2023 ist der Ostseeurlaub beliebter als je zuvor. Aber wohin genau soll es da gehen? Wo ist der Strand schön? Wo sind die Geheimtipps, die nicht alle auf dem Schirm haben? Als Autorin des Familienreiseführers „Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommern mit Kindern“* kenne ich die Küste rauf und runter und teile meine Erfahrungen.
Urlaub am Meer, aber ohne Menschenmassen
Natürlich mache ich in diesem Beitrag ein bisschen – aber nicht nur! – Werbung für meinen Reiseführer. Weil ich in dieser auftragslosen Zeit ein paar Einnahmen gut gebrauchen kann, vor allem aber, weil ich finde, dass das Büchlein in diesem Jahr besonders hilfreich ist. Stefanie Holtkamp und ich haben darin 55 Wander- und Entdeckertouren entlang der kompletten Küste Mecklenburg-Vorpommerns von Wismar bis Rügen und Usedom zusammengestellt.
Fast immer geht es dabei raus in die Natur, weg von den Massen. Auf kurzen Wanderungen (bis etwa zehn Kilometer, meistens deutlich weniger) und kinderfreundlichen Fahrradtouren weisen wir den Weg zu besonders schönen Ecken und Geheimtipps.
Natürlich beschreiben wir auch, wo die schönsten Strände sind und welche Ausflugsziele es in der Umgebung gibt. Aber gerade für Familien (und auch Reisende ohne Kinder), die diesen Sommer zwar ans Meer wollen, dort aber etwas Ellenbogenfreiheit behalten möchten, gibt unser Reiseführer die perfekten Anregungen zur Urlaubsgestaltung.
Aber versprochen: Dieser Artikel ist keine reine Werbeveranstaltung. Ganz generell schreite ich mit euch die Ostseeküste von West nach Ost einmal ab und berichte, was ich über die einzelnen Abschnitte und Regionen zu sagen weiß.
So ist es an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern
Ja, ich weiß: Mecklenburg-Vorpommern besitzt nicht die gesamte deutsche Ostseeküste. Aber da kenne ich mich am besten aus. Am Ende dieses Artikels werfen wir auch noch mal einen Blick auf die westliche Ostseeküste Schleswig-Holsteins.
Klützer Winkel und Boltenhagen – sanfter Tourismus
Der Klützer Winkel ist sozusagen das westlichste Stück Ostseeküste im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Das ist nicht ganz richtig, denn die Region bezeichnet vor allem auch das Inland rund um die Kleinstadt Klütz und runter bis nach Grevesmühlen. Aber möchte man die Küste von West nach Ost benennen, dann ist das Stück zwischen Travemünde und Wismar der Klützer Winkel.
Hier herrscht eher sanfter Tourismus. Der Strand ist meistens nicht so richtig breit. Vielerorts kommt man aufgrund der Steilküste auch gar nicht direkt ans Wasser. Es gibt jedoch etliche versteckte Buchten für Freunde von Naturstränden.
Hauptort in Sachen Tourismus im Klützer Winkel ist Boltenhagen. Hier gibt es sehr wohl einen gepflegten, „richtigen“ Sandstrand mit Strandkörben und allem Drum und Dran. Dennoch geht es in dem Seebad weniger wuselig zu als in Kühlungsborn oder Warnemünde.
Wer auf Nummer sicher gehen will, sucht sich ein abgelegenes Ferienhäuschen weiter westlich oder landeinwärts. Da ist es schon in ganz normalen Sommern sehr, sehr ruhig.
In unserem Reiseführer haben wir für diese Region drei Touren rausgesucht: eine Märchenwaldrunde, eine Zeitreise in die Steinzeit und eine Wanderung mit den kuscheligen Weggefährten vom Alpakahof am Iserberg.
Wismarer Bucht – Umland der Hansestadt
Die Wismarer Bucht überschneidet sich mit dem Klützer Winkel. Pi mal Daumen vermarktet sich unter touristischen Gesichtspunkten alles östlich von Boltenhagen bis rüber zur Insel Poel unter dieser Bezeichnung.
