Slowenien mit Kindern – ist das eine gute Idee? Wir hatten keine Ahnung, als wir zum ersten Mal einen Fuß in das kleine Alpenland setzten. Wir hatten uns wenig Gedanken über das Alpenland gemacht, das für uns während unserer arg kurzen Planungszeit mehr oder weniger nur Transitgebiet auf dem Weg an die Adria darstellte. Immerhin eine Woche haben wir uns Zeit genommen, den jungen Staat kennenzulernen. Und siehe da: Slowenien mit Kindern entpuppt sich als großartige Idee! Wunderschöne Bergpanoramen, spektakuläre Karst-Landschaften, moderate Preise und freundliche Menschen, die sich über Touristen freuen (und im Gegensatz zu Italienern, Franzosen und Deutschen noch am hinterletzten Bergsee englische Hinweistafeln aufstellen). Wir verlassen Slowenien mit dem festen Vorsatz, auf jeden Fall bald einmal wiederzukommen!

Die Stationen unserer kurzen Durchreise haben jede für sich einen ausführlichen Bericht verdient. Ich arbeite dran. Bevor ich mich aber verheddere (so ein Nomadenleben ist nämlich ganz schön zeitintensiv, nicht zuletzt aus so profanen Gründen wie der nicht vorhandenen Spülmaschine), beschränke ich mich vorerst auf einen kurzen Überblick und die essentiellen Tipps für einen Urlaub in Slowenien mit Kindern.

Slowenien mit Kindern: Bleder See

Der wildromantische Bergsee mit Marieninsel befindet sich nicht weit von der österreichischen Grenze. Wir sind einmal ums Ufer der tiefblauen Wasserfläche gewandert und haben den vielgepriesenen Bleder Kuchen gegessen. Was das ist, wie er uns geschmeckt hat und was sonst noch so los war: Weiter lesen…

Die Marieninsel im Bleder See ist immer noch ein Wallfahrtsort.

Die Marieninsel im Bleder See ist immer noch ein Wallfahrtsort.

Slowenien mit Kindern: Radovljica

Die Stadt im Norden, ganz in der Nähe des Bleder Sees, ist winzig, aber sehenswert. In der Altstadt zeigen sich die Häuser im verblichenen Glanz vergangener Jahrhunderte, inklusive original erhaltener Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert. Ein kleines Imkereimuseum zeigt die herausragende Bedeutung des Honigs in Slowenien. Auch die typischen Lebkuchenherzen mit der giftig-roten Bemalung stammen von hier. Mehr…

Charmant im Shabby-Chic: Radovljica hat Geschichte.

Charmant im Shabby-Chic: Radovljica hat Geschichte.

Slowenien mit Kindern: Burg Kamen

Die Ruine der mittelalterlichen Burganlage am Ende der Draga-Schlucht ganz im Norden des Landes ist frei zugänglich. Sie diente früher als Sicherung des dazugehörigen Alpenpasses und war die Heimat eines slowenischen Volkshelden. Die alten Gemäuer auf eigene Faust zu entdecken, ist für Kinder und Eltern gleichermaßen abenteuerlich. Aber Vorsicht: Der Bau ist nur recht rudimentär gesichert, und an vielen Stellen geht es ernsthaft abwärts. Mehr…

Wildromantisch: Die Burgruine Kamen ist ein Abenteuer.

Slowenien mit Kindern, hier einmal wildromantisch: Die Burgruine Kamen ist ein Abenteuer.

Slowenien mit Kindern: Schmiedestadt Kropa

Wie ein (nicht übermäßig) lebendiges Freilichtmuseum präsentiert sich die kleine Bergstadt stolz den Besuchern. Überall befinden sich Infotafeln auf Slowenisch und Englisch, die die bewegte Geschichte des Ortes vermitteln. Traditionell wird hier Eisen verarbeitet. Von der Kunstfertigkeit vergangener Tage zeugen schmiedeeiserne Brückengeländer und Gartentore entlang der Hauptstraße. In der Nachsaison menschenleer!

Kostprobe: In Kropa gibt es an allen Ecken und Enden Schmiedekunst zu entdecken.

Kostprobe: In Kropa gibt es an allen Ecken und Enden Schmiedekunst zu entdecken.

