Als wir etwas überstürzt unsere Europa-Reise planten, waren wir uns anfangs unsicher: Ist Rumänien ein sicheres Reiseland für Familien? Irgendwie hatten wir so viele Vorurteile im Kopf, obwohl wir selbst nicht recht wussten, wie die dahin gekommen waren. Ziemlich genau vier Wochen sind wir dann durch das große Land zwischen Karpatenbuckel und Donaudelta gereist und konnten (fast!) alle Punkte vor Ort schnell relativieren.
„Rumänische Räuberbanden“ war so ein Schlagwort, das sich irgendwann Mitte der 90er in meinem Hirn festgesetzt haben muss. Tatsächlich ist die Kriminalitätsrate in Rumänien nicht sonderlich hoch. Transsilvanien (die für eine Familienreise wohl am besten geeignete Region) gilt noch dazu in jeder Hinsicht als Vorzeige-Provinz. Nirgendwo in Rumänien hatten wir ein schlechtes Gefühl, unser Auto auf offener Straße zu parken. In der dunklen Jahreszeit waren wir etliche Male lange nach Sonnenuntergang in Innenstädten und Außenbezirken unterwegs. In Timişoara sind wir an einem Freitag um Mitternacht mehrere Straßenblocks von einer Abendeinladung nach Hause gelaufen und dabei viel Jungvolk begegnet, ohne uns irgendwie bedroht zu fühlen.
Ein großes, meist blickdichtes Tor vor der Einfahrt ist in Rumänien selbstverständlich, um unerwünschte Besucher auf zwei oder vier Beinen abzuhalten.
„Zigeuner“
Politisch korrekt heißt es natürlich „die Minderheit der Roma und Sinti“, und politisch korrekt versuchen wir natürlich aus Prinzip, diesen dortzulande so arg diskriminierten Menschen offen gegenüberzutreten. Leider tun diese im Stadt- und Landschaftsbild überall präsenten Menschen wenig, um ihren schlechten Ruf zu widerlegen. Offiziellen Statistiken zufolge beträgt ihr Anteil an der rumänischen Bevölkerung 3,3 Prozent. Dem subjektiven Empfinden nach sind es wesentlich mehr. Es gibt Dörfer und Vorstädte, die von den Roma dominiert sind. Man erkennt sie ohne jeden Zweifel an den haarsträubenden baulichen Zuständen und daran, dass ganze Familien vor den windschiefen Gartenzäunen an der Landstraße sitzen, während die Kinder auf dem Seitenstreifen in der 100-Zone Fangen spielen. „Ethnografisch interessant“ ist wirklich die freundlichste Floskel, die mir dazu einfällt. Aber ich bin auch jemand, der sofort Beklemmungen kriegt, wenn mir fremde Menschen auf die Pelle rücken und mich zwingen, unfreundlich zu werden, weil sie ein freundliches „no, sorry“ nicht akzeptieren. Wir haben auch etliche Gruselgeschichten gehört, von Trickbetrügereien bis zur Blutrache-Lynchjustiz an eigentlich unschuldigen Autofahrern. Mehr als penetrantes Gebettel können wir ihnen aus eigener Erfahrung aber nicht vorwerfen.
Verkehr
Reale Gefahr stellt dagegen der Straßenverkehr dar. Hier wird gedrängelt und an den unübersichtlichsten Stellen wild überholt. Wir sind mehrmals nur knapp einem Verkehrsunfall entgangen (aber all das gilt ganz genauso auch für Slowenien und Kroatien).
Wann immer es sich vermeiden lässt, sollte man auf Nachtfahrten verzichten, denn auch wenn der Straßenzustand generell gar nicht so übel ist, werden Schlaglöcher selten aufgefüllt, Baustellen oft nicht oder unzulänglich beleuchtet; gleiches gilt für allgegenwärtige Pferdefuhrwerke und Radfahrer, die sich völlig schmerzfrei ohne jede Lichtquelle und oft selbst ohne Reflektoren nach Einbruch der Dunkelheit in den Verkehr stürzen. Oft drängte sich uns in dieser Beziehung der Verdacht auf, dass „der Rumäne an sich“ kein Interesse daran hat, ein hohes Alter zu erreichen.
Wer für sich und seine Kinder ein Taxi ruft oder einen Mietwagen nimmt, sollte vorher das Thema Kindersitze und Anschnallgurte auf der Rückbank ansprechen, denn weder das eine noch das andere ist in Rumänien selbstverständlich.
Auto fahren ist in jeder Hinsicht eine Herausforderung in Rumänien.
Straßenhunde
Immer wieder wird in Reiseführern und auf Internetseiten vor Straßenhunden gewarnt. In der Tat hat es laut unseren Couchsurfern in der Region Bukarest vergangenes Jahr zwei (einzelne) Fälle von tötlichen Angriffen auf Kinder gegeben. Offenbar rotten sich die Biester mancherorts zu großen Rudeln zusammen. Von denen sollte man sich dann wirklich fernhalten (wir haben keine gesehen).
Allgegenwärtig sind dagegen einzelne Streuner. Auch wir sind unzähligen wilden Hunden begegnet. Wann immer wir uns zum Picknick auf eine Bank setzten, waren sofort ein, zwei, drei Hunde zur Stelle, um uns aus traurigen Augen demütig die Bissen in den Mund zu zählen. Aber niemals ist uns ein solches Tier aggressiv oder auch nur unfreundlich begegnet. Nicht ein einziges Mal ist einer von ihnen aufdringlich geworden; sie haben immer respektiert, dass sie von uns nichts bekamen. Viele dieser Straßenhunde sahen allerdings ziemlich zerrupft aus. Wir haben unseren Kindern sehr deutlich eingetrichtert, dass kein wildes Tier gestreichelt wird.
Allgegenwärtig und wenig gefährlich: Straßenhunde in allen Farben und Formen.
Tollwut
Einweiteres Thema in Bezug sowohl auf Hunde, als auch auf Wildtiere, ist Tollwut. Mit EU-Mitteln wird diese unweigerlich tötliche Krankheit derzeit in freier Wildbahn versucht einzudämmen, indem Impfköder ausgelegt werden (von denen man sich wegen latenter Ansteckungsgefahr unbedingt fernhalten sollte, das sind so schwarze Plastikdöschen, die normalerweise weit abseits der Wege liegen). In Deutschland wird manchmal zur vorsorglichen Impfung geraten. Das ist möglich, aber die Tollwut-Impfung gilt selbst unter strikten Impf-Befürwortern als nicht ganz ohne. Fakt ist, dass sich auch in Rumänien nur Schäfer und Waldarbeiter impfen lassen. Laut der einzigen Statistik, die ich bei meinen Recherchen dazu im Netz gefunden habe, ist im Jahr 2007 in Rumänien ein (einziger!) Mensch an Tollwut gestorben. Falls es entgegen unser Erfahrung doch zu einer unfreundlichen Auseinandersetzung mit einem Straßenhund (oder – noch unwahrscheinlicher – einem Wildtier) kommt, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. In den ersten Stunden nach einem Biss ist eine Immunisierung nämlich noch möglich.
Bären
Bären sind ein ernsthaftes Thema bei Spaziergängen durch den Wald – für schweigsame Wanderer und fixe Mountainbiker, die ein dösendes Wildtier überraschen könnten. Gerade mit Kindern besteht diese Gefahr in der Regel nicht, da das hochfrequente Geplapper jeden Teddy rechtzeitig in die Flucht schlägt. Wir haben rumänische Familien getroffen, die Waldspaziergänge in Bärengebieten grundsätzlich vermieden haben, und wir haben rumänische Familien getroffen, die regelmäßig mit dem Nachwuchs Wandern gehen. Manch einer kennt jemanden, der jemanden kennt, der mal aus der Ferne einen Bären gesehen hat… Wir selbst haben ungestört ausgiebige Spaziergänge in der herrlichen Natur unternommen – ABER als wir außerhalb eines Dorfes, keine 200 Meter vom letzten Haus entfernt, plötzlich entdeckten, dass wir auf einer Bärenhöhle gepicknickt hatten, wurde uns doch ganz anders. Vor dem Höhleneingang lag ein recht gründlich abgenagtes Schaf (glaube ich), und später erzählten uns die Leute im Dorf, dass sie im Winter wirklich Ärger mit den Biestern haben, die die Schafherden als bequeme Selbstversorger-Quelle betrachten.
„Picknick mit Bären“ – was in einem gewissen Buch über die Mentalität der Amerikaner leeres Versprechen bleibt, hätten wir in Rumänien fast selbst erlebt.
Vor Wölfen muss man, wie überall, überhaupt keine Angst haben (zumindest solange man kein Schaf oder wenigstens Schäfer ist). Zusammenstöße mit Menschen sind praktisch nicht bekannt.
Spuren von Wildtieren in der Wildnis… kommt halt vor in Rumänien.
Gesundheit
Wer sich gerne vor Krankheiten fürchtet, hat in Rumänien ausreichend Gelegenheit dazu. Wenn man sich richtig viel Mühe gibt, kann man sich im Donaudelta in heißen Sommern sogar mit Cholera infizieren. Malaria ist hingegen ausgerottet. Die Gefahr durch Zecken (Borreliose, FSME) ist genauso groß wie in Deutschland.
Ärztliche Hilfe haben wir zum Glück nicht in Anspruch nehmen müssen. Wir haben allerdings gruselige Geschichten aus den örtlichen Krankenhäusern gehört. Anscheinend ist es besser, für den Notfall selbst sterile Verbände und Einwegspritzen dabei zu haben, da sie bei Arzt oder Klinik nicht immer vorhanden sind. Die Krankenhäuser sind auf Spenden angewiesen, in vielen Supermärkten gibt es entsprechende Sammelboxen.
In einigen Gegenden, so heißt es, kann man das Leitungswasser durchaus trinken. Nachdem wir am selben Ort widersprüchliche Informationen dazu bekommen hatten, haben wir in der Folge konsequent darauf verzichtet (bis auf Martin einmal im Donaudelta, was er aber prompt mit fünf Tagen fiebrigem Durchfall bezahlt hat). Flaschenwasser ist überall in rauen Mengen erhältlich.
Vielerorts stammt das Wasser noch aus dem hauseigenen Brunnen.
Fazit
Rumänien ist Mitgliedstaat der Europäischen Union, und auch wenn es in politischer Hinsicht sicher noch viel aufzuholen gibt (wie in vielen anderen Staaten auch), ist das im alltäglichen Empfinden vor Ort durchaus gerechtfertigt. Vor allem im direkten Vergleich mit Ungarn, Serbien und dem ländlichen Kroatien steht es in zivilisatorischer Hinsicht und vom allgemeinen Sicherheitsgefühl her keinesfalls schlechter dar. Unterm Strich ist Rumänien für einen Familienurlaub unserer Meinung nach absolut geeignet.
Und über unsere 11-monatige Reise habe ich ein ganzes Buch geschrieben: „Die Entdeckung Europas“. In 42 in sich geschlossenen Kapiteln stehen dort die persönlichen Begegnungen und das „gefühlte Reisen“ während unseres Langzeit-Roadtrips im Mittelpunkt. Rumänien widme ich gleich drei Kapitel: eins über unsere Couchsurfing-Abenteuer bei vier verschiedenen Familien in Transsilvanien, eins über unser Bukarest-Debakel und eins über unseren Besuch im Donaudelta.
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Transparenz-Hinweis: In Rumänien waren wir ausschließlich auf eigene Kosten unterwegs (abgesehen von einer Stadtführung durch einen anderen Blogger, der uns anschließend zum Essen einlud – du merkst: Ich bin sehr penibel in solchen Dingen…).
Das hört sich gut an! Fall ich mal Zeit für einen Europa-Urlaub finde, dann will ich sicherlich gerne nach Rumänien fahren. Weiterhin gute und sichere Fahrt! Ulrike
Weisst Du eigentlich, dass letztes Jahr im September bei uns im Garten (im wildromatischen Teil) ein Bär mehrmals zu Besuch war? Hat da Äpfel gefressen und um, Bauchweh gekriegt. Ich war vielleicht 30 Minuten später im Garten und wusste anfangs nicht, was so fürchterlich stinkt und warum meine Katze so schlimm Angst hat – nachdem ich „animal droppings“ googelte, hatte ich auch Angst. Also gibt es mutige Bären nicht nur in Rumänien.
Wo geht es jetzt hin? Ich freue mich immer so auf Deine Reiseberichte. Wird Janis auch bald „was“ erzählen?
Oje, ja, da würde ich auch nervös werden, wenn ich zu Hause Bärenbesuch bekommen würde…
Jetzt gerade sind wir in Sarajewo in Bosnien, wunderschöne Stadt! Aber die Streckenplanung nimmt so viel Zeit ein, dass ich kaum zum Schreiben komme. Janis hat schon einen neuen Artikel fertig geschrieben, aber ich hab kein passendes Bild…
Viele Grüße nach Estland!
Wir reisen seit 2000 immer mit einem Renault Twingo durch Europa, Rumänien haben wir mehrfach durchquer, in jeder Himmelsrichtung. Wir übernachten immer in kleinen Unterkünften, selten in großen Städten. Es gab nie Probleme.
Oh, sorry, ich war irgendwie immer davon ausgegangen, dass ihr mit WoMo unterwegs seid. Dabei hab ich neulich erst gelesen, was du über die Unterkünfte in Bulgarien geschrieben hast. Denkfehler…
Reinard
4. August 2015 um 9:02 Uhr
Kein Problem, man kann ja schließlich nicht alles behalten.
SabineGroße
20. Mai 2019 um 19:13 Uhr
Habe in vielen Ländern gelebt und bin viel gereist. Ein schöner Beitrag, jedoch komme ich nicht über die Herzlosigkeit hinweg den Streunern etwas abzugeben.
Liebe Sabine, verstehe ich einerseits. Andererseits ist die „Herzlosigkeit“ den Hunden gegenüber eine rationale Überlegung. Mit unseren Käsebroten hätten wir ihnen ernährungsphysiologisch nichts Gutes getan. Und auch sonst ist das Füttern und damit An-Menschen-Gewöhnen nicht unbedingt gut. Gerade in einem Land wie Rumänien, in dem die Hunde als Landplage angesehen werden und Menschen gerne mal mit einem Stock bei der Hand sind, wenn einer zu nahe kommt, ist es eher fies als hilfreich, ihnen beizubringen, dass es in Menschennähe etwas zu Holen gibt. Natürlich wäre es in dem Moment ein schönes Gefühl, Essen abzugeben und die konkrete Dankbarkeit des Tieres zu erleben. Aber eigentlich wäre es egoistisch, denn es löst das Grundproblem kein Stück, verschiebt es höchstens um einen weiteren Tag und betoniert noch das schlechte System, wenn symptomatisch auf diese Weise kurzfristig geholfen wird.
