe. In meinem Instagram-Highlight „Südtirol“ gibt es ein Video inklusive Fuß-Planschen im Pool. Das hier ist am Eingang des Areals.
Das „Touriseum“ mit Kindern
Im Schloss Trauttmannsdorff selbst befindet sich das Tourismus-Museum. Viele Besucher*innen kommen hier überhaupt nicht an. Das wäre schade, denn die Geschichte des Fremdenverkehrs ist da, wo die Sommerfrische erfunden wurde, natürlich besonders interessant. Die Ausstellung ist modern konzipiert und erlebnisreich inszeniert.
Für kleinere Kinder (und ihre Eltern) frustrierend ist allerdings, dass sie viele Ausstellungsstücke aufgrund ihrer Größe nicht ansehen können. Wo in anderen Museen selbstverständlich Trittstufen stehen oder Sichtfenster weiter unten angebracht sind, müssen wir unsere fünfjährige Tochter hier immer wieder hochwuchten. Merkwürdig.

Schlecht aus der Hüfte geschossen, zeigt aber, was ich meine. Dieses Ausstellungsstück war leider kein Einzelfall. Auch draußen an der Duftorgel z. B. mussten wir unser Kind immer wieder hochheben, damit sie teilhaben kann. Auf für Menschen im Rollstuhl nicht inklusiv.
Das „Südtirol-Spiel“
Im oberen Bereich gibt es aber extra für Kinder einen Spielbereich, einen Maltisch – und das wirklich großartige „Südtirol-Spiel“. Ein Riesen-Pinball oder Flipper soll es sein. Uns erscheint es eher als Multiple-Choice-Murmelbahn. Nachdem wir einen Ball ins Rollen gebracht haben, müssen wir uns immer wieder entscheiden, welchen Weg er auf der detailreichen Holzbahn nehmen soll. Mit der Seilbahn hinauf in die Berge? Lieber gleich zum Aprés-Ski? Über die Kuhweide, ins Dorf, oder – Mist – in den Stau? Nach etlichen Ehrenrunden aufgrund weniger glücklicher Entscheidungen rollt unsere Murmel endlich über den Pass und bringt „Ötzi“ zum Winken: Wir haben gewonnen!
Was ist mit Sisi?
Einige Räume in der oberen Etage sind Kaiserin Elisabeth gewidmet. (Deren Spitzname schreibt sich übrigens erst seit der Verfilmung „Sissi“. Sie selbst unterschrieb stets mit „Sisi“.) Da keine originale Möblierung mehr vorhanden ist, sind die Räume weitgehend leer.
Kunstgeschichtlich interessant sind die Wandmalereien, die zu Sisis Zeit schon alt waren. (Auf anderen Schlössern der Gegend sind noch viel spektakulärere Fresken zu besichtigen, etwa auf Schloss Runkelstein bei Bozen. Da waren wir allerdings nicht.)

Die Fresken im ältesten Raum des Schlosses, sagt die Schrift an der Wand, stammen aus dem Jahr 1564. Einst schlief hier Sisi.
Echte Sissi-Fans sind vielleicht enttäuscht. Andersherum gesagt: Wer sich vor überbordendem Kitsch fürchtet, braucht sich keine Sorgen machen und Schloss Trauttmannsdorff nicht meiden! :)
Wie viel Zeit einplanen für Schloss Trauttmannsdorff?
Insgesamt solltet ihr unbedingt einen ganzen Tag für dieses Ausflugsziel einplanen! Wer am selben Tag auch noch Meran besichtigen möchte, wird definitiv nicht alle Themengärten schaffen. Wir haben sieben Stunden auf dem Gelände verbracht und trotzdem nicht alles gesehen. Mit etwas mehr Disziplin wäre das in der Zeit natürlich schon zu schaffen gewesen. Wenn ihr aber auch spielen und einfach mal die Atmosphäre genießen wollt, ist so ein Tag ruckzuck rum. Der Rundweg durch alle Themenbereiche umfasst sieben Kilometer. Das gibt euch eine ungefähre Vorstellung, was euch erwartet.
Für das Touriseum haben wir uns eine gute Stunde Zeit genommen. Ohne Kind hätte ich mir dort wahrscheinlich alles noch ein bisschen ausführlicher angesehen. So war es aber auch okay.
Noch ein Tipp für Familien: Bringt euch am besten ein Picknick mit! Es gibt nur zwei Verpflegungsmöglichkeiten auf dem Gelände, das Restaurant und das Café im Palmengarten. Die sind beide recht hochpreisig. Außerdem sind sie im Zweifelsfall weit weg, wenn der Hunger zuschlägt. Unterschätzt die Wege im Park nicht! Sitzmöglichkeiten gibt es hingegen ausreichend und auch mehrere ausgewiesene Picknickplätze.
Lieber Schloss Trauttmannsdorff oder Meran?
Wenn ihr vor der Frage steht, ob ihr entweder Meran oder die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff besichtigen sollt – tja. Das wäre wirklich ein Dilemma, denn beides ist absolut sehenswert. Und beides an einem Tag empfehle ich euch wie gesagt definitiv nicht, weil dann beides zu kurz kommt. Wer aufs Budget achten muss, nimmt dann vielleicht lieber die Stadt, die keinen Eintritt kostet. (Trauttmannsdorff kostet 24 Euro pro Person, was schon eine Hausnummer ist. Dafür sind immerhin Kinder bis sechs Jahre kostenlos dabei.) Wenn das Geld locker genug sitzt, tendiert meine Empfehlung zu Schloss und Gärten – wobei Meran meiner Meinung nach schon die schönste Stadt in Südtirol ist.

Meran ist durchaus ebenfalls einen Ausflug wert! Entlang des Flusses kann die mediterrane Bergstadt ebenfalls mit Blütenpracht protzen.
Mehr Erfahrungen mit den Gärten von Schloss Trauttmannsdorff, Meran und Südtirol
- Einen ganz ausführlichen Erlebnisbericht aus den Gärten von Schloss Trauttmannsdorff samt Touriseum liefert Charis in ihrem Reiseblog Schönste Zeit.
- Das schöne Meran selbst haben wir uns bei unserer →Stippvisite in Südtirol vor zwei Jahren angesehen, aus Zeitgründen aber praktisch nicht darüber gebloggt. Viele Tipps für die Stadt hat dafür Reisebloggerin Travelsanne.
- Ganz viele weitere Tipps für ein tolles Urlaubsprogramm in Südtirol mit Kindern gebe ich in diesem Beitrag: →Erfahrungsbericht Südtirol mit Kindern: Ausflugstipps für den Ritten und Umgebung.
- Der Reisebericht zu unserem dazugehörigen Familienurlaub steht hier: →Alpen-Roadtrip mit E-Auto: Bayern, Österreich, Südtirol.
- Und: Weitere grandiose Ausflugsziele voller Blütenpracht sind beispielsweise der →Park der Gärten im →Ammerland und die →Herrenhäuser Gärten in →Hannover.

Hach, die Gärten von Schloss Trauttmannsdorff sind so schön, und das buchstäblich auf so vielen Ebenen.
Transparenz-Hinweis: Auf dieser Reise waren wir komplett auf eigene Kosten unterwegs. Alle Links setze ich nur zu eurer Information und ohne Gegenleistung.
Hinterlasse einen Kommentar