[Reiseblogger-Kooperation] Klettern, spielen, Adrenalin-Kicks. Und das bei bester Aussicht übers Sauerland. Der Erlebnisberg Kappe steckt voller Angebote für Familien mit Kindern jeden Alters (und natürlich auch voller Leute). Wir haben einiges davon im Selbstversuch getestet. Unser Erfahrungsbericht.

In diesem Artikel beschreibe ich zuerst, was der Erlebnisberg Kappe nun eigentlich ist. Im zweiten Teil berichte ich detailliert von unseren persönlichen Erfahrungen und teile meine Meinung.

Familienspaß in Winterberg

Dass das Sauerland für Familien eine so einladende Urlaubsregion ist, verdankt es hauptsächlich seiner grandiosen Natur. Und freilich auch seiner geografischen Lage, denn für die dicht besiedelte Ruhrpottregion ist es nicht weit und für die Niederlande besitzen die ersten Berge hinter der Grenze eine große Anziehungskraft.

Dass so viele Urlauber kommen, liegt aber auch an der hervorragenden Infrastruktur, was Freizeitangebote angeht. In Winterberg, einem der Hauptorte in Sachen Familienurlaub im Sauerland, lockt der Erlebnisberg Kappe Erwachsene wie Kinder jeden Alters mit einer ganzen Reihe von Aktivitäten und Attraktionen.

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Am Eingang grüßt Maskottchen Kappi die Besucher.

Ist das ein Freizeitpark oder was?

Das erste Mal kommt mir der Erlebnisberg Kappe unter, als ich mir auf GoogleMaps den Ort anschaue, in dem wir soeben eine Ferienwohnung gebucht haben. Da sind die Skilifte und das Streckengewürm der Mountainbiker. Und dazwischen häufen sich die blauen Markierungen mit dem Riesenrad, die für Freizeitparks und ähnliche Angebote stehen.

Nach erster Recherche zeigt sich: ein Freizeitpark im engeren Sinne ist der Erlebnisberg Kappe nicht. Es handelt sich eher um etwas wie eine Anhäufung hochkarätiger Freizeitangebote. „Alles unter einem Dach“, würde man sagen, wenn es sich nicht ausschließlich um Freiluft-Attraktionen handeln würde.

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Minigolf, Bikepark, Erlebnis-Panoramabrücke: alles in unmittelbarer Nachbarschaft.

Kostet der Erlebnisberg Kappe Eintritt?

Der Zugang zum Berg ist kostenlos. Gucken kann jeder. Es gibt kein Tagesticket – nur fürs Parken. Das kostet auf allen ausgewiesenen Parkplätzen diesseits der Bundesstraße 4,50 Euro. Wer nur kurz bleiben will, zahlt 1,50 Euro pro Stunde, bis das Tagesticket erreicht ist.

(Vor Ort ist mir das nicht aufgefallen, aber offenbar ist der Großparkplatz auf der anderen Seite der großen Durchgangsstraße, auf der sich auch der Kletterwald befindet, tatsächlich gratis. Da die Areale über eine Fußgängerbrücke verbunden sind, würde ich beim nächsten Mal auf jeden Fall dort parken und die paar Meter den Hügel hochlaufen.)

Zahlen müssen Besucher dann für jede Attraktion, die sie in Anspruch nehmen möchten. Der Spielplatz und der Naturlehrpfad sind kostenlos nutzbar.

Welche Attraktionen gibt es auf dem Erlebnisberg Kappe?

Am dominantesten sichtbar sind die Mountainbiker, die auf verschiedenen Trails ihre halsbrecherischen Runden drehen und sich mit dem Ski-Lift wieder zum Startpunkt ihrer Downhill-Touren tragen lassen. Nach Angaben der Betreiber handelt es sich um den größten und modernsten Bikepark Deutschlands.

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Die Stunts der Mountainbiker gibt’s an vielen Aussichtspunkten gratis dazu.

Für „gewöhnliche“ Familien sind die Hauptattraktionen die Sommerrodelbahn, ein Kletterwald, eine Minigolfanlage und – vor allem – die Erlebnis-Panoramabrücke.

