Das Katzencafé Miezhaus in Bielefeld ist (nicht nur) für Familien mit Kindern eine echte Attraktion. Der Trend aus Asien hat sich in viele Städte Europas ausgebreitet. In Deutschland ist ein Katzencafé aber immer noch etwas ganz Besonderes. Die Anwesenheit mehrerer Katzen, die sich auch streicheln lassen, gehört dabei zum Konzept.
Katzencafé Miezhaus Bielefeld
Für uns ist es das erste Mal in einem Katzencafé. Bei einem Ausflug im März 2023 verbringen wir mit Kleinkind und Teenager einen ausgemachten Regentag in Bielefeld. Diese kuriose Attraktion wird dabei unser absolutes Highlight.
Im Miezhaus in Bielefeld wohnen fünf Katzen und Kater. Als ihre Gäste müssen wir zunächst die Katzenschleuse durchqueren – damit niemand abhaut. Weil wir frühzeitig reserviert haben, bekommen wir auch einen Tisch. Das ist sonst wirklich Glückssache, erzählt uns die Bedienung. Vor allem bei schlechtem Wetter. Denn so ein Katzencafé eignet sich natürlich hervorragend als Regenprogramm in Bielefeld mit Kindern.
Die Einrichtung ist einerseits pragmatisch und ganz auf die flauschigen Hauptattraktionen ausgelegt. Andererseits ist es durchaus schick. Katzen finden sich nicht nur „in echt“, sondern auch in vielen witzigen Details im Mobiliar wieder. Ein großes Bücherregel liefert uns reichlich Lektüre – natürlich alles zum Thema Katzen.
Katzencafé mit Kind
Kinder sind im Katzencafé Miezhaus in Bielefeld willkommen. Die dreijährige Franka quietscht vergnügt, als sie die ersten beiden Katzen sichtet. Pikiert nehmen die zwei daraufhin Reißaus. Macht nichts: Im Regal findet Franka zu ihrer Freunde auch Bauklötze und Kinderbücher. Und erst einmal will sie sowieso etwas essen.
Sichtungs-, aber keine Streichel-Garantie
Katzencafés werden von Katzenliebhaber*innen geführt. Und die achten natürlich darauf, dass es ihren vierbeinigen Mitarbeitenden auch gutgeht. Folglich gibt es einige feste Regeln im Miezhaus Bielefeld, die auch Kinder einhalten müssen. Streicheln ist erlaubt und von mehreren Katzen bei unserem Besuch auch erwünscht. Letzteres ist aber absolute Bedingung für eine Annäherung.
Dass wirklich mal keine einzige Katze Lust auf Körperkontakt hat, komme kaum vor, erzählt uns die Bedienung. Aber gerade bei ungestümen Kindern könne es passieren. Franka, die unsere unerschrockene Loki zu Hause gewöhnt ist, fängt sich an diesem Tag mehrere Körbe ein. Geduldig vermittelt das Personal jedoch zwischen Kind und Katzen. Nach einer halben Stunde schnurrt Kalina unter Frankas ausdauernden (und vorsichtigen!) Zuwendungen.
Für die Übergangszeit kuschelt Franka einfach erst einmal handfest mit der Plüschkatze, die ebenfalls im Miezhaus wohnt. Die hat nichts dagegen und ist für jeden Spaß zu haben.
Katzencafé vegan: aus Gründen
Und was gibt es zu Essen im Katzencafé? Bei aller Katzenliebe ist das eine berechtigte Frage.
Uns springen sofort die herrlichen Sahnetorten ins Auge. Die genehmigen wir uns auch alle drei. Sie schmecken hervorragend.
Dass sie vegan sind, will Silas mir anfangs gar nicht glauben. „Du veräppelst mich doch“, behauptet der 16-Jährige. Nein, tatsächlich sind alle Speisen im Katzencafé Miezhaus in Bielefeld vegan. Das hat Methode. Veganes Essen interessiert die meisten Katzen nämlich nicht die Bohne. So können die Gäste vor oder nach dem Katzenstreicheln in aller Ruhe ihren Kuchen genießen. Oder ihre Suppe. Es gibt ja auch eine herzhafte Mittagskarte. Und für unseren CO2-Fußabdruck tun wir so an diesem Tag auch noch etwas Gutes.
5,20 Euro für ein Stück Kuchen?!
