Keiner reist, alle haben Hausarrest. Da kommen Reiseblogger auf Ideen und buddeln alte Traditionen wieder aus. Jenny vom Weltwunderer-Blog hat das Blogstöckchen wiederbelebt – eine Art Kettenbrief oder La-ola-Welle zu einem bestimmten Thema. Birgitta von Krümels große Reise hat den Staffelstab an uns weitergereicht. Also plaudere ich hier noch einmal über unseren Corona-Alltag und unsere Reisepläne vor und nach der Pandemie.

Familienreiseblogger-Alltag im Corona-Lockdown

Mittlerweile haben wir eine feste Routine entwickelt, die für uns gut passt. Franka weckt uns zwischen sechs und halb sieben. Während Martin sich fürs Homeoffice im Keller fertig macht, starten das Baby und ich langsam und gemütlich in den Tag.

Franka und ich am frühen Morgen.

Um acht wecken wir die Jungs. Das ist bei den Teenagern ein langwieriges Unterfangen, vor allem beim Großen. Aber als wir ihn in den Osterferien gewähren ließen, hat er seinen Tag-Nacht-Rhythmus beinahe vollständig umgekehrt, und das ist für mich in unserem Familienleben einfach nicht akzeptabel. Da er zu Schulzeiten früher um viertel nach sechs aufstehen musste, ist acht Uhr schon ein guter Kompromiss, finde ich.

Um neun halten wir „Assembly“ am Küchentisch: Wir besprechen, was für den Tag anliegt. Wer welche Aufgaben zu erledigen hat. Ob es Termine gibt. Was wir fürs Abendessen planen wollen und wer es kocht. Anschließend – mal nach zehn Minuten, mal nach einer halben Stunde – beginnen wir mit dem Homeschooling.

„Homeschooling“

Das klappt unterm Strich ganz gut, manchmal aber auch überhaupt nicht. Unsere Jungs haben ja schon während unserer Langzeitreise durch Europa das eigenständige Lernen ohne Schule eingeübt. Auf diese Basis können sie jetzt zurückgreifen (wie ich in meinem Blogpost neulich noch angegeben habe).

Allerdings waren die Voraussetzungen damals doch andere. In unserem Sabbatical hatten wir als einzige Vorgabe einen Haufen Lernziele für ein Schuljahr. Wie unsere Kinder sich die aneignen, konnten wir als Eltern frei entscheiden und somit einen Lernplan ganz speziell auf die Bedürfnisse unserer beiden Kinder zuschneiden. Jetzt hingegen kommen massenweise Arbeitsblätter aus der Schule per E-Mail, die alle ausgedruckt und bearbeitet werden sollen.

Eigentlich macht unsere Waldorfschule das ganz gut. Einiges riecht aber sehr nach Beschäftigungstherapie oder wird von den Jungs als solche angesehen. Dann gibt es Knatsch, und ich als Mutter fühle mich zwischen den Stühlen. Einerseits kann ich die Kritik teilweise verstehen, andererseits sehe ich mich schon in der Pflicht, die Vorgaben der Schule umzusetzen. Je sicherer ich da für mich Position beziehen kann, desto besser funktioniert es. Oft handeln wir Kompromisse aus.

Silas ist in der siebten Klasse und muss seine Sachen nur erledigen und nicht einschicken. Janis arbeitet als Zehntklässler vollkommen selbstständig, kommuniziert mit seinem Lehrer über E-Mail und Messenger und schickt seine Aufgaben zu festgelegten Deadlines ein. (In der Theorie.)

Und der Rest des Tages

Pünktlich um halb eins entsteigt die erwerbstätig arbeitende Bevölkerung in diesem Haus ihrem Kellerloch, und Martin, Franka und ich drehen zu dritt eine kleine Runde an der frischen Luft. Während das Baby – manchmal – einschläft, nutzen wir die Mittagspause nicht nur dafür, einmal durchzuatmen, sondern auch für organisatorische und emotionale Gespräche. Es ist meistens die einzige Gelegenheit des Tages dafür, und die genießen wir sehr. Im normalen Alltag mit Baby gab es kaum ein Zeitfenster dafür.