Die Wohlenberger Wiek – die Bucht östlich von Boltenhagen – hat nur schmale Strände, an denen zumeist direkt die Straße entlang verläuft. Ein Geheimtipp war die Jugendherberge Beckerwitz mit eigenem kleinen Naturstrand (leider ist sie inzwischen geschlossen, aber unser Bericht ist noch online und sagt auch ein bisschen mehr über die Umgebung: Jugendherberge Beckerwitz).
Nächste Bucht ist die Eggers Wiek. Hier gibt es nur in der gesichtslosen Feriensiedlung Zierow nennenswerten Strand.
Sehr hübsch finden wir die Hansestadt Wismar selbst: eine sympathische Kleinstadt mit Flair und vielen schönen Cafés. In unserem Reiseführer leiten wir zu einem familienfreundlichen Stadtspaziergang an, den wir ausnahmsweise auch ausführlich im Blog dokumentiert haben: Wismar mit Kindern – Spaziergang durch die Hansestadt.
Insel Poel – für Naturliebhaber
Zunächst einmal: Ja, man spricht es „Pöl“ aus. Die Insel ist über einen Damm mit dem Festland verbunden. Die A20 und auch die belebte B105 tauchen hier recht tief ins Inland ab. In Küstennähe gibt es keine größeren Orte (und praktisch nirgendwo Sandstrand). Nicht viele Touristen verirren sich daher auf Poel.
Auch auf der Insel selbst gibt es eher wenige Unterkünfte und kaum touristische Infrastruktur. Dafür steht die Natur im Mittelpunkt. Im Norden gibt es mehrere schmale Sandstrände. Den Westen prägt eine kleine Steilküste, vor der oft ebenfalls kleine Strände liegen. Im Osten und zum südlichen Festland hin ist das Küstenland feucht und verschilft. In der Mitte spielt Landwirtschaft die Hauptrolle.
Die Insel hat rund 2500 Einwohner. Die meisten davon wohnen im Hauptort Poel. Sehenswürdigkeiten halten sich arg in Grenzen. Es gibt zwei Leuchttürme und ein kleines Heimatmuseum. Die Insel ist die richtige Adresse für alle, die es wirklich ganz ruhig mögen.
Poel eignet sich prima zum Fahrradfahren. In unserem Reiseführer präsentieren wir eine kinderfreundliche Route, die sich entsprechend der Familienkonstitution verlängern oder kürzen lässt. Außerdem haben wir eine kleine Wanderung zwischen Strand und Steilküste parat.
Salzhaff und Rerik – für Individualisten
Das Salzhaff beschreibt die Gegend zwischen der Insel Poel und Rerik. Mitunter wird die Wismarer Bucht bis hierher gerechnet. Poel und die Halbinsel Wustrow, die westlich von Rerik ins Meer ragt, schirmen die Küste von der „richtigen Ostsee“ ab (eine solche Lage definiert ein Haff).
Am Salzhaff gibt es kaum Strände und auch nur sehr wenig Tourismus. Wustrow ist komplett dem Naturschutz vorbehalten.
Über den kleinen, sehr beschaulichen Ort Roggow habe ich gebloggt: Roggow am Salzhaff – Wo die Ostsee am ruhigsten ist.
Rerik ist ein nettes kleines Fischerstädtchen. Hier ist schon ein bisschen mehr los, aber verglichen mit den Hochburgen geht es immer noch sehr beschaulich zu. Wikipedia notiert 50.000 Gästeübernachtungen im Jahr 2010.
Am Übergang zur Halbinsel Wustrow verfügt Rerik über einen sehr schönen Sandstrand, der nach Osten hin aber schnell zur Steilküste wird. Das Titelbild unseres Reiseführers ist hier entstanden.
Wir fahren nach Rerik, wenn wir im Sommer mal einen Tag lang unsere relative Ruhe haben wollen – und frischen Fisch brauchen. Die „Erlebnisräucherei Scheller“ klingt zwar nach mehr, als sie letztlich bietet. Aber fangfrisch und lecker ist, was dort über die Ladentheke geht.
