Für abenteuerlustige Familien, die gerne draußen in der Natur sind und Neues entdecken, eignet sich Irland perfekt für einen Urlaub. Welche Regionen in Irland mit Kindern empfehlenswert sind (und welche eher nicht so), haben wir im Selbstversuch gründlich getestet. Unsere Tipps und Erfahrungen stecken in dem Reiseführer „Irland mit Kindern: 60 Wander- und Entdeckertouren an der irischen Westküste “* – und hier in unserem Blog.

„Bedienungsanleitung“ für Irland mit Kindern

Ihr wollt nach Irland mit Kindern (oder auch ohne)? Super! Aber ihr wisst noch nicht, wohin genau und wie? Dieser Blogbeitrag soll vor allem bei der Entscheidungsfindung helfen. Ganz am Anfang berichte ich von unseren Erfahrungen mit verschiedenen Varianten bei der Anreise nach Irland. Im Hauptteil stelle ich euch jede Region kurz vor, die wir selbst bereits mit Kindern bereist haben. Danach liste ich übersichtlich alle Artikel über Irland mit Kindern auf, die bereits hier im family4travel-Blog erschienen sind.

Gleninchaquin Park, Kerry, Irland mit Kind, Wild Atlantic Way

Keine Garantie fürs Wetter, aber herrliche Landschaften: Urlaub in Irland (hier auf Beara).

Und seid ihr vielleicht noch gar nicht sicher, ob ihr nach Irland oder doch lieber nach Schottland wollt? In dem Fall hätte ich hier eine Gegenüberstellung beider Länder als Entscheidungshilfe für euch: Lieber nach Irland oder Schottland reisen?

Berichte im Reiseblog auf der Irland-Karte

Eilige und solche, die schon recht genau wissen, wo sie hinwollen, dürfen natürlich auch gleich zu den Berichten über einzelne Reiseziele weiterklicken. Für eine schnelle Navigation habe ich diese Karte auf Google Maps erstellt:

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Die Karte zeigt ganz gut, wo wir uns in Irland auskennen (und wo nicht). Die typischen Google-Marker in dunkelgrün zeigen ausführliche Erfahrungsberichte an. Die hellgrünen Quadrate verweisen nur auf die kurzen Zusammenfassungen hier im Verlauf dieses Artikels.

Irland als Reiseziel für Familien

Wie gesagt: Unserer Erfahrung nach ist Irland ein prächtiges Urlaubsland für Familien. Aber man muss schon so ein bisschen wissen, wo man hin möchte und was man gemeinsam erleben will. Denn Irland ist ein Reiseziel für Individualisten. All-inclusive mit Kinder-Animation am Hotel-Pool hat hier weder Tradition noch das Wetter danach. Fix und fertig durchorganisierte Rundreisen unternehmen höchstens bange amerikanische Touristen auf der Suche nach ihren Wurzeln. Für Eltern ist bei der Urlaubsplanung hier viel Eigenregie angesagt.

Malin Head, Inishowen, Donegal, Irland, Wild Atlantic Way

Die schönsten, einsamsten und auch für Kinder spannendsten Orte in Irland zu finden, dabei hilft zum Beispiel unser Reiseführer (siehe unten). ;) Und im ersten Schritt auch dieser Blogpost.

Wer Irland mit Kindern in Erwägung zieht, ist ja aber wahrscheinlich sowieso kein Durchschnittsmensch. Urlaub machen, wo alle Urlaub machen, weil es so schön einfach ist – nichts für uns, oder? Es ist nun auch wirklich nicht so schwer, einen Familienurlaub in Irland mit Kindern zu organisieren.

Wer sich Natur pur und ein paar uralte Steine wünscht, ist auf der grünen Insel richtig. Steinzeitliche Grabhügel und Steinkreise, pittoresk verfallene Klöster und Burgen und kilometerlange Mäuerchen um Weiden, auf denen Schafe grasen – das ist Irland!

Und wer auch seine Kinder für Outdoor-Aktivitäten begeistern kann und nicht alle Nasenlang Höher-Weiter-Schneller-Action-Attraktionen braucht, wird in Irland vermutlich sehr, sehr glücklich. Das ist zumindest, was die Insel unserer Erfahrung nach zu bieten hat. Und was wir so an ihr lieben.

