Andalusien ist wunderschön! Für viele – wie mich zum Beispiel – ist es ein Sehnsuchtsziel. Aber nur weil Muttern Architektur gucken will, eignet sich Südspanien noch lange nicht als Ziel für den Familienurlaub. Die Rabenmutter in Frage weiß: Andalusien ist nicht nur schön, sondern vor allem auch heiß. Und ein kulturelles Schwergewicht. Eine Andalusien-Rundreise mit Kindern – kann das gut gehen? Es kann!
Dies ist der Auftakt einer Sammlung unserer Erfahrungsberichte zum Thema Andalusien mit Kindern.
Wie wir zu unserer Andalusien-Rundreise mit Kindern kamen
Für uns war die Andalusien-Rundreise Teil unserer elf Monate langen Auszeit, über die ich mittlerweile ein Buch geschrieben habe: Die Entdeckung Europas.
Wir waren mit dem eigenen Auto und als klassische Familie unterwegs: Mutter, Vater und zwei Kinder. Unsere Jungs waren damals zehn und acht Jahre alt.
Die iberische Halbinsel (also Spanien und Portugal) war der letzte Teil unseres Langzeit-Roadtrips. Rund acht Wochen haben wir uns dafür Zeit genommen. Drei Wochen davon waren wir auf unserer Andalusien-Rundreise mit Kindern unterwegs.
Letztlich ist es egal, wie lange man bleibt: Es ist immer zu kurz. Genügend Zeit, um Land und Leute wirklich kennen zu lernen, hat man nie. Auf viele Städte des spanischen Südens haben wir kaum mehr als einen flüchtigen Blick werfen können.
Ist Andalusien anders als der Rest von Spanien?
Jein. Andalusien ist sicherlich ein kulturell ganz eigentümlicher Landstrich. Allerdings trifft das auf die meisten Regionen Spaniens zu. Politisch ist das Gebiet autonom. (Aber das Land besteht aus 17 Autonomien, welche also eher unseren Bundesländern entsprechen.) Bekannt ist Andalusien für seine maurischen Einflüsse. Die nordafrikanischen Berbervölker haben das Land während der muslimischen Besatzung geprägt. (Aber auch das ist relativ. Denn der allergrößte Teil der iberischen Halbinsel war im Frühmittelalter zumindest zeitweise muslimisch beherrscht.) Fakt ist, dass ein Stadtbummel Besucher hier auch heute noch ins nördliche Afrika versetzt.
Reisezeit für Südspanien: Kinder und das Wetter
Ganz ehrlich, ich möchte nie im Leben im Sommer in Andalusien sein! Die Osterferien, die Herbstferien und meinetwegen auch noch die bayrischen Pfingsferien halte ich für gute Reisezeiten.
Wir waren im Mai dort, und uns war es schon entschieden zu heiß. Sightseeing bei 34 Grad macht keinen Spaß. Also – wenn man schon mal dort ist, nimmt man es natürlich doch auf sich. Und es lohnt sich auch. Aber echt jetzt, wer mehr vor hat als Pool und Strand, sollte die Sommerferien meiden. Dann nämlich klettert das Thermometer leicht auf über 40 Grad. Wir hatten Ende Mai schon zwei Tage mit 37 und 38 Grad, und das war für uns alle zu viel.
Unsere Reiseroute durch Südspanien
Unsere Andalusien-Rundreise umfasste fünf Stopps und führte uns in sieben verschiedene Städte.
Von Portugal kommend begannen wir mit Sevilla, der Hauptstadt der Region.
Über das wunderschöne Cordoba ging es weiter nach Guadix, wo die Menschen heute noch in Höhlen wohnen. – Und auch wir wurden fünf Tage lang zu Höhlenmenschen! Tagesausflüge führten uns
- in die Berge der Sierra Nevada
- in Europas einzige Wüste nach Tabernas
- zu den steinzeitlichen Grabanlagen von Gorafe
- und natürlich nach Granada, wo die Alhambra wie ein Magnet Touristen aus der ganzen Welt anzieht.
In Motril verbrachten wir ein paar entspannte Tage nicht weit von endlosen Gewächshausplanen. Und wir schlenderten mal kurz durch das berüchtigte Marbella. (Das kam uns ein bisschen so vor wie Kühlungsborn in heiß.)
Als unverbesserliche UK-Fans erlebten wir einen wunderschönen Tag in Gibraltar. Schließlich legten wir noch einen Zwischenstopp in Cadiz ein, bevor wir wieder zurück Richtung Portugal verschwanden.
Was lohnt sich zu besichtigen, wenn man Andalusien mit Kindern bereist? Wie kommt man günstig durch die Stadt? Wo gibt es ein nettes Café (ganz wichtig für Cappuccino-Tanten und Chocoholics wie uns)? Und was kann man sich vielleicht eher sparen? Diesen Fragen widmet sich meine kleine Serie über Andalusien mit Kindern.
Unsere Erfahrungsberichte von der Andalusien-Rundreise mit Kindern
Die Links in der Liste bringen euch direkt zu unseren persönlichen Erfahrungsberichten hier im family4travel-Reiseblog.
- Sevilla: Andalusiens schönste Stadt – unser Besuch im Alkazar mit seinen wunderschönen Gärten.
- Cordoba: Wo eigentlich alles außergewöhnlich ist – unser Ausflug mit Besuch der herrlichen Mezquita, die vom vorchristlichen Heiligtum zur Kirche zur weltgrößten Moschee zur Kathedrale wurde.
- Granada: Familienausflug zur magischen Alhambra – die in jedem Andalusien-Urlaub mit Kindern (und ohne) einfach ein Must-See ist.