Slowenien mit Kindern: Ljubljana

Ein Besuch der Hauptstadt darf bei der Slowenien-Reise natürlich nicht fehlen. Ljubljana ist mit ihren rund 200.000 Einwohnern überschaubar, verfügt aber gleichwohl über Flair. Must-Sees sind die Drei Brücken, die Drachenbrücke und die Burg, auch der Markt rund um die Markthalle ist sehenswert. Ausführliche Tipps für den Familienausflug – und auch, was man sich sparen kann – berichte ich euch hier.

Alte Stadt mit jungem Flair: Ljubljana hat uns gefallen!

Alte Stadt mit jungem Flair: Ljubljana hat uns gefallen!

Slowenien mit Kindern: Idrija

Die kleine Ortschaft liegt heute mitten im Nationalpark, war früher aber Zentrum der zweitgrößten Quecksilbermine der Welt. Seit Ende des Mittelalters gewannen die Bergleute unter Einsatz von Gesundheit und Leben das merkwürdige Metall, das schon bei Raumtemperatur flüssig ist und doppelt so schwer wie Eisen wiegt. Das Museum ist erhellend für Erwachsene, für Kinder eher mäßig spannend. In der Umgebung lockt dafür zum Beispiel der „Wilde See“, den eine unterirdische Quelle nach starken Regenfällen in Wallung bringt. Mehr…

Trügerische Ruhe: Unter der Wasseroberfläche steigt aus einer der zahlreichen Höhlengänge so viel Wasser auf, dass der Ablauf sofort zu einem breiten Fluss wird.

Trügerische Ruhe: Unter der Wasseroberfläche steigt aus einer der zahlreichen Höhlengänge so viel Wasser auf, dass der Ablauf sofort zu einem breiten Fluss wird.

Slowenien mit Kindern: Rakov Škocjan

Als „ziemlich schöner Ort“ wurde uns dieses Karstphänomen von unseren Couchsurfing-Hosts völlig unter Wert verkauft. Wir waren einfach nur hin und weg! Rund 30 Kilometer südlich von Ljubljana liegt das Gebiet, in dem vor langer Zeit eine gigantische Kalksteinhöhle einstürzte und ein beeindruckendes Tal schuf. Eine natürliche Brücke führt in rund 50 Metern Höhe über die Schlucht – wie viele Tode ich bei ihrer Überquerung gestorben bin, mag ich gar nicht sagen.

Dieses Foto vermag nicht auch nur ansatzweise den Oh-mein-Gott-Reflex zu vermitteln, den diese Landschaft augenblicklich hervorruft. Was da unten zu sehen ist, ist ein hinlänglich breiter Wanderweg. Und ernsthaft, ICH BIN DA OBEN DRÜBER MARSCHIERT!

Dieses Foto vermag nicht auch nur ansatzweise den Oh-mein-Gott-Reflex zu vermitteln, den diese Landschaft augenblicklich hervorruft. Was da unten zu sehen ist, ist ein hinlänglich breiter Wanderweg. Und ernsthaft, ICH BIN DA OBEN DRÜBER MARSCHIERT!

Slowenien mit Kindern: Die Križna-Höhle

Anders als bei der hochgelobten Tropfsteinhöhle von Postojna ist der Eintrittspreis hier moderat, aber das Erlebnis ist dafür viel intensiver. Ausgestattet mit Gummistiefeln und Handlampen geht es in kleinen Gruppen in die geräumige Dunkelheit. Zu entdecken gibt es nicht nur unzählige Stalaktiten und Stalagmiten, sondern auch die Überbleibsel eiszeitlicher Höhlenbären. Höhepunkt ist die Schlauchbootfahrt auf dem unterirdischen See.

Slowenien mit Kindern - Erkunden der Križna-Höhle

Ab in die Dunkelheit: Die Expedition in die Križna-Höhle ist ein Naturerlebnis.

Die allerschönsten Erlebnisse für uns waren allerdings die Bekanntschaften mit drei großartigen Couchsurfing-Familien, die uns für zwei oder drei Tage bei sich aufgenommen haben. Dank ihnen haben wir das kleine Land zwischen Alpen und Balkan intensiv kennengelernt und viel über die Hintergründe erfahren.

Jene Geschichten stehen in meinem Buch, das ich über unsere 11-monatige Reise geschrieben habe: „Die Entdeckung Europas“. Im Gegensatz zum Blog stehen dort die persönlichen Begegnungen und das „gefühlte Reisen“ während unserer Langzeitreise mit Familie im Mittelpunkt. Unseren Erlebnissen in Slowenien habe ich ein eigenes Kapitel gewidmet.

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