Es gibt auch in Rumänien einige Organisationen, die sich um Tierwohl und speziell um Straßenhunde kümmern. Wenn man etwas tun möchte, sollte man sich da eine seriöse Gruppe suchen und die unterstützen. Auch die raten übrigens, Straßenhunde nicht auf eigene Faust (und nicht mit Menschenessen) zu füttern, sondern an fest angelegten Futterstellen Hundefutter auszulegen und die Streuner nicht anzufassen.
Außer in Prag haben wir nie schlechte Erfahrungen gemacht. Wir übernachten auch sehr selten in großen Städten. Wir reisen in einem Renault Twingo, also unauffällig. Die Hotels u d Pensionen in kleinen Städten haben meinst einen Hinterhof, auf dem man sein Auto abstellen kann. Aber auch sonst hätte ich keine Bedenken, wie gesagt, fast 15 Jahre…
In den Jahren 2000-2005 hatten die Hotels in Polen z.T. bewachte Parkplätze, die sind mittlerweile verschwunden… Also wohl nicht mehr nötig.
Herbert Zirkonia
24. Februar 2016 um 14:08 Uhr - Antworten
Endlich auch jemand der realistisch diese Berichte liest. Leider ist dieses Land nicht so zu bereisen wie hier beschrieben. In Deutschland muss (noch) der Staat eine Schuld beweisen, in Rumänien ist ein Staatsbediensteter unterbezahlt und ein Westeuropäer eine tolle zusätzliche Einnahmequelle. Beispiel, Landstraße, Polizeikontrolle. Delikt- angebliches zu schnell gefahren. Kein Messgerät ect. zumal man weiß,nicht zu schnell fahren. Egal, er ist das Gesetz, diskutieren gerne, er hat auch Handschellen und schnell mal mit auf die Wache. Also gibt man ohne Quittung das Geld und fährt in die größere Stadt , zur Polizei. Dort wartet man und bekommt zur Antwort; Was aus Deutschland, ihr habt doch genug Geld. Natürlich kommt nun wieder irgend ein Mensch aus Deutschlands Spaß Gesellschaft und sagt, Aufnahmeerscheinungen. Schön wäre es ja, alle EU Länder so zu bereisen , wie durch Deutschland. Geht aber nicht, diese sozialen Absicherungen haben alle diese Länder nicht. Da sie auch Hunger haben, also was sollen sie machen. Da gibt es auch kein Mitleid, selbst wenn es ein Spenden LKW ist, für ein Kinderheim ist. Ein bisschen Geld für die Polizei und man fährt weiter. Ich möchte richtig verstanden sein, man soll das wissen, um Fehler zu vermeiden. Dann hat man auch Freude an diesen Reisen. Besser richtig die Wahrheit dokumentieren und kein ständiges rosarotes Beschreiben, überall ist es ja besser als im eigenem Land. Man denkt das die anderen Menschen nicht betrübt sind und sich über unserem Wohlstand freuen, sehr naiv. Reisebeschreibungen aus einer Reisegruppe sind noch schlimmer;uns ist nie etwas passiert, wir waren immer über 50 Mann, also alles falsch, was die anderen schreiben. Alleinreisende sind und werden auch in der Zukunft immer im Fokus für die Missstände in diesen Ländern, potentielle zusätzliche Einnahmequelle sein. Kennen wir alle , aus Italien und Spanien, aber das wird als Kavaliersdelikt hinterher erzählt und nächstes Jahr, wieder hin. Leider ist die Welt nicht so, wie wir alle uns das wünschen, aber eine realistische Beschreibung ist immer hilfreicher, als;War alles toll, mir ist nichts passiert, ist natürlich die Hauptsache. Wenn sich der Reisende sich an so etwas nur orientiert, besteht ein höheres Risiko, als wenn man doch weiß , was passieren kann.
Lieber Herbert, so geht das nicht. Wir können hier über vieles reden, aber wenn du mir meine Glaubwürdigkeit absprichst, werde ich echt fuchtig. Wenn ich auf eines stolz bin an meinem Blog, dann ist es meine 100%ige Ehrlichkeit. Wenn dann einer kommt und sagt: „Leider ist dieses Land nicht so zu bereisen wie hier beschrieben. (…) Besser richtig die Wahrheit dokumentieren und kein ständiges rosarotes Beschreiben, überall ist es ja besser als im eigenem Land“ – boah, da schlägt’s bei mir echt 13! Wir sind gut vier Wochen quer durch Rumänien gereist. Das macht uns nicht zu Experten für dieses Land. Aber es hat uns doch einen Einblick gegeben, und die daraus entstandenen Erfahrungen habe ich hier aufgeschrieben. Wenn du anderes erlebt hast, bin ich dir für einen ergänzenden Kommentar sehr dankbar. Auch, wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Verschiedene Blickwinkel helfen, ein runderes Bild zu bekommen. Nur, dass du hier reinplatzt und implizierst, ich hätte (absichtlich!) Mist geschrieben, das ist absolut unterste Schublade!
Behördenwillkür haben wir in Rumänien nicht erlebt, nur in der US-Botschaft in Berlin. Und in Albanien, aber da witzigerweise andersrum (tatsächlich schneller als erlaubt gefahren, von Polizei angehalten worden, nach einem lustigen Gespräch augenzwinkernd verwarnt und weitergeschickt worden – echt wahr, ich dachte auch, ich bin im falschen Film). Auf unser gesamten Reise haben wir niemanden bestechen müssen, weder in Rumänien noch in Spanien oder sonstwo. Und wir wurden nirgends bestohlen. Die einzige schlechte Erfahrung in der Hinsicht war die eingeschmissene Scheibe in Rom. Vielleicht lag es daran, dass wir als Familie unterwegs waren. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich persönlich nichts Schlimmes zu erzählen. Sonst würde ich. Schließlich ist es mein Ziel, meinen Lesern einen möglichst authentischen Eindruck von unseren Reisezielen zu geben.
Und noch etwas zu deiner oben zitierten suggestiven Behauptung, lieber Herbert: Nach 11 Monaten Europareise plus all die vorangegangenen kürzeren, die mich immerhin durch insgesamt 35 europäische Länder geführt hat (extra für dich hab ich grad noch mal nachgezählt und nur die mitgerechnet, in denen ich voll aufnahmefähig als Erwachsener gewesen bin) – nach allem, was ich im europäischen Ausland gesehen und erlebt habe, bin ich der Ansicht, dass Deutschland das beste Land zum Leben ist (ein paar andere wären auch nicht verkehrt, und in ein paar Punkten bin ich sicher dieser Ansicht, weil ich hier sozialisiert worden bin, aber unterm Strich stehe ich vollumfänglich zu dieser Aussage). Aber das nur nebenbei.
Zurück zum Thema: Wir haben Rumänien so erlebt, wie im Artikel beschrieben. Ich erhebe kein Monopol auf meine Rumänienmeinung und spreche dir deine Erfahrungen nicht ab. Aber wenn du mir meine absprichst, kriegen wir beide Ärger miteinander.
Herbert hat insofern recht, dass man als Ausländer „bevorzugt“ behandelt wird! – So habe ich es erlebt, dass ich in einer Kolonne fuhr, alle überholten, aber nur ich wurde von der Polizei dank der ausländischen Kennzeichen rausgefischt! (Hat ohne Quittung 75 Euro gekostet!)
Ansonsten kann ich allerdings auch sagen, dass ich nie grundlos angehalten wurde!
Seit ich allerdings mit Rumänischen Kennzeichen unterwegs bin, ist es vorgekommen, dass mich die Polizei sogar selber vor einem Radar gewarnt hat…
Naja, in Italien haben sie uns die Scheibe am Auto eingeschlagen. Vermutlich dank Alarmanlage wurde nichts entwendet – es war ohnehin kaum etwas im Wagen, aber es ist dennoch sehr ärgerlich. Ähnliches hört man häufiger von Spanien und Südfrankreich, auch oder gerade von Einheimischen. Ich bin gespannt, was uns in letztgenannten Gegenden noch widerfahren wird.
Der Balkan jedoch ist nach meiner Meinung eher sicherer als die altbekannten touristisch erschlossenen Regionen, in denen es bei vielen Touristen viel zu holen gibt…
Wer beraubt werden möchte, sollte sein Auto nachts in Prag abstellen. Ein 100%iger Erfolg… :-) unsere tschechischen Freunde haben hinterher nur den Kopf geschüttelt. Aber da wir sonst nie in großen Städten übernachten, hat es uns sonst in Europa nie getroffen.
Hallo Martin,
Dafür musst Du nicht nach Italien fahren… Dasselbe ist mir schon in Wellingsbüttel (Hamburg) passiert…
.::cruidín::. (@cruidin)
9. November 2015 um 19:15 Uhr - Antworten
Ein schöner Beitrag, vielen Dank dafür! Ich überlege nämlich gerade, als Backpacker nächsten Sommer Rumänien und Moldawien zu bereisen, und da ich nun schon so viele unterschiedliche Ansichten über die Sicherheit in diesen Ländern gehört habe (von „vollkommen sicher“ über „die Innenstädte sind zwar sicher, der Rest aber eher nicht“ bis hin zu „als Frau dort nie nie nie nie niemals allein hinfahren!“), mache ich mich gern weiter schlau.
Meine geplanten Reiseziele sind Timisoara, Chisnau und Bukarest, von Ort zu Ort will ich mit dem Bus reisen… gibt’s da evtl. Tips, was ich beachten sollte?
Danke und weiterhin gute Reise! :o)
Ich glaube, als Familie wird man doch ganz anders wahrgenommen und reist insgesamt unbehelligter. Es kann schon sein, dass man als alleinreisende Frau dort ein Problem hat. Ich habe keine Andeutungen dafür wahrgenommen und die Rumänen (und Ungarn, von denen es dort überraschend viele gibt) als sehr zivilisiert erlebt, aber ich war auch nur zwei Mal ohne Mann unterwegs und hatte immer meine Jungs dabei.
Was dagegen ein Problem sein könnte, ist der Bus. Jedenfalls wurden mir die unglaublich vielen Tramper mit dem unzureichenden Busverkehr erklärt. In Rumänien ist es völlig normal, an der Straße auf eine Mitfahrgelegenheit zu warten. Männer, Frauen, Kinder, alles steht am Straßenrand und winkt, teilweise sogar Leute mit Aktentasche unterm Arm, die von der Arbeit kommen.
Timisoara ist eine sehr schöne Stadt, auch wenn ich noch gar nichts dazu geschrieben habe. Das Freilichtmuseum ist toll, die Street Art am Fluss, die Innenstadt ist bestimmt immer noch Großbaustelle. Mit Bukarest sind wir nicht recht warm geworden. Da gibt es einen Bericht zu hier im Blog. Ganz entschieden empfehle ich noch Sibiu!
Auf jeden Fall viel Spaß! Rumänien ist ein tolles Reiseland.
Reinard
10. November 2015 um 10:45 Uhr - Antworten
Viseu de Sus! Die Wassertalbahn, gerade für Kinder. Und jede Menge Geschichte. Siebenbürgen.
Wir sind ja nun schon mehrfach in alle Richtungen durch Rumänien gereist. Aber nie sahen wir jemanden, der mitgenommen werden wollte, nie gab es Anzeichen für irgendeine Gefährdung durch Menschen. Durch Schlaglöcher schon…
Es ist auch sicher ein Unterschied, ob man Stadt- oder Umland-orientiert reist. In Städten besteht eher die Gefahr, beklaut zu werden. Überall auf der Welt. Besonders in den als zivilisiert geltenden…
Das finde ich jetzt aber witzig, Reinard – ihr habt in Rumänien nie Tramper gesehen? Für uns war das absolut landestypisch, vom Eindruck her.
Und auch bei der Gefährdung durch Menschen möchte ich dir widersprechen: Die haben wir sehr wohl erlebt, beispielsweise in Form unbeleuchteter Radfahrer auf Hauptverkehrsstraßen. :D
Ansonsten: d’accord.
Reinard
10. November 2015 um 20:37 Uhr
Habe gerade nochmal mit meiner Frau gesprochen, die ja auch während der Fahrt fotografiert: wir können uns in Rumänien an keinen einzigen Anhalter erinnern, weder In- noch Ausländer. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich/wir Anhalter fast ausnahmslos mitnehmen, wenn wir Platz haben. Oft die alte Oma von Dorf zu Dorf und so.
Und was Gefährder durch fehlende Lichter angeht: da sind die Griechen Weltmeister. Wir haben das hier auf Naxos als Normalzustand.
Wir fahren offenbar auf ganz anderen Straßen als Ihr…
Interessant! :) Ich finde das immer wieder spannend, dass man im selben Land so viele unterschiedliche, teils auch gegenteilige Erfahrungen machen kann.
In Griechenland kann ich mich widerum nicht an unbeleuchtete Fahrzeuge erinnern. Aber da waren wir auch nur auf dem Festland unterwegs, und kaum mal in der Dunkelheit, glaube ich.
Also ich finde Rumänien ist ein nicht sooooooo sicheres Land (wegen Roma usw..) aber ich habe selbst dort 7 Jahre gelebt und ich finde dass mit den Krankheiten bisschen übertrieben ich meine wer wird sich so viel Mühe geben und sich mit dieser Krankheit aus dem Donaudelta zu infizieren? Ich komme aus Transilvanien und leider gibt es dort viele Straßenhunde doch die waren nicht agressiv. Mit der Roma ist es ein anderes Problem…… Zwischen mir oder meinen Freunden ist nie ein Problem mit den roma passiert…. Die haben nur Ungarisch gesprochen, also eingentlich kommen sie aus Ungarn.
Danke für die Einschätzung aus Langzeit-Sicht. :)
Die Roma-Problematik ist sehr komplex und keine rein rumänische Sache, denke ich. Wollte man die Situation dieser Minderheit wirklich zum Guten wenden, müsste man grenzübergreifende Aufklärungs- und Bildungsprojekte auflegen – etwas, das ich unter den derzeitigen Gegebenheiten nicht besonders hoch auf der Prioritätenliste der Politik der betroffenen Länder sehe (leider). Da müsste eigentlich viel passieren, und es gäbe eine Menge anzuprangern, zu hinterfragen und zu diskutieren. An dieser Stelle hier ist mein Blickwinkel ein rein touristischer.