Eine besondere Attraktion ist sicher auch die Flyline, deren Fahrgäste einzeln mit frei hängenden Beinen auf Baumwipfelhöhe in gemütlichem Tempo den Berg hinuntergondeln.

Gastronomische Angebote und ein paar „Kleinigkeiten“ wie Trampoline und Kinderbagger vervollständigen das Bild, ebenso wie der bereits genannte Spielplatz und Naturlehrpfad.

Liegt das alles direkt nebeneinander?

Dass all das so nah beieinander liegt, ist sicherlich eine ganz große Stärke des Erlebnisbergs. Um einen Urlaubstag voller Familienspaß zu verbringen, sind keine langen Wege, kein Umparken nötig.

Allerdings darf man bei der Tagesplanung nicht unterschätzen, wie sehr sich so ein Berg dann doch zieht. Vom Kletterwald bis zum Startpunkt der Flyline sind es gut und gerne 15 Minuten Fußweg.

Wie viele Attraktionen schafft man an einem Tag?

Die meisten Familien laufen hier in den Sommerferien und/oder am Wochenende auf. Dann wird es voll. Einen guten Teil des Tages sollte man also auch für die Warteschlangen einplanen.

Im Sommer unvermeidliche Aktivität am Erlebnisberg Kappe: Schlange stehen.

Wir haben in dieser Hinsicht einiges falsch gemacht. Wer sich um kurz nach zehn zur Stoßzeit für die Sommerrodelbahn-Tickets anstellt, wartet ungefähr eine halbe Stunde. Und dann noch mal fast ebenso lange, um auf den Schlitten klettern zu können. Gleich morgens zur Öffnung um 9.30 Uhr Tickets kaufen und die erst am Nachmittag ab vier Uhr abfahren, wäre sicher ein zeitsparender Tipp. Als die Jungs kurz vor Schluss um 18 Uhr ihre letzte Fahrt absolvieren, müssen sie überhaupt nicht mehr anstehen.

Mit unserer maximal mittelgut ausgearbeiteten Herangehensweise schaffen wir Minigolf, Kletterwald, Sommerrodelbahn und Panorama-Brücke. Die Flyline, die eigentlich auch noch auf unserem Programm stand, hat schon zu, als wir endlich ankommen (weil wir uns nicht ausreichend informiert haben, denn die schließt schon eine Stunde früher als der Rest um 17 Uhr).

Wer sich weniger Zeit auf der Brücke gönnt und die drei Stunden im Kletterwald nicht ausschöpft, kann natürlich auch schneller sein. Wer allerdings in einem der Restaurants essen geht, statt wie wir schnell ein mitgebrachtes Picknick zu verspeisen, muss wieder mehr Zeit einplanen.

Alle Attraktionen am Erlebnisberg an einem einzigen Tag abzuarbeiten, ist in jedem Fall unwahrscheinlich.

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Wer ganz in Ruhe Minigolf spielt, braucht dafür schon mal eine gute Stunde.

Was ist mit Corona-Maßnahmen am Erlebnisberg Kappe?

Das Hygiene-Konzept hat uns schon so einigermaßen überzeugt. Es gelten Abstandsregeln und da, wo die nicht umgesetzt werden können, Maskenpflicht. Desinfektionsmittel steht an verschiedenen Punkten bereit. Die Steuerknüppel der Sommerrodelbahn zum Beispiel werden nach jeder Fahrt desinfiziert.

Einige Wege sind als Einbahnstraßen ausgewiesen, manches ist abgesperrt. Leider halten sich nicht immer alle daran, tragen die Masken unterm Kinn und überklettern munter die Absperrungen. Da das alles unter freiem Himmel passiert, ist das für mich persönlich kein Grund, den Berg zu meiden.

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Inzwischen müssen die Jungs jeden Tag in der Schule von acht bis mindestens eins Maske tragen. Da schafft man die kurze Zeit bis zur ersten Plattform des Klettertrails mit links.

Wir sind in diesem Sommer viel unterwegs gewesen in NRW, Bayern, Niedersachsen und MV. Überall läuft es eigentlich darauf hinaus, dass man selbst auf sich aufpassen muss.

