Gibt es etwa noch nicht genügend Erfahrungsberichte über Paris mit Kindern? So viele Reiseblogs geben Tipps, was beim Reisen in die französische Hauptstadt zu beachten ist, wenn Kinder mit von der Partie sind. Einige verlinke ich, und ein paar eigene Tipps habe ich auch. Vor allem aber habe ich nach unserem Paris-Trip mit sechsjähriger Tochter und Teenager Empfehlungen, welche Parks und Spielplätze sich zwischen all dem Sightseeing wirklich lohnen. Und dann sind da natürlich noch die vielen Nostalgie-Karussells, für die Paris berühmt ist…
Hier schreibt jetzt die Expertin für Paris mit Kindern?
Nein. Wir waren sowohl als Familie als auch einzeln im Sommer 2025 zum ersten Mal in Paris. „Well travelled“ sind wir: Wir haben Reiseerfahrung in 31 Ländern und haben die meisten →Hauptstädte Europas mit unseren Kindern bereist (und darüber gebloggt). Dass ausgerechnet Paris unter den letzten ist, ist zugegebenermaßen ein bisschen peinlich.
Aber es hat auch Vorteile. So können wir einerseits gut vergleichen. Und andererseits haben wir einen frischen, unverbrauchten und unbeeinflussten Blick auf Paris mit Kindern.

Drei Viertel der Reisecrew: Lena, Franka, Martin. Es fehlt der Teenager Silas. Aber der Eiffelturm ist in diesem Kontext wichtiger. :)
Wir waren zu viert im August 2025 für fünf Übernachtungen in Paris. Drei volle Tage waren wir als Familie in der Stadt unterwegs und haben mehr oder weniger alle Must-See-Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Einen Tag haben wir im nahegelegenen Freizeitpark France Miniature verbracht. (Empfehlenswert, vor allem für Frankreich-Anfänger*innen!) Am Anreisetag haben wir uns Versailles angesehen. (Das müsst ihr unbedingt rechtzeitig vorbuchen, wenn ihr ins Schloss wollt. Ansonsten in meinen Augen eher nicht so empfehlenswert mit Kindern.)
Einen Erlebnisbericht gibt es im →Paris-Abschnitt meines Reiseberichts →Frankreich-Roadtrip mit Kindern: 2 Wochen Normandie, Paris und mehr. Tagesaktuelle „Live“-Eindrücke habe ich im Highlight meines →Instagram-Accounts family4travel geteilt.

Paris ist schon einfach eine tolle Stadt. Nehmt euch auf jeden Fall auch Zeit, sie etwas abseits der großen Sehenswürdigkeiten zu entdecken!
Tipp: Für familienfreundliche Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten in Paris schaut gerne auf meine vorsortierte Liste bei booking.*
Wie viel Paris geht mit Kindern?
Wer wie wir zum ersten Mal mit Kindern nach Paris reist, stellt sich diese Frage bestimmt – berechtigterweise. Städtetrips mit Kindern sind immer ein bisschen anders als weitgehend unabhängig als Paar oder gar alleine. (Worauf da generell zu achten ist, habe ich hier aufgelistet: →Städtetrips mit Kindern – unsere Tipps für Kleinkinder bis Teenager.)
Power-Sightseeing mit straffem Zeitplan ist schwierig. Mit Baby im Kinderwagen oder Kleinkind im Buggy ist das unserer Erfahrung nach sogar eher noch drin als mit selbst laufendem Grundschulkind oder lustlosem Teenager. In Metropolen wie Paris kommt heutzutage dazu, dass die meisten großen und beliebten Sehenswürdigkeiten mit viel zeitlichem Vorlauf vorgebucht werden müssen. Das bedeutet Vorkasse und dann ein festes Zeitfenster – bei wenig Flexibilität für kindliche Stimmungsumschwünge, Heißhungerattacken und Zufallsentdeckungen.

Wir haben zum Beispiel am Stravinsky-Brunnen unverhofft sehr viel Zeit gebraucht. Die kunderbunten Kunstwerke bewegen sich und dann ist auf dem Platz drumherum auch noch überall Streetart zu entdecken.
Nicht nur Eiffelturm, Louvre, Notre Dame und das Königsschloss in Versailles sind ohne Zeitfensterbuchung wochenlang im Voraus praktisch nicht zugänglich. Auch in „kleinere“ Sehenswürdigkeiten wie Sacre Cœur kommt ihr zumindest in den Sommerferien ohne rechtzeitige Vorbuchung nicht rein. Tipp: Manchmal hat man Glück, wenn man sehr früh oder abends kurz vor der Schließung kommt. Aber auch nicht immer.
Am besten macht ihr euch eine (kurze!) Liste mit Sehenswürdigkeiten, die ihr auch mit euren Kindern auf jeden Fall sehen wollt. Ich empfehle, nicht mehr als eine pro Tag auszuwählen, bei der ihr euch mit Tickets und Vorbuchung festlegen müsst.

Immer noch voll und keine Chance, mal eben so reinzuhuschen: Notre Dame gegen halb sechs Uhr abends.
Oder ihr macht es so wie wir und schaut euch die ganzen großen Gebäude und Denkmäler einfach nur von außen an. Auf diese Weise haben wir in drei Tagen Paris mit Kindern eine stattliche Liste „abhaken“ können.
Unser Sightseeing in Paris mit Kindern
Hier kommt unsere persönliche und kommentierte Checkliste der Sehenswürdigkeiten in Paris, die wir mit Kindern „abgehakt“ haben.
Paris Tag 1
- Arc de Triomphe (kann man sich mal angucken)
- Champs Elysees (ungefähr so spannend wie „Unter den Linden“)
- Petit Palais (toll, gratis und bei unserem Besuch ohne Wartezeit)
- Place de la Concorde (Haken dran – aber die Brunnen sind recht schick)
- Jardin des Tuileries mit Spielplatz und Karussell (siehe unten)
- Louvre (nur von außen, wie gesagt: gigantische Schlange besichtigen)
- Jardin Nelson-Mandela mit Spielplatz (siehe unten)
- Centre Pompidou (Da würde ich beim nächsten Mal auch reingehen wollen!)
- Stravinsky-Brunnen (cool und ansprechend für Kinder)
- Notre Dame (sehr touristisch, viel Gedränge, selbst drum herum)

