Die Museumswerft mit Ausstellung am Hardangerfjord ist vor allem für technisch Interessierte zu empfehlen. Und für Kinder, die gerne Boote bauen.

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Auf Natalias Empfehlung hin sehen wir uns nachmittags das Hardanger Fartøyvernsenter an, das Bootsmuseum ganz in der Nähe im benachbarten Städtchen Norheimsund. Die Ausstellung zum Bootsbau im Wandel der Zeit ist, ehrlich gesagt, das langweiligste Museum, das ich je gesehen habe (und die Zahl ist vermutlich mittlerweile dreistellig). Martin, der Maschinenbau-Ingenieur, ist allerdings ganz hingerissen. Hier wird nicht nur Altes gezeigt, sondern auch Neues gebaut oder zumindest alte Schiffe ernsthaft wieder auf Vordermann gebracht. Von 10 bis 15 Uhr lassen sich die Arbeiter der Museumswerft über die Schulter gucken.

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Ganz toll ist auch das Programm für Kinder. Aus rechteckigen Holzklötzen dürfen wir unsere eigenen Boote basteln, mit allerlei „echtem“ Werkzeug. In der kleinen Freilicht-Werkstatt verbringen wir dann auch einen Großteil der Zeit. Martin und Silas feilen ihr Boot ergonomisch perfekt. Janis und ich eher nicht, aber dafür hat unser Schiff am Ende eine Reling aus Nägeln und Bindfaden und eine Kajüte aus Baumrinde, während das von Martin und Silas einfach nur nackig bleibt. Unser Boot geht im bereitstehenden Wasserbecken zwar unter, sieht aber dafür viel besser aus, und mit diesem Ergebnis kann ich sehr gut leben.

Im Hardanger Fartøyvernsenter geht die Saison 2014 vom 2. Mai bis zum 2. September, die Öffnungszeiten sind täglich von 10 bis 17 Uhr. Erwachsene zahlen 90 kr (knapp 11 Euro), Kinder über sieben und Studenten 40 kr (4,80 Euro); der Eintrittspreis für Familien beträgt aktuell 190 kr (knapp 23 Euro). Zu finden ist das Museum in Kaldestad, etwas südlich des Zentrums von Norheimsund (eine präzisere Adressangabe scheint es nicht zu geben, aber wir haben es damals leicht gefunden).

(Den Eintrag meines Reisetagebuchs habe ich am 4. September 2009 verfasst.)