Einmal so richtig raus aus dem Alltag, sich um nichts kümmern müssen. Urlaub! Dieses Gefühl haben wir bei unserem Aufenthalt im Familotel Bayerischer Wald „Landhaus zur Ohe“ ausgiebig genossen. Nach einer recht stressigen Zeit zu Hause war es für uns der perfekte Familienurlaub. Zeit, das ganz und gar auf Kinder ausgerichtete Familien-Hotel einmal vorzustellen.
Eigentlich schreibe ich hier bei family4travel eher selten über Hotels. Denn wir sind normalerweise gar nicht so die Hotelurlauber, bevorzugen die Unabhängigkeit (und die geringeren Kosten!) einer privaten Ferienwohnung. In Hotels sind wir bisher meistens nur dann gelandet, wenn wir als Blogger gezielt eingeladen wurden. Das ist auch diesmal der Fall: Unsere Hotelrechnung bezahlt die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald. Aus dieser Kooperation entsteht mein Blogbericht über den Bayerischen Wald als Urlaubsziel für Familien. Das Familotel „Landhaus zur Ohe“ gesondert vorzustellen, ist nicht Teil des Deals.
Dass ich es trotzdem tue, liegt einzig daran, dass es uns so gut gefallen hat. Immer wieder denke ich sehnsuchtsvoll an den durchdachten familienfreundlichen Luxus, in dem wir drei Tage lang schwelgen durften. Und so möchte ich einfach andere Familien an unseren guten Erfahrungen teilhaben lassen.
Familotel „Landhaus zur Ohe“ im Bayerischen Wald
Das Label Familotel steht – wie der Name suggeriert – für besonders familienfreundlichen Urlaub mit Hotel-Standard. 60 Häuser umfasst die Marke, die meisten davon stehen in Deutschland und Österreich, einige auch in Ungarn, Südtirol und der Schweiz.
Im Bayerischen Wald gibt es gleich vier Familotels. Das „Landhaus zur Ohe“ liegt mittendrin in Schönberg. Achtung: Ganz in der Nähe befindet sich auch das Familotel „Baby & Kinder Bio-Resort Ulrichshof“, das wird bestimmt oft mit „unserem“ Hotel verwechselt.
Das „Landhaus zur Ohe“ ist augenscheinlich aus einem ganz gewöhnlichen Landgasthaus erwachsen. Es liegt abseits des Dorfes Maukenreuth mitten im Grünen auf einem Hügel. 37 Familienzimmer verteilen sich über das Gebäude.
Das große Außengelände umfasst mehrere teils wunderbar naturnahe Spielplätze, einen Pool und einen kompletten Reitstall. Das Stichwort „Urlaub auf dem Bauernhof“ trifft hier nicht ganz zu, denn das Landhaus ist entschieden ein Hotel und kein landwirtschaftlicher Betrieb. Aber es leben eben doch zwölf Pferde und Ponys, eine kleine Ziegenherde, Hasen, Meerschweinchen und mehrere Katzen auf dem Hof.
Ankommen und wohlfühlen
Wir erreichen das „Landhaus zur Ohe“ zur Kaffeezeit. Schnell checken wir ein und beziehen unser gemütlich eingerichtetes Familienzimmer. Es besteht aus Elternschlafzimmer mit Balkon, einem separaten Kinderzimmer und einem großen Bad.
Dann sitzen wir auch schon hinterm Tisch in einem der beiden großen Speiseräume, denn im Familotel „Landhaus zur Ohe“ bucht man grundsätzlich all-inclusive. Wer will, kann hier ernsthaft Völlerei betreiben. Von 7.30 bis 10 Uhr gibt es Frühstück, von 12 bis 13.30 Uhr Mittagessen, von 15 bis 16 Uhr die süße Stunde und von 17.30 bis 19.30 Uhr Abendessen. Dazwischen gibt es jederzeit Obst, und Getränke zum Selberzapfen sowieso.
Jede Familie bekommt ihren festen Tisch zugewiesen. Ich bin ja nun so gar kein Fan von derartiger Bevormundung. Aber ich muss zugeben, dass es die Sache für die vielen kleinen Kinder um uns herum leichter macht. Außerdem fungiert der Tisch gleichzeitig als Briefkasten, denn hier laufen morgens auch die Rechnungen für die tags zuvor konsumierten alkoholischen Getränke außerhalb der all-inclusive-Pauschale auf, ebenso die tägliche Hauszeitung mit dem aktuellen Programm.
Spiel und Spaß im Familien-Hotel
Tatsächlich ist das „Landhaus zur Ohe“ eines jener Hotels, die man den ganzen Urlaub über eigentlich gar nicht mehr verlassen braucht.
