Arouca liegt im Norden Portugals, im Landesinneren, etwa eine Stunde Autofahrt von Porto entfernt. Hierher verirren sich nur wenige Touristen. Ich habe immer überlegt, ob ich darüber bloggen soll oder nicht. Einerseits haben wir hier so wundervolle Dinge erlebt, die ich verantwortungsbewussten Reisenden nur empfehlen kann. Andererseits wirkten die aus der Zeit gefallenden Dörfer und die Landschaft mit der prekären Bewässerungssituation sowie die Besonderheiten des Geoparcs auf mich so schutzlos und bewahrungsbedürftig. Selbst wenn ich hier als kleiner Blogger sicher keinen Invasionssturm lostreten werde, habe ich deshalb auf einen „ordentlichen“ Blogbeitrag verzichtet. Aber die versprochene Bebilderung des 36. Kapitels meiner Reiseerzählung „Die Entdeckung Europas„* ist seit Jahren überfällig. Also zeige ich jetzt doch wenigstens ein paar Fotos von Arouca und seiner grandiosen Umgebung. 

„Die Entdeckung Europas“ in Portugal

In meinem Buch erzähle ich – im Gegensatz zum Blog – vor allem von unseren ganz privaten Momenten. Im Mittelpunkt stehen Begegnungen mit echten Menschen, die wir dank Couchsurfing kennengelernt haben, als wir 2014/15 elf Monate lang in Europa unterwegs waren. Statt um touristische Ziele und Tipps für alle Urlauber, die nach uns kommen, geht es dort in erster Linie um Erfahrungen, die uns als Familie weitergebracht haben. Um Horizonterweiterung.

Eine ausführliche Zusammenfassung und Links zu diversen Rezensionen liefert der Blogbeitrag „Die Entdeckung Europas – unser Buch ist da!!“ Die im Buch versprochenen Fotobeiträge zu allen 42 Kapiteln habe ich zeitgleich mit der Buchveröffentlichung mit großem Eifer begonnen und hier eine Liste angelegt: „42 Stationen unserer Europareise mit Kindern„. Obwohl ich mehrmals wieder den Anlauf genommen habe, die Sammlung zu vervollständigen, bin ich erst jetzt bei Kapitel 36 angekommen, das sich um unsere wunderbaren Erfahrungen in Portugal dreht.

Die Geschichte, die die folgenden Fotos sinnvoll verbindet, gibt es nur im Buch, nicht im Blog. Ich will hier mit Absicht nicht zu viel verraten. Aber auch für Portugal-Fans im Allgemeinen lohnt sich wahrscheinlich ein Blick auf die Bilder, um ins Schwärmen zu geraten über die grandiose Umgebung der Kleinstadt Arouca.

arouca wandern mit kindern felsen

Was hatten wir für eine herrliche Zeit in und um Arouca! Portugal ist ein großartiges Reiseland, erst recht abseits der Touristenpfade.

Unterwegs in den Bergen

Wie meistens in meinen Foto-Kapiteln habe ich Unmengen von Landschaftsfotos und auch ein paar von uns beim Wandern und Sightseeing. Von den besonderen Momenten, die ich im Buch beschreibe, habe ich dagegen selten Bilder – weil ich ja den Moment erlebt habe, statt durch die Kamera zu gucken.

Weil ich mir beim Durchsehen all der anderen Fotos dann aber nicht verkneifen kann, auch diese tollen Landschaftsbilder zu teilen, gibt es hier heute also eine gute Portion portugiesisches Bergland.

arouca wandern landschaft mit bach

Hier begann unsere Wanderung. Könnte auch Irland sein. Oder Bulgarien.

arouca wandern mit kindern weg

Herrliche Gegend zum Wandern! (Aber: Sonnenhut nicht vergessen!)