Marianne Noethiger
21. Juni 2016 um 21:10 Uhr - Antworten
Eigentlich wollte ich mich schlaumachen über die rumänische Schwarzmeerküste. Bin zur Zeit grad in Bulgarien (Burgas) und begeistert. Dachte nun eben, dass ev. Auch Rumänien Badeküste hat. Aber nach allen Berichten oben konnte ich nun nichts entnehmen darüber. Und auch wegen der Sicherheit kann ich keine Uebereinstimmung finden. Gut ich denke als Familie seid Ihr im Vorteil. Meistens nicht alleine unterwegs. Als Alleinstehende Person vir allem als Frau ist es sicher schwieriger. Man ist allein und hat ein bestimmtes Kontingent an Geld dabei…
Kann jemand über die Schwarzmeerküste Auskunft geben oder seine Erfahrung mitteilen?
Liebe Marianne, an der rumänischen Küste sind wir leider nicht gewesen, deshalb kann ich nichts aus erster Hand darüber sagen. Ich habe einige schwärmen gehört, und ich weiß sicher, dass es Badeorte und Strände gibt, aber darüber hinaus kann ich jetzt auch nur auf google und Reiseführer verweisen.
Welche Erfahrungen hast du denn bezüglich der Sicherheitslage gemacht, dass du so gar keine Übereinstimmungen feststellen kannst?
Viel Spaß noch in Bulgarien! Und in Rumänien, falls du dich dafür entscheidest.
Hallo Lena, ich fand den Titel „Wie sicher ist Rumänien als urlaubsziel“ sehr interessant und wurde neugierig was eine Familie aus Deutschland darüber sagt. Nachdem ich die erste hälfte gelesen habe verlor ich jedoch die Hoffnung auf ein Happy End. Zum Glück gab es aber doch ein positives Fazit.
In den letzten 4 Jahren habe ich mit meinen Kindern jeden Sommer in Rumänien verbracht und zwar 6 Wochen am stück. In den ersten 3 Wochen ist mein Mann auch dabei aber danach muss er wieder ins Büro. Ich bin (english) Lehrerin also darf ich den rest des Sommers in Rumänien genießen :) Wir wurden nur ein mal ausgeraubt – in Frankreich…
Ich finde Rumänien klasse! Vielleicht liegt es schon teilweise daran das ich rumänin bin aber vielleicht liegt es auch daran das ich mich nicht von ein paar Hunde oder die vielen Möglichkeiten die eventuell eintreten könnten beirren lasse. Was das Gesuntheit angeht möchte ich nur sagen das es nicht so schlimm ist wie manche behaupten. Mag sein das es hier und da an Geld fehlt aber bestimmt nicht an Kompetenz. Deutschland hat in den vergangenen 2 Jahren 5.000 Ärzte aus Rumänien unter Vertrag genommen. Bestimmt nicht weil sie schlecht sind…Da ich letztes jahr dort operiert wurde, kann ich,glaube ich, etwas dazu sagen.
Ich möchte jetzt nicht alles mit der rosa roten Brille beschreiben. Man kann das wilde Verkehr die bettelnden Zigeuner (nicht überall) und die Kriminalität die, wie überall, in Großstädten zuhause ist, nicht weg denken aber ich würde Rumänien auch nicht als ein unsicheres land bezeichnen. Danke dafür, liebe Lena :)
Ich lebe seit 16 Jahren in Deutschland und jedes mal wenn ich nach Rumänien fuhr, wurde ich von dem Vortschritt sehr überrascht. Ich möchte nur das es anerkannt wird. Da steckt viel arbeit drin.
Man weisst hierzulande sooo wenig über Rumänien … Hier noch ein paar Fakten:
Rumänien ist sehr gut in dem IT Bereich. Dieses Jahr haben ein Paar IT-ler aus Transylvanien die Möglichkeit gefunden, durch eine programierte „Sound umwandlung“ das Internet in den ärmsten Ländern zu bringen. Google und Facebook waren sprachlos.
Es ist tatzächlich so das man in Rumänien das schnellste Internet Europas hat. ;) Ja, das ist mein ernst.
In Rumänien findet derzeit eine explosive Entwicklung im dem ökologischen Lanwirtschaft Bereich statt und hat deshalb, auf die weltweit größte Bio-Fach Messe in Nürnberg, die auszeichnung „Land des Jahres“ bekommen. Sogar der Bundespräsidend Deutschlands war begeistert. Das weiß ich nur weil mich die Bio Landwirtschaft interessiert. Meine Eltern produzieren Bio – Lavendel.
Und das sind nur (wenige) Fakten von 2016. Ich fange gar nicht erst an über die Geografie, die Bergen mit den natürlichen thermal Quellen oder die unfassbare Geschichte mit den Riesen Skeletten die in Bucegi ausgegraben wurden sonst verderbe ich euch die ganzen tollen Überraschungen ;)
Meine lieben, bitte, habt keine Vorurteile. Seit neugierig und bereit ein wunderbarer Schatz mitten in Europa zu entdecken. Es wird euch nicht Leid tun.
Falls ihr noch Fragen habt was Rumänien angeht, helfe ich gerne!
Vielen Dank, liebe Adela, dass du deine Erfahrungen und deinen Blickwinkel mit uns teilst. Dass Rumänien sich in Riesenschritten entwickelt hat, glaube ich gerne. Wir waren von der pro-europäischen Grundeinstellung und der Bereitschaft zum Ärmelhochkrempeln sehr positiv überrascht.
Und dass Rumänien ein super Internet hat, kann ich bestätigen! Irgendwo hab ich das auch geschrieben, dass es das Land mit dem schnellsten Internet und den zuverlässigsten Verbindungen auf unserer Reise war. :)
Wir überlegen dieses Jahr mit dem Auto nach Rumänien zu reisen. Unter anderem um eine befreundete Dame in Baja Mare zu besuchen, die dort ein privates Tierheim betreibt.
Was uns aber richtig Kopfschmerzen bereitet ist die Lage der Straßenhunde. Nicht weil wir Angst vor ihnen hätte, eher ganz im Gegnteil. Wir lieben Hunde und helfen eigentlich wo wir können. Ganz ehrlich, ich weiß nicht ob ich/wir das seelisch verkraften würden, dort Hunde zu sehen die mehr Tod als lebendig sind.
Das klingt jetzt vielleicht sehr dramatisch ist aber wirklich ein Problem für uns. Ansonsten würden wir uns gerne diees Land ansehen.
Kann uns jemand speziell zu diesem Thema vielleicht mehr Infos geben?
Hallo Toddi, für Tierfreunde kann Rumänien schon hart sein, fürchte ich. Wenn man da zart besaitet ist, stelle ich mir das sehr belastend vor. Und im Urlaub kann man da wenig tun, außer Hunde im Vorbeigehen daran gewöhnen, dass sie von Touristen mit Essen versorgt werden, was sie irgendwann dazu bringt, es zu erwarten und sich im Zweifelsfall selbst zu bedienen, wenn ein Kind ein Wurstbrot in der Hand hält. Schwierig. Von den privaten Tierheimen vor allem deutscher Tierfreunde habe ich schon gehört, da gibt es ja (zum Glück) einige. Langfristig ortsgebunden zu arbeiten, ist da sicherlich die bessere Variante. Aber ja, wenn ihr in Rumänien unterwegs seid, werdet ihr immer wieder Straßenhunde sehen, auch kranke. Mal hier einer mit einem Geschwür, mal da einer mit entzündeten Augen, mal dort einer mit räudigem Fell. Insgesamt fand ich es aber wesentlich weniger dramatisch, als ich es erwartet hätte. Hunde gehören in Rumänien einfach zum Straßenbild dazu. So wie bei uns die Enten im Park rumlaufen.
Romeno
23. September 2016 um 13:23 Uhr - Antworten
Ich möchte Ihnen für die sehr gelungenen Texte mein herzliches Kompliment aussprechen: sehr gut geschrieben, mit Talent, Intelligenz, Humor, einfach Quality !
Nun, ich hätte auch eine Frage, wenn Sie erlauben. Sie haben eine beachtliche Erfahrung mit Familientourismus gesammelt, daher meine Frage: im europäischen Vergleich, wie sicher ist es mit Kindern nach Deutschland als Tourist zu fahren. Wir haben nämlich vor, im nächsten Jahr mit zwei Kinder (6 u.8) Deutschland zu erkündigen.
Ich danke bereits für Ihre Anwort.
Danke! Und gute Frage. :) Ich denke, zumindest bei Reisen innerhalb Europas bestehen die Gefahren vor allem da, wo man von zu Hause aus anderes erwartet und auf Unvorhergesehenes trifft, dass man dann vielleicht nicht einschätzen kann. Insofern halte ich z.B. die unbeschränkten Autobahnen in Deutschland für heikel, wenn man es nicht gewohnt ist, dass Autos auf der Überholspur gerne auch mal mit 180 km/h oder mehr unterwegs sind. Ansonsten ist Familienurlaub in Deutschland für Südosteuropäer vermutlich weniger unsicher als gelegentlich enttäuschend, weil alles mögliche reguliert und „zu Ihrer eigenen Sicherheit“ verboten ist.
Womit ihr allerdings rechnen müsst, sind gewisse Vorurteile gegenüber Rumänen, die auf Unwissenheit basieren. Ich könnte mir vorstellen, dass manche Vermieter ihre Ferienwohnung z.B. lieber nicht an Rumänen vermieten würden, weil das einzige, was sie je über Rumänen gehört haben, Zeitungsberichte über „rumänische Diebesbanden“ waren. Deshalb finde ich, dass viel, viel mehr rumänische Familien in Deutschland Urlaub machen sollten! :) Um wirklich in ausländerfeindliche Gewalt verwickelt zu werden, müsstet ihr euch jedenfalls schon große Mühe geben, gerade wenn ihr Kinder dabei habt. Im europäischen Vergleich halte ich Deutschland für Familien für ein sehr sicheres Urlaubsland.
Romeno
25. September 2016 um 15:10 Uhr - Antworten
Ich danke für die prompte und vernünftige Antwort.
Nun, es ist schon etwas dran, am Autobahnerlebnis in Deutschland: als ich zum ersten mal nach Deutschland kam, habe ich mich von der übermächtigen Blechlawine auf der Autobahn ziemlich überwältigt gefühlt…
Dass wir Schwierigkeiten kriegen beim Zugang in Hotels oder Ferienwohnungen, weil wir Rumänen sind, darf ich bezweifeln: 20% der Rumänen machen Auslandsurlaub, (Hauptziele in der Rangordnung: It, Bulg, Sp, Griech, Türk, Fr, D…Ö), das sind 1,6-1,7 Millionen jährlich (davon 8% in Deutschland, 5% in Österreich, das sind immerhin über zweihunderttausend): ihr Geld wird überall in Europa restlos sehr gerne angenommen. Im deutschsprachigen Raum liegt der Schwerpunkt des rumänischen Tourismus in den Skiorten. Von Abzocke oder missbräuchlichem Verhalten der Deut. Osterr. Schwz. Hoteliers, war schon die Rede in Rumänien, aber nicht etwa vor einem rumänenfeindlichen Hintergrund, sondern wegen des lieben Geldes, wie überall. Wahr ist auch, dass diese Art von Gastwirten sich mit rumänischen/osteuropäischen Touristen schon ein Fehlverhalten leisten, das sie sich mit den eigenen Leuten nicht zutrauen.
Wie Sie zutreffend bemerken, Rumänen/Ausländerfeindlichkeit hängt stark vom Sozialmilieu ab: ich werde versuchen von z.B. Bild-leser nach Kräften Abstand zu halten.
Übrigens, aus eigener Erfahrung weiss ich, dass gegen die rumänenfeindliche Haltung in Deutschland präventiv sehr erfolgreich vorgegangen werden kann. Kleines Beispiel: fragt mich ein Deutscher: „Und woher kommen Sie ?“, dann antworte ich „Aus Rumänien. Und Sie ? Wo kommen Sie her ?“ und schon verkneift er sich jede mögliche Frechheit (da solche Fragen meist nur die Einleitung zu untertönigen oder auch direkten Verbalangriffe darstellen).
Ehrlich gesagt, etwas Anderes bereitet mir Sorgen: die vielen Pädophilen in Deutschland.
[Diesen langen Absatz habe ich – Lena – im Nachhinein gelöscht, weil er zwar mit vielen Links zur Verifizierung versehen war, diese aber inzwischen ins Leere führen. Mein nachfolgender Kommentar mit Zusammenfassung kann auch auf diesen Abschnitt bezogen werden, ohne dass für Urlauber wichtige Informationen verloren gehen.]
Ich möchte Ihre Geduld nicht weiter strapazieren und wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem excellenten Blog und überhaupt.
Vielen Dank. Ich finde diese Beiträge aus der anderen Perspektive sehr spannend!
Dass es in Deutschland prozentual mehr Fälle von Kindesmissbrauch gibt als in Rumänien, bezweifele ich allerdings. Ich denke, der Anteil der Menschen mit dieser schlimmen Neigung ist überall gleich und ist es zu allen Zeiten gewesen, nur die Dunkelziffer und Aufklärungsrate variieren. In Deutschland herrscht gerade unter Eltern ein sehr großes Bewusstsein für dieses Problem, das sich für manche bis zur paranoiden Angst steigert. Dass Kinder in Deutschland in der Regel nur beaufsichtigt auf dem Spielplatz spielen dürfen, hat weniger mit einer realen Gefahr als mehr mit dem Sicherheitsbedürfnis der Eltern zu tun.
Meiner Beobachtung nach besitzen Rumänen offenbar ein viel größeres Urvertrauen. Im Straßenverkehr wird das z.B. immer wieder deutlich: Man glaubt, es werde schon gut ausgehen, ob beim Überholen an unübersichtlichen Stellen oder beim unbeleuchteten Radfahren in der Dunkelheit. Oder eben beim Kinder alleine draußen spielen lassen. In Deutschland ist man grundsätzlich misstrauisch und angstgeleitet. Was man nun für besser hält, kann jeder selbst entscheiden. :)
Jetzt habe ich doch einmal einen Kommentar zensiert – nicht, weil er beleidigend gewesen wäre oder mir die Meinung nicht gefällt, sondern weil er sehr lang war und sich fast ausschließlich auf das Thema Kindesmissbrauch beschränkte. Mit meiner leichthin aufgestellten Vermutung, dass Kindesmissbrauch eine Neigung sei, die überall ungefähr gleich oft vorkäme, habe ich bei Romeno offenbar in ein Wespennest gestochen. Er stört sich massiv an dem Wort „Neigung“, der den Tätern biologisch vorgegebene Motivation zuspreche, und will die Taten als kiminelle und soziokulturell zu ahndende Handlungen verstanden wissen. Er hat viele Zahlen parat und ist sich sicher, dass es doch an (irgendwas in) Deutschland liegt, dass hier die offiziellen Missbrauchsraten höher sind als in Rumänien, da die Behörden und Institutionen in Rumänien genauso gut arbeiteten wie in Deutschland (was zu beurteilen ich mir nicht erlauben kann). Es juckt mich, weiter darüber zu diskutieren, aber dafür habe ich leider 1. keine Zeit, und 2. trägt es zum Ausgangsthema „Wie sicher ist Rumänien als Urlaubsland“ wenig bei. Halten wir fest, dass man den Zahlen zufolge dort offenbar weniger Angst vor Kindesmissbrauch haben muss als hierzulande.