Kühlungsborn – der Urlaubs-Hotspot
Die Bettenhochburg an der Ostsee schlechthin. Im Sommer machen wir mittlerweile einen Bogen um den Ort. Die letzten Male, die wir in der Saison versucht haben, hier ein Bein an die Erde zu kriegen, waren wir meistens enttäuscht. Aber wir kennen Kühlungsborn halt auch hauptsächlich von früher (kurz nach der Jahrtausendwende), und da war ja bekanntlich alles besser.
Fakt ist: Hier gibt es richtig viel Infrastruktur für Urlauber. Man kann alles kaufen, was das Herz begehrt, jeden Tag in der Woche. Für jedes Budget gibt es die passende Unterkunft. Die Auswahl an Restaurants ist riesig.
Besonders schön sind die Spielplätze. Direkt an der Strandpromenade in Kühlungsborn-Ost liegt der große Mollispielplatz. Auch an anderen Ecken sind mittlerweile viele tolle Spielplätze entstanden, zum Beispiel ganz in der Nähe Richtung Jachthafen, aber auch im Ortsteil West.
Außerhalb der Saison kommen auch wir gerne mal vorbei. Einen richtig schönen Familienausflug mit vielen Tipps für die kalte Jahreszeit (von denen die meisten natürlich auch im Sommer gelten) habe ich hier beschrieben: Ostsee im Winter – ein Tag in Kühlungsborn.
Bad Doberan – mit dem schönsten Hinterland
Die Küstenorte Heiligendamm, Börgerende-Rethwisch und Nienhagen gehören zum Einzugsgebiet der Kurstadt Bad Doberan. Hier ist unsere persönliche Ostsee-Homebase. Deshalb will ich auch gar nicht so viel Werbung machen – schließlich wollen wir im Sommer selber noch ein bisschen Luft zum Atmen haben…
Außerdem habe ich bereits ausführlich über Bad Doberan und seine Küstenorte geschrieben:
Bad Doberan: Beste Basis für den Ostseeurlaub
und Bad Doberan: Wo ist der schönste Strand?
Auch zum kontaktarmen Wandern eignet sich die Gegend sehr: 14 unserer 55 Entdeckertouren befinden sich in bequemer Reichweite für einen Tagesausflug (was natürlich genauso für das nahe Kühlungsborn gilt).
Ostseebad Warnemünde – der Strand von Berlin
Neben Kühlungsborn ist Warnemünde sicher der beliebteste Strand der mecklenburger Ostseeküste. Von Berlin aus fährt der Regionalexpress durch. Der herrliche Sandstrand ist so breit, dass jeder noch ein paar Quadratmeter findet. Und es ist nicht einmal Kurtaxe zu zahlen.
Warnemünde ist ein wahnsinnig schöner Ort mit seinen hübschen Fischerbooten und den malerischen Kapitänshäusern in den Seitengassen. Die nahe Großstadt Rostock bietet mit ihren vielen kulturellen Angeboten und Attraktionen für Kinder eine perfekte Ergänzung.
Wir meiden das Städtchen schon in normalen Sommern wie der Teufel das Weihwasser. Es ist uns einfach zu voll.
In der Vor- oder Nachsaison ist Warnemünde hingegen schon toll. Der Strand ist einfach der Hammer. Ausgiebig vor allem von den familienfreundlichen Seiten geschwärmt habe ich in diesem Beitrag: Urlaub in MV – Warnemünde für Familien.
Markgrafenheide und Graal-Müritz: für Campingfreunde
Östlich der Warnowmündung liegt die Hohe Düne. Der Strand ist nicht zu verachten. Weil es im ehemaligen militärischen Sperrgebiet rund um den heute noch aktiven Marinestützpunkt recht wenige Parkplätze und kaum Feriensiedlungen gibt, ist es nicht voll.
Der nächste richtige Badeort ist Markgrafenheide. Hier ist eher Camping angesagt (wobei es natürlich auch hier Hotels, Ferienhäuser und Ferienwohnungen gibt, wenn man danach sucht).