Wir als Blogger sollen freilich den Bayerischen Wald kennenlernen und darüber schreiben, weshalb ein volles Ausflugsprogramm vor uns liegt. Und, um das gleich vorweg zu sagen: Es lohnt sich auch, den Bayerischen Wald zu erkunden, denn das ist tatsächlich eine vielseitige Ferienregion mit unheimlich spannenden Ausflugszielen.
Aber wer sich nach Ruhe und Erholung in Familie sehnt, der kommt im Familotel locker eine ganze Woche klar, ohne dass auch nur den Kindern ansatzweise langweilig wird.
Da ist zum einen die beeindruckende Infrastruktur aus Spielmöglichkeiten, die sich nicht nur über das riesige Außengelände, sondern auch durch das Haus selber zieht. Vom zweiten Stock ins Erdgeschoss führt eine Tunnelrutsche – allein das ist ja wohl schon ein Traum!
Dann gibt es einen nagelneuen Indoor-Spielplatz, nebenan einen Spielbereich mit Kicker und Billard für etwas ältere Kinder.
Im Keller befindet sich das Schwimmbad mit Wasserspielzeug und separatem Babybecken.
Kinderbetreuung im „Happy-Club“ – und draußen
Für viele Familien ist es ja das Größte, sich auch im Urlaub aufteilen und jeder nach seinen Interessen leben zu dürfen. Ich habe das nie so verstanden, denn für mich ist das schönste am Urlaub (und an meiner „Blogger-Arbeit“), dass wir alle vier endlich mal wieder ausgiebig Zeit zusammen verbringen können.
Aber für gestresste, ruhesuchende Mütter und Väter mag das ja alles seine Richtigkeit haben, und vor allem Einzelkinder freuen sich bestimmt, wenn sie im „Happy-Club“ andere Kinder treffen. Wer es drauf anlegt, kann sein Kind im „Landhaus zur Ohe“ in einer Woche bis zu 100 Stunden fremdbetreuen lassen.
Altersgerecht unterteilt das Familotel in Babys und Kleinkinder bis drei Jahre im „Happy-Club“ und ältere Kinder. Die Großen werden vor allem von Animateur Hermann betreut, der sie mit nach draußen nimmt, wenn das Wetter es irgend zulässt. Auf dem Programm in der Hauszeitung wurden unter anderem Waldwanderungen, Fischen in der Ohe und Outdoor-Backen angekündigt. Oft sind die Programme auch für die ganze Familie geeignet, so dass sich Eltern gar nicht von ihren Kindern trennen müssen.
Unsere persönlichen Highlights im „Landhaus zur Ohe“
Ich könnte hier seitenweise schwärmen, wie wir es uns haben gutgehen lassen vor und nach unserem vollgepackten Ausflugsprogramm im Bayerischen Wald. Aber ich beschränke mich lieber auf ein paar Sätze und lasse dann Mann und Kinder selbst noch mal zu Wort kommen, um ein etwas umfassenderes Bild vom Familotel „Landhaus zur Ohe“ zu geben.
Das sagt Silas (11): „Also, mein Highlight war ja das Essen! Das war sehr abwechslungsreich und in jedem Fall lecker. Es gab sehr viel Auswahl. Als Kinder-Attraktion konnte man sich an einem Abend mal einen alkoholfreien Cocktail mixen. Auch finde ich schön, dass es da im Hotel so viele Möglichkeiten gab, sich zu beschäftigen, wie zum Beispiel einen Indoor-Spielplatz und einen Pool.“
Das sagt Janis (13): „Ich fand vor allem die Katzen gut. Die wollten sich streicheln lassen, manchmal sogar ziemlich aufdringlich. Es waren viele. Und das Essen war lecker. Ich fand es auch gut, dass es im Kinderzimmer Lichtschalter an jedem Bett gibt, damit man das Licht an- und ausknipsen kann, ohne aufstehen zu müssen.“
Das sagt Martin (der Papa): „Für Familien mit kleineren Kindern finde ich wirklich das Kinderprogramm sehr gut. Nicht nur, dass man die Betreuungsangebote hat, sondern einfach die Beschäftigungsmöglichkeiten, die sich den Kindern draußen wie drinnen bieten, dass man sie einfach laufen lassen kann. Der Wellness-Bereich mit den Saunen ist sehr schön umgesetzt und gut für die Entspannung der Eltern. Und die Zimmer waren auch schön groß und modern.“
Das sage ich: Wie gesagt, der richtig schön gestaltete Wellness-Bereich, in dem Martin und ich abends selige Stunden verbracht haben, war auch für mich ein Höhepunkt. Und die unmittelbare Umgebung des Hotels fand ich schön. Einen Abend haben wir noch eine kleine Runde gedreht, runter zur Ohe, und da ist es wirklich hochgradig idyllisch. Und dann haben wir uns einmal noch in den „Still(en) Raum“ gemogelt, ein Spiel- und Kuschelzimmer für Eltern und die Allerkleinsten – das war auch richtig, richtig hübsch zurechtgemacht.