Ich hoffe, das ist für dich in Ordnung so, Romeno! Das ist ein wichtiges Thema, aber mein kleines Reiseblog ist letzlich nicht die richtige Plattform, es zu besprechen. :)
Also, ich war 2010 das erste Mal in Rumänien, leider nur in Bukarest. Alle meine Freunde hier in Deutschland haben mich für absolut bekloppt erklärt und ich selbst hab 2 Jahre zuvor nie damit gerechnet, dass ich irgendwann mal nach Rumänien fahre.
Fazit: ich war total überrascht, in jeder Hinsicht. Alles war ganz anders als wir es hier hören, na ja, vielleicht mit Ausnahme der allgegenwärtigen Korruption.
Dazu gleich soviel, mitlerweile war ich nun schon 6 mal da und auch dieses Problem hat sich drastisch gebessert.
Ich war in Bukarest, Sibiu, Brasov, Bran, Tulcea, Galati, Iasi und den Landstrichen die dazwischen liegen.
Auch das Kinderheim von Peter Maffay habe ich mir angesehen, leider nur von außen.muss man bedeutend vorsichtiger sein.
Nirgendwo in Rumänien habe ich mich nicht sicher gefühlt.
Versuche betrogen zu werden hab ich nur einmal im Taxi in Bukarest erlebt. Das passiert aber in den offiziellen Taxies, die auch noch sehr günstig sind, nicht. Hier muss man bedeutend vorsichtiger sein.
Die Leute dort sind im allgemeinen sehr freundlich, die meisten jüngeren Leute sprechen auch englisch, viele auch italienisch.
Die Hotels sind gut, mit gutem Frühstück (zumindestens die, die ich kenne) aber eben kein Schnäppchen.
Ich kann jedem nur empfehlen sich das Land mal selbst anzusehen.
Da ist für jeden etwas dabei.
Mein größter Mangel: bitte nicht krank werden (medizinische Versorgung ist nicht wirklich gut) und Verkehrsinfrastruktur (große Straßen sind zwar mittlerweile in Ordnung aber kaum Autobahnen, daher lange Reisezeiten mit dem Auto).
Also, traut euch, es wird sicher ein schönes Erlebnis.
Mein Urlaubsziel für die nächste Zeit steht auf alle Fälle fest.
Ingo
Endlich mal eine selbst erlebte Meinung! Ich plane gerade einen Roadtrip bis ans Schwarze Meer und mir wurde elterlicherseits nicht unbedingt dazu geraten dort hinzufahren. Das sind noch Erinnerungen aus den 80ern.
Ich denke das in Rumänien wertigere Autos als Audi A3 gefahren wird.
Selbst das GRIP Motormagazin hatte neulich einen Beitrag der sehr positiv war.
Ich habe 10 Jahre in Rumänien gelebt und gearbeitet.
Ich wurde weder bedroht, noch wurde mir etwas gestohlen.
Das Vorurteil aller Westeuropäer Rumänen gegenüber ist absolut nicht gerechtfertigt!
Ich bin auch quer durchs Land gereist und habe in großen Städten sowie auch auf dem Land gelebt. Überall wurde ich mit großer Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft behandelt.
Das Thema Straßenverkehr wurde bereits ausführlich behandelt und wird von mir auch so bestätigt.(was aber in Kroatien, Italien, usw. auch nicht bedeutend anders ist)
.
Zur Gesundheitsversorgung bleibt folgendes zu sagen.
Staatliche Spitäler (außer einige in Bukarest) sollten nach Möglichkeit gemieden werden.(leider aus Geldmangel nicht gut ausgestattet)
Alle Privatkliniken sind bestens ausgestattet und nur weiter zu empfehlen! Ich wurde immer bestens versorgt und die sind äußerst günstig .
Ich kann jedem eine Reise nach Rumänien nur empfehlen!!
Ich hoffe ich konnte bei der Entscheidung sich nach Rumänien zu trauen einige Zweifel ausräumen.
Jap, mit der Gastfreundschaft hast du zu 100% Recht! Lieber hungern sie selber (und man soll ja nie verallgemeinern, aber fast alle Menschen dort sind sehr gastfreundschaftlich), als dass sie Gäste / Besucher nicht genügend Essen bieten können. Und sie essen dafür dann gerne eine Woche vor- oder hinterher sehr, sehr sparsam, nur damit sie dir gutes Essen zubereiten können (Wobei sich natürlich immer die Frage stellt, ob man Fleisch als „Essen“ ansieht und dazu noch Gutes ;-) :-( )
Martin Feldt
22. April 2017 um 22:29 Uhr - Antworten
Ja, und ich werde in der kommenden Woche für 5 Tage nach Bukarest fliegen. Die geschilderten Erfahrungen waren sehr hilfreich. Also. Ich werde vorurteilsfrei rangehen, außer mit Bären habe ich in Europa und Afrika alles schon erlebt. Alles andere kann mir auch in Berlin passieren, Deutschlands kriminellster Großstadt. Ich werde berichten!
Das freut mich! Ganz viel Spaß in Rumänien, viel Erfolg im ÖPNV (der auch leichter zu händeln ist, wenn man nicht ganz weit draußen einsteigen will, hab ich gehört), und ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!!
Das ist aber schade, dass ihr den Hunden nichts abgegeben habt!
Informiert euch mal bitte über 4 Pfoten – ich denke die können euch einiges über das Leben (und Sterben) von Straßenhunden erzählen. Die haben nämlich ein sehr trauriges Dasein.
Das traurige Schicksal ziehe ich nicht in Zweifel. Wir man damit (vor allem als Ausländer/Tourist) sinnvoll umgeht, also: ob Füttern oder nicht, da scheiden sich die Geister. Ich denke, es gibt für beides Argumente. Ich selbst bin ja immer für Ursachenbekämpfung, nicht für Behandlung von Symptomen. Meiner Meinung nach bringt es nichts, wenn ich als Durchreisender das Leben von ein paar einzelnen Hunden ein paar Tage verlängere, indem ich sie füttere. Das gibt nur mir als Fütterndem ein gutes Gefühl. Und selbst, wenn es viele tun, vermittelt es den Schuldigen, nämlich denen, die ihre Hofhunde nicht kastrieren und zum „Gassi gehen“ frei herumlaufen lassen, dass ja nichts Schlimmes passiert. Bei denen müsste man meiner Meinung nach ansetzen und eine allgemeine Kastrationspflicht einführen und umsetzen. Dagegen kann man argumentieren, dass ein guter Mensch einfach immer da nach Kräften Elend lindert, wo er kann, und das wäre dann eben: Füttern (aber dann bitte auch mit Hundefutter und nicht mit Speiseresten, die für Hundemägen nicht gesund sind). Bestimmt gibt es auch in Rumänien Organisationen, die nachhaltige Arbeit leisten, indem sie Straßenhunden mit Spendengeldern kastrieren. Das wäre so die Richtung, in die ich mich informieren würde.
Im Sommer sind wir in Thessaloniki zu einer Hochzeit eingeladen. Den Weg dorthin wollen wir dazu nutzen, durch Osteuropa zu tingeln. Der Reiseführer für Rumänien (neue Ausgabe) ernüchterte mich gleich mal mit der Auskunft, das dringend davon abgeraten wird, mit dem eigenen Auto nach Rumänien zu fahren, vor allem wenn es eine teures Auto ist….
Vor dem Rückweg über Albanien haben uns unsere griechischen Freunde gewarnt…
Erfreulich, das auf diesem Block Entwarnung gegeben wird. Ich gehe trotz der optimistischen Meldungen davon aus, das man versuchen wird uns übers Ohr zu hauen. Das ist in einem gewissen Maß ja auch o.k. und erträglich.
Eure Einträge über Albanien muss ich noch lesen.
Ein bisschen Vorsicht kann natürlich nie schaden. Und letztlich sind alles sehr subjektive Bildausschnitte. Wir sind z.B. tendentiell immer schlecht auf Italien zu sprechen, weil man uns da (und eben nicht in 3-4 Monaten Balkan) die Autoscheibe eingeschmissen hat. Viele Tausende andere Urlauber kommen jedes Jahr begeistert aus Italien nach Hause, ohne etwas Negatives erlebt zu haben. Was ich mit Gewissheit sagen kann: UNS ist in vier Wochen Rumänien nichts geklaut worden, und unser Auto hat trotz durchgängigem Parken am Straßenrand oder auf öffentlichen Parkplätzen keinen Schaden genommen. Die Schwiegermutter meiner Schwester hingegen war im Sommer in Rumänien im Kurzurlaub (Touri-Hotspot „Drakula-Burg“ Bran), und ihr ist die Handtasche geklaut worden. Ein Kumpel von mir ist in Rom auf einen Trickbetrüger reingefallen. Bekannten von uns ist das Wohnmobil in Andalusien aufgebrochen worden. Einer Schülerin auf unserer Austausch-Fahrt wurde in der Schweiz im Zug das Handy aus der Hosentasche geklaut. Es ist immer die Frage, was man grad hört, und mit welchem Fokus man die Einzelfälle zusammenträgt. WIR sind mit gesundem Menschenverstand und einem gewissen Maß an Vorsicht und offenen Augen ohne jedes Problem durch Rumänien gekommen (also, abgesehen vom Straßenverkehr, siehe oben ;) ).
Jürgen Dörrich
2. Juni 2018 um 14:25 Uhr - Antworten
Hallo,
Ich fahre in einer Woche mit einer Reisegruppe nach Siebenbürgen und Bukarest. Bin schon sehr neugierig. War vor zwei Jahren mal alleine auf einem Städtetrip in Chisinau im Moldawien. Natürlich sieht man auch dort die Armut und ich habe nachts das Hotel nicht verlassen, aber ich hatte ausser der Sprache keine Probleme. Auch dort sind wilde Hunde und Bettler an vielen Ecken zu sehen, aber haben sich fern gehalten. Danke für eure Tipps. Ich freu mich schon! Ich kann ja über meine Erfahrungen danach berichten.
Ich war im Mai 2018 zum ersten Mal in Rumänien, um eine Freundin im Auslandssemester zu besuchen. Im Nachhinein habe ich mich schon ein wenig geärgert, dass ich dieses Land nicht schon vorher auf dem Schirm hatte! Ich werde auf jeden Fall wieder dorthin reisen!
Ich war in Transsilvanien / Siebenbürgen (rund um Brasov / Sibiu und Sighishoara) nur mit ÖPNV bzw. innerhalb der Städte mit Taxis unterwegs. Und war mehr als nur positiv überrascht!
Die Zugverbindungen waren wirklich gut, günstig und auch einfach zu buchen bzw. Abfahrtszeiten vorab einzusehen. Die Website der rumänischen Eisenbahngesellschaft gibt es auch auf Englisch (https://www.cfrcalatori.ro/) und man kann sich online ohne Probleme im Voraus ein Ticket buchen (inkl. Sitzplatzreservierung ohne Aufpreis!). Für kurze Stecken kann man die Tickets kurz vor Abfahrt einfach am Schalter kaufen.
Auch mit Bussen kommt man gut von A nach B, vorausgesetzt man erkundigt sich vor Ort ein wenig (Busfahrpläne gibt es nicht immer, oft sind die Haltestellen ausgewiesen). Aber mit einem guten Gastgeber vor Ort (Hostel, Hotel oder Bekannte), der einem die wichtigen Infos zukommen lässt und ein wenig durch fragen, kommt man wirklich gut durch.
Ich war auch positiv überrascht, wie viele Menschen wirklich richtig gutes Englisch sprechen! Und wenn es damit nicht klappt, kommt man in Siebenbürgen oft auch noch mit Deutsch zurecht. Jedoch freut sich jeder Rumäne, wenn man ein paar Brocken in der Landessprache beherrscht und sei es nur ein einfaches „Multumesc!“ (Danke).
Als (zeitweise) allein reisende Frau hatte ich nie das Gefühl, dass es nicht sicher ist. Ich wurde auch nie über den Tisch gezogen, sondern wirklich immer freundlich und respektvoll behandelt.
Vielen lieben Dank für dein ausführliches Feedback! Vor allem auch für deine Erfahrungen mit der rumänischen Bahn.
Die Busse haben uns im Außenbezirk von Bukarest überfordert, da haben wir mal vergeblich nach englischsprachigen Einheimischen gesucht, die uns das System hätten erklären können. Aber dass die Leute im Allgemeinen total nett sind und gerne helfen, viele auch gutes Englisch sprechen (außer natürlich dann, wenn man es dringend bräuchte), das können wir auch bestätigen.
Moin an Alle,
ich war inzwischen 14 x in Rumänien und werde auch im April wieder dort sein. Ich war mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln unterwegs; Wohnmobil, Auto, Zug, Bus, Leihwagen, Fahrrad und Flugzeug.
Die Menschen in Rumänien sind einzigartig, sehr nett und hilfsbereit. Nie hatte ich Angst oder Sorge um mein Hab und Gut. Selbst in Bukarest habe ich am Gara de Nord den Wagen über Nacht geparkt (1996). Straßenhunde sind scheu und treu. Und haben immer Hunger. . . Mein WoMo wurde von einem treuen Vierbeiner nachts bewacht.
Das Land ist vielseitig, Meer und Gebirge, Menschentrubel und Einsamkeit.
Kann ich nur teilweise bestätigen was hier geschrieben wird. Als Tourist ist man vlt. lieber gesehen als jemand der hier lebt.