Donegal, Irland

Viel grün, viele Steine, und das nächste Schaf ist nie weit: Irland!

Anreise nach Irland mit Kindern

Irland ist ziemlich weit weg. Das ist das größte Problem, das ich mit der Insel als Reiseziel habe. Sie liegt am nordwestlichen Rand Europas. Wer mit dem Auto nach Irland fährt (oder mit dem Wohnmobil), ist eine ganze Weile unterwegs.

Natürlich kann man auch fliegen. Flüge gehen regelmäßig nach Dublin, Shannon (bei Limerick) und Cork. Umweltfreundlich und nachhaltig ist das natürlich nicht. Und mit der ganzen Familie wird es auch schnell ziemlich teuer.

Über England nach Irland

Wir fahren immer mit dem Auto nach Irland. Die Anfahrt nutzen wir für mehrtägige Zwischenstopps nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“. So haben wir bei unserer großen Recherchereise 2018 die Anfahrt über England bewältigt. Bei London haben wir an den Harry-Potter-Studios Station gemacht (und danach sogar noch zwei Tage in Wales). Dann sind wir von Holyhead auf Anglesay aus nach Dublin übergesetzt.

Alternativ geht eine Fähre von Fishguard in Cornwall  (auch eine nette Zwischenstation für ein paar zusätzliche Urlaubstage). Außerdem gibt es noch die Verbindung von Liverpool – Belfast.

Irland Fähre

Mit der Fähre gelangt man auf verschiedenen Strecken nach Irland und zurück.

Über Frankreich nach Irland

Auf der Rückfahrt haben wir die Route über Frankreich gewählt. Hier fahren Stena Line und Irish Ferries. Beide fahren von Rosslare bei Wexford aus über Nacht. So spart man immerhin eine Zwischenübernachtung anderswo. Von Cherbourg (oder wahlweise Roscoff in der Bretagne) ist es dann auch noch mal ein steiler Ritt nach Hause. Gut 700 Kilometer sind es allein bis zur deutschen Grenze bei Aachen. Wir haben diese Strecke auch noch einmal gestückelt und einen wunderschönen Tag in Frankreich verbracht.

Klar: Das geht nur, wenn man entsprechend viel Zeit und Geld für den Irland-Urlaub zusammenspart. Meine Empfehlung wäre deshalb, sich für die Rundreise mindestens drei, besser vier Wochen Zeit zu nehmen und die Reise als Roadtrip zu gestalten.

Irland Roadtrip mit Kindern Audi A2

Unser Roadtrip-Gefährt im irischen Nebel. 2010 haben wir da noch alle vier Wochen lang reingepasst (mit Dachgepäckbox, die bei Tagesausflügen in der Unterkunft geblieben ist – Details bei unseren Tipps für Roadtrips mit Kindern).

So eine langgezogene Anreise mit unstetem Leben aus dem Koffer muss man natürlich mögen. Wir und auch unsere Jungs empfanden das immer als besonders spannend und abenteuerlich. Außerdem bekommt man so in einem Rutsch den Vergleich zwischen mehreren Ländern serviert. (Ich hab hier im Blog auch einen langen Artikel mit vielen Tipps und Erfahrungswerten geschrieben, wie ein Roadtrip mit Kindern als Rundreise mit dem normalen PKW gelingen kann.) Vor allem England, ggf. Wales und dann Irland im direkten Vergleich zu erleben, war für uns jedenfalls sehr, sehr interessant und erhellend.

Urlaubsregionen: Wohin in Irland mit Kindern?

Wenn man es dann einmal nach Irland geschafft hat, möchten wohl die meisten auch so viel wie möglich von ihrem Reiseland sehen. Oder besser gesagt: so viel wie möglich, ohne dass es in Stress ausartet. Die Frage ist: Welche Regionen in Irland sind mit Kindern besonders sehenswert? Wo ist es schön? Welche Gegend ist gut geeignet für eine entspannte Rundreise oder relaxte Ferien im Cottage am Strand?

Roadtrip nach Irland mit Kindern, Sligo, Strand

Strandurlaub auf Irisch: läuft (hier in Donegal).