Wenigstens einen Blick auf die berühmte Pyramide will man dann ja doch mal werfen. Das ehemalige Königsschloss ringsherum ist riesig und beherbergt unzählige Kunstschätze.
Paris Tag 2
- Marsfeld mit Spielplatz (überraschend viel Luft zum Atmen, siehe unten)
- Eiffelturm (durchaus nett, auch von unten)
- Jardin du Luxembourg mit Spielplatz und Karussell (siehe unten)
- Marais (nettes Viertel, bezahlbare Restaurants)
- Place des Vosges mit Spielplatz (hübsch!)
- Place de la Bastille (Verkehrsknotenpunkt, den ihr ruhigen Gewissens auslassen könnt)
- Jardin des Plantes mit Spielplatz und Karussell (siehe unten)
- Grande Moscquée (hätte ich auch gerne von innen gesehen, waren wir leider zu spät)
- Arènes de Lutèce (römisches Amphitheater, gratis, einen kurzen Blick wert)

Die Große Moschee von Paris ist nicht nur für Religionswissenschaftlerinnen sehenswert – und tatsächlich ohne Zeitfensterticket und für schlanke drei Euro zu besichtigen. Das Gotteshaus umfasst einen ganzen Straßenblock und soll im Inneren traumhafte Gärten haben.
Paris Tag 3
- Montmartre „oben“ (Place du Tertre, extrem überlaufen)
- Sacre Cœur mit Karussell (extrem überlaufen)
- Saint-Pierre de Montmartre (sehr schöne Kirche nebenan, frei zugänglich, ohne Schlange)
- Montmartre „unten“ (nettes Stadtviertel, mit Karussell, kaum überlaufen)
- Place Jehan-Rictus mit Spielplatz (siehe unten)
- Galeries Lafayette (auch abends noch extrem voll)

Diese Perspektive der wunderschönen Jugendstilkuppel erscheint eher selten in Reiseblogs, entspricht aber auch der Wahrheit. Wer ein schönes Foto will, muss lange anstehen.
Wie viel Strecke machen in Paris mit Kindern?
Auch wenn wir so fast nichts von innen besichtigt haben und very low budget unterwegs waren, hatten wir damit ganz schön vollgepackte Tage. Uns war es das wert. Aber überlegt euch vorher, was ihr unbedingt sehen wollt und wo ihr nach hinten raus streichen könnt. Am besten puzzelt ihr euch eure Strecken am Stadtplan (also Google Maps oder Pendants) zusammen.
Tipp: Nehmt für Kinder, die zu groß für den Buggy sind, einen Roller mit! Wir haben trotz Metro-Tagesticket jeden Tag über zehn Kilometer zu Fuß zurückgelegt. Der Roller war pures Gold wert!
Wo übernachten in Paris mit Kindern?
Wo genau in Paris ihr euch ein Hotel oder eine Ferienwohnung nehmt, ist so ein bisschen Glaubenssache. Und natürlich Sache eures Budgets. Prinzipiell bin ich ganz dafür, möglichst zentral zu wohnen. Immerhin seid ihr in Paris, um die Stadt zu erleben, und nicht, um in der Bahn zu sitzen.
Eine Liste mit familienfreundlichen Unterkünften in Paris habe ich euch hier bei booking* zusammengestellt.
Wir selbst haben aus Kostengründen (und vor allem, weil wir mit dem Auto da waren und Parken in der Stadt sauteuer ist) ein kleines Ferienhaus ganz weit außerhalb gemietet. Von dort aus sind wir zur Bushaltestelle gelaufen, mit dem Bus zum Bahnhof gefahren, vom Bahnhof mit dem Zug in die Innenstadt gefahren und dort dann zu allen Sehenswürdigkeiten gelaufen oder mit Metro und/oder Bus gefahren. Das war schon eine gewisse Gurkerei, die eine knappe Stunde pro Strecke gekostet hat. Ging aber auch.

Unscheinbar, aber für ein paar Tage Familienurlaub in Paris total gut: unser Ferienhäuschen im Vorort.
Genau unser Ferienhaus im sehr ruhigen Vorort Saint-Maur-des-Fosses wird offenbar nicht über booking vermietet. Als Hausnummer verlinke ich euch ein schönes familienfreundliches Apartment ganz in der Nähe,* das ich wahrscheinlich buchen würde, wenn wir noch mal im Auto mit Kindern nach Paris fahren. (Wenn ihr nur nach Paris fahrt, macht der Zug natürlich viel mehr Sinn. Informiert euch andernfalls vorm Buchen unbedingt über die örtlichen Preise und Möglichkeiten zum Parken!)
Und damit ihr ein allgemeines Gefühl fürs Preisniveau bekommt, bette ich eine Karte mit Unterkunftspreisen ein. Die sollen – wenn es denn funktioniert, wie es soll – beispielhaft für eine Nacht bei drei Nächten Buchungsdauer für eine vierköpfige Familie gelten. (Das läuft über meinen Affiliate-Partner stay22. Je nachdem, was ihr beim Cookie-Banner geklickt habt, wird euch das vielleicht nicht angezeigt. Bucht ihr darüber, bekomme ich eine kleine Provision und meine Bloggerei lohnt sich ein bisschen. Das gilt ebenso für alle anderen mit * markierten Links.)
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Metro fahren in Paris mit Kindern?
Wie die Metro in Paris funktioniert und was ihr mit Kindern dabei beachten solltet, habe ich auch ausführlich in einem →Instagram-Post beschrieben. Vielleicht ist es für euch praktischer, wenn ihr euch den dort abspeichert? Hier kommt der Text jedenfalls auch in noch ausführlicher…
Die Metro in Paris funktioniert mit Kindern und selbst für Landeier wie uns eigentlich ziemlich easy. Da jedes Gleis nur von einer einzigen Linie bedient wird, haben wir uns wesentlich leichter zurechtgefunden als anderswo.
Doof ist, dass Kinder im öffentlichen Nahverkehr von Paris genauso viel zahlen wie Erwachsene. Und das vom ersten Lebenstag an. (Das befreit euch natürlich andersrum von der moralischen Pflicht, bei größerem Andrang eure Kinder auf den Schoß zu nehmen.)