Den „Ausländerbonus“ kann ich voll bestätigen. Gerade heute gab es wieder einen Vorfall in einem Schwimmbad das wegen Renovierungsarbeiten nur Teilbetrieb hatte. Ich soll den vollen Preis bezahlen, Rumänen zahlen nur die Hälfte. Auch sonst wird man hier als Ausländer gerne mal als Melkkuh betrachtet weil man ja in Rumänien so arm ist und die Ausländer haben alle so viel Geld blablabla. Ich würde das einfach mal Ausländerfeindlichkeit nennen. Würde man das selbe in D Ö SCH machen käme nämlich genau dieser Vorwurf. Alles in allem werde ich mein Verhalten Rumänen gegenüber zukünftig überdenken. Taxi und Transportunternehmen sind oftmals Abszocker. Sogar mit einem Flixbus Vertragspartner gab es ein Problem. Er hat sich einfach geweigert zu fahren, ich könne ja ein privates Taxi nehmen welches gerade zufällig vor Ort ist. In manchen Geschäften wird man nicht gut behandelt weil man die Sprache nicht so gut kann etc. Alles in allem tut es mir leid hierher etwas gespendet zu haben und hierhergezogen zu sein. Es ist aber kein Fehler der nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Ich habe hier auch sehr nette Menschen kennengelernt, aber diese „tollen“ Erfahrungen wiegen doch schwerer als die Guten.
Ein Bankkonto eröffnen ist nicht schwer… einfach 1500 Lei einzahlen und gut ist. Was gerne verschwiegen wird ist, dass man auf Karte, Internetzugang etc. 4 Monate warten muss und in der Bank auch teilweise unfreudlich behandelt wird. Der typische Strassenverkehrsteilnehmer kommt ohne Hupen und drängeln scheinbar schwer aus und ich würde von Investitionen abraten. Plötzlich kann sich politisch hier etwas verändern und schon wird einem die Investition erschwert, bzw. man muss plötzlich mehr bezahlen. Es gab vor kurzem einen Skandal wegen der Polizei und einem Notruf dem nicht ordentlich nachgegangen wurde. Ich glaube das Land ist viel krimineller als statistisch belegt, nur zeigen die Leute nichts mehr an weil die Polizei großteils nicht ordentlich arbeitet ausser zu kassieren. Ad hoc fällt mir sonst nicht mehr viel ein. Es gibt sehr schöne Plätze hier, bei denen man sich einfach nur denkt… Wie ist das hier passiert? Ohne das Geld welches via WU durch die Auslandsrumänen hierhergesendet wird und das dafür im Wirtschaftskreislauf des anderen EU Landes fehlt , und den vielen EU Förderungen würde es sich hier kaum verändert haben. In einem der vielen Casinos hat mir sogar einer der dortigen Angestellten gesagt, wir wollen mit dir hier keine Geschäfte machen, wir wollen nur das Geld der EU und Leute die uns woanders Arbeit vermitteln können, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich hier ein Geschäft aufbauen will. So viel zum Thema Freundlichkeit und Selbstlosigkeit. In der Zeit in der ich jetzt hier bin habe ich nur wenig ehrliche Freundlichkeit kennengelernt. Es hat schon einen Grund warum das Land so arm war und ist.
Na gut, Stereotypen gibts überall… Ausländer werden auch in Griechenland, Spanien, China und sogar in den USA abgezockt. Allgemein gibt es unterschiedliche Kulturen, gute und schlechte Leute überall auf der Welt. Was ich empfehlen kann: freunde Dich mit einem Einheimischen an und lass Dir das Land/ die Stadt zeigen. Schade Hannes, dass Du nicht die richtigen Leute getroffen hast. Ist aber vielleicht auch Ironie des Schicksals, dass z.B. Türken in Deutschland ähnlich argumentieren, oder?
charly,
20 Jahre bin ich mit Zelt und Rucksack , Bus , Bahn, Eselskarren etc. durch Ost-Europa gezogen.
In jedem Land galt immer die Devise : Wie man in den Wald hinein ruft , so schalt es wieder raus
Das kann man auf jeden Fall so stehen lassen. Gilt immer, in jeder Himmelsrichtung. ;)
Dieter Werner
19. Januar 2023 um 16:28 Uhr - Antworten
Zu dem aktuellen Thema kann ich nicht viel beitragen, aber vor etwa 50 Jahren fuhr ich allein mit einem selbst umgebauten Wohnmobil durch den ehemaligen „Ostblock“. All meine Freunde und Bekannte hielten mich für verrückt und hatten Angst, dass man mich bestenfalls einsperren würde oder mir viel schlimmeres passieren könnte, aber nichts und niemand konnte mich davon abhalten diesen „sehr gefährlichen Ostblock“ selbst kennen zu lernen. Das Schlimmste war vorher vom Bulgarischen, Rumänischen, Ungarischen und Tschechoslowakischen Konsulat das damals benötigte Visum zu erhalten. Durch das damalige Jugoslawien fuhr ich bis zur Bulgarischen Grenze und war erstaunt als ich diese ohne die erwarteten Schwierigkeiten überqueren konnte. Um es etwas abzukürzen: kreuz und quer fuhr ich bis ans Schwarze Meer, dann weiter nach Rumänien und wieder mit dem „Weg als Ziel“ bis nach Ungarn, die Tschechoslowakei und über Österreich zurück zu meinen ängstlichen Freunden und Bekannten.
Der eigentliche Grund für meinen Bericht ist, dass die eigene Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist, denn in diesen 6 Wochen und ca. 10.000 km habe ich Menschen kennengelernt, die NIE auch nur annähernd etwas mit dem „bösen Feind im Osten“ zu tun hatten. Es war einer meiner schönsten der vielen Touren die ich in vielen folgenden Jahren erlebt habe.
Das hört sich gut an! Fall ich mal Zeit für einen Europa-Urlaub finde, dann will ich sicherlich gerne nach Rumänien fahren. Weiterhin gute und sichere Fahrt! Ulrike
Weisst Du eigentlich, dass letztes Jahr im September bei uns im Garten (im wildromatischen Teil) ein Bär mehrmals zu Besuch war? Hat da Äpfel gefressen und um, Bauchweh gekriegt. Ich war vielleicht 30 Minuten später im Garten und wusste anfangs nicht, was so fürchterlich stinkt und warum meine Katze so schlimm Angst hat – nachdem ich „animal droppings“ googelte, hatte ich auch Angst. Also gibt es mutige Bären nicht nur in Rumänien.
Wo geht es jetzt hin? Ich freue mich immer so auf Deine Reiseberichte. Wird Janis auch bald „was“ erzählen?
Oje, ja, da würde ich auch nervös werden, wenn ich zu Hause Bärenbesuch bekommen würde…
Jetzt gerade sind wir in Sarajewo in Bosnien, wunderschöne Stadt! Aber die Streckenplanung nimmt so viel Zeit ein, dass ich kaum zum Schreiben komme. Janis hat schon einen neuen Artikel fertig geschrieben, aber ich hab kein passendes Bild…
Viele Grüße nach Estland!
Wenn du wissen willst, wie es sich anfühlt, tatsächlich einem Bären zu begegnen, darfst du gerne hier nachlesen:
http://flohnmobil.wordpress.com/2013/02/23/im-angesicht-des-baren-1/
und hier:
http://flohnmobil.wordpress.com/2010/11/14/vier-ohrchen-und-ein-busch/
Weiterhin schöne Reise. Ich bin immer ganz gespannt auf eure Berichte.
Bea
Danke, da gehe ich gleich mal lesen… ;)
Ich kenne kein europäisches Land, in dem es heutzutage gefährlich wäre zu reisen. Das war 10, 15 Jahren noch anders.
Was für Erfahrungen haben sie gemacht, dass sie dieser Ansicht sind?
Ich möchte mit dem Wohnmobil durch Rumänien.
Danke für eine Antwort
Reinards Blog ist hier zu finden: http://blog.hr-schmitz.de/ Soweit ich weiß, ist er mehrmals mit dem Wohnmobil durch Rumänien gefahren.
Wir reisen seit 2000 immer mit einem Renault Twingo durch Europa, Rumänien haben wir mehrfach durchquer, in jeder Himmelsrichtung. Wir übernachten immer in kleinen Unterkünften, selten in großen Städten. Es gab nie Probleme.
Oh, sorry, ich war irgendwie immer davon ausgegangen, dass ihr mit WoMo unterwegs seid. Dabei hab ich neulich erst gelesen, was du über die Unterkünfte in Bulgarien geschrieben hast. Denkfehler…
Kein Problem, man kann ja schließlich nicht alles behalten.
Habe in vielen Ländern gelebt und bin viel gereist. Ein schöner Beitrag, jedoch komme ich nicht über die Herzlosigkeit hinweg den Streunern etwas abzugeben.
Macht mich völlig sprachlos
Liebe Sabine, verstehe ich einerseits. Andererseits ist die „Herzlosigkeit“ den Hunden gegenüber eine rationale Überlegung. Mit unseren Käsebroten hätten wir ihnen ernährungsphysiologisch nichts Gutes getan. Und auch sonst ist das Füttern und damit An-Menschen-Gewöhnen nicht unbedingt gut. Gerade in einem Land wie Rumänien, in dem die Hunde als Landplage angesehen werden und Menschen gerne mal mit einem Stock bei der Hand sind, wenn einer zu nahe kommt, ist es eher fies als hilfreich, ihnen beizubringen, dass es in Menschennähe etwas zu Holen gibt. Natürlich wäre es in dem Moment ein schönes Gefühl, Essen abzugeben und die konkrete Dankbarkeit des Tieres zu erleben. Aber eigentlich wäre es egoistisch, denn es löst das Grundproblem kein Stück, verschiebt es höchstens um einen weiteren Tag und betoniert noch das schlechte System, wenn symptomatisch auf diese Weise kurzfristig geholfen wird.
Es gibt auch in Rumänien einige Organisationen, die sich um Tierwohl und speziell um Straßenhunde kümmern. Wenn man etwas tun möchte, sollte man sich da eine seriöse Gruppe suchen und die unterstützen. Auch die raten übrigens, Straßenhunde nicht auf eigene Faust (und nicht mit Menschenessen) zu füttern, sondern an fest angelegten Futterstellen Hundefutter auszulegen und die Streuner nicht anzufassen.
Außer in Prag haben wir nie schlechte Erfahrungen gemacht. Wir übernachten auch sehr selten in großen Städten. Wir reisen in einem Renault Twingo, also unauffällig. Die Hotels u d Pensionen in kleinen Städten haben meinst einen Hinterhof, auf dem man sein Auto abstellen kann. Aber auch sonst hätte ich keine Bedenken, wie gesagt, fast 15 Jahre…
In den Jahren 2000-2005 hatten die Hotels in Polen z.T. bewachte Parkplätze, die sind mittlerweile verschwunden… Also wohl nicht mehr nötig.
Endlich auch jemand der realistisch diese Berichte liest. Leider ist dieses Land nicht so zu bereisen wie hier beschrieben. In Deutschland muss (noch) der Staat eine Schuld beweisen, in Rumänien ist ein Staatsbediensteter unterbezahlt und ein Westeuropäer eine tolle zusätzliche Einnahmequelle. Beispiel, Landstraße, Polizeikontrolle. Delikt- angebliches zu schnell gefahren. Kein Messgerät ect. zumal man weiß,nicht zu schnell fahren. Egal, er ist das Gesetz, diskutieren gerne, er hat auch Handschellen und schnell mal mit auf die Wache. Also gibt man ohne Quittung das Geld und fährt in die größere Stadt , zur Polizei. Dort wartet man und bekommt zur Antwort; Was aus Deutschland, ihr habt doch genug Geld. Natürlich kommt nun wieder irgend ein Mensch aus Deutschlands Spaß Gesellschaft und sagt, Aufnahmeerscheinungen. Schön wäre es ja, alle EU Länder so zu bereisen , wie durch Deutschland. Geht aber nicht, diese sozialen Absicherungen haben alle diese Länder nicht. Da sie auch Hunger haben, also was sollen sie machen. Da gibt es auch kein Mitleid, selbst wenn es ein Spenden LKW ist, für ein Kinderheim ist. Ein bisschen Geld für die Polizei und man fährt weiter. Ich möchte richtig verstanden sein, man soll das wissen, um Fehler zu vermeiden. Dann hat man auch Freude an diesen Reisen. Besser richtig die Wahrheit dokumentieren und kein ständiges rosarotes Beschreiben, überall ist es ja besser als im eigenem Land. Man denkt das die anderen Menschen nicht betrübt sind und sich über unserem Wohlstand freuen, sehr naiv. Reisebeschreibungen aus einer Reisegruppe sind noch schlimmer;uns ist nie etwas passiert, wir waren immer über 50 Mann, also alles falsch, was die anderen schreiben. Alleinreisende sind und werden auch in der Zukunft immer im Fokus für die Missstände in diesen Ländern, potentielle zusätzliche Einnahmequelle sein. Kennen wir alle , aus Italien und Spanien, aber das wird als Kavaliersdelikt hinterher erzählt und nächstes Jahr, wieder hin. Leider ist die Welt nicht so, wie wir alle uns das wünschen, aber eine realistische Beschreibung ist immer hilfreicher, als;War alles toll, mir ist nichts passiert, ist natürlich die Hauptsache. Wenn sich der Reisende sich an so etwas nur orientiert, besteht ein höheres Risiko, als wenn man doch weiß , was passieren kann.
Lieber Herbert, so geht das nicht. Wir können hier über vieles reden, aber wenn du mir meine Glaubwürdigkeit absprichst, werde ich echt fuchtig. Wenn ich auf eines stolz bin an meinem Blog, dann ist es meine 100%ige Ehrlichkeit. Wenn dann einer kommt und sagt: „Leider ist dieses Land nicht so zu bereisen wie hier beschrieben. (…) Besser richtig die Wahrheit dokumentieren und kein ständiges rosarotes Beschreiben, überall ist es ja besser als im eigenem Land“ – boah, da schlägt’s bei mir echt 13! Wir sind gut vier Wochen quer durch Rumänien gereist. Das macht uns nicht zu Experten für dieses Land. Aber es hat uns doch einen Einblick gegeben, und die daraus entstandenen Erfahrungen habe ich hier aufgeschrieben. Wenn du anderes erlebt hast, bin ich dir für einen ergänzenden Kommentar sehr dankbar. Auch, wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast. Verschiedene Blickwinkel helfen, ein runderes Bild zu bekommen. Nur, dass du hier reinplatzt und implizierst, ich hätte (absichtlich!) Mist geschrieben, das ist absolut unterste Schublade!