Albergaria da Serra: Bergdorf in der Nähe von Arouca

Von den Begegnungen in dem kleinen Bergdorf, die ich im Buch beschreibe, habe ich natürlich keine Bilder (und wenn, dürfte ich sie nicht zeigen, weil ich die Menschen nicht um Erlaubnis bitten konnte). Aber in dem Dorf als solchem habe ich eifrig geknipst.

arouca dorf mit ziege

Das Begrüßungskommitee.

portugal arouca maisspeicher

Einer von vielen Maisspeicher, die wir ganz ähnlich auch aus Rumänien kennen.

arouca dorf wanderweg

Unser Wanderweg ist gelb-rot markiert und führt mitten durchs Dorf.

arouca dorf schweinestall

Das ist kein Hinterhof, sondern die Dorfstraße. Die Jungs lunsen in einen (bewohnten!) Schweinestall hinein.

arouca dorf altes steinhaus

Hier knallte das Fenster.

arouca dorf hofhund

Suchbild: Wer findet den Hofhund an der Kette? Die Hundehütte besteht aus verrosteten Fässern.

Fun Fact: Wer in Corona-Zeiten wenigstens mal wieder virtuell verreisen möchte, kann unseren Dorfspaziergang bei GoogleMaps nachlaufen. Dazu einfach den Namen des Dorfes Albergaria da Serra eingeben, dann (am Desktop-Rechner) ganz unten rechts das orangene Männchen anklicken und auf eine der Straßen setzen. Die StreetView-Ansicht gibt ein realistischeres Bild als meine Fotos, weil ich nur das Kuriose geknipst habe, nicht aber die durchaus auch vorhandenen Neubauten.

Arouca Geoparc

Es juckt mich wirklich, von den Naturwundern im Arouca Geoparc zu schwärmen. Als Kompromiss setze ich einfach einen Link zur offiziellen Seite der Region, die übrigens auch den Stempel des Unesco-Welterbes trägt.

mizarela wasserfall arouca geoparc

Der schmale Wasserfall von Mizarela war unser Ausgangspunkt.

arouca großsteingrab portugal

Auch in Portugal gibt es jungsteinzeitliche Großsteingräber.

arouca geoparc birthingstones

Die Portugiesen nennen dieses geologische Phänomen auf Englisch „birthingstones“.

arouca goldene eier

Die Kuriosität der Angelegenheit kommt auf meinen Bildern kaum zur Geltung.

arouca museum

Das Museum im Schiefersteinbruch…

arouca museum versteinerungen

… mit der Aufsehen erregenden Sammlung an Trilobiten-Versteinerungen.

In und um Arouca

Im Buch erzähle ich vor allem vom Couchsurfing in Arouca bei einer großartigen Familie. Wenn ich daran zurückdenke, bin ich voll warmer Gefühle und kann die Herzlichkeit, mir der wir einander begegnet sind, noch so gut nachfühlen!

Leider bin ich furchtbar mies im Kontakthalten. Wie das häufig so ist, waren wir zwar bei Facebook vernetzt, haben uns aber seit Jahren nicht geschrieben. Als ich mich nun endlich einmal wieder melden wollte, um auch nachzufragen, ob ich hier vielleicht ein paar gemeinsame Fotos veröffentlichen darf (wie es mir unsere Couchsurfer in Slowenien zum Beispiel erlaubt haben), musste ich feststellen, dass es ihr Facebook-Profil leider gar nicht mehr gibt. Also zeige ich auch vom Couchsurfing nur unbelebte Fotos beziehungsweise welche von uns selbst – sorry.

Update: Inzwischen hat sich Marisa gemeldet. In echt heißt sie ein bisschen anders – zum Schutz der Privatsphäre habe ich alle Protagonisten ein wenig umbenannt, auch weil ich nicht abschätzen konnte, wie oft mein Buch sich wohl verkauft und wie steil die Kurve an Couchsurfing-Anfragen womöglich dadurch nach oben geht und unsere lieben Gastgeber überfordert. Aber wir bleiben der Einfachheit halber bei Marisa und Frederico.