Durchatmen im Wald, der zum Glück nur fünf Minuten Fußmarsch entfernt ist.

Den Nachmittag gestalten wir unterschiedlich. Irgendwann gehen die Jungs zu zweit eine Stunde laufen. Anfangs musste ich sie nachdrücklich dazu ermuntern, mittlerweile bestehen sie von selbst auf diesem Ritual. Oft braucht uns auch der Garten, wo wir etwas Obst und Gemüse selber anbauen. Früher hat sich hauptsächlich Oma darum gekümmert. Jetzt bleiben die Großeltern in ihrem Exil.

Dann ist ja auch der Haushalt noch da. Und unser Krabbelkind ist ebenfalls eine echte Vollzeitbeschäftigung.

Drei Hochbeete und einen kleinen Gemüsegarten haben wir von Oma „geerbt“. Immerhin die Zwiebeln sprießen schon!

Schon um sechs Uhr gibt es Abendessen, damit Franka noch mitspielt. Sie möchte um spätestens halb acht ins Bett gebracht werden (kein Wunder, schließlich schläft sie tagsüber kaum). Das ist ein längerer Prozess, der sich mit verschiedenen Ritualen und viel Kuscheln bis etwa halb neun, neun hinzieht. Und dann bin ich meistens selbst so kaputt und dösig vom Rumliegen im Dunkeln, dass ich gleich mit einschlafe.

Die Jungs gehen gegen neun selbstständig ins Bett. Glaube ich.

Wenn ich das so aufschreibe, klingt alles ganz harmonisch und problemlos. Und irgendwie funktioniert ja auch alles ganz gut. Ich frage mich selbst, wieso ich abends so kaputt bin und zu nichts komme.

Corona-Zeit: Was doof ist

Unterm Strich kommen wir eigentlich sehr gut mit der Situation zurecht. Wenn wir jammern, dann auf sehr hohem Niveau.

Mir fehlen meine Eltern. Den Jungs fehlen die Großeltern. Auch meine Schwester und ihre Familie vermissen wir sehr. Wir halten uns strikt an alle Kontaktverbote. Wie so viele studiere ich derzeit Virologie bei Prof. Dr. Drosten an der Podcast-Universität, um die Probleme möglichst tief in der Materie zu verstehen. Und als (Gelegenheits-)Asthmatikerin möchte ich mir dieses Virus einfach ungern einfangen.

Vor vielen Jahren in Estland haben sich die Jungs mal ein Virus eingefangen und Janis war so krank, dass seine Brillengläser vor lauter Fieber beschlugen. Damals waren wir als Couchsurfer bei einer Familie mitten im Wald untergekommen, weitab jeder Zivilisation – eine Sache, die damals schon unheimlich war, und die ich so oder so ähnlich ganz bestimmt nicht als Corona-Patientin machen möchte.

Die Aussicht, dass zumindest Janis als künftiger Abschlussschüler bald wieder in die Präsenz-Schule muss, stresst mich da sehr. Im Moment habe ich das Gefühl, die Risiken überblicken und größtenteils für uns ausschließen zu können. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass die Verhaltensregeln in seiner Klasse voller hitzköpfiger Haudegen die ganze Zeit über eingehalten werden. Außerdem wird es (hier auf dem Land ohne funktionierenden ÖPNV) entweder ein logistisches Chaos geben, wenn Fahrgemeinschaften verboten sind, und ich werde täglich zwei Stunden im Auto sitzen. Oder es wird Fahrgemeinschaften geben und dadurch womöglich auch wieder steigende Infektionszahlen.