Behördenwillkür haben wir in Rumänien nicht erlebt, nur in der US-Botschaft in Berlin. Und in Albanien, aber da witzigerweise andersrum (tatsächlich schneller als erlaubt gefahren, von Polizei angehalten worden, nach einem lustigen Gespräch augenzwinkernd verwarnt und weitergeschickt worden – echt wahr, ich dachte auch, ich bin im falschen Film). Auf unser gesamten Reise haben wir niemanden bestechen müssen, weder in Rumänien noch in Spanien oder sonstwo. Und wir wurden nirgends bestohlen. Die einzige schlechte Erfahrung in der Hinsicht war die eingeschmissene Scheibe in Rom. Vielleicht lag es daran, dass wir als Familie unterwegs waren. Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall habe ich persönlich nichts Schlimmes zu erzählen. Sonst würde ich. Schließlich ist es mein Ziel, meinen Lesern einen möglichst authentischen Eindruck von unseren Reisezielen zu geben.
Und noch etwas zu deiner oben zitierten suggestiven Behauptung, lieber Herbert: Nach 11 Monaten Europareise plus all die vorangegangenen kürzeren, die mich immerhin durch insgesamt 35 europäische Länder geführt hat (extra für dich hab ich grad noch mal nachgezählt und nur die mitgerechnet, in denen ich voll aufnahmefähig als Erwachsener gewesen bin) – nach allem, was ich im europäischen Ausland gesehen und erlebt habe, bin ich der Ansicht, dass Deutschland das beste Land zum Leben ist (ein paar andere wären auch nicht verkehrt, und in ein paar Punkten bin ich sicher dieser Ansicht, weil ich hier sozialisiert worden bin, aber unterm Strich stehe ich vollumfänglich zu dieser Aussage). Aber das nur nebenbei.
Zurück zum Thema: Wir haben Rumänien so erlebt, wie im Artikel beschrieben. Ich erhebe kein Monopol auf meine Rumänienmeinung und spreche dir deine Erfahrungen nicht ab. Aber wenn du mir meine absprichst, kriegen wir beide Ärger miteinander.
Herbert hat insofern recht, dass man als Ausländer „bevorzugt“ behandelt wird! – So habe ich es erlebt, dass ich in einer Kolonne fuhr, alle überholten, aber nur ich wurde von der Polizei dank der ausländischen Kennzeichen rausgefischt! (Hat ohne Quittung 75 Euro gekostet!)
Ansonsten kann ich allerdings auch sagen, dass ich nie grundlos angehalten wurde!
Seit ich allerdings mit Rumänischen Kennzeichen unterwegs bin, ist es vorgekommen, dass mich die Polizei sogar selber vor einem Radar gewarnt hat…
Naja, in Italien haben sie uns die Scheibe am Auto eingeschlagen. Vermutlich dank Alarmanlage wurde nichts entwendet – es war ohnehin kaum etwas im Wagen, aber es ist dennoch sehr ärgerlich. Ähnliches hört man häufiger von Spanien und Südfrankreich, auch oder gerade von Einheimischen. Ich bin gespannt, was uns in letztgenannten Gegenden noch widerfahren wird.
Der Balkan jedoch ist nach meiner Meinung eher sicherer als die altbekannten touristisch erschlossenen Regionen, in denen es bei vielen Touristen viel zu holen gibt…
Wer beraubt werden möchte, sollte sein Auto nachts in Prag abstellen. Ein 100%iger Erfolg… :-) unsere tschechischen Freunde haben hinterher nur den Kopf geschüttelt. Aber da wir sonst nie in großen Städten übernachten, hat es uns sonst in Europa nie getroffen.
Hallo Martin,
Dafür musst Du nicht nach Italien fahren… Dasselbe ist mir schon in Wellingsbüttel (Hamburg) passiert…
Ein schöner Beitrag, vielen Dank dafür! Ich überlege nämlich gerade, als Backpacker nächsten Sommer Rumänien und Moldawien zu bereisen, und da ich nun schon so viele unterschiedliche Ansichten über die Sicherheit in diesen Ländern gehört habe (von „vollkommen sicher“ über „die Innenstädte sind zwar sicher, der Rest aber eher nicht“ bis hin zu „als Frau dort nie nie nie nie niemals allein hinfahren!“), mache ich mich gern weiter schlau.
Meine geplanten Reiseziele sind Timisoara, Chisnau und Bukarest, von Ort zu Ort will ich mit dem Bus reisen… gibt’s da evtl. Tips, was ich beachten sollte?
Danke und weiterhin gute Reise! :o)
Ich glaube, als Familie wird man doch ganz anders wahrgenommen und reist insgesamt unbehelligter. Es kann schon sein, dass man als alleinreisende Frau dort ein Problem hat. Ich habe keine Andeutungen dafür wahrgenommen und die Rumänen (und Ungarn, von denen es dort überraschend viele gibt) als sehr zivilisiert erlebt, aber ich war auch nur zwei Mal ohne Mann unterwegs und hatte immer meine Jungs dabei.
Was dagegen ein Problem sein könnte, ist der Bus. Jedenfalls wurden mir die unglaublich vielen Tramper mit dem unzureichenden Busverkehr erklärt. In Rumänien ist es völlig normal, an der Straße auf eine Mitfahrgelegenheit zu warten. Männer, Frauen, Kinder, alles steht am Straßenrand und winkt, teilweise sogar Leute mit Aktentasche unterm Arm, die von der Arbeit kommen.
Timisoara ist eine sehr schöne Stadt, auch wenn ich noch gar nichts dazu geschrieben habe. Das Freilichtmuseum ist toll, die Street Art am Fluss, die Innenstadt ist bestimmt immer noch Großbaustelle. Mit Bukarest sind wir nicht recht warm geworden. Da gibt es einen Bericht zu hier im Blog. Ganz entschieden empfehle ich noch Sibiu!
Auf jeden Fall viel Spaß! Rumänien ist ein tolles Reiseland.
Viseu de Sus! Die Wassertalbahn, gerade für Kinder. Und jede Menge Geschichte. Siebenbürgen.
Wir sind ja nun schon mehrfach in alle Richtungen durch Rumänien gereist. Aber nie sahen wir jemanden, der mitgenommen werden wollte, nie gab es Anzeichen für irgendeine Gefährdung durch Menschen. Durch Schlaglöcher schon…
Es ist auch sicher ein Unterschied, ob man Stadt- oder Umland-orientiert reist. In Städten besteht eher die Gefahr, beklaut zu werden. Überall auf der Welt. Besonders in den als zivilisiert geltenden…
Das finde ich jetzt aber witzig, Reinard – ihr habt in Rumänien nie Tramper gesehen? Für uns war das absolut landestypisch, vom Eindruck her.
Und auch bei der Gefährdung durch Menschen möchte ich dir widersprechen: Die haben wir sehr wohl erlebt, beispielsweise in Form unbeleuchteter Radfahrer auf Hauptverkehrsstraßen. :D
Ansonsten: d’accord.
Habe gerade nochmal mit meiner Frau gesprochen, die ja auch während der Fahrt fotografiert: wir können uns in Rumänien an keinen einzigen Anhalter erinnern, weder In- noch Ausländer. Wobei ich dazu sagen muss, dass ich/wir Anhalter fast ausnahmslos mitnehmen, wenn wir Platz haben. Oft die alte Oma von Dorf zu Dorf und so.
Und was Gefährder durch fehlende Lichter angeht: da sind die Griechen Weltmeister. Wir haben das hier auf Naxos als Normalzustand.
Wir fahren offenbar auf ganz anderen Straßen als Ihr…
Interessant! :) Ich finde das immer wieder spannend, dass man im selben Land so viele unterschiedliche, teils auch gegenteilige Erfahrungen machen kann.
In Griechenland kann ich mich widerum nicht an unbeleuchtete Fahrzeuge erinnern. Aber da waren wir auch nur auf dem Festland unterwegs, und kaum mal in der Dunkelheit, glaube ich.
Da fahren wir: [inzwischen leider offline]
Also ich finde Rumänien ist ein nicht sooooooo sicheres Land (wegen Roma usw..) aber ich habe selbst dort 7 Jahre gelebt und ich finde dass mit den Krankheiten bisschen übertrieben ich meine wer wird sich so viel Mühe geben und sich mit dieser Krankheit aus dem Donaudelta zu infizieren? Ich komme aus Transilvanien und leider gibt es dort viele Straßenhunde doch die waren nicht agressiv. Mit der Roma ist es ein anderes Problem…… Zwischen mir oder meinen Freunden ist nie ein Problem mit den roma passiert…. Die haben nur Ungarisch gesprochen, also eingentlich kommen sie aus Ungarn.
Danke für die Einschätzung aus Langzeit-Sicht. :)
Die Roma-Problematik ist sehr komplex und keine rein rumänische Sache, denke ich. Wollte man die Situation dieser Minderheit wirklich zum Guten wenden, müsste man grenzübergreifende Aufklärungs- und Bildungsprojekte auflegen – etwas, das ich unter den derzeitigen Gegebenheiten nicht besonders hoch auf der Prioritätenliste der Politik der betroffenen Länder sehe (leider). Da müsste eigentlich viel passieren, und es gäbe eine Menge anzuprangern, zu hinterfragen und zu diskutieren. An dieser Stelle hier ist mein Blickwinkel ein rein touristischer.
Eigentlich wollte ich mich schlaumachen über die rumänische Schwarzmeerküste. Bin zur Zeit grad in Bulgarien (Burgas) und begeistert. Dachte nun eben, dass ev. Auch Rumänien Badeküste hat. Aber nach allen Berichten oben konnte ich nun nichts entnehmen darüber. Und auch wegen der Sicherheit kann ich keine Uebereinstimmung finden. Gut ich denke als Familie seid Ihr im Vorteil. Meistens nicht alleine unterwegs. Als Alleinstehende Person vir allem als Frau ist es sicher schwieriger. Man ist allein und hat ein bestimmtes Kontingent an Geld dabei…
Kann jemand über die Schwarzmeerküste Auskunft geben oder seine Erfahrung mitteilen?
Liebe Marianne, an der rumänischen Küste sind wir leider nicht gewesen, deshalb kann ich nichts aus erster Hand darüber sagen. Ich habe einige schwärmen gehört, und ich weiß sicher, dass es Badeorte und Strände gibt, aber darüber hinaus kann ich jetzt auch nur auf google und Reiseführer verweisen.
Welche Erfahrungen hast du denn bezüglich der Sicherheitslage gemacht, dass du so gar keine Übereinstimmungen feststellen kannst?
Viel Spaß noch in Bulgarien! Und in Rumänien, falls du dich dafür entscheidest.
Hallo Lena, ich fand den Titel „Wie sicher ist Rumänien als urlaubsziel“ sehr interessant und wurde neugierig was eine Familie aus Deutschland darüber sagt. Nachdem ich die erste hälfte gelesen habe verlor ich jedoch die Hoffnung auf ein Happy End. Zum Glück gab es aber doch ein positives Fazit.
In den letzten 4 Jahren habe ich mit meinen Kindern jeden Sommer in Rumänien verbracht und zwar 6 Wochen am stück. In den ersten 3 Wochen ist mein Mann auch dabei aber danach muss er wieder ins Büro. Ich bin (english) Lehrerin also darf ich den rest des Sommers in Rumänien genießen :) Wir wurden nur ein mal ausgeraubt – in Frankreich…
Ich finde Rumänien klasse! Vielleicht liegt es schon teilweise daran das ich rumänin bin aber vielleicht liegt es auch daran das ich mich nicht von ein paar Hunde oder die vielen Möglichkeiten die eventuell eintreten könnten beirren lasse. Was das Gesuntheit angeht möchte ich nur sagen das es nicht so schlimm ist wie manche behaupten. Mag sein das es hier und da an Geld fehlt aber bestimmt nicht an Kompetenz. Deutschland hat in den vergangenen 2 Jahren 5.000 Ärzte aus Rumänien unter Vertrag genommen. Bestimmt nicht weil sie schlecht sind…Da ich letztes jahr dort operiert wurde, kann ich,glaube ich, etwas dazu sagen.
Ich möchte jetzt nicht alles mit der rosa roten Brille beschreiben. Man kann das wilde Verkehr die bettelnden Zigeuner (nicht überall) und die Kriminalität die, wie überall, in Großstädten zuhause ist, nicht weg denken aber ich würde Rumänien auch nicht als ein unsicheres land bezeichnen. Danke dafür, liebe Lena :)
Ich lebe seit 16 Jahren in Deutschland und jedes mal wenn ich nach Rumänien fuhr, wurde ich von dem Vortschritt sehr überrascht. Ich möchte nur das es anerkannt wird. Da steckt viel arbeit drin.
Man weisst hierzulande sooo wenig über Rumänien … Hier noch ein paar Fakten:
Rumänien ist sehr gut in dem IT Bereich. Dieses Jahr haben ein Paar IT-ler aus Transylvanien die Möglichkeit gefunden, durch eine programierte „Sound umwandlung“ das Internet in den ärmsten Ländern zu bringen. Google und Facebook waren sprachlos.
Es ist tatzächlich so das man in Rumänien das schnellste Internet Europas hat. ;) Ja, das ist mein ernst.
In Rumänien findet derzeit eine explosive Entwicklung im dem ökologischen Lanwirtschaft Bereich statt und hat deshalb, auf die weltweit größte Bio-Fach Messe in Nürnberg, die auszeichnung „Land des Jahres“ bekommen. Sogar der Bundespräsidend Deutschlands war begeistert. Das weiß ich nur weil mich die Bio Landwirtschaft interessiert. Meine Eltern produzieren Bio – Lavendel.
Und das sind nur (wenige) Fakten von 2016. Ich fange gar nicht erst an über die Geografie, die Bergen mit den natürlichen thermal Quellen oder die unfassbare Geschichte mit den Riesen Skeletten die in Bucegi ausgegraben wurden sonst verderbe ich euch die ganzen tollen Überraschungen ;)
Meine lieben, bitte, habt keine Vorurteile. Seit neugierig und bereit ein wunderbarer Schatz mitten in Europa zu entdecken. Es wird euch nicht Leid tun.
Falls ihr noch Fragen habt was Rumänien angeht, helfe ich gerne!
adela@self-love.eu ;)
Vielen Dank, liebe Adela, dass du deine Erfahrungen und deinen Blickwinkel mit uns teilst. Dass Rumänien sich in Riesenschritten entwickelt hat, glaube ich gerne. Wir waren von der pro-europäischen Grundeinstellung und der Bereitschaft zum Ärmelhochkrempeln sehr positiv überrascht.
Und dass Rumänien ein super Internet hat, kann ich bestätigen! Irgendwo hab ich das auch geschrieben, dass es das Land mit dem schnellsten Internet und den zuverlässigsten Verbindungen auf unserer Reise war. :)
Bravo Adela !
[kommerzieller Link entfernt]
Ist meine Mail im Spamordner gelandet?
Ist beantwortet! :) Manchmal komme ich nicht gleich dazu, dann liegen Mails ein paar Tage lang. Sorry!