Oft haben wir in der Metro Sitzplätze bekommen. In den RER-Zügen morgens und abends in die Vorstadt Creteil immer.
Einzelfahrten in der Metro
Rechnet am besten vorher durch, ob ihr eine Tageskarte braucht oder nicht. Wenn man ehrlich ist, benötigt man in den meisten Fällen eigentlich kein Tagesticket. Paris ist eine Stadt, wo es sich erst spät lohnt. Wenn ihr weit draußen wohnt (so wie wir), kann es sich aber durchaus rentieren.
Einzelfahrten in jeder Zone und zonenübergreifend kosten 2,50 Euro. Damit könnt ihr 90 Minuten lang so oft umsteigen, wie ihr wollt.

Einfach Treppe runter und einsteigen ist nach langen Spaziergängen durch Paris oft ein verlockender Gedanke.
Tageskarten für den ÖPNV in Paris
Da wir weit außerhalb gewohnt haben, hat sich für uns die Tageskarte für 12 Euro gelohnt. Jederzeit in die nächste Bahn oder den Bus einsteigen zu können, ist allein schon vom Gefühl her was wert. Außerdem umfasst das Tagesticket auch z.B. die RER-Regionalzüge und das Funicular am Montmartre.
Für Familien mit jüngeren Kindern eignen sich die Plastikkarten am besten, auf die Tagestickets und/oder beliebig viele Einzelfahrten aufgebucht werden können. Für die an sich wohl nicht verkehrte App brauchen nämlich alle ein eigenes Endgerät. Die Karten kosten 2 Euro pro Stück.
Beim Betreten der Bahnstation und meistens auch beim Verlassen müsst ihr die Karte (oder bei Nutzung der App euer Handy) auf den Scanner legen. Pro-Tipp: Immer zuerst jemand Erwachsenes durchgehen lassen, dann die Kinder, zum Schluss wieder jemand Erwachsenes. Manchmal gibt es Fehlfunktionen (bei uns zwei Mal), und dann sollte nicht das kleinste Kind alleine auf einer Seite stehen…
Die App ist auch ohne Ticketnutzung gut, um die richtige Verbindung herauszufinden. Aber: Die dort angezeigten Zeiten für Abfahren haben bei uns irgendwie genau NIE gestimmt. Im Zentrum ist das aber egal. Da fährt der ÖPNV alle paar Minuten ab.
Wochentickets für Paris mit Kindern
Es gibt noch die Möglichkeit für Wochenpässe: Navigon Decouverte. Dafür ist ein Foto nötig, und zwar ein physisches, nicht digital. Dazu kommt eine einmalige Gebühr von 5 Euro. Die Woche (sieben Tage, für alle Zonen) kostet dann pro Person 30 Euro. Das lohnt sich also ab drei Tagen Paris, wenn ihr sowieso irgendwo ordnungsgemäße Passbilder rumliegen habt. (Das war bei uns nicht der Fall. Wir hätten erst welche machen müssen. Das war uns zu umständlich.)
Zu bekommen sind sowohl der Wochenpass als auch die oben beschriebene Flex-Karte (im Prinzip dasselbe ohne Foto) am Schalter. Die meisten Metrostationen (aber nicht alle!) haben einen menschlich besetzten Schalter. Am Automaten könnt ihr die Karten aufladen, aber nicht kaufen. Automaten gibt es an jeder Metro und auch an den meisten Bushaltestellen.
Die schönsten Parks und Spielplätze von Paris
Kommen wir jetzt endlich zu dem, was ich eigentlich überhaupt nur schreiben wollte. Die Parks und die Spielplätze darin waren das, was uns und unseren Kindern an Paris am besten gefallen hat. Also, klar, der Eiffelturm ist sehr beeindruckend und das komplette Paris-Gefühl an sich ist unbeschreiblich. Aber richtig glücklich sind wir gelernten Landeier wohl immer nur im Grünen. Und für Kinder gibt es ohnehin kaum schönere Orte als Spielplätze, oder? Darüber hinaus sind die Pariser Parks durchaus anerkannte Sehenswürdigkeiten. Allermindestens der Jardin du Luxembourg, der Jardin des Tuileries und der Jardin des Plantes gehören zu den Must-Sees in Paris – nicht nur mit Kindern.
Normalerweise sortiere ich solche Auflistungen in meinem Reiseblog oft von Nord nach Süd oder ähnlich objektiv. Aus dieser Liste der schönsten Parks und Spielplätze in Paris habe ich jetzt aber tatsächlich mal ein absteigendes Ranking gemacht. Völlig subjektiv, versteht sich. Aber wenn ihr nach schönen Spielplätzen für euren Trip nach Paris mit Kindern sucht, empfehle ich euch diese hier in dieser Reihenfolge.

Spoiler: Restlos begeistert waren wir weder von den Parks noch von den Spielplätzen. (Das hier ist im Jardin des Tuileries.)
Insgesamt haben uns die Parks und Spielplätze in Paris allerdings nicht vom Hocker gehauen. (Als wir vor zwei Jahren in →Stockholm waren, war das ganz anders. Wer einmal die schwedische Hauptstadt mit Kindern erlebt hat, ist wahrscheinlich eh für alles andere verdorben. Schaut mal hier: →Die schönsten Spielplätze in Stockholm, für euch getestet.)
Jardin du Luxembourg
Der vielleicht berühmteste Pariser Park ist das nicht ohne Grund. Mit 26 Hektar gehört der Jardin du Luxembourg auch zu den größeren seiner Art. Er liegt im Quartier Latin (6. Arrondissement), einer eher ruhigen, gehobenen Gegend. Nebenan im Palais du Luxembourg tagt der Senat. Im frühen 17. Jahrhundert als königlicher Garten angelegt und im 19. Jahrhundert neu gestaltet, ist der Park heute vor allem wegen seiner vielfältigen Freizeitangebote beliebt.