Auch der nächste Ort, Graal-Müritz, ist weniger bekannt und eher naturnah. Hier gibt es einen (kleinen) wunderschönen Rhododendronpark, der den Ort vor allem im Mai und Anfang Juni zu einem attraktiven Reiseziel macht.
Südlich beider Siedlungen und auch dazwischen und direkt bis an den Strand reichend liegt das große Waldgebiet der Rostocker Heide. Es eignet sich gut zum Fahrradfahren. In unserem Reiseführer beschreiben wir eine schöne Tour durch Wald und Moor mit Abstechern zu wunderschönen „Geheimstränden“, die zwar nicht ganz menschenleer, aber auch in der Hochsaison nicht voll sind.
Fischland-Darß-Zingst – kilometerlange Traumstrände
Als nächstes kommt die Halbinsel, zu der drei ursprünglich eigenständige Inseln zusammengewachsen sind. Umgangssprachlich reden wir immer nur vom Darß. Das beschreibt aber eigentlich nur den Mittelteil, auf dem mehrere kleine, noch recht ursprüngliche Fischerdörfer mit mäßigem Tourismus liegen. Fischland ist der „Hals“ mit dem Künstlerort Ahrenshoop und wunderbaren breiten Stränden. Die meisten Urlauber zieht es jedoch ins quirlige Zingst, das zu einem klassischen Badeort herangewachsen ist.
Für unseren Reiseführer hat Stefanie zwei Fahrradtouren und eine schöne Wanderung zum Natureum am Darßer Leuchtturm konzipiert. Hier im Blog habe ich einen Beitrag von unserem Tagesausflug nach Fischland-Darß-Zingst (Link).
Vorpommernsche Boddenküste und Stralsund – naturnahe Einsamkeit
Nun folgt ein Stückchen Ostseeküste, an dem ich mich nicht gut auskenne. „Unter“ Fischland-Darß-Zingst ist die Küste schilfig und weitgehend strandlos. Hier liegen die Bodden, die im Unterschied zu einem Haff nur über drei Ecken Zugang zum Meer haben. Seit Fischland am Festland angewachsen ist, bleibt zwischen Zingst und Hiddensee nur eine schmale Wasserstraße. Und dann kommt auch gleich schon wieder Rügen nebenan.
An den Bodden gibt es viel Natur und wenig Tourismus. Just erzählte mir meine Co-Autorin Stefanie, dass ihr jetzt im Juni der Darß zu voll war und sie mit ihrem Camper an den Saaler Bodden geflüchtet ist, wo sie sehr glücklich gewesen sei.
Ein schönes Ziel zumindest für einen Tagesausflug ist auf jeden Fall Stralsund. Die Stadt an sich ist sehenswert. Viele Tipps zum Erkunden für Familien habe ich hier gesammelt: Stralsund mit Kindern. Grandios ist das Ozeaneum, dem wir einen eigenen Blogbeitrag gewidmet haben: Ozeaneum Stralsund – Erfahrungsbericht eines herrlichen Familienausflugs.
Rügen und Hiddensee – gediegene Seebäder und Nationalpark
Rügen hat seine ganz eigene Fanbase. Es soll Leute geben, die jedes Jahr ihren Urlaub in einem anderen Seebad auf der Insel verbringen und nie das Gefühl bekommen, wirklich durch zu sein und alles gesehen zu haben. In der Tat bietet Deutschlands größte Insel eine riesige Vielfalt an Natur und Sehenswürdigkeiten.
Uns gefällt die Bäderarchitektur, die zwischen verspielt und gediegen changiert. Und das Hinterland, vor allem im Westen, wohin sich nur wenige Urlauber verirren. Auch richtig toll ist das Naturschutzgebiet Mönchgut ganz im Osten, das mit seinen grasigen Hügeln noch einmal einen ganz anderen Charakter aufweist. Ungeschlagen ist natürlich der Nationalpark Jasmund mit seinem majestätischen Küstenwald und den Kreideklippen.