Unser Erfahrungsbericht vom Erlebnisberg Kappe

Wir haben in den Sommerferien einen kompletten Tag am Erlebnisberg Kappe verbracht: von morgens um zehn bis abends um sechs. Dabei waren wir zu fünft unterwegs: zwei Eltern, zwei Teenagerjungs (16 und 13) und ein Baby.

sauerland familienfoto family4travel

Recherchetruppe family4travel: Silas (13), Lena, Martin, Janis (16) und Franka, die im Urlaub ihren ersten Geburtstag feierte.

Im Folgenden berichte ich chronologisch von unseren Erfahrungen.

Parken am Erlebnisberg

Von unserer Ferienwohnung in Winterberg aus sind es nur wenig mehr als zwei Kilometer bis zum Erlebnisberg Kappe. Nach einigem Hin und Her entscheiden wir uns, trotzdem mit dem Auto zu fahren. Mit Baby ist mir einfach wohler, wenn ich weiß, dass jederzeit ein Fluchtfahrzeug bereitsteht.

Unbedarft klicken wir also einfach den Schriftzug des Freizeitbergs bei GoogleMaps an und lassen uns über die Navi-Funktion hinlotsen. Daher stehen wir keine zehn Minuten später in einem zähfließenden Gewirr aus Autos, querschießenden Mountainbikes und unzähligen Fußgängern mit und ohne Kinderwagen.

Zu unserem grenzenlosen Erstaunen und zur Rettung unserer Nerven wird direkt vor unserer Nase und direkt vorm Eingang zur Panorama-Brücke gerade ein Parkplatz frei. Die erste Herausforderung des Tages ist geschafft!

Wesentlich sinnvoller ist, wie gesagt, das Parken auf den ausgewiesenen Flächen weiter unten am Kletterpark.

Minigolf

Im Kletterwald haben wir auf 13 Uhr vorreserviert (das geht allerdings nur, weil wir Blogger sind). Bis dahin haben wir also noch laaange Zeit, denken wir. Nachdem wir uns in die Schlange an der Hauptinformation eingereiht haben, sind wir uns aber schon nicht mehr so sicher. Hier erwirbt man die Karten für die Sommerrodelbahn, von der die einzelnen Fahrten dann auf der Bahn abgebucht werden. Auch das Equipment fürs Minigolf wird hier ausgegeben.

Nach einer halben Stunde sind wir endlich an der Reihe. Inzwischen ist die Schlange direkt nebenan fürs Rodeln so lang, dass ich unsere Tagesplanung schon abschreibe. Überall sind unheimlich viele Menschen, was mich nach Monaten der Corona-Isolation und einer eher beschaulichen Woche in der Rhön zu diesem Zeitpunkt ernsthaft überfordert. Nur der Minigolfplatz ist komplett leer.

erlebnisberg kappe sauerland minigolf mit panoramabruecke

Dabei macht Minigolf spielen voll Laune und schult nebenbei prima die Hand-Auge-Koordination.

Klar, dass wir alle Überlegungen in den Wind schießen und zuerst Minigolf spielen. Wir lieben Minigolf! Und die Anlage am Erlebnisberg hat eine tolle Aussicht auf die Biketrails und die grünen Weiten des Sauerlands.

Klüger wäre es vermutlich gewesen, erst einmal zur Flyline durchzustiefeln. Der Minigolfplatz wird zwar im Laufe des Tages voller, bleibt aber so etwas wie ein Geheimtipp. Und die Schlange an der Hauptinformation ist irgendwann fast ganz weg.

Picknick statt Spielplatz

Etwa eine Stunde dauert unsere Minigolf-Partie. Die Schlange zum Rodeln ist danach immer noch so lang, dass wir es nicht riskieren wollen, zu spät zum Klettern zu kommen. Wir überlegen, stattdessen mit Franka auf den Spielplatz zu gehen. Auch der ist aber pickepackevoll. Selbst vor der Babyschaukel gibt es eine Warteschlange.

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Vom Spielplatz habe ich deshalb leider auch überhaupt kein Foto. Es wären überall fremde Kinder im Bild gewesen, die ich nicht einzeln auspixeln wollte. Stattdessen zeige ich hier das Panorama-Restaurant, das wir nur von außen gesehen haben.

