[Reiseblogger-Kooperation] Wien ist eine so großartige Stadt, und sie eignet sich hervorragend, um sie mit Kindern zu erkunden! Was wir in der österreichischen Hauptstadt zwischen Hofburg und Hundertwasserhaus, zwischen Museumsquartier und Marillenknödeln so getrieben haben, erzähle ich ausführlich im Beitrag „Wien mit Kindern: So war’s, ungeschminkt und herrlich„. Jetzt möchte ich euch erst einmal die Adresse unseres Basislagers verraten, denn wer ein familienfreundliches Hotel in Wien sucht, sollte das Boutiquehotel Stadthalle in Erwägung ziehen: Hackengasse, 15. Bezirk.
Wir sind ja Sparfüchse und Knauserköppe, wenn es um Urlaub geht. Deshalb mögen wir Couchsurfing und sind große Fans von Ferienwohnungen. Beim Städtetrip gibt es zum Hotel aber manchmal keine gute Alternative. Mit den wirklich günstigen Etablissements, in denen das Frühstück aus wenig mehr als pappigem Weißbrot mit zwei Sorten Marmelade besteht und in denen es manchmal (wie jüngst im slowakischen Kosice) nachts lustig trippelnde Geräusche in den Wänden gibt, haben wir genügend Erfahrungen gemacht. Ich weiß ein bisschen Luxus inzwischen sehr zu schätzen.
In unserem familienfreundlichen Hotel in Wien gibt es mehr als das. Im Boutiquehotel Stadthalle ist alles nicht nur blitzblank, bequem und gut in Schuss, sondern ausgesprochen stylisch und mit Wow-Effekt.
Familienfreundliches Hotel in Wien mit mehr Sein als Schein
Aber von vorne. Als wir in die Hackengasse einbiegen, haben wir eine ganze Woche Couchsurfing hinter uns, was immer super spannend und bereichernd, aber selten so richtig bequem ist. Die vorige Nacht habe ich mit dem 12-jährigen Janis zusammen auf einer 90er-Matratze verbracht. Es kann also nur besser werden.
Ich habe durchaus Grund zur Hoffnung, dass es stattdessen sogar richtig toll wird, denn ich habe die Fotos auf der Homepage gesehen. Die strafen den spröden Namen Lügen, der ja schon eher ein bisschen nach langweiligem Bahnhofshotel klingt. Einen ersten Hinweis, dass im Boutiquehotel Stadthalle Wien mehr Sein als Schein herrscht und ein Hang zum gepflegten Understatement besteht, gibt der Bewuchs der Fassade. Das Bauwerk selbst fügt sich konservativ in die nichtssagende Seitenstraße ein. Aber dran herunter sprießen regelrechte hängende Gärten, die auf das allgegenwärtige Thema „grün“ einstimmen, das uns innen immer wieder begegnet.
An der Rezeption nimmt uns ein junger Mann freundlich in Empfang. Als erstes wird Martin mit der Karte für die Tiefgarage versorgt, denn an der Straße herrscht Parkverbot, und die Kontrolleure sind fix. Wer mit dem Zug oder dem Fahrrad anreist, hat nicht nur diese Sorge weniger, er spart sich auch die täglichen 14 Euro für den Parkplatz und bekommt zusätzlich einen „grünen Bonus“ in Form von 10 Prozent Rabatt.
Familienzimmer mit coolem Design und grünem Gewissen
Versorgt mit allerlei Infomaterial darüber, was Familien in Wien tun können, beziehen wir Zimmer 305 und sind dort mehre Minuten lang mit Sightseeing beschäftigt. Denn unsere neue Bleibe ist erstens ziemlich groß: ein schmaler Flur, ein Bad mit separatem WC, ein Elternschlafzimmer, ein zweites Zimmer für die Kinder mit ausgezogener Schlafcouch und einem zweiten abgetrennten WC.
Und zweitens platzt unsere Familien-Suite regelrecht aus allen Nähten mit skurrilen Details.
„Ha, guck mal da: Vogelhäuschen aus Büchern!“ ruft Silas schon im Flur entzückt. „Ah, ich weiß, da sind Lampen drin“, erkennt Janis sofort und findet auch gleich den Schalter.