Schon schick hier: Der Jardin du Luxembourg am gleichnamigen Palais, wo der Senat tagt. Mit der →Stadt Luxemburg hat die Örtlichkeit nicht direkt zu tun, aber dort waren wir ein paar Tage später und es hat uns beinahe noch besser gefallen als in Paris!
Boote fahren lassen
Nahe dem Palais sind barocke Blumenbeete angelegt. Dort befindet sich auch der Teich, auf dem ihr eines der traditionsreichen Boote fahren lassen könnt. Ich habe leider nicht rausbekommen, wie viel Miete die Stunde so ein Segelboot aktuell kostet. Meinen Kindern kam das Vergnügen, ein bemaltes Holzboot mit einem Stöckchen immer wieder auf die Mitte der Wasserfläche zu schubsen, nicht sonderlich verlockend vor. Ich habe aber schon von Kindern gelesen, die richtig viel Spaß dabei hatten.
Ponyreiten
Der Jardin du Luxembourg ist der einzige Park in Paris, in dem Kinder noch auf Ponys reiten dürfen. Das war früher wohl vielerorts üblich, wurde aber überall sonst aus Tierschutzgründen eingestellt. Hier stehen noch Pferdchen jeder Größe parat, um gegen Gebühr halbstundenweise verliehen zu werden. Am Zügel geführt von einer erwachsenen Bezugsperson dürfen Kinder dann nach Belieben durch den Park zockeln.
Franka und ich haben eine Weile zugeguckt. Besonders gestresst sahen die Ponys nicht aus. Kurioserweise waren es häufiger die Kinder verschiedenster Nationen, die von ihren Eltern in den Sattel befördert werden sollten und das überhaupt nicht wollten. Ich glaube eigentlich nicht, dass ich euch das sagen muss, aber fragt vorher doch lieber eure Kinder, ob sie überhaupt reiten wollen, bevor ihr das nicht ganz günstige Ticket löst. Eine Reitkappe ist in der Miete übrigens mit drin.
Spielplatz im Jardin du Luxembourg
Vielleicht habt ihr schon davon gehört, dass manche Spielplätze in Paris Eintritt kosten? Wenn euch das jemand erzählt hat, war wahrscheinlich die Rede von diesem. Wer auf dem durchaus schönen Spielplatz im Jardin du Luxembourg toben möchte, muss vorher am Kassenhäuschen für 3 Euro einen Token für das Drehkreuz kaufen. Erwachsene zahlen 1 Euro. Dafür dürft ihr dann auch so lange bleiben, wie ihr wollt.
Wir haben das nicht gemacht. Franka hätte die verlockende Tunnelrutsche zwar gerne ausprobiert. Aber die Erkenntnis, dass sie sogar für weniger Geld direkt nebenan eine Runde Karussell fahren kann, hat sie davon abgebracht. (Außerdem hatte sie morgens schon über eine Stunde auf dem beinahe ebenso schönen Spielplatz am Marsfeld gespielt.)
Sonst noch im Jardin du Luxembourg
Wenn ihr schon mal dort seid, werft unbedingt einen Blick auf den Medici-Brunnen ganz vorne im Park. (Vielleicht könnt ihr ihn vor lauter Tourist*innen aber auch gar nicht sehen. Der Brunnen aus dem 17. Jahrhundert ist ein sehr beliebter Selfie-Spot.)

Mal eben schnell zwischengeschossen, bevor sich der oder die Nächste aus der Warteschlange am Selfie-Spot positioniert.
Und ganz hinten im Park steht eine von mehreren amerikanischen Freiheitsstatuen. Miss Liberty war ja bekanntermaßen ein Geschenk von Frankreich an die USA. Über die Hauptstadt verteilt befinden sich mehrere „Übungsstücke“ in wesentlich kleinerem Maßstab.

Vorgängerin des Originals in New York (das wir wohl nie zu sehen kriegen werden – warum, steht →hier).
Jardin des Plantes
Der Botanische Garten von Paris ist ein Ausflugsziel, das mit Kindern (und ohne) eigentlich auch einen halben Tag bequem ausfüllen kann. Hier findet ihr schicke Beete mit den typischen kleinen Schildchen, auf denen die lateinischen und französischen Namen der Gewächse stehen. Teils geht es hier sehr exotisch zu. Bei unserem Besuch im Sommer bei strahlendem Sonnenschein haben wir ein bisschen geflucht, dass alles Interessante in der prallen Sonne stattfindet. Es gibt aber auch schattige Gänge. (Da wachsen nur keine bunten Blumen.)
Der Jardin des Plantes ist 23,5 Hektar groß. Er liegt am Ufer der Seine etwas ab vom Schuss im 5. Arrondissement. Im frühen 17. Jahrhundert ließ der König hier unter Aufsicht seiner Leibärzte Heilpflanzen anbauen. Der Eintritt ist frei.
Tierpark im Jardin des Plantes
Praktisch mitten im Park findet ihr auch den Pariser Zoo: la Ménagerie. Wir hatten uns erst Sorgen gemacht, ob man überhaupt zu den Pflanzen (und Franka viel wichtiger: zum Spielplatz und zum Karussell) kommt, ohne Eintritt zahlen zu müssen. Das ist aber kein Problem. Im Gegenteil: Ihr bekommt sogar einige Tiere kostenlos zu sehen, ohne ein Ticket lösen zu müssen. Um das Gehege der Bennet-Kängurus könnt ihr frei herumflanieren.
Die Ménagerie ist der älteste Zoo der Welt, der unter wissenschaftlicher Leitung steht (sagt das Blog Paris mal anders. Ich glaube, die Leute vom Tierpark Schönbrunn in →Wien würden da widersprechen.) Aus Tierschutzgründen sind in der historischen Anlage heute vor allem kleinere Tierarten zu sehen.
Ob sich ein dann natürlich schon kostenpflichtiger Besuch im Pariser Zoo lohnt, weiß ich nicht. Tatsächlich bin ich auf keinen authentischen Erfahrungsbericht von einer Familie gestoßen, die wirklich drin war. Wer in einen „richtigen Zoo“ möchte, muss ohnehin in die Vorstadt Vincennes fahren. (Und ob man selbst mit Kindern die wertvolle Zeit in Paris nun unbedingt damit verbringen muss, Tiere von ganz woanders anzugucken, lasse ich mal dahingestellt. →Schöne Zoos in Deutschland habe ich übrigens auch hier im Blog.)
Spielplatz im Jardin des Plantes
Der Botanische Garten von Paris hat auch einen kleinen Spielplatz. Verglichen mit den anderen in dieser Liste ist er allerdings sehr klein und eher was für jüngere Kinder. Ihr findet ihn in der Nähe der Menagerie.