Ich habe einen Reiseführer über Irland geschrieben und dabei natürlich gründlich und penibel recherchiert. Vor allem die Westküste kenne ich deshalb recht gut. Wir sind auch schon mit Kindern einmal ganz rum um die Insel getourt. Alleine habe ich mir auch das Nirgendwo in der Mitte und vor allem Nordirland mal sehr ausführlich angesehen. Trotzdem wäre es gelogen, mich hier als absolute Expertin aufzuspielen. Ich übernehme keine Gewähr, dass es nicht auch herrliche Gegenden gibt, die ich noch keines Blickes gewürdigt habe. Und sowieso teile ich in diesem Artikel vor allem meine ganz persönlichen Eindrücke, welche Regionen in Irland mit Kindern besonders empfehlenswert sind. (Im Gegensatz zum Reiseführer, wo ich ja schon objektive Professionalität an den Tag legen muss.)

Tagesausflug Dingle mit Kindern, Lough Doon

Diese wunderbare Naturkulisse befindet sich auf Dingle in Kerry.

Noch ein Wort vorweg: Es fängt mit ziemlich viel Gemecker an. Das liegt daran, dass ich meinen Rundumschlag in Dublin beginne und im Uhrzeigersinn fortsetze. Die meiner Meinung nach schönsten Regionen von Irland kommen am Schluss…

Dublin: Ein Muss??

Ich schätze, die meisten Irland-Reisenden kommen in Dublin an. Ob nun mit der Fähre von Wales aus, oder doch mit dem Flugzeug. Und wenn man schon mal da ist, gehört es sich auch, die Hauptstadt zu besichtigen. Oder?

Auch wenn wir persönlich Urlaub im Grünen bevorzugen, sind wir Städtetrips nicht abgeneigt. Im Gegenteil: Allein schon hier im Blog hab ich für Deutschland 20 Städtetrips mit Kindern im Angebot. Neulich hab ich auch mal nachgezählt und festgestellt, dass wir – mit den Kindern – bereits 34 europäische Hauptstädte bereist haben. Wir haben also durchaus Vergleichswerte.

Dublin, Irland

Dublin ist eine recht hübsche Stadt. Das kann man so stehen lassen.

Ja, und da muss ich leider sagen, dass uns Dublin nicht vom Hocker haut. Ich war jetzt drei Mal dort. Jedes Mal denke ich mir, es läge vielleicht an den Umständen, an der Jahreszeit, am Wetter. 2018 haben wir es deshalb zur besten Reisezeit im Sommer noch mal mit viel Enthusiasmus versucht. Aber es bleibt dabei: Unserer Auffassung nach ist Dublin mit Kindern „ganz nett“. Vor allem im Vergleich mit dem Rest des Landes, den man zur selben Zeit bereisen könnte, ist es nicht überwältigend.

Gute Gründe für einen Besuch in der Hauptstadt

Die Museen sind schön und spannend. (Vor allem die fantastisch erhaltenen Moorleichen im Archäologischen Museum haben uns fasziniert). Der große Stadtpark St. Stephen’s Green ist nett. Es gibt eine breite Fußgängerzone (anders als in den allermeisten anderen Städten des Landes). Bei Tag mit den Kindern durch das blumengeschmückte Kneipen-Viertel Temple Bar zu schlendern, hat was. Es ist jetzt nicht so, dass Dublin mit Kindern schrecklich wäre.

Einen Tag, bestimmt auch zwei, bekommt man gut rum. Aber im Vergleich mit anderen Hauptstädten und vor allem anderen irischen Zielen draußen im Grünen, finde ich (ganz persönlich), dass sich Dublin nicht wirklich lohnt.

dublin temple bar mit kindern

Als am Morgen im Kneipenviertel Temple Bar die Bürgersteige mit Hochdruckreiniger gesäubert werden (weil es nötig ist), stinkt es meinen Jungs trotz Blumenschmuck.

Die Wicklow Mountains

Schreiten wir Irland in Gedanken jetzt im Uhrzeigersinn ab, ist die nächste Urlaubsregion, die ich wirklich empfehlen kann, die Grafschaft Cork. Das bedeutet, dass ich die Wicklow Mountains südlich von Dublin völlig auslasse, was sträflich ist, denn da ist es auch schön! Aber zuletzt war ich dort 2010 und nur für drei Tage, weshalb ich nicht ganz so viel darüber sagen könnte.

