Heute vor sechs Jahren ging mein allererster Beitrag hier online. Traditionell nutze ich diese Blog-Geburtstage, um ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Manchmal strukturiert (wie zum dritten Geburtstag, als ich 33 Indiskretionen aus unserem Familienleben unterwegs und zu Hause ausgeplaudert habe), manchmal strikt thematisch (wie zum fünften Geburtstag, als es um die finanzielle Seite der ganzen Bloggerei ging). Diesmal sitze ich hier hochschwanger und ein klein wenig besorgt, wie ich all die halbfertigen Kooperations-Artikel noch rechtzeitig über die Bühne beziehungsweise online kriegen soll. Diesmal wird’s also nichts mit Struktur und Thematik, sondern einfach ein paar Worte frei von der Leber weg über die Blog-Dinge, die mich gerade beschäftigen…

Eigentlich finde ich es nämlich total sinnvoll, sich wenigstens einmal im Jahr hinzusetzen und sich zu überlegen, was man als Blogger mit seinem Herzblutprojekt überhaupt so vor hat. Wohin es gehen soll, welche Ziele es noch gibt. Was gut läuft, was nicht, und wofür man wirklich die Energie aufbringen möchte, es zu ändern. Und für meine Stammleser finde ich es nur fair, sie an diesen Gedankengängen auch zu beteiligen.

Wisst ihr noch, ganz früher, als ich mehr oder weniger Tagebuch gebloggt habe und 48 Leser pro Tag hatte?

Anfänger-Bloggen unter einfachen Bedingungen

Sechs Jahre sind eine lange Zeit. Ein halbes Kinderleben. Als ich mit dem Bloggen begann, war Janis gerade acht Jahre alt geworden, Silas war fünf. Dass Reisen mit Kindern eine fantastische Sache ist, wussten wir da schon seit Längerem. Dann kam die Idee, unsere Erfahrungen weiterzugeben und anderen Familien ein bisschen bei ihren eigenen Reisen zu helfen, vom ersten abstrakten Überhaupt-Trauen bis zur konkreten Programmplanung am jeweiligen Urlaubsziel. Das war zu einem Zeitpunkt, als einerseits Blogs in Mode kamen und ich überhaupt eine Vorstellung davon hatte, was ich machen und wie ich das umsetzen könnte. Und andererseits waren die Jungs gerade so alt, dass sie mich nachmittags weniger brauchten, weil sie wunderbar allein zu zweit spielen konnten und ich so wieder mehr Zeit zur Verfügung hatte.

Unser Skandinavien-Roadtrip 2009 ist die erste Reise, die ich hier verbloggt habe – allerdings nachträglich, denn family4travel gibt es erst seit 2013.

Bloggen für Fortgeschrittene

Wie man mit richtig kleinen Kindern, mit einem Baby, regelmäßig bloggt, muss ich dann erst einmal ausprobieren. Ich habe fest vor, meine Frequenz von einmal die Woche jeden Sonntag aufrecht zu erhalten. Inwiefern das in unserem ganz persönlichen Familienalltag, der sich ja erst einmal einpendeln muss, machbar oder hoffnungslos naiv ist, wird sich zeigen.

Ende Juli, spätestens Anfang August ist es soweit. Nach einer ziemlich miesen und ungewissen Frühschwangerschaft habe ich sechs Monate mit einem stetig wachsenden Bauch sehr genossen. Ich bin gerne schwanger, und ich bin auch total gerne schwanger verreist. Letzteres wird sich auch noch in einem Blogbeitrag explizit niederschlagen – das ist einer von den vielen halbfertigen, die ich erwähnte.

In den Osterferien im Schwarzwald war noch gar nicht viel zu sehen. Wartet, bis ich die Fotos aus Wilhelmshaven poste…

Da kommt was auf uns zu…

Der Gedanke, dass wir dann wirklich einen weiteren kleinen Menschen mit einer ganz eigenen Persönlichkeit bei uns haben werden, fühlt sich jetzt, zwei Wochen vor dem Geburtstermin, immer noch höchst merkwürdig an. Die großen Brüder freuen sich, sichern mir glaubhaft jede Unterstützung zu und übernehmen auch jetzt schon viele Aufgaben, die für mich mit dem dicken Bauch echt unangenehm sind.