Hallo zusammen,
Wir überlegen dieses Jahr mit dem Auto nach Rumänien zu reisen. Unter anderem um eine befreundete Dame in Baja Mare zu besuchen, die dort ein privates Tierheim betreibt.
Was uns aber richtig Kopfschmerzen bereitet ist die Lage der Straßenhunde. Nicht weil wir Angst vor ihnen hätte, eher ganz im Gegnteil. Wir lieben Hunde und helfen eigentlich wo wir können. Ganz ehrlich, ich weiß nicht ob ich/wir das seelisch verkraften würden, dort Hunde zu sehen die mehr Tod als lebendig sind.
Das klingt jetzt vielleicht sehr dramatisch ist aber wirklich ein Problem für uns. Ansonsten würden wir uns gerne diees Land ansehen.
Kann uns jemand speziell zu diesem Thema vielleicht mehr Infos geben?
Gruß aus Duisburg
Toddi
Hallo Toddi, für Tierfreunde kann Rumänien schon hart sein, fürchte ich. Wenn man da zart besaitet ist, stelle ich mir das sehr belastend vor. Und im Urlaub kann man da wenig tun, außer Hunde im Vorbeigehen daran gewöhnen, dass sie von Touristen mit Essen versorgt werden, was sie irgendwann dazu bringt, es zu erwarten und sich im Zweifelsfall selbst zu bedienen, wenn ein Kind ein Wurstbrot in der Hand hält. Schwierig. Von den privaten Tierheimen vor allem deutscher Tierfreunde habe ich schon gehört, da gibt es ja (zum Glück) einige. Langfristig ortsgebunden zu arbeiten, ist da sicherlich die bessere Variante. Aber ja, wenn ihr in Rumänien unterwegs seid, werdet ihr immer wieder Straßenhunde sehen, auch kranke. Mal hier einer mit einem Geschwür, mal da einer mit entzündeten Augen, mal dort einer mit räudigem Fell. Insgesamt fand ich es aber wesentlich weniger dramatisch, als ich es erwartet hätte. Hunde gehören in Rumänien einfach zum Straßenbild dazu. So wie bei uns die Enten im Park rumlaufen.
Ich möchte Ihnen für die sehr gelungenen Texte mein herzliches Kompliment aussprechen: sehr gut geschrieben, mit Talent, Intelligenz, Humor, einfach Quality !
Nun, ich hätte auch eine Frage, wenn Sie erlauben. Sie haben eine beachtliche Erfahrung mit Familientourismus gesammelt, daher meine Frage: im europäischen Vergleich, wie sicher ist es mit Kindern nach Deutschland als Tourist zu fahren. Wir haben nämlich vor, im nächsten Jahr mit zwei Kinder (6 u.8) Deutschland zu erkündigen.
Ich danke bereits für Ihre Anwort.
Danke! Und gute Frage. :) Ich denke, zumindest bei Reisen innerhalb Europas bestehen die Gefahren vor allem da, wo man von zu Hause aus anderes erwartet und auf Unvorhergesehenes trifft, dass man dann vielleicht nicht einschätzen kann. Insofern halte ich z.B. die unbeschränkten Autobahnen in Deutschland für heikel, wenn man es nicht gewohnt ist, dass Autos auf der Überholspur gerne auch mal mit 180 km/h oder mehr unterwegs sind. Ansonsten ist Familienurlaub in Deutschland für Südosteuropäer vermutlich weniger unsicher als gelegentlich enttäuschend, weil alles mögliche reguliert und „zu Ihrer eigenen Sicherheit“ verboten ist.
Womit ihr allerdings rechnen müsst, sind gewisse Vorurteile gegenüber Rumänen, die auf Unwissenheit basieren. Ich könnte mir vorstellen, dass manche Vermieter ihre Ferienwohnung z.B. lieber nicht an Rumänen vermieten würden, weil das einzige, was sie je über Rumänen gehört haben, Zeitungsberichte über „rumänische Diebesbanden“ waren. Deshalb finde ich, dass viel, viel mehr rumänische Familien in Deutschland Urlaub machen sollten! :) Um wirklich in ausländerfeindliche Gewalt verwickelt zu werden, müsstet ihr euch jedenfalls schon große Mühe geben, gerade wenn ihr Kinder dabei habt. Im europäischen Vergleich halte ich Deutschland für Familien für ein sehr sicheres Urlaubsland.
Ich danke für die prompte und vernünftige Antwort.
Nun, es ist schon etwas dran, am Autobahnerlebnis in Deutschland: als ich zum ersten mal nach Deutschland kam, habe ich mich von der übermächtigen Blechlawine auf der Autobahn ziemlich überwältigt gefühlt…
Dass wir Schwierigkeiten kriegen beim Zugang in Hotels oder Ferienwohnungen, weil wir Rumänen sind, darf ich bezweifeln: 20% der Rumänen machen Auslandsurlaub, (Hauptziele in der Rangordnung: It, Bulg, Sp, Griech, Türk, Fr, D…Ö), das sind 1,6-1,7 Millionen jährlich (davon 8% in Deutschland, 5% in Österreich, das sind immerhin über zweihunderttausend): ihr Geld wird überall in Europa restlos sehr gerne angenommen. Im deutschsprachigen Raum liegt der Schwerpunkt des rumänischen Tourismus in den Skiorten. Von Abzocke oder missbräuchlichem Verhalten der Deut. Osterr. Schwz. Hoteliers, war schon die Rede in Rumänien, aber nicht etwa vor einem rumänenfeindlichen Hintergrund, sondern wegen des lieben Geldes, wie überall. Wahr ist auch, dass diese Art von Gastwirten sich mit rumänischen/osteuropäischen Touristen schon ein Fehlverhalten leisten, das sie sich mit den eigenen Leuten nicht zutrauen.
Wie Sie zutreffend bemerken, Rumänen/Ausländerfeindlichkeit hängt stark vom Sozialmilieu ab: ich werde versuchen von z.B. Bild-leser nach Kräften Abstand zu halten.
Übrigens, aus eigener Erfahrung weiss ich, dass gegen die rumänenfeindliche Haltung in Deutschland präventiv sehr erfolgreich vorgegangen werden kann. Kleines Beispiel: fragt mich ein Deutscher: „Und woher kommen Sie ?“, dann antworte ich „Aus Rumänien. Und Sie ? Wo kommen Sie her ?“ und schon verkneift er sich jede mögliche Frechheit (da solche Fragen meist nur die Einleitung zu untertönigen oder auch direkten Verbalangriffe darstellen).
Ehrlich gesagt, etwas Anderes bereitet mir Sorgen: die vielen Pädophilen in Deutschland.
[Diesen langen Absatz habe ich – Lena – im Nachhinein gelöscht, weil er zwar mit vielen Links zur Verifizierung versehen war, diese aber inzwischen ins Leere führen. Mein nachfolgender Kommentar mit Zusammenfassung kann auch auf diesen Abschnitt bezogen werden, ohne dass für Urlauber wichtige Informationen verloren gehen.]
Ich möchte Ihre Geduld nicht weiter strapazieren und wünsche Ihnen viel Erfolg mit Ihrem excellenten Blog und überhaupt.
Vielen Dank. Ich finde diese Beiträge aus der anderen Perspektive sehr spannend!
Dass es in Deutschland prozentual mehr Fälle von Kindesmissbrauch gibt als in Rumänien, bezweifele ich allerdings. Ich denke, der Anteil der Menschen mit dieser schlimmen Neigung ist überall gleich und ist es zu allen Zeiten gewesen, nur die Dunkelziffer und Aufklärungsrate variieren. In Deutschland herrscht gerade unter Eltern ein sehr großes Bewusstsein für dieses Problem, das sich für manche bis zur paranoiden Angst steigert. Dass Kinder in Deutschland in der Regel nur beaufsichtigt auf dem Spielplatz spielen dürfen, hat weniger mit einer realen Gefahr als mehr mit dem Sicherheitsbedürfnis der Eltern zu tun.
Meiner Beobachtung nach besitzen Rumänen offenbar ein viel größeres Urvertrauen. Im Straßenverkehr wird das z.B. immer wieder deutlich: Man glaubt, es werde schon gut ausgehen, ob beim Überholen an unübersichtlichen Stellen oder beim unbeleuchteten Radfahren in der Dunkelheit. Oder eben beim Kinder alleine draußen spielen lassen. In Deutschland ist man grundsätzlich misstrauisch und angstgeleitet. Was man nun für besser hält, kann jeder selbst entscheiden. :)
Jetzt habe ich doch einmal einen Kommentar zensiert – nicht, weil er beleidigend gewesen wäre oder mir die Meinung nicht gefällt, sondern weil er sehr lang war und sich fast ausschließlich auf das Thema Kindesmissbrauch beschränkte. Mit meiner leichthin aufgestellten Vermutung, dass Kindesmissbrauch eine Neigung sei, die überall ungefähr gleich oft vorkäme, habe ich bei Romeno offenbar in ein Wespennest gestochen. Er stört sich massiv an dem Wort „Neigung“, der den Tätern biologisch vorgegebene Motivation zuspreche, und will die Taten als kiminelle und soziokulturell zu ahndende Handlungen verstanden wissen. Er hat viele Zahlen parat und ist sich sicher, dass es doch an (irgendwas in) Deutschland liegt, dass hier die offiziellen Missbrauchsraten höher sind als in Rumänien, da die Behörden und Institutionen in Rumänien genauso gut arbeiteten wie in Deutschland (was zu beurteilen ich mir nicht erlauben kann). Es juckt mich, weiter darüber zu diskutieren, aber dafür habe ich leider 1. keine Zeit, und 2. trägt es zum Ausgangsthema „Wie sicher ist Rumänien als Urlaubsland“ wenig bei. Halten wir fest, dass man den Zahlen zufolge dort offenbar weniger Angst vor Kindesmissbrauch haben muss als hierzulande.
Ich hoffe, das ist für dich in Ordnung so, Romeno! Das ist ein wichtiges Thema, aber mein kleines Reiseblog ist letzlich nicht die richtige Plattform, es zu besprechen. :)
Also, ich war 2010 das erste Mal in Rumänien, leider nur in Bukarest. Alle meine Freunde hier in Deutschland haben mich für absolut bekloppt erklärt und ich selbst hab 2 Jahre zuvor nie damit gerechnet, dass ich irgendwann mal nach Rumänien fahre.
Fazit: ich war total überrascht, in jeder Hinsicht. Alles war ganz anders als wir es hier hören, na ja, vielleicht mit Ausnahme der allgegenwärtigen Korruption.
Dazu gleich soviel, mitlerweile war ich nun schon 6 mal da und auch dieses Problem hat sich drastisch gebessert.
Ich war in Bukarest, Sibiu, Brasov, Bran, Tulcea, Galati, Iasi und den Landstrichen die dazwischen liegen.
Auch das Kinderheim von Peter Maffay habe ich mir angesehen, leider nur von außen.muss man bedeutend vorsichtiger sein.
Nirgendwo in Rumänien habe ich mich nicht sicher gefühlt.
Versuche betrogen zu werden hab ich nur einmal im Taxi in Bukarest erlebt. Das passiert aber in den offiziellen Taxies, die auch noch sehr günstig sind, nicht. Hier muss man bedeutend vorsichtiger sein.
Die Leute dort sind im allgemeinen sehr freundlich, die meisten jüngeren Leute sprechen auch englisch, viele auch italienisch.
Die Hotels sind gut, mit gutem Frühstück (zumindestens die, die ich kenne) aber eben kein Schnäppchen.
Ich kann jedem nur empfehlen sich das Land mal selbst anzusehen.
Da ist für jeden etwas dabei.
Mein größter Mangel: bitte nicht krank werden (medizinische Versorgung ist nicht wirklich gut) und Verkehrsinfrastruktur (große Straßen sind zwar mittlerweile in Ordnung aber kaum Autobahnen, daher lange Reisezeiten mit dem Auto).
Also, traut euch, es wird sicher ein schönes Erlebnis.
Mein Urlaubsziel für die nächste Zeit steht auf alle Fälle fest.
Ingo
Vielen Dank für das Teilen deiner Eindrücke und Erfahrungen, die unsere gut ergänzen.
Hallo!
Endlich mal eine selbst erlebte Meinung! Ich plane gerade einen Roadtrip bis ans Schwarze Meer und mir wurde elterlicherseits nicht unbedingt dazu geraten dort hinzufahren. Das sind noch Erinnerungen aus den 80ern.
Ich denke das in Rumänien wertigere Autos als Audi A3 gefahren wird.
Selbst das GRIP Motormagazin hatte neulich einen Beitrag der sehr positiv war.
Hallo alle zusammen,
Ich habe 10 Jahre in Rumänien gelebt und gearbeitet.
Ich wurde weder bedroht, noch wurde mir etwas gestohlen.
Das Vorurteil aller Westeuropäer Rumänen gegenüber ist absolut nicht gerechtfertigt!
Ich bin auch quer durchs Land gereist und habe in großen Städten sowie auch auf dem Land gelebt. Überall wurde ich mit großer Hilfsbereitschaft und Gastfreundschaft behandelt.
Das Thema Straßenverkehr wurde bereits ausführlich behandelt und wird von mir auch so bestätigt.(was aber in Kroatien, Italien, usw. auch nicht bedeutend anders ist)
.
Zur Gesundheitsversorgung bleibt folgendes zu sagen.
Staatliche Spitäler (außer einige in Bukarest) sollten nach Möglichkeit gemieden werden.(leider aus Geldmangel nicht gut ausgestattet)
Alle Privatkliniken sind bestens ausgestattet und nur weiter zu empfehlen! Ich wurde immer bestens versorgt und die sind äußerst günstig .
Ich kann jedem eine Reise nach Rumänien nur empfehlen!!
Ich hoffe ich konnte bei der Entscheidung sich nach Rumänien zu trauen einige Zweifel ausräumen.
Danke fürs Teilen dieser Insider-Erfahrungen! :)
Jap, mit der Gastfreundschaft hast du zu 100% Recht! Lieber hungern sie selber (und man soll ja nie verallgemeinern, aber fast alle Menschen dort sind sehr gastfreundschaftlich), als dass sie Gäste / Besucher nicht genügend Essen bieten können. Und sie essen dafür dann gerne eine Woche vor- oder hinterher sehr, sehr sparsam, nur damit sie dir gutes Essen zubereiten können (Wobei sich natürlich immer die Frage stellt, ob man Fleisch als „Essen“ ansieht und dazu noch Gutes ;-) :-( )
Ja, und ich werde in der kommenden Woche für 5 Tage nach Bukarest fliegen. Die geschilderten Erfahrungen waren sehr hilfreich. Also. Ich werde vorurteilsfrei rangehen, außer mit Bären habe ich in Europa und Afrika alles schon erlebt. Alles andere kann mir auch in Berlin passieren, Deutschlands kriminellster Großstadt. Ich werde berichten!