Ein paar Worte über das Glen of Imaal und das Kloster von Glendalough stehen in dem alten Bericht über unseren Irland-Roadtrip 2010.

Roadtrip nach Irland mit Kindern, Kloster Glendalough, Friedhof, keltisches Kreuz

Typisch irisch: Rundturm und Keltenkreuze am Klosters von Glendalough in den Wicklow Mountains.

Cork als Stadt

Die Grafschaft Cork also erstreckt sich rund um und vor allem westlich der gleichnamigen Großstadt. Sie ist flächenmäßig das größte County. Abgesehen vom Stadtbezirk Dublin gilt das auch auf Einwohner bezogen. (County kann man so ungefähr mit Bundesland übersetzen, vielleicht auch eher als Landkreis. Es gibt 31 davon in Irland).

Cork als Stadt finde ich tatsächlich ziemlich doof. Obwohl wir natürlich selbst dort nette Ecken gefunden haben, sage ich ganz klar: Cork mit Kindern lohnt keinen Tagesausflug. Warum, und was man sich letztlich doch angucken kann, fasse ich zusammen in dem Beitrag „Ein Tag in Cork – und warum man ihn sich sparen kann„.

Cork, Irland mit Kind

Geht so: die Innenstadt von Cork.

County Cork: Weite und Weltende

Die interessantesten Gegenden der Grafschaft Cork sind meinem Empfinden nach die fingerartigen Halbinseln im Südwesten. Mizen Head, Sheep’s Head und vor allem Beara.

Beara

Beara gehört nur noch halb zu Cork. Die Nordküste ist schon Kerry zugeordnet. Es ist kein Zufall, dass in unserem Reiseführer von den 60 Wander- und Entdeckertouren entlang der irischen Westküste gleich neun Stück auf Beara liegen. Die wilde Halbinsel bietet (im Gegensatz zu anderen Gegenden, wo Farmer alles absperren) recht freigiebig Zugang zur Natur. Weiter oben im stärker bevölkerten, „zivilisierteren“ Teil können sich auch interessante Kulturangebote halten.

Bantry House, Irland mit Kind, Wild Atlantic Way

Eines der Ausflugsziele, das uns sehr beeindruckt hat: Bantry House and Gardens, direkt am Wild Atlantic Way zwischen Cork und Kerry.

Sheep’s Head

Wer mal richtig das Gefühl haben möchte, am Ende der Welt zu stehen, begibt sich an die Spitzen der schmalen Halbinseln. Besonders schön haben wir unseren Tagesausflug nach Sheep’s Head erlebt. Hier führt eine schöne, familientaugliche Wanderung zum Leuchtturm. Auf dem Weg dorthin kommt man mit dem Auto an mehreren kleinen Sehenswürdigkeiten und ein paar sehr schönen Cafés vorbei. (Irgendwann möchte ich darüber noch mal einen ausführlichen Blogbericht schreiben. Das Wichtigste inklusive detaillierter Wegbeschreibung der Wanderung steht natürlich in unserem Reiseführer).

Sheep's Head Halbinsel, Irland mit Kindern

Als sich der Nebel etwas lichtet, stehen wir quasi am Ende der Welt. Wandern auf der Halbinsel Sheep’s Head.

Kinsale

Ein Stück weiter im Osten liegt Kinsale. Dort beginnt der Wild Atlantic Way. Unter diesem Label wird die gesamte Westküste vermarktet. Auch für unseren Reiseführer stellt der WAW einen roten Faden dar. In Kinsale geht es sehr touristisch zu. (Und ich habe mich über die vielen Hundehaufen geärgert.) Aber es wird auch entsprechend viel geboten.

irland kinsale

Kinsale bei Cork ist eines der touristischsten Örtchen Irlands. Auf uns (die wir viel im „normalen Irland“ unterwegs waren) wirkt das alles ein bisschen arg disney- und retortenmäßig.

Skibbereen

Ein nettes kleines Städtchen an der Südküste, das uns sehr gefallen hat, ist Skibbereen. Von dort aus haben wir Tagesausflüge ins Landesinnere unternommen. Toll ist zum Beispiel der Steinkreis von Drombeg. An der Burgruine von Donovan kann man Alpaka-Wanderungen buchen (alles im Reiseführer).

Drombeg Steinkreis, Irland

Der Bilderbuch-Steinkreis von Drombeg.