Dann entdecken die beiden die Schafweide, die das Kopfstück unseres Bettes ziert. Zum Schäfchenzählen, schon klar. Die Deckenlampe, die mit leeren Flaschen bestückt ist, fasziniert Janis. Silas stürzt sich gleich auf unseren Kleiderschrank, der mit Tafelfarbe bestrichen ist und von dessen Schlüssel ein Kreidestück baumelt.
Um mich ist es spätestens geschehen, als ich das Bad betrete, denn bei den Fliesen empfinde ich Liebe auf den ersten Blick.
„Ich hänge hier ein Handtuch auf den Löffel, das ist eures“, sage ich zu den Jungs. Sie sehen mich verständnislos an. Aber die absurde Aussage hat schon ihre Richtigkeit: Die Hakenleiste im Bad besteht aus gebogenen Silberlöffeln. Upcycling nennt man das: hippe Design-Unikate aus altem Zeug. Überall im Hotel sind solche Einrichtungsgegenstände zu finden. Ideen muss man haben.
Janis kämpft unterdessen mit einem Lach-Flash. Er hat das Kinderzimmer gefunden und den Spruch gelesen, der dort an der Wand prangt.
Noch was besonderes am Hotel Stadthalle: Null-Energie-Bilanz
Das Boutiquehotel Stadthalle in Wien ist zurecht stolz auf seine Energie-Bilanz. Der Erweiterungsbau, der das Stammhotel ergänzt und die Zimmerzahl von 41 auf 79 aufgestockt hat, ist ein Passivhaus. Alle Energie, die dort verbraucht wird, stammt auch von dort: aus der Grundwasserwärmepumpe, der Solaranlage und zusätzlichen Photovoltaik-Elementen. Die Toilettenspülungen funktionieren mit Wasser aus dem hauseigenen Brunnen, mit dem auch die Pflanzen bewässert werden. Für Hotels, die normalerweise naturgemäße Energieschleudern sind, ist das herausragend.
Für die Gäste bedeutet das in der Praxis ein paar kleine Einschränkungen. Die meisten fallen uns nicht einmal auf. So sind in unserem Zimmer nur Energiesparlampen auf LED-Basis verbaut, die beiden Flachbildfernseher sind eher klein, und es gibt keine Minibar. Eine einzige Sache verlangt uns an diesen Tagen mit gut 30 Grad Außentemperatur ein kleines Opfer ab: Eine Klimaanlage gibt es nicht. Das sind wir ja nun aber auch von zu Hause gewöhnt, und somit gibt es keinen Grund zu klagen. Die Hackengasse ist ein ziemlich ruhiges Pflaster. Es ist kein Problem, bei offenem Fenster zu schlafen.
Beinahe das beste: ausgiebiges Familienfrühstück in Bio-Qualität
Liebe geht durch den Magen. Auch deshalb mag ich unser familienfreundliches Hotel in Wien so gerne.
Nachdem die Jungs sich zuerst die Bettdecke über den Kopf ziehen und nur wortlos auf den Spruch an der Wand zeigen, locke ich sie mit der Aussicht auf das „Bio-Genuss-Frühstück“ aus den Federn. Schnell scheuche ich die Familie noch durch die geräumige Dusche (die ist auch super bei Kleinkindern, denke ich mir, und ich liebe das Bio-Orangen-Shampoo!). Dann gehen wir hinunter in den Frühstückssaal und lassen uns vom Buffet beeindrucken.
Da ist alles, was unser Herz begehrt: Mehrere Sorten echtes Brot, Brötchen, Rührei, hausgemachte Aufstriche, viel Obst und Rohkost, eine ausladende Käseplatte, Wurst und Aufschnitt, alles bio. Mir gefällt vor allem auch die große Auswahl an losem Tee, den ich mir selbst zubereiten kann. Die Jungs sind begeistert von der Müsli-Selektion, und die kleinen Kuchenstückchen sind köstlich!
Oh, aber eine Warnung habe ich: Die Brötchen, die sich verlockend als Roggen- oder rustikales Dinkelbrötchen verkleiden, sind in Wirklichkeit Guerilla-Bomben voller Kümmel! Böse Falle.
Der Rest ist himmlisch (und ja, wir haben uns pflichtbewusst durch alles durchprobiert – mehrfach).