Insgesamt beschreiben wir 14 Wander- und Entdeckertouren auf Rügen in unserem Ostseereiseführer – mehr als in einen einzelnen Urlaub passt. Die Highlights in Sachen Naturerlebnis sind genauso dabei wie unbekanntere Geheimtipps.
Im Blog habe ich diesen Artikel: Familienurlaub auf Rügen – ganz nah an der Natur.
Nicht unterschlagen möchte ich dabei Hiddensee, Rügens „kleine Schwester“. Hier geht es noch mal ein ganzes Stück ruhiger zu. Die Insel ist autofrei und auch zu Fuß gut zu bewältigen. Wir haben hier zwei Wanderungen und eine Fahrradtour parat. Im Blog beschreibe ich unseren Versuch, ganz Hiddensee an einem einzigen Tag zu erleben: Hiddensee mit Kindern – Rügens kleine Schwester an einem Tag.
Zwischen Rügen und Usedom
Zwischen den beiden großen Urlaubsinseln liegt die schöne Stadt Greifswald, die auch einen Tagesausflug wert ist. Die Küste jedoch ist grün und strandlos, vielerorts auch gar nicht zugänglich.
Aus Greifswald habe ich leider keine vorzeigbaren Fotos, weil wir bisher selten und immer nur im Winter bei Mistwetter dort gewesen sind. Deshalb verweise ich an dieser Stelle einfach an meine Kollegin Susanne vom flügge-Blog (Link), die ausführlich über ihre Heimatstadt und deren Umgebung berichtet. Sie sagt auch ein paar Worte zu den Stränden in Eldena und Lubmin, den mehr oder weniger einzigen Bademöglichkeit dieser Region.
Usedom – für Strandliebhaber
In Wolgast oder kurz hinter Anklam führen Brücken hinüber auf Usedom. Die Insel sieht, ähnlich wie Rügen, dahingekleckert aus wie Vogeldreck. Der Bodden heißt hier Achterwasser, und dort gefällt es uns auch am besten. Nach vorne raus bietet die Insel herrliche Sandstrände. Hier wird es im Sommer dann auch entsprechend voll in den Badenorten wie Zinnowitz, Bansin und Ahlbeck.
Meinem unverifizierten Eindruck nach scheint Usedom eher die Insel der Strandurlauber und Sonnenanbeter zu sein, während Rügens Touristen auf mich den kulturell interessierteren Eindruck machen. Das kann aber auch täuschen und damit zusammenhängen, dass wir auf Usedom mitten in der Hochsaison recherchiert haben.
Auf jeden Fall sind auch auf der östlichsten deutschen Ostseeinsel noch einmal zehn Wander- und Entdeckertouren zusammengekommen. Die decken wie immer auch die bekannten Highlights mit ab, führen aber vor allem zu den weniger überlaufenen Sehenswürdigkeiten wie zum Schloss Mellenthin oder einmal rund um den Usedomer See. Auch hier weisen wir wieder den Weg zu lokalen Entdeckungen wie der Inselkäserei oder auch mitten ins Moor.
Ins Blog hat es vor lauter Trubel damals nur ein kleiner Ausflugstipp geschafft: Geheimtipp für Usedom – Neppermin am Achterwasser.
Und was ist mit Schleswig-Holstein?!
Ich muss zugeben: Mein zweifelhafter Expertenstatus bezieht sich nur auf die Mecklenburger Ostseeküste. Rund zwei Drittel des deutschen Lieblingsmeeres kenne ich also recht gut. Ein weiteres Drittel besitzt Schleswig-Holstein. Dort sind wir zwar auch schon gewesen – aber längst nicht so ausführlich wie in MV.
Generell finde ich persönlich die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern wesentlich attraktiver. Während die DDR die Strände baulich in Ruhe ließ oder gegebenenfalls Bausünden seit der Wende recht zuverlässig beseitigt wurden, prägen die westdeutsche Ostseeküste die klotzigen Bauten der 70er und 80er Jahre. Und auch die Klientel scheint spitz gesagt vielerorts seitdem dieselbe geblieben zu sein.