Die Spielplatz im Jardin des Plants ist bis maximal sechs Jahre ausgeschrieben. (Natürlich kontrolliert niemand die Ausweise, aber ältere Kinder werden die Spielgeräte eh kaum locken.)
Trotzdem ist das Gesamtangebot – inklusive des sehr ausgefallenen Karussells, siehe unten – in meinen Augen im Jardin des Plantes so überzeugend, dass ich euch einen Abstecher empfehle, wenn ihr Paris mit Kindern besucht.
Museen im Jardin des Plantes
Am Rande des Botanischen Garten findet ihr die naturwissenschaftlich orientierten Museen, die bei einheimischen Familien sehr beliebt sein sollen. Das ist einmal die „Galerie de Paléontologie et d’Anatomie Comparée“. Hier könnt ihr euch in gediegenem Ambiente haufenweise alte Knochen ansehen. Dinosaurier sind genauso dabei wie eher unbekannte ausgestorbene Arten und auch – Triggerwarnung für die zart Besaiteten – jahrhundertealte missgebildete Babyskelette.
Das „Muséum national d’histoire naturelle“ ist dann ein klassisches Naturkundemuseum mit „ausgestopften“ Tierpräparaten aller Arten.
Ich war in keinem von beiden. An einem ausgemachten Regentag in Paris würde ich sie mir mit Kindern aber durchaus mal näher ansehen.
Jardin Nelson-Mandela
Der Nelson-Mandela-Park ist bestimmt nicht in vielen Paris-Reiseführern empfohlen. Tatsächlich ist der Park selber mit seinen fünf Hektar nicht weiter erwähnenswert. Er befindet sich im ersten Arrondissement auf dem früheren Gelände der Markthallen. Früher hieß er dementsprechend Jardin des Halles. Unter dem Park liegt das 1980 erbaute Einkaufszentrum Forum des Halles. Dass es sich quasi um einen Dachgarten handelt, ist vor Ort allerdings kaum nachvollziehbar.

Ein richtiges Park-Foto von dort habe ich gar nicht, aber auch das ist beim Besuch von Paris mit Kindern eine wichtige Info: In jedem Park und auch an etlichen anderen öffentlichen Plätzen gibt es Brunnen mit Trinkwasser. (Und bei näherem Hinsehen ist sehr wohl erkennbar, dass da was drunter ist, bemerke ich gerade.)
Was den Jardin Nelson-Mandela zumindest für Familien mit Kindern empfehlenswert macht, ist der große Spielplatz. Das heißt, eigentlich sind es sogar zwei. Wir stoßen zuerst auf den Abenteuerspielplatz, der wirklich cool aussieht. Allerdings ist er umzäunt und mit einem Türsteher bestückt. Rein kommt hier nur, wer mindestens acht Jahre alt ist. Eine Ausweiskontrolle gibt es nicht. Das Augenmaß des Personals zielt eher auf Erfahrungswerte, was die Herausforderungen auf dem Klettergerüst angeht. Die gerade erst sechs gewordene Franka hat jedenfalls keine Chance und bricht in Tränen aus.

Sieht schon cool aus, ist für kleine Kinder aber verboten: der Abenteuerspielplatz im Jardin Nelson-Mandela.
Zum Glück wartet nur wenige Meter weiter aber ein beinahe ebenso netter Spielplatz auf jüngere Kinder. Hier ist der Dschungel Thema. Ein Balancierpfad durchs Gebüsch ist nett angelegt. (Leider stinkt er nach Urin. Das gehört bedauerlicherweise auch zur Wahrheit dazu, dass Wildpinkeln in Frankreich im Allgemeinen und in Paris im Besonderen Volkssport der männlichen Bevölkerung ist. Obwohl es sogar ein kostenfreies Toilettenhäuschen gibt, sind für viele Jungs und Männer die Büsche der selbstverständliche Anlaufpunkt.)

Da öffentliche Klos grundsätzlich ohne Klobrillen daherkommen, ist das vielleicht kein Wunder. Da helfen auch keine extra Kinderklos. (Dieses Beweisfoto stammt zugegebenermaßen aus dem Jardin du Luxembourg. Im Jardin Nelson-Mandela sah es aber ähnlich aus.)
Nichtsdestotrotz gefällt es unserer Tochter auf diesem Spielplatz richtig gut. (Und alle anderen sind auch nicht besser, was Gerüche im Gehölz angeht.)
Marsfeld
Das Marsfeld ist die große Grünfläche mit prächtiger Aussicht auf den Eiffelturm. Ursprünglich marschierten hier die Soldaten der Militärschule auf. Später diente die 24 Hektar große Fläche im siebten Arrondissement häufiger als Gelände für die Weltausstellungen. Deshalb steht am Seine-Ufer des Champ de Mars auch der berühmte Turm.
Für Kinder viel wichtiger ist der noch nagelneue Spielplatz im Park am Marsfeld. Auch er ist zweigeteilt in einen Bereich für Kleinkinder und einen für Größere. Hier gibt es aber keine Türsteher und auch kein Kassenhäuschen. (Das sage ich unter Vorbehalt. Bei unserem Besuch war der Spielbereich für die etwas größeren Kinder noch nicht freigegeben und deshalb rudimentär abgesperrt. Das störte aber niemanden, weshalb wir uns den örtlichen Vorbildern angepasst haben.)
Wenn ihr den Spielplatz sucht, haltet euch mit dem Eiffelturm im Rücken rechts. In der Nähe gibt es auch einen Kiosk und etwas weiter entfernt (links der Mittelachse) ein Toilettenhäuschen.
Place des Vosges
Der Vogesenplatz liegt im Stadtteil Marais im 3./4. Arrondissement. Der quadratische Platz mit 140 Metern Seitenlänge gilt als vielleicht ältester und wahrscheinlich schönster Platz von Paris. Er wurde ab 1605 auf königliches Geheiß angelegt. Das Besondere ist die einheitliche Bebauung. 36 Stadtpalais wenden dem Platz ihre hübschen Arkadengänge zu. Heute befinden sich dort mehrere Galerien und gehobene Restaurants.
Der Spielplatz am Place des Vosges scheint eine recht neue Errungenschaft zu sein. Ich wollte nachschauen, an welcher Seite er sich befindet, aber bei Google Streetview mit Bildern von 2019 ist er gar nicht drauf. – Ah, am Außenring sind die Bilder neuer: An der Südseite befindet er sich. Wirklich herausragend ist der Spielplatz allerdings nicht. Nahe am Zaun reihen sich mehrere kleine Klettergerüste und andere Spielgeräte sowie eine Rutsche.
Für uns ganz persönlich war der Place des Vosges samt Spielplatz der ultimative Glücksort in Paris. Hier haben wir bei perfektem Wetter auf einer der begehrten Bänke erst himmlische Schokotörtchen aus der nahegelegenen Patisserie vertilgt. (Leider finde ich die partout nicht wieder. Ich meine, das muss an der Rue St. Antoine gewesen sein.) Und dann haben wir ein seliges halbes Stündchen in der Sonne ausgespannt, während das Kind zufrieden spielte und der Springbrunnen vor sich hinplätscherte. Herrlich!
Jardin des Tuileries
Ich habe vor unserem Trip nach Paris mit Kindern etliche Reiseführer gewälzt. Den Jardin des Tuileries nannten sie alle. Da er als ehemaliger Schlossgarten direkt hinter dem Louvre liegt, kommt hier vermutlich jede*r einzelne Paris-Tourist*in vorbei. Entsprechend unansprechend wirkte die Grünfläche auf uns menschenscheues Gesindel.