Besonders nett sitzen wir am ersten Morgen im Innenhof – der eine wahre Oase im steinernen Großstadtdschungel Wien ist, wunderschön! Allerdings ist die Bestuhlung dort ein bisschen eng, und damit auch die Gäste mit Gartenblick ausschlafen können, wird dort erst ab acht Uhr eingedeckt. Egal, drinnen ist es auch super.
Die harten Fakten: Das kostet der Familienurlaub in Wien
Preise fürs Familienzimmer im Boutiquehotel Stadthalle gibt es nur auf Anfrage. Wir haben für eine Nacht 180 Euro bezahlt – kein Pappenstiel.
Zum Vergleich: Die zwei Tage drauf hatten wir in Prag in vergleichbarer Lage ein Familienzimmer für 90 Euro die Nacht (mit pampigem Personal, pekigem Teppich mit Bügeleisen-Brandflecken, kaputter Duschwand, auseinanderfallenden Schränken und besagtem Frühstück aus pappigem Weißbrot mit zwei Sorten Marmelade).
Echt jetzt, lieber einmal vernünftig als zweimal doof, oder?
Extratipps für Familien im Boutiquehotel Stadthalle in Wien
- Nur wenige Gehminuten vom Hotel entfernt befindet sich ein kleiner Spielplatz im Park (Märzstraße, Ecke Reithofferplatz). Allerdings: Nach acht Uhr abends wird das Publikum zunehmend abenteuerlich, und der Geruchstest warnt vorm Betreten der Grünanlagen.
- Direkt gegenüber vom Hotel ist ein Billa-Supermarkt – ideal zu Versorgungszwecken zwischendurch. Aber Achtung: Er schließt schon um 19.30 Uhr.
- Abends in direkter Hotelnähe Essen zu gehen, ist eine Herausforderung. Wir sind gescheitert, und nachdem beim leeren Italiener am Spielplatz sogar das Personal vor uns weggelaufen ist, haben wir uns schließlich mit einem Börek auf die Hand begnügt. Bestimmt hätten die Damen und Herren an der Hotel-Rezeption Restaurant-Tipps gehabt, aber so weit haben wir irgendwie nicht gedacht.
- Bis ins Stadtzentrum von Wien dauert es von der Haustür des Hotels vielleicht 20 Minuten. Bis zur U-Bahn-Station Schweglerstraße läuft man ein paar Minuten länger, ist aber insgesamt schneller da. Die Straßenbahn fährt fast direkt vor der Tür ab, ist dafür länger unterwegs, aber man sieht auch gleich schon etwas von der Stadt.
Transparenz-Hinweis: Wir waren auf Einladung im Boutiquehotel Stadthalle Wien und mussten für unsere ersten beiden Nächte nichts bezahlen. Der Deal besagt aber nur, dass wir berichten, nicht wie. Unsere Meinung bleibt also komplett unabhängig.
Wie immer ein toller Artikel und auch als Dorf-Österreicher spannend zu erfahren, dass es in Wien durchaus schöne grüne Fleckchen gibt!
Lachen musste ich bei der Warnung bzgl der Schließzeit des Supermarktes. 19:30 Uhr war hier in Ö bis vor kurzem die absolute Ausnahme und man konnte froh sein, wenn man nach 18 Uhr überhaupt noch was bekam ;)
Oha, das erklärt einiges. :) Als deutscher Tourist vergisst man ja leicht, dass man sich in Wien doch immer noch im Ausland befindet. Wir waren vorher in der Slowakei, hinterher in Tschechien und haben uns in Wien doch am heimischsten gefühlt. Sprache macht eben eine Menge aus – aber auch nicht alles.
So schön wird unsere Heimatstadt beschrieben! Aber bei der Warnung, dass der Billa SCHON um 19:30 schließt, musste auch ich schmunzeln:-DDD Das ist hier ja der Luxus pur, wenn ein Supermarkt so lang offen hat;-) Liebe Grüße aus Wien!
Haha, ja, das habe ich inzwischen schon häufiger gehört. Da sind wir Deutschen dann doch sehr verwöhnt (die Kunden zumindest, die Supermarkt-Angestellten weniger). :)
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