Kerry: Irland für Anfänger

Das County Kerry ist Irlands beliebteste Urlaubsregion. Mit Abstand und in gewisser Weise auch zu recht.

Killarney Nationalpark

Hauptattraktion von Kerry ist wohl der Killarney Nationalpark. Hier befinden sich auf relativ dichtem Raum Sehenswürdigkeiten und spektakuläre Natur. (Und natürlich drängen sich auch haufenweise Touristen.)

Detailliert habe ich hier darüber geschrieben: Killarney Nationalpark – Wo Irland am schönsten ist.

irland mit kindern, wanderung killarney nationalpark devils punchbowl

Etwas abseits der allzu ausgetretenen Pfade ist der Killarney-Nationalpark wunderschön!

Ring of Kerry

Über die breite Halbinsel Iveragh, die sich im Südwesten anschließt, führt der „Ring of Kerry“. Die 179 Kilometer lange Panoramastraße zählt zu den absoluten „Must-Sees“. Vor allem amerikanische Touristen absolvieren sie als durchorganisierte Tagestour. Familien mit Kindern empfiehlt es sich natürlich, etwas mehr Zeit einzuplanen und sich alles in der gebotenen Ruhe anzusehen.

irland black valley kerry

Landschaftlich ist Kerry schon der Hammer. Meine Fotos werden der Realität kaum gerecht.

Entsprechend viele Touren unseres Reiseführers (zehn Stück) verteilen sich auf dieses Gebiet. In der Hauptsaison ist es voll. Aber es ist halt auch einfach total schön! Einen detaillierteren Überblick gibt dieser Blogbeitrag: Ring of Kerry mit Kindern (oder auch ohne).

panorama ring of kerry fuchsien

Blick vom Straßenrand aufs Meer am Ring of Kerry.

Connemara: Postkarten-Irland

Auch Connemara ist eine ebenso bildschöne wie beliebte Urlaubsregion in Irland. Die Gegend ist kein eigenständiges County. Sie gehört großteils zu Galway. Der Norden ragt nach Mayo hinein. Der Begriff ist älter als die modernen Verwaltungseinheiten. Er geht auf Stammesgebiet zurück. Heute beschreibt er einfach eine der landschaftlich schönsten Regionen Irlands.

Auf den grünen Hügeln grasen Schafe. Jähe Sonnenstrahlen zwischen den Wolken lassen das Meer in den zerklüfteten Fjorden blau aufblitzen. Vom Gipfel des Diamond Hill im Connemara Nationalpark hat man einen herrlichen Ausblick. Und der lässt sich auch mit Kindern prima erklimmen.

Roadtrip nach Irland mit Kindern, Connemara

Connemara ist Postkarten-Irland.

Natürlich wissen das auch viele andere Urlauber. Connemara und seine Sehenswürdigkeiten sind im Sommer gut besucht. Viele Unterkünfte sind schnell ausgebucht. Abseits der Hauptströme findet sich aber an traumhaften Stränden und entlang abgelegener Bergstraßen ganz schnell irische Einsamkeit für alle, die sie suchen.

Kylemore Abbey, Connemara, Irland, Wild Atlantic Way

Einer unserer Lieblingsorte in Irland: Kylemore Abbey in Connemara.

Über Connemara plane ich auch noch ausführliche Blogposts und halte mich deshalb hier kurz. Update: Wenigstens zwei hab ich inzwischen: Connemaras schönste Strände und Kylemore Abbey – lohnt sich ein Besuch? Unser Reiseführer beschreibt die Region ausführlich.

The Burren: Steine, Steine, Steine

Der Burren ist ein Kalksteingebiet an der irischen Westküste. Grob gesagt liegt er zwischen Limerick und Galway. Kuriose Felsformationen und merkwürdig geformte Berge erstrecken sich hier kilometerweit. In den zu schienenartig parallel verwitterten Felsspalten blühen im Sommer unglaubliche Mengen von Wildblumen.

Roadtrip nach Irland mit Kindern, Pulnabrone.

The Burren: bizarre Steinlandschaften, dazwischen immer wieder vorzeitliche Megalith-Anlagen. Das hier ist Pulnabrone, ein besonders hübsches Großsteingrab.