Also picknicken wir einfach nur (auf dem Boden, weil alle der zahlreichen Bänke und Picknicktische belegt sind) und laufen dann an der Zufahrtstraße hinunter zum Kletterwald. Hier ist inzwischen zum Glück wesentlich weniger Verkehr. Trotzdem müssen wir vor allem auf die – zum Teil sehr jungen – Mountainbiker gut aufpassen.

Kletterwald

Der Kletterwald befindet sich in einem schmalen Grünstreifen zwischen Durchgangsstraße und Großparkplatz. Die Lage ist also nicht ganz so romantisch, wie wir es beispielsweise aus Kühlungsborn, dem Allgäu oder dem Vogtland kennen. Aber immerhin klettert man zwischen echten Bäumen (nicht zwischen Pfählen, wie beispielsweise in Bad Oeynhausen oder am Steinhuder Meer).

Am Boden gilt dieser Tage strenge Maskenpflicht. Auch Handschuhe müssen getragen werden. Wer keine eigenen mit hat, kauft ein Paar für drei Euro. Wie „zu normalen Zeiten“ helfen uns nette Mitarbeiter ins Klettergeschirr und erklären uns dabei, wie die Dinge hier laufen. Dies ist die einzige Situation, die mir ob so viel Nähe trotz Maske coronamäßig etwas Bauchschmerzen bereitet.

Nach der obligatorischen Einführung in kleiner Runde mit Absolvierung des Übungsparcours dürfen wir uns die fünf verschiedenen Trails vornehmen. Durch die Pandemie-Maßnahmen sind viel weniger Teams unterwegs. Das ist aber auch nötig, denn jede Plattform darf nur von einer Person betreten werden. Dafür darf die Maske oben abgenommen werden.

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Blick in den Kletterwald Winterberg am Erlebnisberg Kappe. Das Foto ist von hinterm Zaun quasi vom Bürgersteig der Landstraße aufgenommen und zeigt, wie schmal der Kletterwald mit dem Parkplatz auf der anderen Seite ist – aber dass es sich trotzdem um eine schön grüne Örtlichkeit handelt.

Der Kletterwald Winterberg im Vergleich

Als recht erfahrene Kletterpark-Nutzer starten wir einfach mal gleich mit Parcours Nummer drei, weil der frei ist. Er stellt sich als erfreulich fordernd heraus. Als mittelfitter Mensch gerate ich hier zwar noch nicht an meine Grenzen, aber doch schon ziemlich ins Schwitzen. Im Gegensatz zu vielen anderen Kletterparks gibt es gleich mehrere Situationen, in denen ich frei klettern und mich darauf verlassen muss, dass das Sicherungsseil im Zweifelsfall seinen Zweck erfüllt (statt mich immer stramm daran festhalten zu können wie anderswo).

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Silas auf allen Vieren, weil die Parcoursführung das so verlangt. Da ist konzentriertes Klettern angesagt, während der Blick zwingend nach unten in die Tiefe gerichtet ist.

Ab Parcours Nummer vier braucht es neben Mut vor allem auch Kraft. Die Jungs marschieren problemlos durch und haben den Spaß ihres Lebens. Ich bin nach Nummer vier so geschafft, dass ich gar nicht böse bin, als Franka nach einer Stillpause verlangt. Unbeteiligte dürfen momentan nicht durch den Kletterwald laufen. Folglich muss ich mein Geschirr dafür komplett ausziehen und abgeben, um zu Mann und Kind auf der anderen Zaunseite zu gelangen.

Unser Fazit zum Kletterwald am Erlebnisberg Kappe

Trotzdem ist mein Fazit für den Kletterwald Winterberg sehr positiv. Die Herausforderung hat mir richtig viel Spaß gemacht!

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Ich, klettertechnisch herausgefordert, aber glücklich.

Anfänger sollten vielleicht lieber in einem anderen Park erste Erfahrungen sammeln. Vor allem Familien mit kleineren oder sehr vorsichtigen Kindern (oder Erwachsenen) sind anderswo besser aufgehoben.

Für sportliche Jugendliche sind die fünf Trails genau das Richtige. Kinder ab zehn dürfen theoretisch überall mitklettern, solange ein Erwachsener sie begleitet. Ab 15 ist alleiniges Klettern erlaubt.