Im vorderen, dem Louvre zugewandten Teil grünt und blüht es. Die Rasenflächen dürfen dort aber nicht betreten werden.
15 Hektar groß ist der Park. Ein Teil (zum Louvre hin) ist nett bepflanzt. Weiter außen herrscht aber (wie auch in Teilen des Jardin du Luxembourg) so eine Art Schotterwüste vor, aus der in Reih und Glied Bäume herausragen. Unser Plan, vom Place de la Concorde in den Schatten zu flüchten, geht deshalb nur bedingt auf. Der Kies hat sich in der Sommerhitze so aufgeheizt, dass sich der vermeintliche Park gegenüber der Asphaltfläche nur unwesentlich angenehmer anfühlt. Skurril.
Wer nicht gerade zur Hauptandrangszeit (wie wir) in den Tuileriengarten kommt, kann ihm bestimmt mehr abgewinnen. Für Kinder befinden sich hier (kostenpflichtige) Trampolins und ein Karussell (siehe unten). Der Spielplatz ist kostenlos, allerdings auch übersichtlich. Hauptattraktion ist eine Rutsche, zu der ein kurzer Kletterpfad führt. Um ihn benutzen zu dürfen, muss Franka mit den anderen Kindern Schlange stehen. Darüber hinaus gibt es nur noch ein paar Wackeltiere. Ein manuelles Karussell und eine Wippe sind bei unserem Besuch kaputt und gesperrt.

Chronologisch gesehen der erste Spielplatz, auf den wir in Paris treffen. Und nicht gerade das Aushängeschild für Paris mit Kindern.
Place Jehan-Rictus am Montmartre
Die kleine Grünfläche am Place des Abbesses wäre kaum eine Erwähnung wert, wenn unsere Tochter hier nicht so viel Spaß gehabt hätte. Und auch das ist nicht selbstverständlich, denn der dortige Spielplatz ist winzig und eigentlich eher was für Kleinkinder. Trotzdem hat Franka sich hier fast eine halbe Stunde lang glücklich beschäftigt. (Wir Großen waren nicht böse darüber, nach dem haarsträubenden Geschiebe oben auf dem Montmartre mal ein bisschen grün zu sehen und durchzuatmen.)
Wer währenddessen unbedingt weiter Sehenswürdigkeiten besichtigen möchte, findet im selben Park die „mur des je t’aime“. Eine Hauswand ist in über 250 Sprachen mit den Worten „Ich liebe dich“ beschrieben.
Das sind natürlich längst nicht alle Parks in Paris. Es sind nur die, in denen wir waren. Fürs nächste Mal habe ich dann mindestens noch den Jardin d’Acclimatation und den Parc de la Vilette auf der Liste.
Die schönsten Karussells in Paris
Was mir vorher nicht recht klar war: Gediegene Kinderkarussells im Look des 19. Jahrhunderts sind sehr französisch. Jede Stadt mit etwas Tourismus scheint sie zu haben. →Honfleur zum Beispiel, und →San Sebastian (das in Spanien liegt, wie ich gerade festgestellt habe, aber nur knapp). Paris hat selbstverständlich jede Menge. Manche sind richtig alt. Eines ist sogar in einem bekannten Gedicht von Rainer Maria Rilke verewigt.
Franka hat etliche getestet. Ihr haben alle Spaß gemacht – aber sie hat einen klaren Favoriten. Auch diese Liste ordne ich von oben nach unten. (Wieder völlig subjektiv. Und mit Ausnahme des letzten, das eigentlich weiter nach oben gehören würde.)
In dem Bemühen, für jedes Karussell einige Hintergrundinfos zu bekommen, habe ich ein offenbar verwaistes englischsprachiges Blog namens carouselparis gefunden, das sich ausschließlich diesem Thema gewidmet hat. Darin steht, dass es um die 20 Nostalgie-Karussells in Paris gibt.
Karussell im Jardin du Luxembourg: Ringstechen mit Lanze
Absolut außergewöhnlich ist das Kinderkarussell im Jardin du Luxembourg. Damit meine ich gar nicht, dass es aus dem Jahr 1879 stammt und damit das älteste Karussell ist, dem wir in Paris begegnet sind. Die Besonderheit ist, dass alle auf den äußeren Pferdchen sitzenden Kinder eine Holzlanze in die Hand gedrückt bekommen, mit der sie in jeder Runde einen Ring aufspießen können. Den präsentiert der etwas bärbeißige Betreiber (der unseren begeisterten Teenager an Bud Spencer erinnerte) über eine Holzvorrichtung allen Reiter*innen in der richtigen Höhe. Je nach Alter und Nasenfaktor macht er es den Kindern meist so leicht wie möglich. Die schmalen Ringe im Vorbeifahren aufzunehmen, bleibt aber eine sportliche Herausforderung. In meinem Paris-Highlight auf Instagram zeige ich ein kleines Video, das die Angelegenheit besser verdeutlicht.

