„Trauminseln und Inselträume“ lautet das Thema der aktuellen Blogparade bei UnterwegsmitKind. Dieser Titel hat mich sofort dazu animiert, mein Verhältnis zu den Landmassen in Gewässern ein wenig aufzuarbeiten…

Meine Reisebiographie in Sachen Inseln

Der südlichste und der nördlichste Punkt, an dem ich je gewesen bin, waren Inseln. Zufällig. Sizilien, am untersten Ende von Europa, und Spitzbergen im Nordpolarmeer. Beide waren grandios.

Palermo mit Kindern, Sizilien mit Kindern

Sizilien ist die größte Insel im Mittelmeer, aber selbst da ist das Wasser nie weit. Im Hafen von Palermo.

Ansonsten haben wir auf unserer großen Reise durch Europa nur wenige Inseln besucht – aber die waren immer ganz besonders toll. Auf die griechische Insel Lefkada haben wir einen viel zu kurzen Abstecher gemacht. Dann kam (nach Sizilien) erst wieder Sardinien, der für uns schönste Teil Italiens. Und ihre nördliche Schwester Korsika, ganz ähnlich und doch ganz eigen. Beide Mittelmeerinseln waren definitiv Höhepunkte unseres Europa-Trips.

Felsenklettern auf Lefkada, Griechenland.

Felsenklettern auf Lefkada. Nicht weit entfernt ist auch noch ein schöner kleiner Sandstrand.

Erst unsere Nordmeer-Kreuzfahrt am Ende unserer Auszeit führte uns dann wieder in Inselreiche – aber in was für welche! Die Orkney-Inseln mit ihren prähistorischen Schmuckstücken waren ein lange erträumtes Highlight für mich. Als Kreuzfahrttouristen hatten wir natürlich nur einen Tag und konnten nur die Hauptinsel Mainland Orkney sehen – in Wirklichkeit besteht die Inselgruppe aus rund 70 kleinen und kleinsten Exemplaren…

Selbst Mainland Orkney ist so klein, dass man beinahe überall Meerblick hat – selbst von den uralten Steinen des Ring of Brodgar aus.

Ebenso ein Traumziel war Island, wo wir drei Stopps einlegten und somit trotz allem einen recht gründlichen Eindruck von dem zauberhaften Land aus Feuer und Eis erhielten.

Isafjördur, Hafen, Island

Isafjördur – oder Ísafjörður, um allen Sonderzeichen die Ehre zu geben – ist mehr oder weniger der hinterletzte Zipfel von Islands Nordwesten. Trotzdem legen hier Kreuzfahrtschiffe an – und ich bin glücklich, da gewesen zu sein.

Absoluter Höhepunkt war für mich natürlich das Inselreich Spitzbergen – nicht nur, weil ich als Teenager den festen Vorsatz hegte, Polarforscherin zu werden. Ob ich die Arktisinsel mit ihrem fragilen Ökosystem wirklich als Reiseziel propagieren möchte, darüber zweifele ich immer noch und immer wieder und habe deshalb noch nichts Vernünftiges über unseren unglaublich intensiven Aufenthalt dort geschrieben.

Ich war auf Spitzbergen, ich fasse es immer noch nicht.

Als Kind kannte ich Inseln eigentlich nur in Dänemark. Römö war eine, auf der wir immer mal wieder einen Familienurlaub verbrachten, und die auch Martin und ich schon ansteuerten, als unsere Kinder noch klein waren. Meine Lieblingsinsel war allerdings Bornholm (wo ich 1999 zuletzt gewesen bin und die seitdem auf meinem Reisewunschzettel steht).

Meine Mama und ich im Dänemark-Urlaub in den 80ern.

(Deutsche) Inseln und ich

Deutsche Inseln kannte ich hingegen lange Zeit nur aus dem Erdkunde-Unterricht. Mein erster Inland-Inselurlaub war gar kein solcher, sondern eine Mutter-Kind-Kur auf Sylt.

Der Wattweg von Keitum. Für uns war Sylt eher weniger glamourös.