Das Gebiet ist nicht groß, aber ich finde, man muss es mal gesehen haben. Kilfenora ist so ungefähr das Zentrum. Hier gibt es auch eine gut gemachte kleine Ausstellung über die geologischen Besonderheiten des Burren. Insgesamt fünf Touren weist unser Reiseführer für die Umgebung aus.

Aran Islands

Dem Burren vorgelagert im Atlantik liegen die drei Aran Islands. Hier setzen sich die steinernen Kuriositäten fort. Die Hauptinsel Inishmore haben wir gründlich mit dem Fahrrad erkundet.

aran islands, inishmore, steine mit schienen

Hier auf Inishmore sieht man rechts die parallelen Rinnen, zu denen der Kalkstein typischerweise verwittert.

Mayo: Der Geheim-Tipp

Das County Mayo, das sich im Norden anschließt, gehört zu den am spärlichsten besiedelten Gegenden von Irland. Touristische Potenziale liegen hier noch weitgehend im Dornröschenschlaf.

Mittlerweile habe ich über Mayo eine ausführlichere Übersicht online: Mayo – Geheimtipps für Irland.

Wild Nephin Nationalpark

Hier gibt es endlose Natur. Irlands größter Nationalpark nimmt viel Platz im zentralen Mayo ein. Er ist eines der größten Regenmoore Europas. Aber Achtung: So ganz viele Möglichkeiten „hinein“ gibt es nicht. (Unser Reiseführer beschreibt eine schöne, familienfreundliche Wandermöglichkeit. Ansonsten hilft natürlich auch die Tourist-Information. Nur ganz blauäugig darf man an die Sache nicht herangehen.)

Ballycroy Nationalpark, Mayo, Irland, Wild Atlantic Way

Stichwort Regenmoor: meine Jungs nass, aber glücklich und allein auf weiter Flur im Wild Nephin Nationalpark.

Achill Island

Im Süden von Mayo liegt die Insel Achill Island. Sie ist über einen Damm mit dem Festland verbunden. Hier kommt eher sanfter Tourismus vor. Wer das ursprüngliche Irland sucht, ist hier richtig. (Auch so eine Region, über die ich irgendwann noch mal ausführlich bloggen möchte.)

ruinendorf Slievemore, Achill Island, Irland mit Kindern

Das verlassene Ruinendorf am Slievemore ist eine der Sehenswürdigkeiten von Achill Island.

Noch weniger touristisch ist es auf der Mullet-Halbinsel etwas weiter nördlich.

Nord-Mayo

Im Norden stürzt das Land an spektakulären Steilklippen ins Meer ab. Hier gibt es  traumhafte Landschaft und – meiner Meinung nach – einige der spannendsten Sehenswürdigkeiten ganz Irlands. Trotzdem fliegt Nord-Mayo in Sachen Tourismus noch komplett unter dem Radar.

ceide fields mayo, Irland, Steinzeit, Heritage Card

Die Céide Fields in Nord-Mayo sind das flächenmäßig größte steinzeitliche Monument der Welt. (Die „Pyramide“ ist das dazugehörige Museum.)

Donegal: Der wilde Norden

Donegal heißt die Grafschaft ganz im Norden der Republik Irland. Auch hier steht die Natur wohl für alle Reisenden im Vordergrund. Superschöne Sandstrände lassen an deutlich südlichere Gefilde denken. Riesige Seen erinnern ein bisschen an Skandinavien. Vor allem aber bezaubert Donegal mit einem ganz eigenen Flair aus Wildnis und Einsamkeit. Gesprenkelt ist die Region mit kleinen Ortschaften voller manchmal eigensinniger, aber herzlicher Menschen.

Slieve League, Donegal mit Kindern, Pilgrim's Path

Donegal.

Über Donegal habe ich bereits ausführlich gebloggt: Donegal mit Kindern – Familienurlaub in Irlands wildem Norden.

Nordirland: Das britische Irland

Der Wild Atlantic Way endet in Derry/Londonderry. Die Stadt bildet die Grenze zum britischen Teil der Insel. Auch das Gebiet unseres Reiseführers endet hier. – Irgendwo mussten wir Schluss machen, denn ganz Irland ist einfach zu groß für das gehaltvolle Konzept, das die Naturzeit-Reiseführer bieten. Das heißt natürlich nicht, dass Nordirland nicht trotzdem eine Reise wert wäre, auch mit Kindern!