Landschaftlich hingegen ist es natürlich auch in Schleswig-Holstein toll. Und ich halte es durchaus für denkbar, dass wir einfach nur noch nicht genau genug hingeguckt haben.
Beim virtuellen Abschreiten der deutschen Ostsee von West nach Ost bleibt der westliche Teil bei uns jedenfalls mehr als lückenhaft. Immerhin drei Spotlights habe ich zu bieten.
Dahme – klein, aber fein
Herrliche Sandstrände kann die Ostsee auf jeden Fall auch in Schleswig-Holstein! Der Sandstreifen in Dahme ist breit und hell. Der Ort selbst ist klein und schon sehr auf Tourismus ausgelegt, hat aber auch ländliche, authentische Seiten. An der Strandpromenade reihen sich die Läden und Restaurants. Zur anderen Seite Richtung Leuchtturm wird es schnell einsamer.
Etwas ausführlicher habe ich hier über Dahme gebloggt: Meeresbrise und Ponyreiten – alternativer Ostseeurlaub in Schleswig-Holstein.
Grömitz – lebhafter Urlaubsort
Bei unserem Kurzurlaub an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste in Dahme haben wir auch einen Abstecher nach Grömitz gemacht. Der Ort ist größer (gut 7000 Einwohner) und Schleswig-Holsteins unangefochtene Tourismus-Hochburg (rund 8300 Gästebetten). Sein Markenzeichen ist die stilisierte gelbe Sonne, die in Westdeutschland auf vielen Autos (vor allem älterer Menschen) klebt.
Der Strand ist auch hier toll, allerdings eher klassisch mit Strandkörben bestückt. Die Promenade war mir für meinen Geschmack zu trubelig, zu quietschig (aber ich bin da auch pingelig). Ich erinnere mich an einen schönen Park und an weniger schöne Klotz-Architektur. Das Hinterland hat mir gefallen mit dem Kloster Cismar und vielen netten Cafés.
Fehmarn – kleine Insel mit Potenzial
Einen einzigen Tag haben wir auf der Insel Fehmarn verbracht, und ich überlege ernsthaft, ob ich mir da überhaupt eine Meinung anmaßen darf. Vor allem, weil wir im zeitigen Frühjahr dort waren und den Tag hauptsächlich im Inselort Burg verbracht haben.
Auf jeden Fall hat mir unsere Stippvisite durchaus Lust auf mehr gemacht. Burg ist ein nettes Städtchen. Den Strand des Hauptorts – Burgtiefe beziehungsweise einfach „der Südstrand“ – haben wir uns auch kurz angesehen. Im Sommer ist er bestimmt recht voll, aber er ist auch wunderbar breit.
Auf Fehmarn kommen offenbar insgesamt 13500 Gästebetten auf rund 12600 Einwohner und 185.000 Quadratkilometer. Da Wikipedia neben diesen Zahlen auch zehn Sandstrände auflistet, halte ich es für recht wahrscheinlich, dass Urlaub auf Abstand hier möglich ist.
Über unseren Tagesausflug auf Fehmarn habe ich hier was geschrieben: Burg auf Fehmarn – gesammelte Ausflugstipps für Familien (und uns selbst).
Fazit: Wo ist die Ostsee denn nun am schönsten?
Hat wirklich jemand eine ernsthaft Antwort auf diese Frage erwartet? Also, für mich ganz persönlich kann ich da durchaus eine Antwort geben. Aber dass ich Bad Doberan so liebe, liegt wohl hauptsächlich daran, dass es ein Stück Heimat für mich ist.
Natürlich gibt es nicht die eine Antwort auf diese Frage. Oder besser gesagt, sie beginnt immer mit: „Kommt drauf an…“ Jede Familie muss und kann ihren eigenen Bedürfnissen und Interessen folgen und so den besten Ostsee-Abschnitt für sich finden.
Meine Beschreibungen geben euch gute Hinweise, was ihr wo erwarten könnt. Ob es dann wirklich das Richtige für euch ist, könnt ihr nur selbst austesten. Das Beste wird sein, sich einfach durchzuprobieren! Denn schön ist es an der Ostsee eigentlich überall.