Stolpersteine: Das war nicht perfekt
Natürlich ist nirgendwo alles nur super. Als aufrechte Deutsche finde ich selbstredend auch hier was zu meckern. Es sind keinesfalls echte schlechte Erfahrungen im Familotel „Landhaus zur Ohe“, nur ein paar Kleinigkeiten, die ich anderen Familien als Vorwarnung mit auf den Weg geben möchte, um ggf. die Unannehmlichkeit zu umgehen.
- Ab und zu taucht beim Abendessen „Happy“ auf, das Clown-Maskottchen der Familotel-Kette. Viele Kinder und Eltern stehen total auf die verkleidete Kunstfigur und seine „lustigen Streiche“. Ich weiß, ich bin da extrem norddeutsch, aber wenn mir jemand am Buffet am Zopf zupft, finde ich das alles, aber nicht lustig.
- Zweimal die Woche ist zeitgleich mit dem Abendessen Kinderdisco im Nebenraum des hinteren Speisesaals. Da wir ja unseren zugewiesenen Tisch hatten, konnten wir uns dem „roten Pferd“ und Consorten akustisch nicht entziehen. Für mich war das ein Grund, das Abendessen vorzeitig zu beenden. Wäre es täglich gewesen, hätte ich um einen Tisch im anderen Speiseraum gebeten, das wäre bestimmt auch gegangen.
- Im „Landhaus zur Ohe“ wird zünftig bayerisch gekocht. Martin war kulinarisch im siebten Himmel (und die Kinder ja ebenfalls, laut eigener Aussage). Ich hab schon auch immer was gefunden, was mir schmeckt. Aber die Vegetarier-Familie am Nachbartisch hat an ihrem ersten Abend ganz schön sparsam geguckt, weil selbst auf dem Gemüse noch ausgelassene Speckwürfel prangten (nachdem sie das angemerkt haben, hat sich das supernette Personal sofort darum gekümmert, extra was Vegetarisches zubereitet und für den Rest des Urlaubs auf vegetarische Alternativen geachtet, wovon dann auch ich dankenswerterweise profitiert habe – woran man mal wieder sieht, dass Dinge ansprechen so viel besser ist als hinterher darüber zu meckern!).
- Dass so ein All-inclusive-rundum-wohlfühl-Urlaub mit so vielen Annehmlichkeiten finanziell derbe zu Buche schlägt, darf natürlich niemanden überraschen. Unser Familien-Zimmer mit zwei Erwachsenen mit Vollpension und dem kompletten Freizeit-Programm kostet laut Homepage ab 270 Euro pro Nacht; allerdings kommen da noch die Kinderpreise dazu, die nach Alter und Saison gestaffelt sind und zwischen 15 und 35 Euro liegen.
Unser Fazit zum Familienurlaub im „Landhaus zur Ohe“
Wer über das nötige Budget verfügt, kann im Familotel Bayerischer Wald „Landhaus zur Ohe“ einen perfekten Familienurlaub verbringen. Wir haben unseren Aufenthalt hier über alle Maßen genossen und können das Hotel absolut weiterempfehlen.
Mehr familienfreundliche Hotels in Deutschland
Wie gesagt, ich berichte nicht oft direkt über Hotels. Ein paar hab ich aber doch auf dem Zettel, die ich gerne weiterempfehle, auch wenn sie ganz unterschiedliche Standards vertreten (nicht alle haben ihren ganz eigenen Bericht, manche handele ich auch innerhalb eines Artikels über die jeweilige Destination ab).
- Familotel Feldberger Hof im Schwarzwald
- das Hoftel auf Föhr
- Amber Hotel Bad Reichenhall
- Econtel München
- Prizotel Bremen
- die Jugendherberge Düsseldorf, die sich meiner Meinung nach eigentlich auch Familien-Hotel nennen könnte
Transparenz-Hinweis: Wie ja oben bereits erwähnt, war unser Aufenthalt im Familotel Bayerischer Wald „Landhaus zur Ohe“ Bestandteil einer Recherche-Reise und damit für uns kostenlos. Es ist kein Geld geflossen, die journalistische Freiheit blieb gewahrt, unsere Begeisterung ist echt.
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