Silas ist mit seinen 13 Jahren eher klein für sein Alter und hat dank moderater Fitness nirgendwo Probleme. Sein Fazit: „Mir gefällt der Kletterpark, weil man ein gutes Verhältnis zwischen leichten und schweren Parcours hat. Mein persönliches Highlight waren die Seilrutschen, die sind schön lang.“

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Für Silas alles kein Problem.

Sommerrodelbahn

Jetzt wollen die Jungs aber endlich auf die Sommerrodelbahn. Die Schlange ist immer noch lang, aber auch vor der Erlebnis-Panoramabrücke stehen Leute an. Also erlaube ich ihnen eine Runde.

Während die drei warten, versuche ich es mit dem Baby noch einmal auf dem Spielplatz. Leider ist es dort immer noch so voll, dass wir vorm Eingang stehen bleiben.

Immerhin haben wir hier beste Sicht auf die Rodelbahn. Keine halbe Stunde später rattern Martin, Janis und Silas hintereinander an uns vorbei. 700 Meter lang ist die Strecke, die sich durch mehrere Kurven zieht.

Kinder ab drei Jahren dürfen mitfahren. Ab acht dürfen sie ihren Schlitten alleine steuern.

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Und hier ist tatsächlich auch ein kleines Stück vom so heiß begehrten Spielplatz drauf geraten. Auf dem Bild sieht es gar nicht so voll aus. Vielleicht hätten wir uns einfach durch den Eingangsbereich durchdrängeln sollen.

Da es diesmal mir zufällt, mich ums Baby zu kümmern, lasse ich an dieser Stelle wieder Silas aus eigener Erfahrung sprechen.

Silas‘ Fazit zur Sommerrodelbahn Winterberg

„Es ist jetzt nicht die spektakulärste Sommerrodelbahn, auf der ich je gefahren bin, aber verstecken braucht sie sich auch nicht. Der Hauptminuspunkt ist die lange Wartezeit. Man wird, wie bei Sommerrodelbahnen üblich, erst an einem Seil hochgezogen, um dann den Berg runterzufahren. Die Bahn ist verhältnismäßig lang und mir hat es viel Spaß gemacht, sie runterzufahren.“

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Noch ein Stück Sommerrodelbahn von oben. Erst von der Panoramabrücke aus haben wir gesehen, dass es offensichtlich auch noch Tiergehege gibt.

Erlebnis-Panoramabrücke

Die Panoramabrücke ist endlich eine Attraktion, die wir fünf alle gemeinsam genießen können. Franka sitzt in ihrer Trage. Wir könnten sie auch im Kinderwagen mitnehmen, denn es gibt eine barrierefreie Rampe (allerdings nur auf einer Seite).

Das Panorama erklärt sich von selbst und ist wirklich atemberaubend. Am Anfang blicken wir hauptsächlich über über Winterberg, die Gebäude des Erlebnisbergs, die Sommerrodelbahn und Bike-Trails. Auch die olympische Bobbahn haben wir im Blick.

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Die Aussicht ist schon herrlich!

Je weiter wir über die 435 Meter lange Strecke laufen, desto höher wird es und desto weiter schweift unser Blick ins Herz des Sauerlands. Am höchsten Punkt befinden wir uns 20 Meter über dem Erdboden.

Ein Erlebnis ist die Begehung vor allem für diejenigen, die sich auf die Kletterelemente trauen. Auf ruckeligen Balancescheiben hangeln wir uns über ein Netz, durch das unser Blick ungehindert auf den Waldboden stürzt. Durch eine Röhre geht es eine Etage tiefer, wo wir ebenfalls mit freier Sicht nach unten unter dem Steg hindurchkrabbeln. Dann wieder können wir auf eine höhere Ebene steigen und dort über eine Hängebrücke laufen. Vor allem Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter haben hier richtig viel Spaß.

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Mutige Kinder klettern über die Köpfe ihrer Eltern hinweg.

Das große Highlight ist die Rutsche am anderen Ende der Brücke. 40 Meter lang schwingt sie sich um den Treppenturm, den weniger Wagemutige heruntersteigen.

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Franka und ich haben die Treppe genommen. Der Rest der Familie ist gerutscht.