Das freut mich! Ganz viel Spaß in Rumänien, viel Erfolg im ÖPNV (der auch leichter zu händeln ist, wenn man nicht ganz weit draußen einsteigen will, hab ich gehört), und ich bin gespannt auf deine Erfahrungen!!
Das ist aber schade, dass ihr den Hunden nichts abgegeben habt!
Informiert euch mal bitte über 4 Pfoten – ich denke die können euch einiges über das Leben (und Sterben) von Straßenhunden erzählen. Die haben nämlich ein sehr trauriges Dasein.
Das traurige Schicksal ziehe ich nicht in Zweifel. Wir man damit (vor allem als Ausländer/Tourist) sinnvoll umgeht, also: ob Füttern oder nicht, da scheiden sich die Geister. Ich denke, es gibt für beides Argumente. Ich selbst bin ja immer für Ursachenbekämpfung, nicht für Behandlung von Symptomen. Meiner Meinung nach bringt es nichts, wenn ich als Durchreisender das Leben von ein paar einzelnen Hunden ein paar Tage verlängere, indem ich sie füttere. Das gibt nur mir als Fütterndem ein gutes Gefühl. Und selbst, wenn es viele tun, vermittelt es den Schuldigen, nämlich denen, die ihre Hofhunde nicht kastrieren und zum „Gassi gehen“ frei herumlaufen lassen, dass ja nichts Schlimmes passiert. Bei denen müsste man meiner Meinung nach ansetzen und eine allgemeine Kastrationspflicht einführen und umsetzen. Dagegen kann man argumentieren, dass ein guter Mensch einfach immer da nach Kräften Elend lindert, wo er kann, und das wäre dann eben: Füttern (aber dann bitte auch mit Hundefutter und nicht mit Speiseresten, die für Hundemägen nicht gesund sind). Bestimmt gibt es auch in Rumänien Organisationen, die nachhaltige Arbeit leisten, indem sie Straßenhunden mit Spendengeldern kastrieren. Das wäre so die Richtung, in die ich mich informieren würde.
Im Sommer sind wir in Thessaloniki zu einer Hochzeit eingeladen. Den Weg dorthin wollen wir dazu nutzen, durch Osteuropa zu tingeln. Der Reiseführer für Rumänien (neue Ausgabe) ernüchterte mich gleich mal mit der Auskunft, das dringend davon abgeraten wird, mit dem eigenen Auto nach Rumänien zu fahren, vor allem wenn es eine teures Auto ist….
Vor dem Rückweg über Albanien haben uns unsere griechischen Freunde gewarnt…
Erfreulich, das auf diesem Block Entwarnung gegeben wird. Ich gehe trotz der optimistischen Meldungen davon aus, das man versuchen wird uns übers Ohr zu hauen. Das ist in einem gewissen Maß ja auch o.k. und erträglich.
Eure Einträge über Albanien muss ich noch lesen.
Ein bisschen Vorsicht kann natürlich nie schaden. Und letztlich sind alles sehr subjektive Bildausschnitte. Wir sind z.B. tendentiell immer schlecht auf Italien zu sprechen, weil man uns da (und eben nicht in 3-4 Monaten Balkan) die Autoscheibe eingeschmissen hat. Viele Tausende andere Urlauber kommen jedes Jahr begeistert aus Italien nach Hause, ohne etwas Negatives erlebt zu haben. Was ich mit Gewissheit sagen kann: UNS ist in vier Wochen Rumänien nichts geklaut worden, und unser Auto hat trotz durchgängigem Parken am Straßenrand oder auf öffentlichen Parkplätzen keinen Schaden genommen. Die Schwiegermutter meiner Schwester hingegen war im Sommer in Rumänien im Kurzurlaub (Touri-Hotspot „Drakula-Burg“ Bran), und ihr ist die Handtasche geklaut worden. Ein Kumpel von mir ist in Rom auf einen Trickbetrüger reingefallen. Bekannten von uns ist das Wohnmobil in Andalusien aufgebrochen worden. Einer Schülerin auf unserer Austausch-Fahrt wurde in der Schweiz im Zug das Handy aus der Hosentasche geklaut. Es ist immer die Frage, was man grad hört, und mit welchem Fokus man die Einzelfälle zusammenträgt. WIR sind mit gesundem Menschenverstand und einem gewissen Maß an Vorsicht und offenen Augen ohne jedes Problem durch Rumänien gekommen (also, abgesehen vom Straßenverkehr, siehe oben ;) ).
Hallo,
Ich fahre in einer Woche mit einer Reisegruppe nach Siebenbürgen und Bukarest. Bin schon sehr neugierig. War vor zwei Jahren mal alleine auf einem Städtetrip in Chisinau im Moldawien. Natürlich sieht man auch dort die Armut und ich habe nachts das Hotel nicht verlassen, aber ich hatte ausser der Sprache keine Probleme. Auch dort sind wilde Hunde und Bettler an vielen Ecken zu sehen, aber haben sich fern gehalten. Danke für eure Tipps. Ich freu mich schon! Ich kann ja über meine Erfahrungen danach berichten.
Jürgen
Hallo Jürgen, danke für dein Feedback. Viel Spaß auf der Reise! Und berichte gerne davon!
Ich war im Mai 2018 zum ersten Mal in Rumänien, um eine Freundin im Auslandssemester zu besuchen. Im Nachhinein habe ich mich schon ein wenig geärgert, dass ich dieses Land nicht schon vorher auf dem Schirm hatte! Ich werde auf jeden Fall wieder dorthin reisen!
Ich war in Transsilvanien / Siebenbürgen (rund um Brasov / Sibiu und Sighishoara) nur mit ÖPNV bzw. innerhalb der Städte mit Taxis unterwegs. Und war mehr als nur positiv überrascht!
Die Zugverbindungen waren wirklich gut, günstig und auch einfach zu buchen bzw. Abfahrtszeiten vorab einzusehen. Die Website der rumänischen Eisenbahngesellschaft gibt es auch auf Englisch (https://www.cfrcalatori.ro/) und man kann sich online ohne Probleme im Voraus ein Ticket buchen (inkl. Sitzplatzreservierung ohne Aufpreis!). Für kurze Stecken kann man die Tickets kurz vor Abfahrt einfach am Schalter kaufen.
Auch mit Bussen kommt man gut von A nach B, vorausgesetzt man erkundigt sich vor Ort ein wenig (Busfahrpläne gibt es nicht immer, oft sind die Haltestellen ausgewiesen). Aber mit einem guten Gastgeber vor Ort (Hostel, Hotel oder Bekannte), der einem die wichtigen Infos zukommen lässt und ein wenig durch fragen, kommt man wirklich gut durch.
Ich war auch positiv überrascht, wie viele Menschen wirklich richtig gutes Englisch sprechen! Und wenn es damit nicht klappt, kommt man in Siebenbürgen oft auch noch mit Deutsch zurecht. Jedoch freut sich jeder Rumäne, wenn man ein paar Brocken in der Landessprache beherrscht und sei es nur ein einfaches „Multumesc!“ (Danke).
Als (zeitweise) allein reisende Frau hatte ich nie das Gefühl, dass es nicht sicher ist. Ich wurde auch nie über den Tisch gezogen, sondern wirklich immer freundlich und respektvoll behandelt.
Vielen lieben Dank für dein ausführliches Feedback! Vor allem auch für deine Erfahrungen mit der rumänischen Bahn.
Die Busse haben uns im Außenbezirk von Bukarest überfordert, da haben wir mal vergeblich nach englischsprachigen Einheimischen gesucht, die uns das System hätten erklären können. Aber dass die Leute im Allgemeinen total nett sind und gerne helfen, viele auch gutes Englisch sprechen (außer natürlich dann, wenn man es dringend bräuchte), das können wir auch bestätigen.
Moin an Alle,
ich war inzwischen 14 x in Rumänien und werde auch im April wieder dort sein. Ich war mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln unterwegs; Wohnmobil, Auto, Zug, Bus, Leihwagen, Fahrrad und Flugzeug.
Die Menschen in Rumänien sind einzigartig, sehr nett und hilfsbereit. Nie hatte ich Angst oder Sorge um mein Hab und Gut. Selbst in Bukarest habe ich am Gara de Nord den Wagen über Nacht geparkt (1996). Straßenhunde sind scheu und treu. Und haben immer Hunger. . . Mein WoMo wurde von einem treuen Vierbeiner nachts bewacht.
Das Land ist vielseitig, Meer und Gebirge, Menschentrubel und Einsamkeit.
Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen!
Kann ich nur teilweise bestätigen was hier geschrieben wird. Als Tourist ist man vlt. lieber gesehen als jemand der hier lebt.
Den „Ausländerbonus“ kann ich voll bestätigen. Gerade heute gab es wieder einen Vorfall in einem Schwimmbad das wegen Renovierungsarbeiten nur Teilbetrieb hatte. Ich soll den vollen Preis bezahlen, Rumänen zahlen nur die Hälfte. Auch sonst wird man hier als Ausländer gerne mal als Melkkuh betrachtet weil man ja in Rumänien so arm ist und die Ausländer haben alle so viel Geld blablabla. Ich würde das einfach mal Ausländerfeindlichkeit nennen. Würde man das selbe in D Ö SCH machen käme nämlich genau dieser Vorwurf. Alles in allem werde ich mein Verhalten Rumänen gegenüber zukünftig überdenken. Taxi und Transportunternehmen sind oftmals Abszocker. Sogar mit einem Flixbus Vertragspartner gab es ein Problem. Er hat sich einfach geweigert zu fahren, ich könne ja ein privates Taxi nehmen welches gerade zufällig vor Ort ist. In manchen Geschäften wird man nicht gut behandelt weil man die Sprache nicht so gut kann etc. Alles in allem tut es mir leid hierher etwas gespendet zu haben und hierhergezogen zu sein. Es ist aber kein Fehler der nicht wieder rückgängig gemacht werden kann. Ich habe hier auch sehr nette Menschen kennengelernt, aber diese „tollen“ Erfahrungen wiegen doch schwerer als die Guten.
Ein Bankkonto eröffnen ist nicht schwer… einfach 1500 Lei einzahlen und gut ist. Was gerne verschwiegen wird ist, dass man auf Karte, Internetzugang etc. 4 Monate warten muss und in der Bank auch teilweise unfreudlich behandelt wird. Der typische Strassenverkehrsteilnehmer kommt ohne Hupen und drängeln scheinbar schwer aus und ich würde von Investitionen abraten. Plötzlich kann sich politisch hier etwas verändern und schon wird einem die Investition erschwert, bzw. man muss plötzlich mehr bezahlen. Es gab vor kurzem einen Skandal wegen der Polizei und einem Notruf dem nicht ordentlich nachgegangen wurde. Ich glaube das Land ist viel krimineller als statistisch belegt, nur zeigen die Leute nichts mehr an weil die Polizei großteils nicht ordentlich arbeitet ausser zu kassieren. Ad hoc fällt mir sonst nicht mehr viel ein. Es gibt sehr schöne Plätze hier, bei denen man sich einfach nur denkt… Wie ist das hier passiert? Ohne das Geld welches via WU durch die Auslandsrumänen hierhergesendet wird und das dafür im Wirtschaftskreislauf des anderen EU Landes fehlt , und den vielen EU Förderungen würde es sich hier kaum verändert haben. In einem der vielen Casinos hat mir sogar einer der dortigen Angestellten gesagt, wir wollen mit dir hier keine Geschäfte machen, wir wollen nur das Geld der EU und Leute die uns woanders Arbeit vermitteln können, nachdem ich ihm gesagt habe, dass ich hier ein Geschäft aufbauen will. So viel zum Thema Freundlichkeit und Selbstlosigkeit. In der Zeit in der ich jetzt hier bin habe ich nur wenig ehrliche Freundlichkeit kennengelernt. Es hat schon einen Grund warum das Land so arm war und ist.
Na gut, Stereotypen gibts überall… Ausländer werden auch in Griechenland, Spanien, China und sogar in den USA abgezockt. Allgemein gibt es unterschiedliche Kulturen, gute und schlechte Leute überall auf der Welt. Was ich empfehlen kann: freunde Dich mit einem Einheimischen an und lass Dir das Land/ die Stadt zeigen. Schade Hannes, dass Du nicht die richtigen Leute getroffen hast. Ist aber vielleicht auch Ironie des Schicksals, dass z.B. Türken in Deutschland ähnlich argumentieren, oder?
charly,
20 Jahre bin ich mit Zelt und Rucksack , Bus , Bahn, Eselskarren etc. durch Ost-Europa gezogen.
In jedem Land galt immer die Devise : Wie man in den Wald hinein ruft , so schalt es wieder raus
Das kann man auf jeden Fall so stehen lassen. Gilt immer, in jeder Himmelsrichtung. ;)
Zu dem aktuellen Thema kann ich nicht viel beitragen, aber vor etwa 50 Jahren fuhr ich allein mit einem selbst umgebauten Wohnmobil durch den ehemaligen „Ostblock“. All meine Freunde und Bekannte hielten mich für verrückt und hatten Angst, dass man mich bestenfalls einsperren würde oder mir viel schlimmeres passieren könnte, aber nichts und niemand konnte mich davon abhalten diesen „sehr gefährlichen Ostblock“ selbst kennen zu lernen. Das Schlimmste war vorher vom Bulgarischen, Rumänischen, Ungarischen und Tschechoslowakischen Konsulat das damals benötigte Visum zu erhalten. Durch das damalige Jugoslawien fuhr ich bis zur Bulgarischen Grenze und war erstaunt als ich diese ohne die erwarteten Schwierigkeiten überqueren konnte. Um es etwas abzukürzen: kreuz und quer fuhr ich bis ans Schwarze Meer, dann weiter nach Rumänien und wieder mit dem „Weg als Ziel“ bis nach Ungarn, die Tschechoslowakei und über Österreich zurück zu meinen ängstlichen Freunden und Bekannten.
Der eigentliche Grund für meinen Bericht ist, dass die eigene Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist, denn in diesen 6 Wochen und ca. 10.000 km habe ich Menschen kennengelernt, die NIE auch nur annähernd etwas mit dem „bösen Feind im Osten“ zu tun hatten. Es war einer meiner schönsten der vielen Touren die ich in vielen folgenden Jahren erlebt habe.
Spannend! Danke fürs Teilen!