Für viele Menschen, die Corona bisher nur als subtile Bedrohung aus den Nachrichten kennen, mag diese Angst unangemessen erscheinen. Aber hier bei uns ging Covid-19 tatsächlich um. Ich kenne Menschen, die erkrankt waren und die von sehr unangenehmen Symptomen berichten. Und auch wenn ich im Alltag zum Glück selten damit zu kämpfen habe, weiß ich, wie sich Atemnot und eingeschränktes Lungenvolumen anfühlen. Wenn irgend möglich, möchte ich das für mich und meine Familie gerne umgehen.

Beschäftigungstherapien

Im Alltag spielt die Angst vor der Krankheit bei uns aber keine tragende Rolle. Da ist auch eher die veränderte Tagesstruktur relevant.

Die Jungs sind ja groß und beschäftigen sich die meiste Zeit über gut selbst. So viel mehr Zeit als sonst haben sie eigentlich gar nicht, da die Schule sie wie gesagt zuverlässig mit Material versorgt. Aber beide haben sich ihre Nischen gesucht. Janis zeichnet und perfektioniert seinen Manga-Stil. Silas sitzt in jeder freien Minute am Klavier.

Hätten wir Franka nicht, würden wir bestimmt ausgiebig Gesellschaftsspiele spielen. Ein Escape-Game haben wir angefangen, kommen aber seit Wochen leider nicht dazu, es zu beenden. (Tipps dafür habe ich hier in einem Blogbeitrag parat: Escape-Games für unterwegs und die Ferien zu Hause.)

Rezension Escape Games

Großes Highlight ist, wenn einer der Jungs oder ich eine virtuelle Reise vorbereitet haben (die Anleitung dazu gebe ich übrigens hier im Blog: Wie man eine virtuelle Reise plant). Nach der Premiere in Schottland sind wir auf diese Weise mit Silas nach Rumänien bis ins Donaudelta gereist. Und gestern erst hat Janis uns quer durch Afrika bis nach Madagaskar geführt.

virtuelle reise planen anleitung

Unser Baby braucht altersgemäß noch keine komplexen Spiele. Franka freut sich am meisten, wenn sie mit dabei sein und sich „erwachsene“ Utensilien wie Kochlöffel und Soßenkellen angeln darf, mit denen sie dann Macken ins Parkett haut.

Blogger mit Maske

Mittlerweile ist die Maskenpflicht in Geschäften ja flächendeckend eingeführt. Ich habe meine (von Oma requirierte) Selbstgenähte schon zwei Wochen vorher beim wöchentlichen Einkauf getragen. Die ganze Diskussion um Sinn und Unsinn der Mund-Nasen-Schutze ist mir geläufig. Man darf halt nicht den nötigen Abstand durch Maskentragen ersetzen.

Konkret wurmt mich ganz banal, dass ich selbst an der Nähmaschine so eine Komplettniete bin. Ich sehe überall (im Internet) so wunderschöne Modelle aus den tollsten Stoffen! Aber unsere Behelfsmasken sind halt aus den Stoffresten und ausrangierten Bettlaken gefertigt, die Uromas Restekiste hergab.

Meine „Sonntagsmaske“. Die anderen sind aus gelben Bettlaken.

Die große Reise, von der wir NICHT berichten

Reisemäßig ist Corona für uns tatsächlich ein herber Schlag. Monatelang haben wir hinter den Kulissen an einer großen Elternzeitreise gebastelt. Im Juli, August und September wollten wir drei Monate lang nach Frankreich. Die Sommerferien über wollten wir reisen. Im September sollten die Jungs eine französische Schule besuchen. Ein Buchprojekt war auch damit verknüpft. Nichts davon kann jetzt stattfinden.

Vielleicht lässt sich einiges verschieben. Wahrscheinlich aber nicht. Wenn, dann nur mit großen finanziellen Einbußen. Statt Elternzeit gibt es jetzt wohl Kurzarbeit für Martin. Na ja, kommt der Familienzeit ja auch zugute. Da wir normalerweise unser ganzes Geld für Reisen ausgeben, fällt der Verdienstausfall kaum ins Gewicht.