Im Kielwasser des Brexit und der populistischen Regierung Großbritanniens wird das Klima in gewissen Kreisen leider wieder rauer in den Grenzregionen. Wir waren zuletzt im Juli 2018 im Südwestteil Nordirlands unterwegs. In der kleinen Grenzstadt Belleek haben wir versucht, die aktuelle Stimmung einzufangen. Da erschien uns (in unserem mehr als bescheidenen Zwei-Stunden-Fenster) alles ganz normal.

Was ist mit der Grenze?

Das war natürlich, bevor die Journalistin Lyra McKee erschossen wurde. Das schlug große Wellen, wurde aber immerhin von der Bevölkerung auf beiden Seiten der neuen EU-Grenze mit größter Entrüstung quittiert. Terror-Angst halte ich deshalb bei Reisen nach Nordirland nach wie vor für unangebracht. Ein wachsames Auge auf aktuelle Entwicklungen darf man meiner Meinung nach aber schon haben. Denn latent vorhanden sind die alten Animositäten schon noch. (Generell ist das Thema aber für eine Urlaubsreise in Irland mit Kindern kaum relevant. Es dürfte – wenn überhaupt – höchstens abendliche Kneipengänger betreffen, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind und zwischen die Fronten geraten.)

Grenze zwischen Irland und Nordirland

Rechts Nordirland, links die Republik, dazwischen ein Fluss, über den sich ein blumengeschmücktes Geländer spannt. Kein Schild, kein gar nichts: die neue EU-Außengrenze in der Kleinstadt Belleek.

Für realistischere Probleme sorgt wohl eher die akute Grenzziehung, sollte schließlich doch der harte Brexit passieren. Republik und königinnentreuer Teil sind infrastrukturell wie siamesische Zwillinge verwachsen. Die Landstraße windet sich ohne Rücksicht auf politische Zuordnung durch die Landesteile. Ob man sich gerade auf irischem oder britischem Boden befindet, merkt man teilweise ausschließlich daran, ob die Tankstellenpreise in Euro oder Pfund ausgeschrieben sind.

Aus touristischer Sicht ist eine Reise nach Nordirland mit Kindern in meinen Augen absolut empfehlenswert, weil gerade auch dieser Teil des Landes landschaftlich wunderschön ist. Der Giant’s Causeway mit seinen ungewöhnlichen Felsformationen ist der Hit. Ebenfalls herrlich ist der White Rock Beach. Überhaupt ist entlang der gesamten Antrim Coast ein Naturwunder neben dem anderen zu finden. Belfast mit Kindern hat uns ebenfalls super gefallen (wenngleich man dafür schon auf authentische, touristisch wenig zurechtgeleckte Städte stehen muss).

Roadtrip nach Irland mit Kindern, Nordirland, White Rock Beach

White Rock Beach in Nordirland: nicht ganz so bekannt wie der Giant’s Causeway, aber auch total schön und empfehlenswert.

Für aktuelle Erfahrungsberichte zum Thema Nordirland mit Kindern verweise ich zu meiner Reiseblogger-Kollegin Frau Hibbel, die die Region 2018 mit ihrer Familie bereist und buchtstäblich von A bis Z darüber berichtet hat.

Alle Artikel über Irland mit Kindern auf family4travel

Oben im Fließtext habe ich schon manchen Artikel verlinkt. Systematisch geordnet gibt es jetzt hier ein Inhaltsverzeichnis über meine Erfahrungsberichte zum Thema Irland mit Kindern. Im Laufe der Zeit wird diese Auflistung auch noch kräftig wachsen. Material habe ich mehr als genug. Ich muss nur mit dem Schreiben hinterherkommen…

Irland mit Kindern nach Regionen

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Tipps und Rat zum Irland-Urlaub mit Kindern (und ohne)

Zusammenfassende Reiseberichte über unseren Urlaub in Irland mit Kindern

Literaturtipps für Irland

Nicht nur unseren eigenen Reiseführer (siehe nächster Punkt), auch anderer Leute Bücher zum Thema Irland kann ich empfehlen. Hier im Blog gibt es zwei Beiträge dafür: einen für Reiseführer und Erwachsenenliteratur und einen für Kinder- und Jugendbücher, vornehmlich als Hörbücher.