Es gibt noch tausend Sachen, die wir vorbereiten müssen – das Bettchen steht noch in Einzelteilen hier rum, ebenso der alte Stubenwagen, einen Windeleimer brauchen wir noch. Und ob Silas‘ alter Kinderwagen sich überhaupt noch ein- und ausklappen lässt, nachdem ich die Einzelteile alle gewaschen habe, muss ich auch immer noch ausprobieren. Aber das passt schon. Zur Not kann so ein Würmchen ja auch erstmal in einem Wäschekorb schlafen. Spätestens seit unserer großen Reise sind wir das Improvisieren ja gewohnt.

Wir haben schon unter allen möglichen Bedingungen gut geschlafen – zum Beispiel zu dritt auf einer 80er-Matratze in Norwegen.

Zukunftsentscheidungen über Blog und Baby

Worüber ich mir aber tatsächlich auch zeitnah Gedanken machen muss, ist, ob ich mit dem neuen Blogger-Kind öffentlich anders umgehen möchte als mit den „alten“.

Janis und Silas habe ich hier immer volle Breitseite portraitiert und zu selbst zu Wort kommen lassen. Und eigentlich finde ich das auch schön und gut so. Es war von Anfang an mein Ziel, für andere Familien ein Beispiel (wenngleich keinesfalls Patentlösung) zu sein, wie bildungsintensives, horizonterweiterndes und für alle Beteiligten persönlichkeitsentwickelndes Reisen funktionieren kann. Ich wollte und will zeigen: Das ist eigentlich total einfach! Das geht mit ganz normalen Kindern. Man muss sich einfach nur trauen und es tun. Mit offenen Augen durch die Welt gehen, ob nun durch ferne Länder oder auf dem Fahrradausflug zur Burgruine um die Ecke.

Fahrradtour Borkum mit Kindern Tüskendör

Gemeinsam was zu erleben und zu lernen gibt es überall! (Hier auf Borkum.)

Dass die Jungs dabei immer auf vielen Fotos gut zu sehen waren, habe ich anfangs nie in Frage gestellt. Ich komme ja aus dem Printjournalismus. Da war das einfach so. Meine Jungs waren regelmäßig als anfangs unwissende, später willige Statisten auf symbolischen Beispielfotos in der Lokalzeitung. Und nach wie vor sehe ich nicht, dass sie dadurch oder in den vergangenen sechs Jahren durchs Bloggen irgendeinen Nachteil gehabt hätten.

Die alte Leier: Kinderfotos im Netz?

Andererseits ist sich die angstbestimmte Eltern-Szene innerhalb und außerhalb des Internets ja relativ einig, dass man als verantwortungsbewusste Erziehungsberechtigte zumindest die Gesichter seiner Kinder bedeckt halten muss (gerne durch bekloppte Smileys, die das ganze Bild verhunzen). Ich kenne alle Argumente, sie werden in den Sozialen Medien ja alle von jedem gefühlt hundert Mal im Jahr wiederholt.

irland connemara kylemore abbey walled garden eingang

Besser so? Kinder nur von hinten und von Weitem im Bild (in Kylemore Abbey, Irland).

Und ja: Meine Adresse steht hier öffentlich im Impressum (muss sie aus rechtlichen Gründen leider). Wo meine Kinder zur Schule gehen, lässt sich bei intensiver Blog-Lektüre ohne weiteres ermitteln. Sie mit entsprechender krimineller Energie auf dem Schulhof abzufangen, mit ihrem Klarnamen anzusprechen und mit einer komplex zusammengedichteten und auf den ersten Blick glaubwürdigen Geschichte voller Hintergrund-Infos einzusacken, ist theoretisch möglich. Dass es in sechs Jahren nicht passiert ist, ist keine Garantie, dass es niemals passieren wird.

Ich hatte trotzdem nie Angst davor, denn meine Kinder waren ja immer schon alt genug, dass ich ihnen diese möglichen Szenarios erklären und sie entsprechend ausschließen konnte. Einfache Regel: Niemals, unter überhaupt gar keinen Umständen, fahrt oder geht ihr bei Menschen mit, die ihr nicht kennt (außerdem gibt unser Hort Kinder nur an schriftlich angemeldete Abholer raus).

„Gefährliches Foto“? Die Jungs frontal im Donaudelta, Rumänien.