Frankreich bleibt ein schöner bunter Traum für uns.

Pläne für die Sommerferien

Im Moment weigere ich mich, Pläne für die Sommerferien zu machen. Vielleicht wäre es klug, jetzt auf Verdacht – innerhalb Deutschlands – was zu buchen. Aber nachdem meine ganze Planung für Frankreich hinfällig geworden ist, all die Stunden, die ich meinem Baby-Alltag dafür mühsam abgerungen habe, kann ich mich kaum dazu aufraffen.

Vielleicht fahren wir zu Oma und Opa an die Ostsee, nach zweiwöchiger freiwilliger Selbstisolation in Ferienwoche eins und zwei. Vielleicht ist das aber auch keine gute Idee, wenn MV ernst macht und man nur mit Anwohnerausweis oder ärztlich bestätigtem Gesundheitsattest an den Strand kommt (wie ich dem Strategie-Papier des Bundeslandes in der pdf-Version entnehme).

Was ich mir sehr, sehr wünsche, ist ein Zoobesuch. Franka ist mit ihren neun Monaten gerade in diesem putzigen Alter, in dem sie anfangen, Tiergeräusche nachzumachen. An ihrer Hakenleiste sind verschiedene Zootiere abgebildet, die wir jeden Tag mehrmals benennen müssen: „Giraffe, Nashorn, Büffel, Warzenschwein und Elefant. – Wie macht der Elefant?“ Ich würde unserem Baby sooo gerne einen echten Elefanten zeigen… Nächste Woche öffnen die Zoos und Tierparks in NRW und Niedersachsen wieder. Mal sehen, wann wir uns dann an dieses Projekt wagen.

Bildefeld mit Kind, Streichelzoo

Ein Ausflug auf die Streichelwiese – hier im Tierpark Olderdissen bei Bielefeld – wäre bestimmt der Renner für unsere Franka!

Update aus meiner Kristallkugel

Vorletzte Woche habe ich ja schon eine Runde gemunkelt, wie ich persönlich mir die nähere Zukunft des Tourismus vorstelle. Ich lese viel über Konzepte und Prognosen zur Wiederbelebung der Branche (das schaffe ich ganz gut, während Franka sich abends neben mir in den Schlaf wurschtelt).

Dass sich Urlaub 2020, wenn überhaupt, in Deutschland abspielen wird, scheint Konsens zu sein. Das Kompetenzzentrum Tourismus des Bundes hat in seinem Recovery-Check #2 verschiedene Wiederbelebungs-Szenarien entwickelt (Download-Link hier). Alle gehen davon aus, dass Reisen sich zunächst innerhalb Deutschlands abspielen werden. Wahrscheinlich macht auch Österreich die Grenzen auf für deutsche Urlauber (sagt z.B. dieser Zeitungsartikel), und möglicherweise geht das den Sommer über sogar ganz gut (bevor die Infektionszahlen wieder steigen, wie mein Virologen-Podcast prophezeit).

Irgendwo habe ich aber auch gelesen, dass es in der Ferienzeit selbst unter Zuhilfenahme der letzten Monteurswohnung in Kleinkleckersdorf gar nicht möglich wäre, die reguläre Zahl an reiselustigen Familien innerhalb Deutschlands unterzubringen (leider finde ich die Quelle grad partout nicht wieder).

Borkum mit Kindern Dünen Ostland Strand

Endloser Strand: So einsam waren wir vorletztes Jahr auf Borkum.

Und dann bleibt ja auch im Urlaub die Frage nach Abstand und Infektionsschutz. Vor allem in Hotels, die vielerorts einen Großteil der Kapazitäten abdecken, wird wohl kaum jedes Zimmer vermietet werden dürfen. Selbst für Tagestouren in Nationalparks muss man sich vielleicht bald Zeitfenster-Tickets kaufen oder doch zumindest vorbuchen (so eine Idee der Deutschen Industrie- und Handelskammer).