Jede Runde eine neue Chance. Franka schafft es, elf Ringe aufzuspießen. Der Karussell-Mann hilft je nach Alter der Kinder aktiv mit, aber Geschick und Konzentration sind schon nötig.
Franka war jedenfalls stolz wie Bolle, dass sie elf Ringe erwischt hat und damit Meisterin der aktuellen Runde wurde. (Insgesamt dreht sich das Karussell pro Fahrt vielleicht – das ist geraten – 20 Mal.)
Kurioserweise ist das Karussell im ansonsten kostspieligen Jardin du Luxembourg mit nur zwei Euro pro Fahrt das günstigste, das wir in Paris gefunden haben. Dafür ist es auch nicht so reich ausgestattet wie seine Geschwister im Jardin des Tuileries oder am Sacre Coeur. Die Pferde und anderen Figuren – „dann und wann ein weißer Elefant“ – drehen sich direkt über dem Erdboden. Die Kinder werden deshalb von ihren Bezugspersonen mit einem Ledergürtel angeschnallt.
Karussell im Jardin des Plantes: Reiten auf ausgestorbenen Tieren
Ein weiteres Kuriosum bei den Karussells in Paris ist das im Botanischen Garten. Das „Dodo Manège“ steht direkt vor dem oben schon erwähnten Naturhistorischen Museum, das sich den vorzeitlichen Tieren widmet. Entsprechend drehen auch auf dem Karussell Dinosaurier, Dodos und witzige Hirschgiraffen nach wenig bekanntem, da ausgestorbenem Vorbild ihre Runden. Das Karussell selbst ist mit seinem Baujahr 1992 vergleichsweise jung.
Leider bin ich mir nicht mehr ganz sicher beim Preis – 3 Euro oder 3,50 Euro? Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, findet Franka. Auf so einem Karussell kann man schließlich wirklich nur in Paris fahren!
Karussell am Marsfeld: Mit Blick auf den Eiffelturm
Wer mit Blick auf den Eiffelturm Karussell fahren möchte (was angesichts der Botanik zumindest im Sommer wahrscheinlich ein bisschen viel versprochen ist), sucht das „Manège du Champ-de-Mars“ auf. Mit dem Baujahr 1913 ist auch dieses Karussell echt alt. Hier fahrt ihr außerdem unschlagbar klimafreundlich: Ein „Anschubser“ setzt die Pferdchen ausschließlich mit Muskelkraft in Bewegung. Auch in dieser rotierenden Antiquität drehen sich die Pferdchen direkt über dem Boden. Ich meine, der Preis lag bei 2 Euro oder 2,50 Euro.
Der Eintrag von 2016 in besagtem Karussell-Blog behauptet, dass es auch dort das Lanzenstechen gibt. Vor Ort habe ich nichts davon gesehen. Aber wir waren auch früh morgens dort, als das Karussell noch nicht in Betrieb war.
Karussell im Jardin des Tuileries: Sahnestückchen
Wie oben beschrieben, hat uns der Jardin des Tuileries nicht vom Hocker gerissen. Dasselbe gilt für das Karussell, das wir auch nicht ausprobiert haben. Wer mit Kindern nur eine kleine Runde durch Paris absolviert und nur durch diesen Park kommt, kann es natürlich nutzen. Ganz bestimmt werden eure Kinder hier Spaß haben. Es handelt sich um ein großes Nostalgie-Karussell, deren Bildflächen Märchenmotive. Die Fahrt kostete 2025 (meine ich) 3 Euro.
Karussell am Sacré-Cœur: Sonderpreis in der Menschenmenge
Am Fuße der Treppe zur berühmten Ansicht von Sacré-Cœur, der weißen Kirche auf dem Montmartre, umspülen die Massen Paris‘ vielleicht berühmtestes Kinderkarussell. Es ist besonders pompös gestaltet. Die auch „Carrousel de Saint-Pierre“ genannte Attraktion ist zweistöckig und hatte einen Auftritt in „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Außergewöhnlich ist jedenfalls auch der Preis: Ich habe in Paris kein anderes Karussell gesehen, dass runde fünf Euro pro Fahrt kostet.

Ja, man kann das Karussell fotografisch schöner in Szene setzen. Ich will euch ja aber zeigen, was euch in Wirklichkeit erwartet.
Le Lutin: Das alternative Karussell am Montmartre
Am Place Lino Ventura, wo die Rue des Martyrs die Avenue Trudaine schneidet und wo das Massenspektakel langsam in ein angenehm belebtes Treiben übergeht, dreht der Lutin seine Runden. Übersetzt heißt das Elf oder Wichtel und das bezog sich wohl auf das Vorgängermodell am selben Ort. Heute steht da ein typisches Jahrmarkt-Karussell in überschaubarer Größe. Kurioserweise sind es auch hier Motive aus Venedig, die die Kulissen schmücken. Auf der kleinen Schwester des Sacré-Cœur-Karussells kostet eine Fahrt im Sommer 2025 nur 2,50 Euro. (500 Meter Luftlinie von Sacré-Cœur entfernt – aber eben nicht auf der typischen Sightseeing-Route, und natürlich nicht zweistöckig und filmreif.)