Die mütterliche Ur-Angst vorm „schwarzen Mann“

Aber: Jetzt bekommen wir ein kleines Mädchen, das praktisch als Einzelkind aufwachsen wird. Zumindest gefühlt liegen die Dinge da irgendwie schon anders. Ich glaube gar nicht mal, dass Mädchen per se gefährdeter sind, aber ich sehe an meiner kleinen Nichte, dass sie doch sozialer veranlagt und von sich aus bestrebter sind, anderen Menschen, auch Fremden, Gefallen zu tun (eine Idee, auf die meine Jungs von sich aus nie kommen würden, leider).

schöne familienfreundliche Unterkunft in Schleswig-Holstein

Einen Gastauftritt hatte meine Nichte bisher im Blog, als wir gemeinsam ein paar Tage in Schleswig-Holstein Urlaub gemacht haben. Dabei blieb die Kleine auf Wunsch ihrer Mutter bildtechnisch wirklich nur unerkennbares Beiwerk.

Nun ist Pädophilie Gott sei Dank selten (und wenn, sind vor allem Familienmitglieder oder Vertrauenspersonen die Täter, fast nie Fremde, und trotz des redseligen Internets ist mir kein einziger Fall bekannt, in dem sich ein Stalker auf ein Bloggerkind eingeschossen und es tatsächlich persönlich belästigt hätte). Allein statistisch wäre es völliger Blödsinn, sich von einer diffusen Angst vor dem Extremfall die Freude am Bloggen verderben zu lassen, zumal es nach der Recherche einer Mama-Bloggerin, die ich neulich gelesen habe, haarsträubende Apps und Plattformen gibt, auf denen sich derart krank veranlagten Menschen Kinder geradezu auf dem Silbertablett anbieten. Die müssen sich kein Zielobjekt aus seriösen mittelgroßen Familienreiseblogs aussuchen, das ordentlich bekleidet in alltäglichen Reisesituationen abgebildet wird.

Ein ganz normales Reisefoto (aus Rom). Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass irgendwer sowas als Wichsvorlage benutzen will – bei dem Überangebot, das im Internet herrscht.

Haben Kinder etwa keine Persönlichkeitsrechte?

Aber dann ist da noch die Sache mit den kindlichen Persönlichkeitsrechten, die, wenn schon nicht gesetzlich, dann doch moralisch auch für kleine Kinder in Frage gestellt werden: Dürfen die Eltern einfach so bestimmen, dass ein Foto so okay ist und im weltweiten Internet verbreitet werden darf? Das ist ja der Punkt, an dem viele sich scheuen, die Verantwortung zu übernehmen und dann im Zweifelsfall doch nur von hinten fotografieren oder – grusel – zum Herzchen-Sticker überm Gesicht greifen.

Belantis Freizeitpark Leipzig Erfahrungsbericht

Einige mögen dieses Foto mangels erkennbaren Gesichtern akzeptabler finden als andere, die ich hier im Blog veröffentliche. Ich finde es schlechter (und frage mich gerade, wieso ich es überhaupt verwendet habe – von der Karte des Belantis-Freizeitparks sieht man schließlich auch nicht so richtig viel. Aber bei mir wird halt schon immer irgendwie alles authentisch aus der Hüfte geknipst).

Bei uns ist das bisher immer zufriedenstellend gelaufen mit den Jungs. Wenn ich bei einem Foto Zweifel habe, ob ich das verwenden darf oder es vielleicht doch irgendwie kompromittierend rüberkommen könnte (zum Beispiel die im Beitrag über Seekrankheit, wo Silas teilweise schon sehr elend aussieht), frage ich heute einfach die Jungs selbst. Und dann noch einmal explizit mich selbst, denn wenn ich Zweifel habe, ist vielleicht doch was dran?

Autofähre Marmarameer Istanbul Bursa

Armer Silas. Aber das darf die Welt ruhig sehen, dass es ihm da mal nicht gut ging, hat er entschieden.

Bei uns bisher kein Problem

Janis ist sowieso nichts peinlich (ich glaube, er wurde einfach ohne diese Empfindungsmöglichkeit geboren, er ist praktisch unmobbar). Silas‘ Schmerzgrenze deckte sich bisher immer zu 100 Prozent mit meiner eigenen. Beide Jungs haben mir mehrmals unmissverständlich klar gemacht, dass sie keinesfalls mit der Freigabe jedes einzelnen Fotos belästigt werden wollen. „Du siehst doch selber, ob das geht oder nicht!“ Und ja, ich bin ja nicht doof. Ich kann das, als Mutter und als Inhaber von gesundem Menschenverstand.

Ein Foto aus der Verkleidungsecke des Hansemuseums in Lübeck, bei dem ich Janis vorher durchaus gefragt habe, ob ich das so veröffentlichen darf. Klar durfte ich.

Ob ihre kleine Schwester das aber vielleicht irgendwann anders sehen wird? Es gibt ja etliche Artikel im Internet, in denen Kinder ihren Eltern öffentlich Vorwürfe machen, dass diese sie jahrelang im Internet öffentlich zur Schau gestellt haben.