Panoramabrücke mit Höhenangst

Für Menschen mit Höhenangst (zu denen paradoxerweise auch ich zähle, sobald ich mich nicht in einem Klettergeschirr befinde) ist die Panorama-Brücke geschickt gemacht. Am Anfang ist der Höhenunterschied nicht groß. Die Brücke an sich ist angenehm breit und besitzt ein vertrauenerweckendes Metallgeländer, das über Hüfthöhe eine zusätzliche Balkenreling hat. Wie hoch man wirklich ist, zeigt sich erst am fernen Ende, dessen durchsichtige Wendeltreppe man dann doch hinuntersteigt, weil man sonst über 400 Meter zurücklaufen müsste.

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Die Kletter-Abschnitte sind alle optional.

Unser Fazit zur Erlebnis-Panoramabrücke

Für mich gehört der Gang über die Brücke zu den schönsten Erfahrungen am Erlebnisberg Kappe. Die Aussicht ist wahrhaft fantastisch. Die Brücke selbst sieht schick aus und bietet für Kinder tolle Extras. Der Eintrittspreis ist mit 22 Euro für eine klassische Familie mit zwei Kindern aber doch ganz schön happig. Immerhin: Eine Fahrt auf der Sommerrodelbahn gibt es für die Kinder dann gratis dazu.

Ähnlich fällt Silas‘ Urteil aus (den ich natürlich interviewt habe, ohne ihm meine Überlegungen vorzulesen): „Das war schon ein schönes Erlebnis. Auch die Klettereinheiten dazwischen haben ein wenig Spaß gemacht. Geld bezahlen würde ich persönlich dafür jetzt nicht. Ja, man hat einen tollen Ausblick. Aber wenn man klettern will, empfehle ich den Kletterpark. Diese Klettergerüste auf der Brücke sind meiner Meinung nach eher Fotomotive als Spaß-Aktivitäten.“

Na ja, er ist halt schon 13 und damit nicht mehr so ganz Zielgruppe.

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Dieses Element fand ich persönlich gar nicht mal so ohne.

Flyline

Am anderen Ende der Panorama-Brücke sind wir dem Gipfel des Erlebnisberges nahe. Im Winter starten hier Ski-Abfahrten. Im Sommer pesen die Mountainbiker durch den Wald ins Tal.

Hier befindet sich auch der Startpunkt der Flyline. Von dieser Attraktion habe ich vorher noch nie gehört. Ziplines kenne ich, an denen man wie im Kletterpark in einem Affenzahn an einem Seil entlang rutscht. Die Flyline ist jedoch eher mit einer gemütlichen Schwebebahn zu vergleichen. Mit maximal 12 km/h ist sie zwar schneller als ein Fußgänger unterwegs. Nach Angaben der Betreiber hat aber auch schon eine 90-Jährige die Fahrt gut überstanden.

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An dieser Schiene hängen die Gondelsitze der Flyline.

Etwa fünf Minuten dauert die 1000 Meter lange Fahrt mit baumelnden Beinen in luftiger Höhe. Das Ticket zurück nach oben mit dem Sessellift ist inklusive.

Aus eigener Erfahrung können wir zur Flyline leider nichts sagen. Als wir um kurz nach fünf am Startpunkt angekommen sind, hat die Attraktion gerade zugemacht. Doof, da haben wir uns nicht richtig informiert.

erlebnisberg kappe sauerland flyline schild

Näher kommen wir dem Spaß heute nicht.

Naturlehrpfad

Wo wir schon einmal da sind, schlagen wir stattdessen den Weg zum Naturlehrpfad ein. Auch der beginnt gleich hinter dem Endpunkt der Panorama-Brücke.

Das Sauerland hat generell eine Menge schöner Lehrpfade und Familienwanderwege zu bieten. Der am Erlebnisberg Kappe ist mit 700 Metern extrem kurz und schon für kleinste Kinder machbar. Der Weg ist breit und mit Rindenmulch ausgelegt. Es gibt kleine Spielstationen und Informationstafeln über die Tiere des Waldes. Die Beschriebenen stehen als lebensgroße Bildnisse in Sichtweite.

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Das Eichhörnchen Kappi erklärt uns, was ein Rehbock ist.