Später folgte ein herrliches, wunderbares langes Wochenende auf Föhr (die immer noch meine deutsche Lieblingsinsel ist).

Auf Föhr haben wir auch unsere erste (und bisher einzige) Wattwanderung unternommen.

Und im Zuge meiner Recherchen für unseren Reiseführer habe ich die Inseln der Ostseeküste kennengelernt: Rügen, Hiddensee und Usedom.

Die Kreidefelsen an den Wissower Klinken auf Rügen sind schon einen Blick wert.

Als eine der schönsten Inseln im Ostseeraum haben wir 2012 das estnische Saaremaa kennengelernt.

Im Norden der Insel Saaremaa.

Generell aber haben wir Inseln auf unseren Reisen eher gemieden – aus Gründen der Praktikabilität. Wenn es keine Brücke gibt – wie auf den Peloponnes etwa, der ja aber eh erst eine „Insel“ ist, seit im 19. Jahrhundert ein Kanal durchstochen wurde – dann braucht man eine Fähre, und die ist meistens teuer. Ich wäre wirklich, wirklich gerne von Sizilien aus weiter nach Malta gefahren. Aber das hätte für uns vier plus Auto fast 500 Euro hin und zurück gekostet. Und so sind wir meistens eben auf dem Festland geblieben, wo es schließlich auch genug zu entdecken gibt.

Peloponnes mit Kindern, Patras

Auf den Peloponnes geht es entweder über den Kanal von Korinth, oder über die Rio-Andirrio-Brücke in Patras.

Trotzdem: Inseln haben ihren eigenen Charme, und es ist schade, dass wir sie so oft außen vor lassen.

Mein Insel-Wunschzettel

In ihrer Einladung zur Blogparade schreibt Gela von vielen Inseln, die sie gerne noch besuchen möchte. Auch ich habe einige auf der Bucket List. Allen voran ist da die Isle of Man, die mir als eigenständiger Teil Großbritanniens noch fehlt. Auch auf der Isle of Wight war ich noch nie, und Jersey und die Kanalinseln sollen auch herrlich sein. Ebenso Skye in Schottland möchte ich mir gerne einmal ansehen, und die Shetlandinseln ganz im Norden. Nach Irland ruft mich mein Herz schon längst wieder (das klingt so pathetisch, aber es ist ein entschieden reales Gefühl, dem ich nur leider so schnell nicht werde nachgeben können).

In südlicher Richtung reizt mich für die nächsten Jahre wenig, ehrlich gesagt. Ich hoffe, dass ich es irgendwann noch einmal nach Korsika und/oder Sardinien schaffe. Und ich habe die vage Hoffnung, Malta und Zypern irgendwann einmal auf einer Kreuzfahrt abzuklappern, die ich mir vielleicht zur Silberhochzeit wünsche.

Einen ganz konkreten Insel-Wunsch habe ich aber noch: eine ostfriesische Insel. In meinem ganzen Leben habe ich noch keine betreten, und das dürfte sich durchaus mal ändern. Juist vielleicht, oder Norderney? Als Niedersachse noch nie dort gewesen zu sein, ist eigentlich schon ein wenig peinlich.

Und noch eine Insel, die ich zumindest im Vorbeifahren sehen durfte (worüber ich auch schon unglaublich glücklich bin!): die Polarinsel Jan Mayen zwischen Island und Svalbard.

Und ganz, ganz besonders lockt mich noch die größte Insel der Welt: Grönland. Wenn ich mal richtig, richtig reich wäre, dann wär das was. Oh, und wie das was für mich wäre!

Inselgeschichten anderer Leute

Angelas Blogparade läuft noch bis zum 2. April. Es ist schon eine stattliche Anzahl an Trauminseln zusammengekommen, von den Azoren bis zur kolumbischen Karibik-Insel Mucura. Mein persönlicher Favorit: die Isles of Scilly vor der Küste Cornwalls.

Die komplette Liste und die Details zur Teilnahme gibt es hier bei UnterwegsmitKind: Aufruf zur Blogparade Trauminseln und Inselträume.