Irland mit Kindern: Unser Reiseführer

Mehr oder vielleicht auch weniger dezent habe ich es in diesem Beitrag schon das eine oder andere Mal erwähnt: Es gibt da diesen Reiseführer über Irland mit Kindern, den ich zusammen mit Stefanie Holtkamp geschrieben habe. :)

So sieht er aus:

Familien-Reiseführer Irland mit Kindern

Über diesen Link* kann man ihn bei Amazon direkt bestellen, auch reguläre Bestellungen über den Buchhandel sind möglich.

Das Büchlein ist 312 Seiten dick, passt somit noch gut in jeden Wanderrucksack und ist gerade für unterwegs ein idealer Reisebegleiter.

Die 60 Wander- und Entdeckertouren erstrecken sich über die gesamte Westküste Irlands von Derry/Londonderry bis Cork. Jede Tour ist von uns Autorinnen persönlich getestet und auf ihre Kinderfreundlichkeit geprüft. Die meisten Touren sind Wanderungen zwischen zwei und maximal zehn Kilometern. Wir haben aber auch ein paar Ausflüge mit dem Fahrrad oder dem Kanu parat. Zusätzlich gibt es ganz viele Tipps zu familienfreundlichen Ausflugszielen, schönen Stränden und im Anhang einen Teil mit Tipps und Adressen zum Finden von Unterkünften inklusive Camping-Führer.

Jede Tour umfasst eine ausführliche Wegbeschreibung, eine Karte und die Koordinaten zum Parkplatz fürs Navi. Wer mag, kann sich auch die GPX-Daten jeder Runde aufs Handy laden.

Tagesausflug Dingle mit Kindern, Wandern mit Kindern in Irland

Die Tour am Lough Adoone auf Dingle in Kerry war eine unserer schönsten in Irland.

(Wie ich als Autorin beim Naturzeit-Verlag gelandet bin, steht ausführlich hier.)

Warum man in Irland unbedingt einen Reiseführer braucht

Gerade in Irland ist es oft nicht einfach, auf eigene Faust gute Strecken für Spaziergänge zu finden. Selbst offiziell ausgeschriebene Wanderwege führen über mitunter recht stark befahrene Landstraßen ohne Bürgersteig. Wir haben hier bei der Recherche arg die Spreu vom Weizen getrennt. Nur wirklich schöne Rundwege und Strecken haben wir in unseren Reiseführer aufgenommen. Wer den in der Tasche hat, kann also sofort loslaufen.

Dingle Tagesausflug, Dingle mit Kindern, Gallarus Oratory

„Geheimgang“ durch die Fuchsienhecke: Insider-Tipp aus dem Reiseführer bei der Gallarus Oratory.

So, Eigenwerbung beendet. ;)

Irland mit Kindern bei anderen Reisebloggern

Natürlich ist family4travel nicht das einzige Reiseblog, das über Irland mit Kindern berichtet. Mehr Lesestoff über Familienurlaube auf der grünen Insel in teilweise ganz anderen Regionen und mit anderen Schwerpunkten gibt es bei:

      • patotra: Ellen hat schon ihre eigenen Kindheitsurlaube in Irland verbracht und reist nun mit ihrer eigenen Familie immer wieder gerne hin, vor allem auf die kleine Insel Inishbofin.
      • Planet Hibbel: Nadine war 2018 mit ihrem Mann und ihren beiden Jungs in Nordirland und Donegal unterwegs, unter anderem auch auf den Spuren der Serie „Game of Thrones“.
      • Kind am Tellerrand: Maria-Bettina war 2013 mit Familie zwischen Dublin und Cork unterwegs und hat als Familienreiseblog mit Schwerpunkt auf Kultur auch eine Lese-Liste für Kinderbücher zum Thema Irland online.

Transparenz-Hinweis: Mit diesem Beitrag möchte ich Familien bei der Urlaubsplanung helfen. Natürlich hoffe ich, dass ich bei der Gelegenheit den einen oder anderen Reiseführer verkaufe, was mir dann sowohl als Autorin als auch über den Affiliate-Link zu Amazon ein bisschen Gewinn einbringt. Sowohl das Blog als auch der Reiseführer sind aber echte Herzblut-Projekte, die der Sache wegen und nicht zum Geldscheffeln entstehen.