Ich denke, da ich niemals meine Kinder um ihrer selbst willen abbilde und thematisch immer unsere Reiseziele im Mittelpunkt stehen, ist das eh alles halb so wild.

Klar kann man sagen: Du benutzt deine Kinder als Mittel zum Zweck. Nicht nur im Blog, vor allem auch in den Reiseführern. Aber ich traue mir schon zu, bei all meiner Arbeit und meinen Projekten immer in allererster Linie Mutter zu bleiben, die das Wohl ihrer Kinder im Blick hat. Und auch die vielen Gespräche, die ich mit den Jungs zu diesem Thema ja immer wieder führe, bestätigen mir jedes Mal: Nee, Mama, ist schon okay so. Das „Leiden“ durch manchmal weniger spannende Programmpunkte, nicht verhandelbare Wanderstrecken auch bei schlechtem Wetter und dem – seltenen! – gezielten Posieren für Fotos (normalerweise achte ich darauf, dass ich genügend Fotos im Vorbeigehen mache und sie nie explizit „modeln“ müssen) werden von den angenehmen Seiten des Daseins als Bloggerkind mehr als wettgemacht.

Ballycroy Nationalpark, Mayo, Irland, Wild Atlantic Way

Als Kinder einer Reisebloggerin und Reiseführer-Autorin müssen die Jungs auf Recherchereisen manchmal einfach mit durchziehen – und sind dann spätestens im Nachhinein oft glücklich und zufrieden mit ihren Erlebnissen, selbst wenn wir dabei gründlich nass geworden sind. Hier im Ballycroy Nationalpark in Mayo, Irland.

Und was mach ich jetzt?

Tja, aber was mache ich nun, wo ich doch die Chance habe, noch mal von vorne anzufangen und es „richtig“ zu machen? Einen Kompromiss, wie ihn derzeit viele Familienreiseblogger praktizieren: Fotos von den Kindern ja, aber nie frontal oder im Profil, nur von Weitem oder von hinten oder ausschnittweise? Und die Verheimlichung des wahren Vornamens? Stattdessen ein Pseudonym wie „unsere Nummer fünf“, „das neue family4travel-Mitglied“, „das Baby“, das dann irgendwann zu „unser Mädchen“ werden darf, aber nie namentlich in Erscheinung tritt?

Aber das ist doch blöd!

Das ist nicht mein Stil und käme mir hochgradig albern vor. Tatsächlich gibt es Blogs, die ich aus diesem Grund nicht lese oder nur überfliege und aus kollegialen Gründen auf dem Schirm habe, weil mir die Spitznamen der Kinder dort zu sperrig und zu albern sind. Und es leuchtet mir halt auch einfach nicht ein, was es bringen soll.

Warburg Sackturm Sacktor

Nur noch solche Fotos (wie hier in Warburg), die zwar beweisen, dass wir als Familie dort waren, aber die Kinder nicht wirklich zeigen?

Krasse Argumente

Ein Argument, das mich neulich mal FAST überzeugt hätte, war folgendes: automatische Gesichtserkennung. Mit so vielen Fotos im Netz von allen Seiten können meine Kinder von allen fraglichen Stellen in Windeseile vermessen und dann „live“ über jede CCTV-Kamera geortet werden, wenn die Zombie-Apokalypse kommt oder Google offiziell die Weltherrschaft übernimmt oder ein anderes dystopisches Zukunftsszenario der Wahl eintritt. Dann können die Jungs leider nicht in den Untergrund abtauchen, sondern werden an jeder Straßensperre rausgefischt und zwangsrekrutiert, wenn sie nicht schon im Vorfeld wegen der oppositionspolitischen Aktivitäten ihrer Mutter und hoffentlich auch ihrer eigenen festgenommen werden und in dunklen Foltergefängnissen verschwinden. Und daran bin dann ich Schuld, weil ich so viele Fotos von ihnen gepostet habe.

Einer meiner ersten Posts hier war ein Bericht zu unseremm Picknick mit dem Dalai Lama. Und schon gab es für Silas kein Entkommen mehr vor der Zombie-Apokalypse, offenbar…

ABER bei näherem Nachdenken fiel mir ein: In einem solch totalitären Szenario haben „die Bösen“ ganz sicher auch Zugriff auf die Daten, die der deutsche Staat im Einwohnermeldeamt sammelt, in Form biometrischer Fotos und Fingerabdrücke für den Pass. Und wer sich (wie wir) einmal für ein Visum in die USA beworben hat, ist da ohnehin auf ewig von oben bis unten vermessen und abgespeichert.