Sieht ein bisschen aus wie eine Miniaturausgabe des „Carrousel de Saint-Pierre“ und ist immerhin weniger schrill als der möglicherweise authentischere „Lutin“. Franka mochte die Fahrt auf dem Rosen-Pony.
Tipps für Bücher zur Paris-Vorbereitung
Wenn wir eine Reise oder einen Städtetrip planen, leihe ich mir meistens erst einmal einen großen Stapel Reiseliteratur aus der Bücherei aus. Für die Kinder kaufe ich dann häufig ein, zwei passende Bücher, wenn ich dort nicht fündig werde. Denn Vorbereitung ist alles, auch für die Kids. Beim Vorlesen können wir uns schon mal gemeinsam auf unser Reiseziel einstellen.
Kinder-Reiseführer für Paris
Mit dem Bilderbuch-Reiseführer von National Geographic* habe ich da einen Volltreffer gelandet. Die Balance aus Wissensvermittlung und kindgerechter Unterhaltung ist gelungen. Beim Lesen machen wir uns mit Le Chat Noir auf den Weg durch Paris. Wir bekommen eine Ahnung vom Stadtplan, also vom Fluss und den wichtigsten Stadtvierteln. Und natürlich lernen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Paris kennen. Theoretisch könnten wir die vorgestellten Routen sogar eins zu eins so umsetzen. (Dafür sind wir dann doch zu ehrgeizig.) Das Kindersachbuch ist genau richtig fürs späte Kindergartenalter und die ersten Grundschuljahre. Für jüngere Kinder ist es wahrscheinlich doch zu theoretisch.
Für ältere Kinder ist wahrscheinlich der Kinder-Reiseführer vom Lonely Planet* geeigneter. Den kenne ich aber nicht aus eigener Anschauung.
Bilderbücher über Paris
Es gibt etliche Bilderbücher, die in Paris spielen. Da ich gegen holprige Reime allergisch bin, habe ich mich trotz vielversprechender Illustrationen gegen „Giraffenhund und Kratzbürste“*entschieden. „Mit einer Katze nach Paris“* ist auch superschön gezeichnet. Aber in den Rezensionen ist immer wieder die Rede davon, dass die Maus, die von einer Katze zu einem freundschaftlichen Paris-Trip entführt wird, die ganze Zeit Angst hat. Das fand ich für mein Angsthäschen kontraproduktiv. „Die Hundebande in Paris“* soll lustig sein und viele Pariser Sehenswürdigkeiten in die Geschichte einbauen. Da war ich aber wieder zu geizig, weil mir der Zeichenstil nicht so gefällt und ich außerdem generell kein Fan von Comics und Sprechblasen bin. Also ja – oder besser gesagt nein: Für vernünftige Bilderbuch-Empfehlungen zu Paris bin ich nicht zu gebrauchen.
Achtung, Fake-Bücher!
Wenn ihr selbst recherchiert im Online-Buchhandel, passt gut auf! Seit dem KI-Hype sind da einige Schrott-Bücher im Umlauf, die flachen Content direkt von ChatGPT in lieblose Grafiken drucken. Gefakete Fünf-Sterne-Bewertungen verschleiern die miese Qualität. Diese Masche ist leider immer noch im Umlauf. Sie betrifft nicht nur Paris, aber da ist es mir gerade wieder mehrfach aufgefallen. Bevor ihr was kauft, schaut euch nicht nur die Rezensionen an, sondern auch die Leseproben. Der KI-Müll zeigt meist schon auf den ein, zwei abgebildeten Doppelseiten zahlreiche unvollständige Sätze und copy/paste-Fehler. Es ist nicht die schlechteste Idee, Kinderbücher doch in der „echten“ Buchhandlung eures Vertrauens zu kaufen.

Noch so ein ehrliches Foto von der oft empfohlenen Dachterrasse des Kaufhauses Lafayette. Mit etwas Geduld und/oder Ellenbogeneinsatz kommt ihr hier auch zum perfekten Selfie. Ich würde beim nächsten Mal einen Bogen um den Laden machen.
Mehr Erfahrungsberichte über Paris mit Kindern
Absolutes Muss zur Vorbereitung einer Reise nach Paris mit Kindern ist das hochwertige Reiseblog Salut Bonn. Hier hat beispielsweise der Jardin du Luxembourg einen eigenen ausführlichen Artikel als familienfreundliches Ausflugsziel. Dort steht unter anderem auch, warum ihr dort im Gegensatz zu den anderen Parks noch Ponyreiten dürft und wie viel das kostet. Und was es mit dem Marionettentheater auf sich hat, das ich völlig unterschlagen habe, weil es bei unserem Besuch Sommerpause machte.
- Im Reiseblog Planet Hibbel schreibt Co-Autorin Petra über ihren ersten Besuch in Paris mit drei Kindern, nachdem sie viele Jahre lang die Stadt noch kinderlos bereist hat. Sie war unter anderem im Louvre und gibt als erfahrene Paris-Reisende praktische Tipps.
- Eva von Mamas ReiseHacks war mit zwei Kindern drei Tage lang in Paris und einen im Disneyland. Sie hat ihre Kids das Programm bestimmen und anschließend ranken lassen, was ich sehr aufschlussreich finde. Außerdem gibt sie Spartipps für das teure Großstadtpflaster.
- Die Weltwunderer haben für ihren Kurztrip nach Paris ein Wochenende voller Regen erwischt und für diesen Fall jetzt immerhin gute Tipps parat. Die Familie mit drei Kindern war unter anderem im Naturhistorischen Museum.
- Barbara berichtet in ihrem Mama-Blog von ihrem Familienurlaub in Paris. Vier Tage lang war sie mit ihrem neunjährigen Sohn in der Stadt. Sie hat minutiös geplant und stellt ihre Tools vor. Ihr Sohn hat sich einige ausgefallene Ausflugsziele gewünscht, sodass ihr hier auch etwas über weniger bekannte Sehenswürdigkeiten erfahrt.
- Tatjana von Lieblingsspot war mit neunjährigem Sohn, einer Freundin und deren sechsjähriger Tochter in Paris unterwegs. Sie waren unter anderem auf dem Eiffelturm, für den sie über Umwege kurzfristig noch Tickets bekommen hat. Außerdem beschreibt sie ihre Erfahrungen mit einem gemieteten E-Scooter in Paris.
- Das Elbstrandmädchen war sportliche 24 Stunden mit ihren zwei Töchtern und einem Sohn in Paris.
Transparenz-Hinweis: Wir waren mit unseren Kindern auf eigene Kappe in Paris. Alle Links setze ich für euch als Service. Die mit * markierten sind Affiliate-Links. Heißt: Kommt darüber eine Buchung oder ein Kauf zustande, bekomme ich eine kleine Provision und meine elend lange Schreiberei rentiert sich ein wenig. Ihr zahlt nichts extra.
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