Toller ausführlicher Artikel, danke!
Hallo Lena Marie und Stefanie
herzlichen Dank für die schönen Bilder an der Ostseeküste. Die zahlreichen Küstenabschnitte in der Rubrik „Urlaub am Meer ohne Menschenmassen“ vom Naturstrand Wohlenberger Wiek Boltenhagen bis zu den eleganten Seebädern auf der Sonneninsel Usedom, Ostseestrand in Boltenhagen, Strand auf der Insel Fehmarn, Weststrand auf dem Darß, Schabe auf der Insel Rügen sowie die Strände der Kaiserbäder auf der Sonneninsel Usedom und die schönen Strände in Schleswig Holstein werden gern . Die naturbelassenen Strände an der Ostsee zählen zu den beliebtesten und schönsten der Bundesrepublik Deutschland. Der Weststrand von Fischland-Darß-Zingst, der mitten im Naturschutzgebiet gelegene, 13 Kilometer lange FKK-Naturstrand kann nur zu Fuß oder per Fahrrad erreicht werden. Zwischen Ahrenshoop und Prerow wird man verzaubert von den unzähligen windschiefen Kiefern, rauschendem Küstenwald und der wild-romantischen Atmosphäre, die an deutschen Ostseeküsten selten zu finden sind. Hallo Lena Marie und Stefanie, die Schönheit und der Reiz der Ostseeküsten sind ein eleganter Mix aus Bäderarchitektur, Kultur und feinem Sandstrand, die jedes Jahr zum Erholen und Entspannen einladen. Auch dieses Jahr werden viele Urlauber eine der vielen Hotels oder eine Ferienwohnung in Boltenhagen buchen und erholsame Spaziergänge am Ostseestrand unternehmen oder schlichtweg einfach ohne Verpflichtungen einige Tage die Ostseeküste genießen.
Ist das jetzt eine Übersetzung meines Artikels in PR-Sprech oder das Ergebnis eines Kommentar-Bots? Auf jeden Fall ein Eigentor, liebe Karins Ferienoase. Ich lass das aber mal stehen, weil es so schön den Unterschied zu qualitativer Bloggerei zeigt.
Super tolle Übersicht! Endlich mal eine wirkliche Entscheidungshilfe für den Ostseeurlaub! Den muss ich mir gleich bookmarked ;-) Danke Lena-Marie
Das freut mich sehr, dass du den Artikel hilfreich findest! Auf jeden Fall viel Spaß im Ostseeurlaub, wohin es euch auch immer letztendlich verschlägt! :)
Liebe Lena Marie,
das ist ja ein tolle Auflistung der Ostseestrände in Mecklenburg-Vorpommern. Klasse; die speichere ich ab. Meine Strandkarte hat im Osten noch paar weiße Flecken.
Ich könnte mir übrigens vorstellen, dass sich Dein Bild von Schleswig-Holstein zum Positiveren wendet, wenn Ihr Eure Fühler mal über die Lübecker Bucht hinaus ausstreckt. Jenseits von Fehmarn gehts eigentlich erst los mit den Strandschätzchen.
Wobei: dieser Sommer ist wohl nicht ideal für´s erste Kennenlernen. Ich fürchte, es wird überall krachend voll.
Liebe Grüße
Stefanie
Also Heiligenhafen aufwärts? – Da fällt mir ein, in Heiligenhafen waren wir auch schon mal (kurz). Das habe ich total unterschlagen! :) Da fand ich es auch nett, aber wir sind auch wirklich nur kurz Spazieren gegangen, und haben Pause gemacht auf dem Weg nach Dänemark. Und alles weiter nördlich hat auf jeden Fall weitere Chancen verdient, da gebe ich dir absolut recht.
[…] Lena-Maria hat einen interessanten Artikel über viele anderen Orte an der Ostsee geschrieben und überlegt, wo die Ostsee am schönsten ist. […]
[…] berichtet stellt euch noch viele weitere Reiseziele an der Ostsee in einem Überblick […]
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