Also: Ich glaube nicht, dass in diesen Sommerferien realistisch gesehen alle reisen können, die wollen. Auch nicht innerhalb Deutschlands.

Reiseziele in Deutschland: Unsere Wunschliste

Dabei haben wir noch viele Ziele hier in Deutschland auf unserem Wunschzettel. Die Mecklenburger Seenplatte hätte für die Osterferien angestanden. Weiße Flecken auf unserer Deutschlandkarte (die hier bei GoogleMaps zu finden ist) sind ferner die Eifel, das Sauerland, dann fast alles in Hessen und Rheinland-Pfalz.

Auch in den Harz und in die Lüneburger Heide möchte ich unbedingt noch mal „richtig“. Das Osnabrücker Land hier ganz in der Nähe und das Emsland reizen mich seit einer ganzen Weile für das eine oder andere Mikroabenteuer.

Wir lieben Heidelandschaften. Diese hier liegt allerdings nicht bei Lüneburg, sondern auf Hiddensee.

Dass Deutschland als Urlaubsland wunderschön und vielseitig ist, weiß ich genau. Schließlich machen wir seit Jahren total gerne Urlaub in unserem Heimatland. Über mehr als 130 Ausflugs- und Reiseziele für Familien innerhalb Deutschlands habe ich schon aus eigener Erfahrung gebloggt: family4travel in Deutschland – geordnete Liste.

Familienurlaub in Deutschland

Reisen international

Fernreisen waren ja noch nie unser Ding. Mir reicht es völlig, wenn wir irgendwann wieder nach Europa kommen. Für uns ganz persönlich fänd ich es aber auch nicht tragisch, mehrere Jahre auf Deutschland beschränkt zu sein. Wie gesagt: Da gibt es noch so viel Schönes zu erkunden!

Vor allem wird uns „nach Corona“ auch weiterhin und immer massiver der Klimawandel beschäftigen. Vielleicht ist es also gar nicht so schlecht, wenn alle jetzt schon mal „Urlaub in Deutschland“ oder gleich ganz „zu Hause bleiben“ üben.

Dass sich das Reisen an der Coronafront wieder normalisiert, wird meiner Einschätzung nach wesentlich mit einem verfügbaren Impfstoff zusammenhängen. Und der wird ja für nächsten Sommer erwartet. Ob die Reisesaison 2021 dann schon wieder voll mitgenommen werden kann, hängt sicherlich vom genauen Zeitpunkt der Verfügbarkeit ab. Denn wenn das Zeug auf den Markt kommt, ist ja nicht gleich unbegrenzt viel vorhanden. Erst einmal werden dann die systemrelevanten Gruppen durchgeimpft. Wer einfach nur geschützt in den Urlaub fahren möchte, wird sich sicherlich hinten anstellen müssen.

Dauert noch, bis wir da wieder hinkommen, schätze ich.

Nicht umsonst geht das realistische Szenario der oben verlinkten Bundes-Studie von einer Normalisierung des internationalen Reiseverkehrs erst 2023 aus.

Was von Corona übrig bleibt

Das ist eine spannende Frage. Ich bin versucht zu sagen, dass ich als kleiner Reiseblogger das sicher nicht beurteilen kann. Aber schließlich schwadroniere ich hier die ganze Zeit schon über ein Thema, für das meine Expertise sehr begrenzt ist.

Ganz laienhaft also stelle ich mir vor, dass ernsthafte Verhaltensänderungen in der Gesellschaft nicht dauerhaft bleiben. Wenn wir in fünf Jahren zurückblicken, überkommt uns bestimmt ein Nostalgiegefühl nach der brummenden Wirtschaft, der großen Auswahl an Cafés, Restaurants und Geschäften, von denen viele schließen mussten und durch gesichtslose Ketten ersetzt wurden.

Boutiquehotel Stadthalle Wien

Ob sich zum Beispiel so kuschelige kleine Boutique-Hotels wie das Hotel Stadthalle in Wien halten können werden? Ich hoffe!