Der Naturlehrpfad ist kostenlos zugänglich. Ich denke, es bietet sich gut an, ihn mit kleineren Kindern abzufrühstücken, nachdem man die Erlebnis-Panoramabrücke über die Rutsche verlassen hat. Dann hat man nicht so das Gefühl, die Strecke ohne weiteres Ziel einfach am Boden zurückzulaufen.

Unser Fazit zum Erlebnisberg Kappe

Wir haben einen anstrengenden, wuseligen, aber vor allem sehr schönen Tag gehabt.

Der Erlebnisberg Kappe ist seiner Natur gemäß ein Ort, an dem viele Menschen aufeinandertreffen. Wer lieber ruhigen Urlaub in der Natur macht, ist mit 95 Prozent des restlichen Sauerlands besser bedient. Da gibt es dann einsame Wanderwege und ebenfalls herrliche Aussichten, aber natürlich keine adrenalingeschwängerten Abfahrten und Kletterabenteuer. Wer A will, darf sich über B nicht beschweren.

Bei einem zweiten Besuch würde ich einiges anders machen, um die Menschenmassen und die langen Schlangen etwas zu umgehen. Eine antizyklische Tagesplanung ist empfehlenswert. Wer in den Sommerferien kommt, muss mit viel Andrang rechnen. Die Wochenenden der Sommerferien würde ich auf jeden Fall meiden (wir waren an einem Dienstag dort).

Sehr gut finde ich, dass sich hier Attraktionen für alle Altersklassen zentral an einem Ort befinden. Und mir gefällt auch, dass man alles einzeln bezahlen muss (und nicht wie in einem Freizeitpark alle Achterbahnen mitbezahlt, die man vielleicht gar nicht fährt). Allerdings sind die gebotenen Attraktionen natürlich auch ganz schön Budget-intensiv. Und nur für einmal Sommerrodelbahn lohnt sich der ganze Zauber kaum.

Für Kinder ab drei und für Jugendliche ist der Erlebnisberg jedenfalls ein toller Ort voller Abenteuer. Jetzt, wo die Sommerferien in NRW vorbei sind, empfehle ich ihn als solchen gerne weiter. Im Kletterpark und ab etwa vier Uhr nachmittags habe auch ich mich an diesem Sommerferientag wohlgefühlt. In meinen Augen ist der Erlebnisberg ein Touri-Hotspot, der sich unter bestimmten Bedingungen durchaus lohnt.

erlebnisberg kappe sauerland andrang

Und wenn ich mir die ganzen Fotos so angucke, beginne ich mich zu fragen, ob ich mich bezüglich des Andrangs nicht auch einfach anstelle. Da sind immerhin gleich zwei freie Picknickbänke im Bild. Andererseits stammt das Foto auch von unserer Ankunft gegen zehn, da hatte noch keiner Hunger.

Alle Preise, aktuelle Öffnungszeiten, Angebote, Corona-Maßnahmen und so weiter lassen sich am besten auf der Webseite des Erlebnisbergs recherchieren.

Mehr über unseren Sauerland-Urlaub mit Familie

Bisher habe ich erst einen Überblick über unseren Sommerurlaub 2020 geschrieben, in dem wir eine Woche in Winterberg im Sauerland verbracht haben:

Sommer in Deutschland – Unser Familienurlaub im Corona-Jahr.

familienurlaub 2020 sommer

Auch das Titelbild dieses Beitrags ist ganz in der Nähe entstanden.

Weitere Berichte folgen, auf die ich dann auch hier verlinken werde.

Über 140 Mal haben wir schon über Reise- und Ausflugsziele in ganz Deutschland gebloggt. Die komplette Übersicht lässt sich auf unserer GoogleMaps-Karte einsehen (klick). Eine Auflistung geordnet nach Bundesländern findet sich hier:

Familienurlaub in Deutschland: Unsere geballten Tipps

Familienurlaub in Deutschland

Transparenz-Hinweis: Wir waren auf Vermittlung von Sauerland Tourismus als Blogger mit Berichterstattungsabsicht kostenfrei am Erlebnisberg Kappe unterwegs. Das versetzt uns in die Lage, diesen Erfahrungsbericht schreiben zu können, wirkt sich aber nicht auf unsere Meinung aus.