Und auch wenn ich persönlich Googles Weltherrschaftsbestrebungen für etwas wahrscheinlicher halte als eine gezielte pädophile Verschwörung gegen ausgerechnet mein Kind – ernsthaft? Das sollte ein Grund sein, vorsichtshalber prinzipiell eine schlechtere Qualität an Texten und Bildern zu liefern als ich könnte?

Spielplatz Jugendherberge Bad Zwischenahn.

Das ist nun beileibe kein handwerklich perfektes Foto. Aber es zeigt unmissverständlich: Unsere Jungs hatten ernsthaft Spaß beim Familien-Kurzurlaub in der Jugendherberge Bad Zwischenahn. Und das ist das, was Blogleser wissen wollen, oder?

Noch mehr Argumente

Natürlich gibt es noch mehr Argumente. Potenzielle Star-Allüren des Kindes, wenn es auf offener Straße erkannt wird (kein Problem bei einem kleinen Blog wie meinem, das aufgrund meiner moralischen Grundsätze auch nie ins Unermessliche wachsen wird).

Googelnde Chefs (die dann wissen, wie Silas sich mit zwölf Jahren zum Thema Pressereisen geäußert hat und dass Janis selbst zur Hochzeit der Pubertät ohne zu Murren mit uns durch Schottland und Irland gewandert ist und abends in der Ferienwohnung den Abwasch erledigt hat – shocking).

Janis beim Abwaschen in unserer Ferienwohnung in Helensburgh.

Schlimme Sache: Janis beim Abwaschen in unserer Ferienwohnung in Helensburgh.

Und immer wieder Mobbing (was ich als Argument völlig absurd finde, denn in dem Moment, in dem sich mein Kind mit einem Foto, das ich hier im Blog veröffentlicht habe, mobben lässt, liegt das eigentliche Problem doch ganz woanders und hätte durch das Nichtveröffentlichen dieses Fotos auch nicht verhindert werden können).

Und mein Ergebnis

Okay. Ich gebe zu, dieser mittlerweile drei Word-Seiten lange Text ist mal wieder bestes Beispiel für einen James Joyce’schen stream of conciousness, durch den ich euch Leser hier einfach unbarmherzig durchschleife. Als ich anfing zu tippen, war ich mir selbst alles andere als sicher, wie ich mit dem Thema nach der Geburt unseres neuen Familienmitglieds wirklich umgehen würde. Aber wenn ich mir die Meinungen so ansehe, die da aus meinen Fingern geflossen sind, dann scheine ich mich entschieden zu haben. Es wird offenbar keine Änderungen der Privatsphäre geben im family4travel-Blog. Auch nicht für unser wehrloses kleines Mädchen, das von Anfang an in diesem Familienunternehmen Reiseblog steckt.

Bisher einziges Familienfoto „zu fünft“: mit dem Handy und im Schummerlicht im Escape-Room, und vom dicken Bauch ist auch kaum was zu sehen.

Wie geht’s jetzt also weiter auf family4travel?

Zuerst einmal: Vor der Geburt mache ich überhaupt keine Versprechungen. Wir müssen ja erst einmal herausfinden, was für ein Kind wir da kriegen. Könnte ja sein, dass es überhaupt nicht reisekompatibel ist. Schließlich dachte ich als Erstlingsmutter auch immer, dass Kinder im eigenen Bett einschlafen, sei einfach und mit etwas Gewöhnung und Konsequenz problemlos zu erreichen – und dann kam Silas.

Konkret geplant haben wir also noch keine weiteren Reisen. Wir liebäugeln aber schon mit dem einen oder anderen Anfänger-Trip für Großfamilien (ist man mit drei Kindern eigentlich schon eine, oder bräuchten wir dafür noch jemanden?). Sicherlich werden wir anfangs in der Nähe bleiben. Aber das verlockende Thema Reisen in der Elternzeit steht uns dann ja nun auch offen. Wir haben ein paar Ideen und werden sicherlich einiges davon umsetzen.

Und wie gesagt: Wenn ich es auch nur irgendwie auf die Reihe kriege, werde ich auch im siebten Jahr auf family4travel weiter fleißig bloggen, um anderen Familien Lust und Mut zu machen, mit ihren eigenen Kindern gemeinsam die Welt zu erkunden.

Die Zukunft steckt voller Möglichkeiten… (Bild aus den Herrenhäuser Gärten in Hannover.)

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