Natürlich sind da viele Aspekte, die der Lockdown beeinflusst und über die man hier nachdenken könnte. Psychische Erkrankungen, die unter der Situation wieder aufflammen. Trennungen, weil Beziehungen den Druck nicht aushalten. Menschen, die gestorben sind und die ohne Corona noch viele gute Jahre gehabt hätten. Natürlich wird sich all das in unserer Gesellschaft auch niederschlagen.

Aber dass wir alle dauerhaft emotional zusammenrücken oder ähnliche romantische Vorstellungen mache ich mir nicht. Ich denke da an unsere Langzeitreise und wie sehr uns damals all die Erfahrungen berührt haben. Als wir zurückkamen, dachte ich auch, dass ich ein anderer Mensch geworden sei und vieles nicht mehr weiterführen könne wie zuvor. Aber ganz vieles ist dann doch wieder in seine ursprüngliche Form zurückgeschnippt, wie ein überdehntes Gummiband.

Meine persönliche Hoffnung ist, dass jetzt in der großen Politik wie im Kleinen Mechanismen erprobt und Verhaltensweisen eingeübt werden, die wir als Menschheit noch brauchen werden, wenn es in ein paar Jahren richtig ernst wird: beim Klimawandel. Schauen wir mal, ob die Corona-Krise da hilfreich ist oder dadurch erst recht alles nach hinten losgeht. Auf jeden Fall bin ich mir sicher, dass Corona die weitaus kleinere Herausforderung von beiden ist.

Klimahaus Bremerhaven mit Kindern, Afrika

Was da auf uns zukommen könnte, haben wir uns schon vor Jahren im Klimahaus in Bremerhaven angeschaut.

Weiter geht das Blogstöckchen

Ähm ja, dafür, dass das alles eigentlich nur etwas seichte Unterhaltung sein sollte, um die Coronaflaute zu überbrücken, bin ich dann doch ganz schön tief im Eingemachten gelandet… Aber nun reiche ich den Staffelstab weiter und bin äußerst gespannt, wie die nächste Bloggerin das Thema aufgreift. Die elf Fragen, die ich hier lockerflockig im Fließtext versteckt habe, lauten:

  1. Wie sieht ein normaler Tag derzeit bei euch aus?
  2. Was ist für euch im neuen Corona-Alltag am schwierigsten?
  3. Habt ihr ein Lieblingsspiel für drinnen oder draußen, das bei euch super funktioniert?
  4. Welchen Film habt ihr zuletzt alle zusammen gesehen?
  5. Die Gretchenfrage: Tragt ihr Maske?
  6. Welche Reise(n) musstet ihr wegen Corona stornieren oder umbuchen?
  7. Welche Pläne habt ihr aktuell für die Sommerferien?
  8. Meint ihr, das ist realistisch?
  9. Reisen innerhalb Deutschlands: Welche Region würdet ihr gern mal erkunden?
  10. Fernreisen nach Corona – wann wird das wieder möglich sein, und interessiert euch das überhaupt?
  11. Was wird, könnte oder sollte die Corona-Krise in unserer Gesellschaft dauerhaft verändern?

Beantworten darf sie natürlich jeder, der möchte. Explizit nominieren für das Blogstöckchen möchte ich aber Ines von ViermalFernweh. Ihr Reiseherz schlägt auch für die deutsche Ostseeküste und außerdem für Griechenland. Ihr Blog lese ich total gern.

Und diese Blogger haben sich bisher schon mit der Fragestellung auseinandergesetzt:

Wenn ihr mögt, erzählt mir aber doch auch mal als „ganz normale Leser“, wie euer Corona-Alltag so aussieht und was ihr über die Reisebeschränkungen und Zukunftsszenarien so denkt! Ich freue mich über jeden Kommentar, den ihr hinterlasst, und der mal ein Fenster öffnet in der sozialen Isolation.

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