Das Preisniveau ist happig im Katzencafé Miezhaus Bielefeld. Aber auch das hat seine Gründe und wenig mit Abzocke zu tun. Es ist nicht nur der Fakt, dass hier fünf Katzen durchgefüttert werden müssen. Der Personalschlüssel ist höher als in „normalen“ Cafés. Alle Gäste bekommen eine persönliche Einweisung. Damit der Kontakt zu den Katzen klappt, leisten die Angestellten bereitwillig Hilfe.
Dann liegt auch die Verweildauer deutlich höher als anderswo. Ich glaube, im 90-Minuten-Rhythmus werden die Reservierungen vergeben. Allen Gästen bleibt also viel Zeit für die Katzen.
Ich vergleiche das mit Piano-Bars oder anderen Orten, wo man die Live-Musik über die Verzehrpreise mitbezahlt. (Womit ein geschätzter älterer Verwandter männlichen Geschlechts die Situation verglichen hat, schreibe ich dagegen lieber nicht.)
Katzen auf dem Tisch?
Die Katzen strolchen quer durch das Café. Gerne springen sie auch auf die Tische und die Theke. Wir haben selbst eine Katze zu Hause und sind an fliegende Haare in allen Lebenslagen gewöhnt. Wer das von zu Hause nicht kennt und hohe hygienische Standards erwartet, muss da mitunter erst einmal schlucken. Der Frau am Nebentisch wird sichtlich unwohl. Sie fragt nach abgepackten Nahrungsmitteln. Weil es die nicht gibt, trinkt sie nur eine Limo und geht schnell wieder. Ihr Begleiter, der ihr vermutlich etwas Gutes tun wollte, folgt ihr mit betretenem Blick.
Die meiste Zeit verbringen die fünf Miezen aber eh auf einem der vielen Katzenplätze. An zwei Wänden sind „Catwalks“ mit integrierten Ruheplätzen angebracht. Außerdem befinden sich mehrere Katzentürme mit Hängematten und anderen Chillout-Areas im Raum. Wenn die Tiere ganz ihre Ruhe haben wollen, haben sie auch immer die Möglichkeit, sich durch eine kleine Tür in ihren Privatbereich zurückzuziehen. Dort steht vermutlich auch ihr Katzenklo – im Gastraum jedenfalls nicht.
Fazit: So fanden wir’s im Katzencafé Miezhaus in Bielefeld
So, jetzt mal Butter bei die Miezekatzen – wie war’s? In alter Tradition frage ich alle Beteiligten.
Das sagt Silas (16): „Es war schon ganz cool. Der Kuchen war lecker. Ich hätte aber irgendwie mehr erwartet. Ich weiß nicht, mehr Katzen-Action. Überhaupt mehr Katzen als fünf. Man musste ja schon selbst aktiv werden, um eine Katze abzukriegen, sozusagen. Es ist mehr ‚Café‘ als ‚Katzen-‚. Aber wenn man es eben als Café sieht, ist es gut.“
Das sagt Franka (3): „[Es war] schön! [Am besten gefallen hat mir] die kleine Katze, die nicht echt war. Weil die so gerne gestreichelt werden wollte. … Zum Glück haben wir Loki zu Hause!“
Das sage ich: Wer Kaffeetrinken will, findet schönere Cafés, auch in Bielefeld. Aber die Anwesenheit der Katzen macht den Cafébesuch zu einer witzigen Angelegenheit. Vor allem für Leute, die Katzen lieben, aber selbst keine halten dürfen, ist so ein Katzencafé eine super Anlaufstelle. Außerdem sieht man an so vielen Details, dass hier ganz viel Katzenliebe eingeflossen ist, auf jeder Ebene. Und wirklich kinderfreundlich ist es auch. Allerdings ist ein Besuch im Katzencafé Miezhaus Bielefeld mit Kindern ein nicht gerade günstiges Vergnügen. Ich empfehle es als besondere Attraktion bei einem Familienausflug. Für einen Tag in Bielefeld bei Regen ist es perfekt.
Tipps fürs Katzencafé Miezhaus
Ein Besuch im Katzencafé ist kein Hexenwerk. Einfach hingehen, gucken, wie es läuft und mitmachen, ist nicht die schlechteste Idee. Folgende Tipps habe ich aber doch.