- Guadix: Als wir zu Höhlenmenschen wurden – und eine knappe Woche lang eine wirklich ungewöhnliche Ferienwohnung bezogen.
- Gorafe: Wüste und Megalithkultur in Andalusien – Ausflug zu „Geheimtipps“, die definitiv nicht überlaufen sind.
- Gibraltar: Großbritannien mit Sonnengarantie – ein gelungener Tagesausflug.
- Cadiz: Warum diese Stadt eine zweite Chance verdient – und warum wir uns mit dem hochgelobten Urlaubsort anfangs so schwer taten.
Ganz allgemein über das individuelle Reisen in Spanien mit Kindern, unsere Tricks und Erfahrungen habe ich hier gebloggt: Reisen in Spanien individuell – das muss man wissen.
Mehr über Andalusien mit Kindern (und ohne)
Einen richtig guten Ratgeber-Artikel über Andalusien mit Kindern hat Jenny von den Weltwunderern (Link) geschrieben. Sie hilft bei der Unterkunftswahl und hat mehr Ahnung von den verschiedenen Stränden als wir.
Gela von unterwegs mit Kind (Link) war im Frühling 2022 mit Sohn und gemietetem Wohnmobil in Andalusien unterwegs.
Ihre Erfahrungen von ihrem Andalusien-Roadtrip teilen Sabrina und Andreas von Roads und Rivers (Link), inklusive Routenplan und Tipps für Mietauto und Übernachtungen (allerdings ohne Kinder).
Mehr über Langzeitreisen mit Kindern
Über unsere 11-monatige Reise habe ich ein ganzes Buch geschrieben: „Die Entdeckung Europas“. Im Gegensatz zum Blog stehen dort weniger die Sehenswürdigkeiten, sondern vor allem die persönlichen Begegnungen und das „gefühlte Reisen“ während unseres Langzeit-Roadtrips im Mittelpunkt. Die Sonnenküste Spaniens hat nämlich durchaus ihre Schattenseiten, die man als Urlauber kaum bemerkt.
Im Andalusien-Kapitel erzähle ich deshalb von unseren Couchsurfing-Gastgebern in Sevilla, einer Lehrerin und einem Polizisten, und ihrem täglichen Kampf um ihre Arbeitsplätze. Ein weiteres Kapitel spielt in Motril, wo wir eine deutsche Auswanderer-Familie besuchten, die den Süden Spaniens zeitweise als Basis für ihr schulfreies und veganes Leben Aussteiger-Leben nutzten.
Mehr Infos über das Buch gibt es hier:
Ja, das fehlt uns noch von Europa…
Absolut sehenswert! Aber mit Womo, glaube ich, nicht ganz unkompliziert, wegen der organisierten Kriminalität. Als Autofahrer mit Ferienwohnung hat man es einfacher, weil man alles auspackt, Handschuhfach offen lässt, und gut ist.
Ich denke einfach, und das aus Erfahrung, man darf nicht in großen Städten übernachten. Und wenn, dann den Wagen im Hinterhof abstellen, selbst kleine Pensionen in Rumänien Bulgarien bieten meist einen solchen Platz. Und haben dann ein Untier von Hund im Hof über Nacht… :-D
Ach man, wenn ich das lese, überlege ich echt ob ichs in den Herbstferien nicht doch übers Knie brechen soll. Aber mit den Auto ist es einfach zu weit!
Wie darf ich das mit Kühlungsborn verstehen? Ich Marbella total komisch. Ich dachte, dass es voll geil wäre. Aber als ich dort war, konnte ich mir beim besten Willen nicht erklären was da so toll sein soll.
In Kühlungsborn könnte ich mir gut vorstellen zu wohnen, in Marbella auf keinen Fall!
Liebe Grüße,
Marc
Ich könnte mir keinesfalls vorstellen, in Kühlungsborn zu wohnen (und dabei wohnen Oma und Opa da quasi um die Ecke, aber die Ecke braucht’s auch, das versichere ich dir). Aber was Marbella angeht, gebe ich dir Recht. ;)
Rundreisen sind immer toll, um Andalusien zu entdecken. Allerdings wird Almeria dabei immer vergessen, dabei hat die Region so viel zu bieten.
Wer mehr erfahren möchte, kann gerne meine Geheimtipps und Infos zur Region Almeria entdecken :)
Liebe Grüße
Stephie
Hallo Stephie, wo kann ich denn deine Geheimtipps zu der Region Almeria finden?
Liebe Grüße,
Gitta
Hallo Gitta, da war früher beim Namen eine Webseite verlinkt, aber das scheint es nicht mehr zu geben, jedenfalls hat mein Broken-Link-Checker angeschlagen, und dann lösche ich den Link (weil Google tote Links überhaupt nicht mag). In diesem Fall wäre es sinnvoller gewesen, den ganzen Kommentar zu löschen, weil er so ja überhaupt keinen Sinn mehr ergibt. Da ich die Link-Checkerei unregelmäßig als „Fließband-Job“ erledige, ist mir das leider nicht aufgefallen. Sorry!
Danke für die Empfehlung! Was Kultur und Landeskunde angeht, müssen wir Sommerfrischler vor euch ganz klar den Hut ziehen ;-)
Ja, es ist wirklich verdammt warm im Sommer in Andalusien. Aber das Hitzeflimmern, die erfrischend kühlen Patios und das allabendliche Aufatmen gehören für mich eben irgendwie auch dazu…
Einen Wanderurlaub im Herbst oder Frühjahr machen wir aber definitiv nochmal!
LG
Jenny