Die Nachricht von Marisa, dass ihr Mann vor zweieinhalb Jahren an Krebs verstorben ist, hat mich tief getroffen. Durch das Ansehen der Fotos gerade kurz vorher waren die Erinnerungen für mich so präsent. Die unglaubliche Gastfreundschaft der beiden, gerade auch Fredericos sanfte, freundliche Art – obwohl wir zwischenzeitlich komplett den Kontakt verloren hatten, hat mich die Info wirklich umgehauen. Das hat mir mal wieder vor Augen geführt, wie wichtig es ist, im Moment zu leben, Schönes zu genießen – und den regelmäßigen Austausch mit lieben Bekannten nicht zu lange ruhen zu lassen.

Auf jeden Fall hat Marisa mir erlaubt, auch Fotos von der Familie hier zu veröffentlichen. Das freut mich enorm.

Die liebsten Menschen in Portugal (zumindest die, die wir kannten). Und Aletria.

arouca normales haus

Kleinstadtleben in Portugal.

arouca couchsurfing

Die Jungs in unserem Gästezimmer – das normalerweise das Arbeitszimmer der Musiklehrerin Marisa ist.

arouca wandern dorf

Auf dem Weg von Arouca zum Monte da Senhora da Mó.

Das einzige Familienfoto von uns vieren in Portugal zeigt immerhin auch die kleine Kapelle auf dem Hausberg von Arouca.

arouca von oben

Ausblick auf Arouca.

arouca parken am abgrund

Die Straßenverhältnisse in den portugiesischen Bergen lassen mir manchmal die Haare zu Berge stehen. Hier wird direkt am Abgrund geparkt.

Die alte deutsche Siedlung an der Wolfram-Mine.

Die alte deutsche Siedlung an der Wolfram-Mine.

Frederico wusste eine Menge über die historischen Hintergründe.

arouca britische minensiedlung

Die englische Version der Minensiedlung.

arouca farm tor

Das Haus der Patentante.

Frederico rückt dem Gras mit der Sense zuleibe.

arouca farm janis

Janis darf helfen.

arouca farm fenster

Unbestreitbar: Blick ins Grüne.

arouca callas

Callas wachsen wild in Portugal.

Die ganze Geschichte

Mein Buch  „Die Entdeckung Europas. 1 Familie, 2 schulpflichtige Kinder, 11 Monate Reisezeit, 1 Kontinent“ ist als Taschenbuch und E-Book* erhältlich. Die 42 Kapitel erzählen von Island und Istanbul, von Sizilien und Spitzbergen, von Portugal und dem Donaudelta.

  • Die Entdeckung Europas.
  • 366 Seiten.
  • 11,99 Euro.
  • ISBN 9783000585753.
  • Erhältlich bei Amazon*.
  • (Leider nicht mehr im regulären Buchhandel; die Listung im Verzeichnis lieferbarer Bücher kostet mich mehr, als der Verkauf ansatzweise einbringt. So gerne ich den Präsenz-Buchhandel unterstütze, durch eine dreistellige Summe im Jahr plus den Aufwand durch das händische Verschicken funktioniert das nicht dauerhaft – so sorry! Wer das Buch haben möchte, ohne Amazon zu beteiligen, darf sich aber gerne per Mail an mich wenden, dann machen wir das „zu Fuß“ auf Rechnung.)
Cover Die Entdeckung Europas Lena Marie Hahn Buch

Die ganze Liste der bisher erschienenen Foto-Beiträge gibt es hier. Und mittlerweile habe ich auch endlich eine eigene Kategorie für Die Entdeckung Europas und die dazugehörigen Foto-Posts eingerichtet.

Mehr über Portugal

Wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist und mehr über Urlaub in Portugal lesen möchte, kann hier klicken:

Silas auf dem Weg zu einem unserer Lieblingsstrände an der Algarve.

Und, ganz neu: Meine liebe Reiseblogger-Kollegin Ellen von patotra berichtet von einem traumhaften Roadtrip durch Portugal: Highlights und Tipps von Porto nach Lissabon. Nachdem ich den Artikel gerade gelesen habe, würde ich am liebsten sofort ins Auto steigen und auch all die „hidden gems“ auf der Strecke entdecken…