- Reservieren. Mit Glück findet auch Laufkundschaft einen Platz. Aber eben eben nur mit Glück. Wir haben drei Tage vorher für einen Sonntag reserviert und nur noch mittags was bekommen.
- Erwartungen nicht zu hoch schrauben. Ihr kriegt ganz bestimmt Katzen und sehen und fast sicher auch zu streicheln. Die schnurrende Katze auf dem Schoß während des kompletten Cafébesuchs ist hingegen unrealistisch.
- Vorher schon einlesen. Auf der Website des Cafés könnt ihr Kalina, Felix, Waiki, Lea und den Professor schon vor dem Besuch kennenlernen. Auch mit den Verhaltensregeln solltet ihr euch dort ruhig schon einmal vertraut machen.
- Die Speisekarte gründlich lesen. Darin gibt es nämlich noch einmal viel mehr Infos. So erfahrt ihr beispielsweise, dass die fünf Café-Katzen alle vom Tierschutz vermittelt wurden.
Mehr Erfahrungsberichte aus Katzencafés
Alle (?) elf Katzencafés in Deutschland stellt das Katzenblog CatLoversClub vor.
Die Website Katzen-leben.de hat aktuell Erfahrungsberichte aus 17 Katzencafés in ganz Europa zu bieten.
Aber auch etliche meiner direkten Kolleg*innen haben eine Einkehr im Katzencafé getestet und darüber in ihrem Reiseblog berichtet.
- Andysparkles war gleich in drei Katzencafés in Berlin.
- Julie en voyage war im „Café Neko“ in Wien.
- Anita auf Reisen berichtet vom „Cat’n’Coffee“ in Klagenfurt.
- Hilke erzählt auf Mein Frankreich vom „Café des Chats“ in Paris.
- Jule’s Blog enthält einen Bericht vom „Kočičí kavárna“ in Prag.
- Patrick von A world to uncover war im „Kociarnia“ in Krakau (letzter Punkt im verlinkten Beitrag).
- Ilona von wandernd berichtet in ihrem Avignon-Artikel auch über ihren Besuch im dortigen Katzencafé „Le Companie des chats“.
- Reisefeeling erzählt von „The Purrfect Cuppa“ in Hurghada.
Transparenz-Hinweis: Wir waren auf eigene Kappe im Katzencafé Miezhaus Bielefeld und haben dort niemandem verraten, dass wir für ein Reiseblog recherchieren. :) Oh, und ich entschuldige mich für das grottenschlechte Beitragsbild. Ich hatte eigentlich nur vor, meinen Artikel über Bielefeld mit Kind um einen entsprechenden Absatz zu erweitern. Aber dann hatte ich mal wieder das Bedürfnis, die Sache ausführlicher zu erklären – ohne sie angemessen bebildern zu können. (Passiert mir dauernd.)
Ich schmeiße mich weg, das war ja ein besonders kuscheliger Cafébesuch! Wie gut, dass Franka die Kuscheltierkatze am liebsten mochte :-) Für Katzenliebhaber sicher ein tolles Erlebnis!
Ja, die Kuscheltierkatze war fürs Kleinkind echt die Rettung. :)
Für Katzenliebhaber sicherlich eine nette Sache, für uns wäre das nichts. Mein Mann hat eine Tierhaarallergie und ich mag diese Vierbeiner nicht besonders. Ich fand’s trotzdem spannend über euren Besuch im Katzenkaffee zu lesen. Vielen Dank für den Einblick!
Oh ja, bei Allergien ist das natürlich eine ausgesprochen ungünstige Aktivität. Aber ja, jetzt weißt du wenigstens, was du verpasst! :D
Die Fotos sind wirklich bezaubernd, und es ist offensichtlich, dass die Katzen sich in diesem Café pudelwohl fühlen. Die Idee, ein Café zu schaffen, in dem Katzen und Menschen gleichermaßen glücklich sind, ist einfach großartig. Es scheint der ideale Ort zu sein, um eine Tasse Kaffee zu genießen und gleichzeitig die Gesellschaft dieser niedlichen Vierbeiner zu erleben.
Liebe Grüße
Sarah
Liebe Sarah,
danke! Und ja. :) (Deinen kommerziellen Link habe ich gelöscht, weil Pflanzkübel mit dem Thema null zu tun haben. Werbung kostet Geld und das sollte man auch in die Hand nehmen, wenn man Blogs als Werbeplattform benutzen möchte.)